Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Risiken des Cloud Computing


Umfrage unter CIOs zeigt, dass die größten Bedenken im Hinblick auf Cloud Computing über Sicherheitsrisiken hinaus gehen
Eine komplette Umstellung auf Cloud-Services ist zwar sehr schwer umzusetzen, aber der Trend ist eindeutig


(31.05.11) - Colt hat die Ergebnisse ihrer jährlichen CIO-Umfrage veröffentlicht. Im Fokus steht die Frage, wie europäische Unternehmen im Jahr 2011 zum Thema Cloud Computing stehen. Aus der diesjährigen Studie geht hervor, dass sich immer mehr Unternehmen mit Cloud Computing auseinandersetzen. Die starke Fokussierung auf Sicherheitsbedenken hat sich seit der letzten Umfrage hin zu einer differenzierteren Betrachtung der Risiken entwickelt.

Fast zwei Drittel (63 Prozent) der CIOs sind der Meinung, dass die Umstellung von einer internen IT-Management-Lösung auf einen Cloud Computing-Service mit geschäftlichen Risiken verbunden ist, die dem Image eines Unternehmens schaden und sich negativ auf die Beziehungen zu ihren Kunden auswirken könnten. Für 42 Prozent der Umfrageteilnehmer stellt ein potenzieller Imageschaden bei Ausfällen oder Sicherheitslücken das Hauptrisiko dar, 45 Prozent hingegen sehen das größte Risiko bei der Sicherheit.

Zwar haben laut Umfrage nur wenige europäische Firmen unternehmensweit Cloud-Services eingeführt (16 Prozent). Doch es gehen viele Unternehmen davon aus, dass sich Cloud Computing bis 2014 zu ihrem wichtigsten IT-Betriebsmodell entwickeln wird (60 Prozent). Die Ergebnisse der Studie zeigen außerdem, wo die wichtigsten Herausforderungen bei der Einführung von Cloud-Services liegen. Unternehmen wollen von der skalierbaren Ressourcenplanung profitieren, die Cloud Computing bietet. Für 58 Prozent der Befragten hat eine unkomplizierte Umstellung höchste Priorität, gefolgt von Qualitätssicherung (55 Prozent), Kosteneffizienz (55 Prozent) und der Einhaltung von Sicherheitsbestimmungen für den Umgang mit Kundendaten (54 Prozent).

"Eine komplette Umstellung auf Cloud-Services ist zwar sehr schwer umzusetzen, aber der Trend ist eindeutig", sagt Mark Leonard, Executive Vice President des Colt CIO-Office. "Jedes Jahr gibt es mehr Unternehmen, die Cloud-Services nutzen oder eine Nutzung in Erwägung ziehen. Hauptfaktor hierfür ist die Notwendigkeit, im heutigen Geschäftsklima flexibel und reaktionsfähig zu sein. Es besteht mittlerweile ein Interesse an der Zusammenführung von Computing- und Netzwerkservices, unterstützt durch fortschrittliche Systeme, die eine wirklich integrierte End-to-End-Lösung und verlässliche Servicequalität bieten."

Daten – einschließlich privater und firmeninterner Informationen – werden zunehmend außerhalb eines Unternehmens gespeichert. Darum werden beim Thema Cloud Computing hauptsächlich Sicherheitsbedenken diskutiert. Auch wenn der Sicherheitsaspekt im Vergleich zur letztjährigen Umfrage an Bedeutung verloren hat (63 Prozent im Jahr 2011 verglichen mit 71 Prozent im Jahr 2010), spielt er für Unternehmen in Großbritannien und Deutschland weiterhin eine wichtige Rolle, wo 74 bzw. 70 Prozent der IT-Entscheidungsträger entsprechende Bedenken äußern. Beachtenswert ist allerdings, dass andere Themen, die mit einem reiferen Markt assoziiert werden, wie zum Beispiel Abhängigkeit vom Anbieter (46 Prozent) und geografischer Standort (31 Prozent), an Bedeutung gewinnen.

Es gibt außerdem unterschiedliche Ansichten, welches die Vorteile und wesentlichen Faktoren für die Einführung von Cloud Computing sind. Niedrigere Investitionsausgaben werden gerade im derzeitigen Geschäftsklima als Argument für die Einführung von Cloud Computing wahrgenommen. Denn diese Kosten können deutlich reduziert oder vermieden werden, indem ein flexibles On-Demand-Modell gewählt wird, mit dem sich Unternehmen auch einfacher an die Bedürfnisse des Marktes anpassen können. Einen unkomplizierte Umstellung und die Qualitätssicherung werden in der Umfrage von allen Ländern durchgängig als die wichtigsten Anliegen bei der Einführung von Cloud Computing betrachtet. Vor allem CIOs in Spanien (59 Prozent) und Frankreich (57 Prozent) sehen dies als entscheidend an, während Kosteneinsparungen in Großbritannien (63 Prozent) und Benelux (55 Prozent) eine größere Rolle spielen. In Deutschland wird die Unterstützung durch die Regierung (45 Prozent) als wichtigstes Kriterium für eine Einführung von Cloud Computing betrachtet.

