Liquid Cooling für KI-Rechenzentren


So sieht die neue Flüssigkeitskühlung für leistungsintensive Anwendungen aus
Voraussetzung für den zukunftsfähigen Betrieb rechenintensiver KI-Workloads


Der breite Einsatz von Modellen künstlicher Intelligenz in Forschung, Industrie und Wirtschaft verändert die thermischen und energetischen Anforderungen an moderne Rechenzentren. Dabei wird die Kühlungsmethode Liquid Cooling (Flüssigkeitskühlung) immer relevanter, denn sie gilt als Voraussetzung für den zukunftsfähigen Betrieb rechenintensiver KI-Workloads. "Insbesondere im Bereich Machine und Deep Learning generiert künstliche Intelligenz enorme Rechenlasten, die eine hohe Energiedichte pro Server-Rack mit sich bringen. Herkömmliche, mit Luft kühlende Systeme arbeiten bei durchschnittlichen Rechenlasten effektiv, jedoch reichen sie bei KI-Workloads oft nicht mehr aus, um thermische Stabilität sicherzustellen", erläutert Jerome Evans, Gründer und Geschäftsführer der firstcolo GmbH. Hier setzt Liquid Cooling an: Es ermöglicht eine präzise und direkte Wärmeabfuhr an der Quelle, mit höherer thermischer Leitfähigkeit.

Effizienz, Performance und Nachhaltigkeit
Durch den direkten Einsatz von Flüssigkeiten zur Wärmeabfuhr lassen sich deutlich mehr Server auf einer kleinen Fläche unterbringen, ohne dass Überhitzung droht. Im Vergleich zur Luftkühlung ermöglicht Liquid Cooling eine bis zu dreifach höhere Energieeffizienz in der Kühlung. Dadurch lässt sich der PUE-Wert (Power Usage Effectiveness) signifikant verbessern.

"Das ist nicht nur ein technologischer Vorteil, sondern zahlt auch auf die ökologische Verantwortung ein, der moderne Rechenzentren heute gerecht werden müssen", so Evans. Es gibt verschiedene Arten von Liquid Cooling. "Bei Direct-to-Chip, kurz DTC, sitzt eine von Flüssigkeit durchströmte Kühlplatte direkt auf den Hauptwärmequellen wie CPU und GPU", so Evans weiter. "Die Wärme wird dabei über geschlossene Kühlkreisläufe effizient abgeführt." Eine weitere Variante ist die Immersionskühlung: Hierbei werden komplette Server-Komponenten in eine elektrisch nichtleitende Flüssigkeit eingetaucht. Besonders effektiv ist das sogenannte Single-Phase-Immersion-Cooling, das mit thermisch optimierten Dielektrika arbeitet und sowohl eine hohe Kühlleistung als auch einen geringen Energieverbrauch ermöglicht. Daneben existieren hybride Systeme, bei denen etwa DTC für besonders leistungsstarke Server eingesetzt wird.

Basis für zukunftsfähige Colocation
Die Integration von Liquid Cooling ist nicht nur eine Antwort der Rechenzentren-Betreiber auf aktuelle KI-Trends – die Methode liefert auch das passende Fundament für die Anforderungen von High-Performance-Computing, autonomen Systemen und Edge-Infrastrukturen. "Regulatorische Vorgaben zur Energieeffizienz und CO₂-Reduktion werden künftig nur mit innovativen Kühllösungen zu erfüllen sein. Beispielsweise sind so PUE-Werte von unter 1,2 erreichbar", erklärt Evans. Zudem sind Liquid-Cooling-Systeme wartungsfreundlich, lassen sich skalieren und in Kombination mit Rückkühlern auch wasserneutral betreiben. Somit ist intelligente Kühltechnologie ein Baustein für innovative, nachhaltige und zukunftsfähige Colocation-Rechenzentren. (firstcolo: ra)

eingetragen: 04.07.25

Firstcolo: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Fachbeiträge

  • Infrastruktur als Erfolgsfaktor für KI

    Die EU schreitet mit der Umsetzung des AI Act sowie einer umfassenderen Strategie zur Förderung und Bereitstellung von KI- und Cloud-Infrastrukturen in den Mitgliedstaaten voran. Doch Unternehmen stehen zunehmend unter Druck. Ihre Infrastrukturen müssen mit den wachsenden betrieblichen Anforderungen, geopolitischen Spannungen und erweiterten regulatorischen Vorgaben Schritt halten. Zwar will die EU damit die Wettbewerbsfähigkeit stärken und den administrativen Aufwand verringern, doch ihr Erfolg hängt maßgeblich davon ab, wie die angestrebte Harmonisierung in der Praxis umgesetzt wird.

  • Ohne moderne IGA-Lösung ein Flickenteppich

    Oft ist die Realität von Organisationen komplexer als es klassische Identitätsmodelle abbilden können. Dieselbe Person kann mehrere Rollen innerhalb einer Organisation parallel innehaben: etwa als Dozent und Alumni an einer Hochschule, als Manager und Kunde in einem Finanzinstitut oder als Mitarbeiter, der in geschäftigen Zeiten in einer anderen Abteilung aushilft. Auch Franchise- und Kooperationsmodelle bringen solche Konstellationen mit sich.

  • KI schreibt Regeln für Cyberrisiken neu

    Unternehmen auf der ganzen Welt setzen zunehmend auf Künstliche Intelligenz (KI), denn sie sorgt für teils erhebliche Effizienzsteigerungen. Gleichzeitig nutzen Hacker sie, um ihre Angriffe raffinierter zu gestalten, zu skalieren oder zu automatisieren. Infolgedessen steht die Cyber-Sicherheit vor einem Wendepunkt, an dem KI gegen KI kämpft. Die Phishing-Betrügereien und Deepfakes von heute sind nur die Vorboten einer kommenden Ära autonomer, sich selbst optimierender KI-Bedrohungsakteure. Das sind Systeme, die Angriffe ohne oder mit nur begrenzter menschlicher Aufsicht planen, ausführen und verfeinern können.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen