Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Kombinationen aus Public, Private und Edge Clouds


Studie: Wer den Umzug in die Cloud nur als einmalige Kostenersparnis betrachtet, verspielt Wettbewerbsvorteile
Den größten Mehrwert schaffen Unternehmen, die die Cloud als Betriebsmodell für Innovationen und Agilität nutzen


Das Beratungsunternehmen Accenture hat in einer aktuellen Studie eine Gruppe von Unternehmen identifiziert, die Cloud-Technologien als neues Betriebsmodell einsetzen. Sie nutzen umfassende Multi-Cloud-Funktionen wie Public, Private und Edge, um ihr Geschäft kontinuierlich neu zu erfinden. Dadurch erzielen sie Wettbewerbsvorteile, die weit über reine Kosteneinsparungen hinausgehen.

Für die Accenture-Studie "Ever-ready for Every Opportunity: How to Unleash Competitiveness on Cloud Continuum" wurden fast 4.000 Führungskräfte aus privaten und öffentlichen Unternehmen weltweit befragt, 200 davon in Deutschland. Die Ergebnisse geben Aufschluss darüber, warum es zu kurz gedacht ist, den Weg in die Cloud als einmalige Migration zu einem statischen Ziel zu betrachten – und die Cloud selbst als billiges, effizientes Rechenzentrum. Tatsächlich kann der Tunnelblick auf Kosteneinsparungen sogar einen Wettbewerbsnachteil für Unternehmen darstellen. Nur wer Cloud-Technologien in ihren vielen dynamischen Formen strategisch nutzt, verschafft sich einen entscheidenden Vorteil.

"Viele Unternehmen setzen heute bereits auf Kombinationen aus Public, Private und Edge Clouds. Doch oft kommen sie nicht über Insellösungen hinaus. Auch die Nutzung des verfügbaren Service-Spektrums ist oft sehr eingeschränkt", berichtet Tobias Regenfuß, Leiter des Geschäftsbereichs Cloud First bei Accenture in Deutschland, Österreich und der Schweiz. "Wer größer denkt, kann durch die Nutzung von Cloud-Innovationen in den Entwicklungsprozess einzubringen, Durchlaufzeiten deutlich reduzieren und das Kundenerlebnis neu definieren – all dies bestimmt letztendlich die Wettbewerbsfähigkeit." Laut Regenfuß versteht derzeit nur ein kleiner Prozentsatz der Unternehmen die Cloud als ein sich kontinuierlich weiterentwickelndes Spektrum von Beschleunigungs-Technologien, das ihre Marktposition deutlich stärken kann. Zu oft beschränke sich der Blick zudem auf die großen zentralen Rechenzentren der Public Cloud-Anbieter: "Die Cloud erstreckt sich heute über verschiedene Einsatzgebiete, Technologien und Standorte. Die Edge-Cloud etwa bringt neue Möglichkeiten für die intelligente Fabrik, Windparks und städtische Infrastrukturen. Die Private Cloud lässt sich über moderne Container- und Automationstechnologien effizient in den IT-Verbund einklinken. Und mithilfe von 5G und softwaredefinierter Netzwerke werden die unterschiedlichen Lokationen und Endgeräte hoch-performant miteinander verknüpft."

Laut der Studie planen die befragten Unternehmen, in den nächsten drei bis fünf Jahren im Durchschnitt mehr als zwei Drittel ihrer IT-Workloads in die Cloud zu migrieren. Allerdings nutzt nur die Hälfte von ihnen das volle Potenzial der Cloud, etwa um die zentralen Geschäftsabläufe zu transformieren, Daten intelligent miteinander zu vernetzen, Anwendungen zu modernisieren und die IT so auf die zukünftigen Anforderungen des Unternehmens auszurichten.

Accenture beschreibt Unternehmen, die eine Vorreiterrolle beim Thema Cloud einnehmen, als "Continuum Competitors". In Deutschland sind das elf Prozent der befragten Unternehmen. Sie zeichnen sich dadurch aus, dass sie die Erfahrungen aus der Public Cloud auf ihre privaten Rechenzentren und Edge-Standorte ausweiten, um Anwendungen, Geschäftsabläufe und gleichzeitig die Organisation zu transformieren. Sie ziehen damit erhebliche Vorteile aus der Nutzung von Cloud-Technologien und übertreffen dabei den Wettbewerb deutlich. Zudem zeigt die Studie, dass Continuum Competitors wesentlich besser gegen künftige Krisen gewappnet sind.

Carlsberg ist einer dieser Vorreiter. Neben operativen Kosteneinsparungen sieht der dänische Brauereikonzern vor allem seine Flexibilität in den Bereichen Innovation und Forschung als einen der wichtigsten Vorteile der Cloud an. Die Technologie ermöglicht es dem Unternehmen, neue Initiativen und Kampagnen innerhalb von Stunden oder Tagen, anstatt Monaten, zu realisieren.

"Die künftige Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens hängt zum einen von der Wahl der passenden Cloud-Technologie für die jeweiligen Anwendungen und Cloud-basierten Dienste ab. Zu diesen zählen beispielsweise Künstliche Intelligenz, Cloud Contact Center, Edge Computing, Robotik oder Extended Reality. Genauso wichtig ist die Weiterentwicklung entsprechender Arbeitsweisen und agiler Prozesse im Umgang mit der Technologie", ergänzt Regenfuß. "Wer ‚Cloud First‘ denkt, schafft bessere Kundenerlebnisse, intelligentere Geschäftsprozesse und nachhaltigere Produkte."

Unternehmen, die sich primär auf die Migration in die Cloud fokussieren, sparen Kosten und steigern die Effizienz. Continuum Competitors profitieren darüber hinaus von:

>> Einer zwei- bis dreimal höheren Wahrscheinlichkeit, wissensbasierte Abläufe innovativer zu gestalten und zu automatisieren.

>> Erhöhten Kosteneinsparungen, zwischen dem 1,2-Fachen (Nordamerika) und dem 2,7-Fachen (Europa).

>> Weiteren operativen und finanziellen Vorteilen, darunter gesteigertes Kundenwachstum und eine schnellere Markteinführung als beim Wettbewerb.

>> Einem deutlich gesteigerten Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele, etwa durch die Nutzung umweltfreundlicherer Energiequellen sowie direkte Energieeinsparungen dank der intelligenten Nutzung hocheffizienter Infrastrukturen.

Im Rahmen der Studie hat Accenture die Nutzung von Cloud-Technologien durch die Continuum Competitors beleuchtet und vier erfolgreiche Ansätze identifiziert, die jedes Unternehmen übernehmen kann:

>> Formulierung einer klaren Strategie, auf Basis eines breiten Verständnisses der Cloud: Zunächst muss das Unternehmen eine Strategie mit einer klaren Vision entwickeln. Diese sollte die Leitplanken und zukünftige Zielsetzung festlegen, Nachholbedarfe und Potenziale zum Wettbewerb identifizieren und die Kompetenzen in Bezug auf den heutigen Stand des Unternehmens und seine zukünftigen Bestrebungen einordnen. Es gilt auch, die sich ständig weiterentwickelnden Möglichkeiten von Cloud-Technologien über das gesamte Spektrum hinweg einzubeziehen und einen dynamischen Innovationsprozess vorzusehen.

>> Kombination von technologischem mit organisatorischem Wandel: Erfolgreiche Unternehmen bündeln die Implementierung neuer (Cloud-)Technologien mit der Einführung neuer Arbeitsweisen, agiler Zusammenarbeitsmodelle und der konsequenten Weiterentwicklung der technologischen und methodischen Skills und Fähigkeiten der Mitarbeitenden. Agilität ist eine der wichtigsten Eigenschaften, um ein Continuum Competitor zu sein. Cloud-Technologie-Verständnis mit den entsprechenden Zertifizierungen spielt hier eine weitere zentrale Rolle, wie auch Kenntnisse im Bereich der Datennutzung und des maschinellen Lernens. 

>> Kundenerlebnisse durch Innovationen treiben: Continuum Competitors investieren vorrangig in Erlebnisse. Sie nutzen eine Kombination aus Design, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt, und Cloud-Technologien für die agile und schnelle Umsetzung neuer Produkte und Services. Ziel ist es, die "Experience" neu zu denken und sie näher an die Orte zu bringen, an denen sich Kunden, Partner und Mitarbeitende bewegen. Möglich macht dies eine konsequente Ausrichtung auf das Erlebnis innerhalb des gesamten Unternehmens, einschließlich der Produkte und Services, vom vertrieblichen Erstkontakt bis zur Problemdiagnostik und -behebung.

>> Die Strategie im Blick behalten: Die Führungsebene muss Geschäftsziele festlegen, angemessene Risikostufen bestimmen und eine Kultur fördern, die auf Agilität und Wachstum ausgerichtet ist. Zudem gilt es, sämtliche Mitarbeitende an Bord zu holen, um Herausforderungen gemeinsam zu meistern und das eigene Team über die sich stetig weiterentwickelnden Cloud-Technologien und deren Nutzung ins Bild zu setzen.

Die Veröffentlichung der Accenture-Studie "Ever-ready for Every Opportunity: How to Unleash Competitiveness on the Cloud Continuum" fällt in eine Zeit, in der Unternehmen durch die Pandemie zu Veränderungen gezwungen sind: Sie müssen ihren Kunden einzigartige Erfahrungen bieten und sie auf neue und virtuelle Weise erreichen. Eine frühere Studie von Accenture hat bereits gezeigt, dass Unternehmen, die während COVID-19 ihre Innovationen im Bereich Technologie systematisch weiterentwickelt haben, ihren Umsatz fünfmal schneller steigern konnten als jene, die keinem konsequenten Innovationsansatz gefolgt sind.

Über die Studie
Ende 2020 und Anfang 2021 befragte Accenture fast 4.000 C-Level-Führungskräfte aus IT und Nicht-IT-Bereichen in insgesamt 25 Ländern und aus 16 Branchen. Die Studie basiert auf Interviews, Fallstudien und Wirtschaftsmodellierungen. Der Fokus lag auf der Sammlung von Daten zur Implementierung und Skalierung von Cloud-Technologien, dem Weg von Unternehmen in die Cloud sowie entsprechender Strategien, Ziele und Prozesse rund um die Anwendung der Cloud. Außerdem hat Accenture Daten zu zahlreichen Maßnahmen hinsichtlich finanzieller und betrieblicher Leistungsfähigkeit und den Auswirkungen von Cloud-Technologien auf Innovationen und Nachhaltigkeit gesammelt.
(Accenture: ra)

eingetragen: 04.11.21
Newsletterlauf: 06.12.21

Accenture: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • KI erobert den Mittelstand

    Künstliche Intelligenz (KI) ist im Alltag kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) angekommen. Bereits jede dritte Firma (32 Prozent) setzt auf die zukunftsweisende Technologie - das ergab eine aktuelle YouGov-Studie* im Auftrag von Ionos. Der Anteil KI-nutzender Unternehmen ist innerhalb eines Jahres um 11 Prozentpunkte gestiegen. Weitere 40 Prozent wollen KI einsetzen, wenn sie günstig oder kostenlos verfügbar ist. Der Paradigmenwechsel ist in vollem Gange - KI ist nicht länger nur ein Thema für Konzerne.

  • Viele nutzen KI, aber nur wenige bezahlen dafür

    In Deutschland dominieren aktuell bei Künstlicher Intelligenz die kostenlosen Angebote. Gerade einmal zehn Prozent derjenigen Bundesbürgerinnen und Bundesbürger, die generative KI einsetzen, bezahlen dafür: Acht Prozent nutzen aktuell kostenpflichtige KI-Dienste, zwei Prozent haben das in der Vergangenheit getan, jetzt aber nicht mehr.

  • Vertrauen als kritischer Faktor

    Cloudera, die hybride Plattform für Daten, Analysen und KI, hat die Ergebnisse ihrer jüngsten Studie "The Future of Enterprise AI Agents" veröffentlicht. Im Rahmen der Umfrage wurden im Januar und Februar 2025 fast 1.500 IT-Führungskräfte in Unternehmen in 14 Ländern, unter anderem Deutschland, befragt, um ihre Nutzungsgewohnheiten, Use Cases und Meinungen zu KI-Agenten (AI Agents) zu verstehen.

  • Compliance als größte Herausforderung

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie über den Einsatz von KI in Unternehmen. Die von Redpoint Content durchgeführte Umfrage zeigt, dass fast die Hälfte der Unternehmen von verzögerten, unzureichenden oder gescheiterten KI-Projekten berichten - und das trotz ehrgeiziger Strategien und großer Investitionen in KI und Datenzentralisierung.

  • SaaS bleibt die bevorzugte Wahl

    Das BCI hat den Emergency and Crisis Communications Report 2025, gesponsert von F24, veröffentlicht. Bereits im 11. Jahr analysiert dieser Bericht, wie sich die Krisenkommunikation in den vergangenen zwölf Monaten entwickelt hat, welche Kommunikationsmethoden bevorzugt werden und welche Auswirkungen neue Technologien auf den Sektor haben.

  • GenAI-Technologien im Finanzsektor

    NTT Data hat eine neue Studie veröffentlicht, die den Einsatz von generativer KI (GenAI) im globalen Bankensektor untersucht. Der Bericht mit dem Titel "Intelligent Banking in the Age of AI" zeigt, dass Banken und Finanzinstitute trotz der zunehmenden Verbreitung von GenAI-Technologien im Finanzsektor geteilter Meinung sind, wenn es um ergebnisorientierte Strategien geht. Nur die Hälfte der Banken (50 Prozent) sieht darin ein Instrument zur Steigerung von Produktivität und Effizienz. Ebenfalls die Hälfte (49 Prozent) glaubt, dass GenAI zur Senkung der operativen IT-Ausgaben eingesetzt werden kann.

  • Souveränität wird zum Erfolgsfaktor

    Die Cloud spielt für die Modernisierung der Behördenlandschaft eine zentrale Rolle: 80 Prozent der öffentlichen Verwaltungen räumen der Cloud-Transformation eine hohe Priorität ein. 71 Prozent der Behörden und Ämter arbeiten daher an einer Cloud-Strategie, um Cloud-Services noch intensiver zu nutzen. Treiber sind der steigende Bedarf an Cloud-basierten KI-Lösungen, die Erhöhung der Cyber-Resilienz, höhere Anforderungen an die Performance und Skalierbarkeit in den IT Operations sowie der Fachkräftemangel. Vor dem Hintergrund der Abhängigkeit von einzelnen Cloud-Anbietern und geopolitischen Konflikten beschäftigen sich 83 Prozent auch mit der souveränen Cloud.

  • Siegeszug der Roboter

    QNX, ein Geschäftsbereich von BlackBerry Limited, stellt neue Forschungsergebnisse vor: Immer mehr internationale Technologie-Entscheider befürworten den Einsatz von Robotik am Arbeitsplatz und vertrauen auf deren Potenzial.

  • Talentkonzentration bei Google

    Zeki Data, ein in Großbritannien ansässige Datenintelligenzunternehmen, hat heute den jährlichen Bericht "State of AI Talent Report 2025" veröffentlicht. Zeki prognostiziert eine dramatische Verschiebung der weltweiten Ströme von Spitzenkräften im Bereich KI, die dazu beitragen wird, das Ungleichgewicht bei der globalen KI-Innovation zu beseitigen.

  • Symptom-Checker-Apps deutlich hilfreicher

    Patienten greifen immer häufiger auf digitale Tools zurück, um Krankheiten zu erkennen und Handlungsempfehlungen zu erhalten. Zwei aktuelle Studien der TU Berlin haben nun die Qualität und Wirksamkeit solcher digitalen Gesundheitsempfehlungen untersucht. Die Ergebnisse zeigen sowohl Potenziale als auch Risiken auf. Die Studien sind in den Fachzeitschriften Journal Scientific Reports und npj Health Systems Journal erschienen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen