SAP Signavio sieht 2022 fünf neue BPM-Trends
Um langfristig erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen erkennen, dass Process Excellence die Basis für schnelle Reaktionszeiten ist
Prozessmanagement verbindet die operative Geschäftsabwicklung mit Experience Management
SAP Signavio identifiziert fünf Trends, die die BPM-Landschaft 2022 nachhaltig prägen werden. Sie spiegeln die zunehmend geschäftskritische Bedeutung des Prozessmanagements wider. Ob digitale Transformation, Covid-19 oder unterbrochene Lieferketten: Im Jahr 2021 standen Unternehmen weltweit vor großen Herausforderungen. Nur wer sich auf Basis effizienter Prozessabläufe schnell an veränderte Markt- und Kundenanforderungen anpassen konnte, war auch erfolgreich in der neuen Normalität. Ein intelligentes Prozessmanagement war somit nötiger denn je.
Aus den negativen Erfahrungen des letzten Jahres ziehen viele Unternehmen nun verstärkt die Konsequenzen. Dabei zeichnen sich nach SAP Signavio fünf Entwicklungen beziehungsweise Notwendigkeiten ab, die vor allem den BPM-Bereich (Business Process Management) verändern werden:
1. Process Excellence wird zur Grundlage agiler Unternehmen
Um langfristig erfolgreich zu sein, müssen Unternehmen erkennen, dass Process Excellence die Basis für schnelle Reaktionszeiten ist. Nur so können Unternehmen Abläufe effizient an neue Bedingungen anpassen, Erkenntnisse kurzfristig in geschäftliche Verbesserungen umsetzen und die Zeit bis zur Markteinführung neuer Produkte drastisch verkürzen. Damit wird Process Excellence zum wichtigsten Faktor für die Agilität eines Unternehmens in 2022.
2. Prozessmanagement verbindet die operative Geschäftsabwicklung mit Experience Management
Zunehmend digitalisierte Customer Journeys, eine sinkende Mitarbeiterzufriedenheit durch die Isolation im Homeoffice und die stete Doppelbelastung durch Familie und Beruf haben auch Auswirkungen auf das Prozessmanagement. Prozesse müssen 2022 daher verstärkt aus dem Blickwinkel des Experience-Managements betrachtet werden. Das heißt, beim Geschäftsprozessmanagement geht es künftig nicht mehr nur um Kosten, Effizienz und Agilität, sondern auch um die Möglichkeit, die Erfahrungen von Kunden, Mitarbeitenden und Lieferanten zu beeinflussen.
3. Die Zeit des Prozess-CEOs beginnt
Noch vor zehn Jahren haben Prozessexperten hauptsächlich bestehende Prozesse optimiert, um sie schneller und kostengünstiger zu machen. Inzwischen stehen sie in Unternehmen an vorderster Front und gestalten aktiv die Zukunft. Als Experten für die Themen Veränderung und Flexibilität treiben sie vor allem die Reduzierung der Komplexität von Organisationen voran. Dabei sind Prozessfachleute in vielen Unternehmen oft in leitende Positionen aufgerückt. Die Bedeutung des Themas Prozesse wird auch dazu führen, dass 2022 mehr CEOs mit einem Prozessmanagement-Hintergrund anzutreffen sind. Das beste Beispiel dafür ist Christian Klein von SAP.
4. Prozessmanagement wird einen wichtigen Beitrag zu Net Zero leisten
Der öffentliche Druck auf Unternehmen wächst, Maßnahmen zu ergreifen, die den ökologischen Fußabdruck deutlich reduzieren. In vielen Branchen hat dies einen massiven Einfluss auf die Unternehmensabläufe. Bei der Bewältigung der Herausforderungen sind vor allem auch Prozessfachleute gefragt, die damit zu wichtigen Akteuren des Wandels hin zu einem nachhaltigen Betriebsmodell werden. Das heißt, dass Initiativen zur Prozessverbesserung künftig nicht nur an den Auswirkungen auf den Umsatz und das Ergebnis gemessen werden, sondern auch im Hinblick auf die CO2-Bilanz.
5. Process Collaboration ist der entscheidende Erfolgsfaktor für Prozessinitiativen
Nur wer seine Prozesslandschaft kontinuierlich an die sich verändernden Kunden- und Marktanforderungen anpasst, kann als Unternehmen langfristig erfolgreich sein. Dabei sollten sich Unternehmen in 2022 besonders auf jene Stakeholder konzentrieren, die häufig übersehen werden: die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wird diese wichtige Gruppe nicht von Anfang an in Prozessverbesserungen eingebunden, können die Kosten einer fehlgeschlagenen Process Collaboration sehr hoch sein – etwa aufgrund einer falschen Ausrichtung von Transformationsaktivitäten oder einer unzureichenden Identifizierung von lokalen Ineffizienzen. Ein guter Startpunkt für die Integration der Mitarbeitenden in alle Prozessinitiativen ist das Kuratieren von prozessbezogenen Inhalten für verschiedene Zielgruppen innerhalb eines Unternehmens.
"Kein Unternehmen kann ohne klar definierte und optimierte Geschäftsprozesse erfolgreich agieren. Die Herausforderungen der beiden vergangenen Jahre haben dies erneut in aller Deutlichkeit gezeigt. Die Notwendigkeit zur Transformation und zur flexiblen Anpassung an neue Kundenbedürfnisse und geänderte Marktbedingungen kann kein Unternehmen mehr ignorieren", erklärt Gero Decker, Co-General Manager, Business Process Intelligence, SAP, und Mitgründer von Signavio. "Eine entscheidende Rolle nimmt dabei die weitere Optimierung des Geschäftsprozessmanagements ein. Und dabei wird es 2022 verstärkt um Themen wie Process Excellence, die Verknüpfung von Operational Excellence und Customer Experience oder Process Collaboration gehen", ergänzt Rouven Morato, General Manager Business Process Intelligence bei SAP. (SAP: ra)
eingetragen: 05.02.22
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