Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Rekordwert von 5,1 Milliarden Euro


ISG Index: Europäischer Sourcing-Markt steigt im vierten Quartal 2020 auf Rekordhöhen
Cloud-basierte Services, allen voran IaaS, erzielen ebenfalls einen Vierteljahresrekord


Der Sourcing-Markt in Europa, dem Nahen Osten und Afrika (EMEA) hat die Auswirkungen der Pandemie abgeschüttelt und verzeichnete im vierten Quartal 2020 sein bislang höchstes jemals gemessenes Vierteljahresergebnis. Dabei wiesen Cloud-basierte Services eine Rekordnachfrage auf, während sich das Geschäft mit Managed Services erholte. Dies meldet der aktuelle EMEA ISG Index auf Basis der neuesten Zahlen der Sourcing-Branche. Er wird von der Information Services Group (ISG) herausgegeben, einem führenden Marktforschungs- und Beratungshaus im Technologiesegment.

Der EMEA ISG Index erfasst Outsourcing-Abschlüsse der Privatwirtschaft mit einem jährlichen Vertragsvolumen (Annual Contract Value, ACV) von mindestens 5 Millionen Euro. Der aktuelle Index zeigt, dass das ACV des Gesamtmarktes aus As-a-Service und Managed Services einen Rekordwert von 5,1 Milliarden Euro erreichte, was einem Plus von 18 Prozent gegenüber dem gleichen Quartal des Vorjahres entspricht.

Cloudbasierte As-a-Service-Abschlüsse verzeichneten einen Quartalsrekord von 1,8 Milliarden Euro und damit eine Zunahme um 25 Prozent im Vergleich zum vierten Quartal des Vorjahres. Grund dafür ist unter anderem, dass Unternehmen weiterhin mehr und mehr Aufgaben in die Cloud verlagern. Infrastructure-as-a-Service (IaaS) legte um 34 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zu, während Software-as-a-Service (SaaS) um 5 Prozent auf 479 Millionen Euro wuchs.

Vor dem Hintergrund von fünf Mega-Deals in EMEA, darunter Abschlüsse mit Siemens und Daimler in der DACH-Region, legten Managed Services um 14 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro zu. Dabei stiegen die Werte beim IT-Outsourcing (ITO) um 55 Prozent auf 3,0 Milliarden Euro, während Business Process Outsourcing (BPO) um 66 Prozent auf 331 Millionen Euro zurückging – als einziger Schönheitsfehler in einem ansonsten überragenden Quartal.

"EMEA hat das beste jemals verzeichnete Vierteljahr hinter sich. Das Vertragsvolumen des Gesamtmarktes nahm im Vergleich zum dritten Quartal 2020 um 35 Prozent zu. Dies beruht vor allem auf fünf Mega-Deals bei Managed Services, darunter zwei Abschlüsse mit Siemens und Daimler in der Fertigungsindustrie der DACH-Region", sagt Barbara Florschütz, Geschäftsführerin der Information Services Group (ISG) Germany. "Cloudbasierte As-a-Service-Verträge haben sich von ihrem Einbruch zur Jahresmitte erholt und ein Rekordquartal vorgelegt."

Gesamtjahresergebnisse
Mit Blick auf das komplette Jahr 2020 stieg das Vertragsvolumen des Gesamtmarktes im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent auf einen Rekordwert von 17,0 Milliarden Euro – befeuert vom As-a-Service-Markt, der um 15 Prozent auf ein Spitzenergebnis von 6,9 Milliarden Euro zulegte. Managed Services wuchsen um 2 Prozent auf 10,0 Milliarden Euro, obwohl im zweiten Quartal ein pandemiebedingter Einbruch erfolgte.

Innerhalb des Managed-Services-Segments wuchs das ganzjährige Vertragsvolumen von IT-Outsourcing um 21 Prozent auf 8,7 Milliarden Euro, da mehrere große Vertragsabschlüsse im vierten Quartal maßgeblich zum Gesamtjahreswachstum beitrugen. Bei den gänzlich neuen Vertragsabschlüssen konnte Infosys einen 8-Jahres-Mega-Deal mit Daimler abschließen, der eine Überholung der Infrastruktur umfasst. Wipro hingegen brachte einen Mega-Deal mit dem deutschen Großhändler Metro AG unter Dach und Fach. Die Vereinbarung sieht den Aufbau eines digitalen Innovation Hubs in Düsseldorf vor, welcher wiederum weitere Kunden der Region unterstützen wird.

Das Vertragsvolumen von Business Process Outsourcing (BPO) hingegen kollabierte im Vergleich zu einem starken 2019 um 50 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro. Wie in anderen Weltregionen taumelte der Markt für Gebäudemanagement und Callcenter auch in EMEA.

Bei den Cloud-basierten Services legte IaaS um 23 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro zu, wobei die großen Hyperscaler um die Marktvorherrschaft kämpften. Zu den größeren Abschlüssen gehört ein 5-Jahres-Deal zwischen Nokia und Google, der die IT-Infrastruktur der Callcenter durch Google Cloud ablösen soll. Amazon Web Services (AWS) sicherte sich einen 5-Jahres-Vertrag mit der Standard Chartered Bank und Microsoft Azure einen sieben Jahre laufenden Cloud-Services-Deal mit der Deutschen Telekom.

Im SaaS-Teilmarkt ging das Vertragsvolumen trotz einiger größerer Abschlüsse um 3 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro zurück. Zu den größeren Deals gehören ein Vertrag zwischen SAP und der Rabobank bezüglich S/4HANA, Oracles Abschluss mit Aegon über Fusion Cloud ERP und die Übereinkunft zwischen Salesforce und Bentley Motors im Vereinigten Königreich.

Ergebnisse nach Ländern
Deutschland, Österreich und die Schweiz (DACH) verzeichneten im vierten Quartal EMEA-weit das stärkste Wachstum bei Managed Services. Das Vertragsvolumen legte im Vergleich zum gleichen Quartal des Vorjahres um 90 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro zu. Grund sind unter anderem die umfangreichen Vertragsabschlüsse mit Siemens und Daimler, aber auch der Deal zwischen TCS und Postbank Systems.

Der Managed-Services-Markt im Vereinigten Königreich hingegen gab im vierten Quartal um 32 Prozent auf 704 Millionen Euro nach. Dies bedeutet immer noch ein starkes Ergebnis. Das Minus erklärt sich dadurch, dass der Vergleich mit dem starken vierten Quartal des Vorjahres 2019 erfolgte. Zu den erwähnenswerten Abschlüssen in diesem Markt gehören der Mehrjahresvertrag von TCS mit Prudential Financial bezüglich der IT-Einheit Pramerica Systems Ireland.

Genauso wie die DACH-Region konnte Frankreich das Vertragsvolumen von Managed Services im vierten Quartal 2020 fast verdoppeln, da dieses um 83 Prozent auf 386 Millionen Euro stieg. Dies entspricht dem besten Vierteljahr seit dem vierten Quartal 2011, was auf eine hohe Zahl mittelgroßer Vertragsabschlüsse zurückzuführen ist.

Weltweite Prognose für 2021
ISG sagt voraus, dass der globale Markt für Cloud-basierte Services 2021 um 20 Prozent und der für Managed Services um 3 Prozent wachsen wird. (ISG: ra)

eingetragen: 13.02.21
Newsletterlauf: 06.04.21

Reply: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • SaaS: Neuer blinde Fleck in der Cyber-Resilienz

    Hycu stellte die Ergebnisse des State of SaaS Resilience Report 2025 vor. Dies ist eine unabhängige internationale Umfrage unter 500 IT-Entscheidungsträgern. Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass sowohl die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS) als auch damit verbundene Cybervorfälle zunehmen, während die Datenresilienz weit hinter den Anforderungen der Unternehmen zurückbleibt.

  • Agentic AI verspricht Produktivitätssprünge

    Bei der Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) zeigt sich ein deutliches Spannungsfeld zwischen den hohen Erwartungen und der tatsächlichen Umsetzung. Vielen Unternehmen gelingt es bisher nicht, aus der Vielzahl ihrer Proofs of Concept (PoC) KI-Lösungen erfolgreich in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren. Die Ursachen hierfür liegen vor allem im Change Management und in der Datenqualität, weniger in der Technologie. Gleichzeitig kündigt sich mit Agentic AI bereits die nächste technologische Welle an: 73 Prozent der Entscheider rechnen bis 2028 mit einer zunehmenden Relevanz autonomer KI-Agenten. Aktuell experimentieren 38 Prozent mit ersten Anwendungen.

  • Digitale Transaktions- und Plattformmodelle

    Die deutsche Internetwirtschaft bleibt Wachstumstreiber, droht aber an politischen Versäumnissen zu scheitern. Laut einer Studie von Arthur D. Little im Auftrag des eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. steigt der Umsatz von 245 Milliarden Euro 2025 auf 389 Milliarden Euro im Jahr 2030 - ein jährliches Plus von fast zehn Prozent. Treiber sind digitale Plattform- und Transaktionsmodelle, die bereits heute knapp 40 Prozent der Erlöse ausmachen.

  • Generative KI führt Technologie-Ranking an

    Esker hat die Ergebnisse der aktuellen Trendstudie "KI-gesteuerte Automatisierung im Customer Service 2025" vorgestellt. Die Trendstudie zeigt, dass der KI-Einsatz im Customer Service signifikant an Fahrt aufnimmt. Demnach setzen bereits 44 Prozent der befragten Unternehmen KI-Technologien in diesem Bereich ein - eine Verdopplung gegenüber der Vergleichsstudie aus dem Jahr 2023.

  • KI entwickelt sich zum unverzichtbaren Werkzeug

    PagerDuty, Anbieterin im Bereich Digital Operations Management, hat neue Umfrageergebnisse veröffentlicht. Diese belegen ein wachsendes Vertrauen von Führungskräften in KI-Agenten und zeigen, dass sich Unternehmen in allen Geschäftsbereichen zunehmend auf KI verlassen. Der PagerDuty AI Resilience Survey, für den 1.500 IT- und Führungskräfte aus Australien, Frankreich, Deutschland, Japan, Großbritannien und den USA befragt wurden, ergab, dass 81 Prozent der Führungskräfte (82 Prozent in Deutschland) darauf vertrauen, dass KI-Agenten in Krisensituationen, wie z. B. bei einem Dienstausfall oder einem Sicherheitsvorfall, im Sinne des Unternehmens Maßnahmen ergreifen.

  • KI-Integration stark angestiegen

    Cloudera veröffentlichte die Ergebnisse ihrer jüngsten globalen Umfrage "The Evolution of AI: The State of Enterprise AI and Data Architecture". Die Erhebung untersucht die beschleunigte KI-Integration sowie die Entwicklung von Datenarchitekturen in Unternehmen und die neuen Herausforderungen für die sichere Skalierung von KI im Jahr 2025. Dafür wurden mehr als 1.500 IT-Führungskräfte befragt.

  • Souveräne Cloud hat hohe Relevanz

    Die Cloud-Transformation, digitale Souveränität und Künstliche Intelligenz (KI) führen zu umfangreichen Veränderungen im IT-Sourcing. Um in diesem Spannungsfeld erfolgreich zu navigieren, überprüfen immer mehr Unternehmen ihre bisherigen IT-Sourcing-Strategien. Während viele Unternehmen beim Cloud Sourcing schon fortgeschritten sind, stehen europäische und insbesondere deutsche Unternehmen angesichts geopolitischer Veränderungen unter Druck, ihre langjährigen technologischen Abhängigkeiten von US-amerikanischen IT-Providern zu reduzieren und systematischer zu steuern. 71 Prozent der Unternehmen wollen daher zukünftig stärker mit IT-Sourcing-Beratern zusammenarbeiten, um unter anderem ihre Interessen gegenüber Cloud-Anbietern besser vertreten zu können. Zudem dringt KI immer tiefer in die IT-Wertschöpfungskette vor, beispielsweise in den Bereichen Cyber Security, IT-Service-Management oder Softwareentwicklung. Mehr als ein Drittel der Unternehmen setzt KI-Lösungen bereits im Service Desk ein.

  • KI ein geschäftlicher Hebel

    Kyndryl, IT-Dienstleisterin für unternehmenskritische Systeme, hat die Ergebnisse seiner dritten jährlichen State of Mainframe Modernization Survey veröffentlicht. Die Studie zeigt, wie Unternehmen die Schlüsselrolle des Mainframes in einer sich rasant wandelnden digitalen Landschaft neu definieren. Sie verdeutlicht, dass Firmen auf flexible Modernisierungsstrategien setzen, KI im großen Maßstab nutzen und den Einsatz des Mainframes in hybriden IT-Umgebungen ausweiten - und das trotz Fachkräftemangel und wachsender Regulierung.

  • Cloud Security Posture Management

    Tenable veröffentlichte kürzlich ihren State of Cloud and AI Security 2025 Report, aus dem hervorgeht, dass das rasante Wachstum von Hybrid-, Multi-Cloud- und KI-Systemen schneller voranschreitet als die Entwicklung von Cloud-Sicherheitsstrategien, sodass neue Ebenen an Komplexität und Risiken entstehen.

  • Nutzung von GenAI-Applikationen

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe ihrer jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für Deutschland vorgestellt. Demnach teilen deutsche Unternehmen generell die Prioritäten ihrer Kollegen in EMEA und weltweit bei Einführung und Umsetzung von generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) und Containerisierung. Sie setzen jedoch im Detail abweichende Schwerpunkte und erwarten einen längeren Zeithorizont, bis sich Investitionen in GenAI-Projekte rechnen. Hauptgründe dafür sind offenbar Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz sowie der in Deutschland immer stärker spürbare Fachkräftemangel.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen