Störungen von Cloud Computing-Services: Schwere, folgenreiche IT-Ausfälle gab und gibt es immer wieder, meist in Folge unerwarteter Verkettungen von Umständen IT-Sicherheit: Die einzige ökonomisch machbare Lösung besteht darin, auch hierfür die reichlich angebotenen Cloud-Dienste zu verwenden
Von Marina Walser, Chief Marketing Officer, visionapp AG
(17.05.11) - Der Ausfall einiger "Amazon Web Services" über Ostern hat dem Anbieter und seinen Kunden Schaden zugefügt. Presse- und Analystenstimmen kritisierten das Unternehmen zudem heftig wegen der als hinhaltend empfundenen Informationspolitik. Sogar Analogien zur Atomkatastrophe von Fukujima wurden gezogen. Das sorgt sicherlich für Aufmerksamkeit - ist jedoch völlig überzeichnet. Denn ein früherer Alarm des Cloud Computing-Anbieters hätte es seinen Anwendern aus technischen Gründen kaum ermöglicht, auf die Schnelle umfangreiche Backups zu fahren. Immerhin hat das Unternehmen anschließend sehr umfangreich und detailliert über die Hintergründe der Vorfälle berichtet.
Auch wenn es zuerst zu befürchten war: Die kritischen Stimmen waren nicht Ausdruck einer plötzlich ausbrechenden Cloud-Skepsis. Selbst jene Mahner, die weitere schwere Störungen von Cloud Computing-Services voraussagen, stellen fast ausnahmslos fest, dass es eine 100-prozentig funktionierende IT niemals geben wird. Schwere, folgenreiche IT-Ausfälle gab und gibt es immer wieder, meist in Folge unerwarteter Verkettungen von Umständen. Das wird in der Zukunft nicht anders sein - weder in der Public Cloud, noch in der Corporate Cloud, noch im hausinternen IT-Betrieb. Daher ist es zwecklos, sich aus der Public Cloud zurückzuziehen und das Heil im On-Premise-Betrieb zu suchen.
Sinnvoll ist etwas anderes, das seit jeher zu den Maximen der IT gehört: Sicherung von IT-Betrieb und Daten - es kommt aber darauf an wie. Denn die hausinterne Sicherung eines IT-Betriebs ist enorm kostspielig und es kann nicht garantiert werden, dass keine Störungen auftreten. Aus diesem Grund wird dies oft vernachlässigt. Nicht selten gehen Unternehmen ebenso locker mit der Datensicherung, dem Backup und der Recovery um. Denn die Hardware ist zwar nicht teuer, aber insbesondere der personelle Aufwand ist beträchtlich.
Daher lassen hausinterne Lösungen kaum eine Besserung in Bezug auf IT-Sicherheit erwarten. Die einzige ökonomisch machbare Lösung besteht darin, auch hierfür die reichlich angebotenen Cloud-Dienste zu verwenden. Die ließen sich – immer noch zu moderaten Preisen – parallel nutzen; besonders wichtige Daten könnten außerdem noch eine interne Sicherung erfahren. Es ist also Diversifizierung nötig, und zwar gerade in der Cloud. Das ist die eigentliche Lehre aus dem Cloud-Crash von Amazon. (visionapp: ra)
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