Die Umfrage hat auch die Präferenzen der CIOs bezüglich privater bzw. öffentlicher Cloud Computing-Infrastrukturen erfasst. Private Clouds sind besonders in Spanien (58 Prozent), Deutschland (57 Prozent) und Großbritannien (56 Prozent) gefragt. Bei Private Clouds gibt es weniger Sicherheitsbedenken, allerdings kann es zu Abstrichen bei der Skalierbarkeit und der Kosteneinsparung kommen. Hier lässt sich bereits die Entwicklung hin zu einer Hybrid oder Enterprise Cloud erkennen, die jedes fünfte Unternehmen (21 Prozent) bevorzugt. Die Beliebtheit wird mit zunehmendem Bewusstsein über die potenziellen Vorteile der Hybrid-Lösung voraussichtlich noch weiter anwachsen.

"Diese Studie bestätigt unsere Cloud Computing-Philosophie, wonach der Hype um Cloud Computing nun nachlässt und sich ein umfassenderes Verständnis des Marktes in Europa einstellt", sagt Simon Walsh, Executive Vice President von Colt Enterprise Services. "Mit der Weiterentwicklung dieser Services erkennen Unternehmen die Notwendigkeit, eine IT-Evolution zu unterstützen, anstatt ihre IT sofort umzustellen, um sich besser an Cloud-Modelle anzupassen."

Die Colt-Umfrage zum Thema Cloud Computing in Europa basiert auf einer Befragung von über 500 CIOs und IT-Entscheidungsträgern aus Unternehmen in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien und Benelux, die sich mit dieser Technologie bereits näher beschäftigt haben.

Über die Studie
Die Colt-Umfrage zu Cloud Computing in Europa wurde von Loudhouse, einem unabhängigen Marktforschungs- und Beratungsunternehmen mit Sitz in London, durchgeführt. Dazu wurden über 500 IT-Entscheidungsträger aus Unternehmen befragt, die sich mit dieser Technologie bereits näher beschäftigt haben und einen Umsatz von mindestens 100.000 Euro erwirtschaften. Die Umfrage fand im Frühjahr 2011 statt. Mindestens 100 Interviews wurden jeweils in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Spanien und Benelux durchgeführt. (Colt Technology Services: ra)

Colt: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • SaaS: Neuer blinde Fleck in der Cyber-Resilienz

    Hycu stellte die Ergebnisse des State of SaaS Resilience Report 2025 vor. Dies ist eine unabhängige internationale Umfrage unter 500 IT-Entscheidungsträgern. Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass sowohl die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS) als auch damit verbundene Cybervorfälle zunehmen, während die Datenresilienz weit hinter den Anforderungen der Unternehmen zurückbleibt.

  • Agentic AI verspricht Produktivitätssprünge

    Bei der Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) zeigt sich ein deutliches Spannungsfeld zwischen den hohen Erwartungen und der tatsächlichen Umsetzung. Vielen Unternehmen gelingt es bisher nicht, aus der Vielzahl ihrer Proofs of Concept (PoC) KI-Lösungen erfolgreich in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren. Die Ursachen hierfür liegen vor allem im Change Management und in der Datenqualität, weniger in der Technologie. Gleichzeitig kündigt sich mit Agentic AI bereits die nächste technologische Welle an: 73 Prozent der Entscheider rechnen bis 2028 mit einer zunehmenden Relevanz autonomer KI-Agenten. Aktuell experimentieren 38 Prozent mit ersten Anwendungen.

  • Digitale Transaktions- und Plattformmodelle

    Die deutsche Internetwirtschaft bleibt Wachstumstreiber, droht aber an politischen Versäumnissen zu scheitern. Laut einer Studie von Arthur D. Little im Auftrag des eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. steigt der Umsatz von 245 Milliarden Euro 2025 auf 389 Milliarden Euro im Jahr 2030 - ein jährliches Plus von fast zehn Prozent. Treiber sind digitale Plattform- und Transaktionsmodelle, die bereits heute knapp 40 Prozent der Erlöse ausmachen.

  • Generative KI führt Technologie-Ranking an

    Esker hat die Ergebnisse der aktuellen Trendstudie "KI-gesteuerte Automatisierung im Customer Service 2025" vorgestellt. Die Trendstudie zeigt, dass der KI-Einsatz im Customer Service signifikant an Fahrt aufnimmt. Demnach setzen bereits 44 Prozent der befragten Unternehmen KI-Technologien in diesem Bereich ein - eine Verdopplung gegenüber der Vergleichsstudie aus dem Jahr 2023.

  • KI entwickelt sich zum unverzichtbaren Werkzeug

    PagerDuty, Anbieterin im Bereich Digital Operations Management, hat neue Umfrageergebnisse veröffentlicht. Diese belegen ein wachsendes Vertrauen von Führungskräften in KI-Agenten und zeigen, dass sich Unternehmen in allen Geschäftsbereichen zunehmend auf KI verlassen. Der PagerDuty AI Resilience Survey, für den 1.500 IT- und Führungskräfte aus Australien, Frankreich, Deutschland, Japan, Großbritannien und den USA befragt wurden, ergab, dass 81 Prozent der Führungskräfte (82 Prozent in Deutschland) darauf vertrauen, dass KI-Agenten in Krisensituationen, wie z. B. bei einem Dienstausfall oder einem Sicherheitsvorfall, im Sinne des Unternehmens Maßnahmen ergreifen.

  • KI-Integration stark angestiegen

    Cloudera veröffentlichte die Ergebnisse ihrer jüngsten globalen Umfrage "The Evolution of AI: The State of Enterprise AI and Data Architecture". Die Erhebung untersucht die beschleunigte KI-Integration sowie die Entwicklung von Datenarchitekturen in Unternehmen und die neuen Herausforderungen für die sichere Skalierung von KI im Jahr 2025. Dafür wurden mehr als 1.500 IT-Führungskräfte befragt.

  • Souveräne Cloud hat hohe Relevanz

    Die Cloud-Transformation, digitale Souveränität und Künstliche Intelligenz (KI) führen zu umfangreichen Veränderungen im IT-Sourcing. Um in diesem Spannungsfeld erfolgreich zu navigieren, überprüfen immer mehr Unternehmen ihre bisherigen IT-Sourcing-Strategien. Während viele Unternehmen beim Cloud Sourcing schon fortgeschritten sind, stehen europäische und insbesondere deutsche Unternehmen angesichts geopolitischer Veränderungen unter Druck, ihre langjährigen technologischen Abhängigkeiten von US-amerikanischen IT-Providern zu reduzieren und systematischer zu steuern. 71 Prozent der Unternehmen wollen daher zukünftig stärker mit IT-Sourcing-Beratern zusammenarbeiten, um unter anderem ihre Interessen gegenüber Cloud-Anbietern besser vertreten zu können. Zudem dringt KI immer tiefer in die IT-Wertschöpfungskette vor, beispielsweise in den Bereichen Cyber Security, IT-Service-Management oder Softwareentwicklung. Mehr als ein Drittel der Unternehmen setzt KI-Lösungen bereits im Service Desk ein.

  • KI ein geschäftlicher Hebel

    Kyndryl, IT-Dienstleisterin für unternehmenskritische Systeme, hat die Ergebnisse seiner dritten jährlichen State of Mainframe Modernization Survey veröffentlicht. Die Studie zeigt, wie Unternehmen die Schlüsselrolle des Mainframes in einer sich rasant wandelnden digitalen Landschaft neu definieren. Sie verdeutlicht, dass Firmen auf flexible Modernisierungsstrategien setzen, KI im großen Maßstab nutzen und den Einsatz des Mainframes in hybriden IT-Umgebungen ausweiten - und das trotz Fachkräftemangel und wachsender Regulierung.

  • Cloud Security Posture Management

    Tenable veröffentlichte kürzlich ihren State of Cloud and AI Security 2025 Report, aus dem hervorgeht, dass das rasante Wachstum von Hybrid-, Multi-Cloud- und KI-Systemen schneller voranschreitet als die Entwicklung von Cloud-Sicherheitsstrategien, sodass neue Ebenen an Komplexität und Risiken entstehen.

  • Nutzung von GenAI-Applikationen

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe ihrer jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für Deutschland vorgestellt. Demnach teilen deutsche Unternehmen generell die Prioritäten ihrer Kollegen in EMEA und weltweit bei Einführung und Umsetzung von generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) und Containerisierung. Sie setzen jedoch im Detail abweichende Schwerpunkte und erwarten einen längeren Zeithorizont, bis sich Investitionen in GenAI-Projekte rechnen. Hauptgründe dafür sind offenbar Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz sowie der in Deutschland immer stärker spürbare Fachkräftemangel.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen