Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Azure mit sehr guter Netzwerkperformance


"Cloud Performance Report": Gravierende Leistungsunterschiede zwischen AWS, Google Cloud Platform, Azure, Alibaba und IBM Cloud auf
Studie zur Performance von Cloud-Dienstleistern unterstützt IT-Führungskräfte mit umfassenden Daten bei strategischen Entscheidungen zu Cloud Computing-Services


ThousandEyes gab die Ergebnisse seines jährlichen Cloud Performance Benchmark-Reports bekannt. Die Studie zeigt die Unterschiede in Bezug auf die globale Netzwerkperformance und Konnektivität der fünf großen Public Cloud-Anbieter auf. Untersucht wurden Amazon Web Services (AWS), Google Cloud Platform (GCP), Microsoft Azure, Alibaba Cloud und IBM Cloud. Der Report ist eine Hilfestellung für IT-Führungskräfte in Unternehmen, um qualifizierte Entscheidungen bezüglich Investitionen im Cloud Computing-Bereich zu treffen.

"Wenn Unternehmen sich vor die Entscheidung gestellt sehen, einen passenden Cloud Provider wählen zu müssen, liegen ihnen meist keine Daten zur jeweiligen Performance vor. Der Grund hierfür ist, dass solche Informationen nie vorhanden oder nur oberflächlich verfügbar waren", sagt Archana Kesavan, Director für Produktmarketing bei ThousandEyes. "Der Cloud Performance Report liefert Unternehmen hierzu passende Vergleichsdaten. Umfassende Informationen zur Cloud-Performance sind für die Planung und das weitere Vorgehen unerlässlich, um sicherzugehen, dass Kunden und Mitarbeiter die bestmöglichen Leistungen erhalten."

ThousandEyes bietet eine Plattform, die analysiert, wie Internet-, Cloud- und andere Drittanbieter sich gegenseitig beeinflussen und sich so auf die digitale Benutzererfahrung auswirken. Für Forschungszwecke wurde die Plattform dazu verwendet, die Netzwerkleistung in von globalen und innerhalb von Cloud-Umgebungen zu messen. Die Ergebnisse stammen aus einer Analyse von mehr als 320 Millionen Datenpunkten, die in 98 globalen Metropolregionen im Laufe von 30 Tagen gesammelt wurden. Dabei wurden umfassende Methoden zur Messung der Ende-zu-Ende-Performance sowie von Datenpfaden genutzt. Der Performance Report kann Unternehmen dabei unterstützen, die für sie relevanten regionalen und Cloud Provider-spezifischen Informationen zu erhalten.

Die wichtigsten Ergebnisse der Untersuchung lauten:

>> Beim Datenverkehr verlassen sich einige Cloud-Anbieter stark auf das frei zugängliche Internet statt auf ihre eigenen Backbones; eine Vorhersage der Leistung kann dadurch beeinflusst werden. Google Cloud und Azure nutzen bei der Koordination des Datenverkehrs ihrer Kunden verstärkt ihre privaten Backbone-Netzwerke, um Leistungsschwankungen zu verhindern, die mit der Nutzung des frei zugänglichen Internets einhergehen können. AWS und Alibaba Cloud greifen bei dem Großteil des Datenverkehrs auf das frei zugängliche Internet zurück. Dies führt zu einem höheren Betriebsrisiko, das die Vorhersage der Leistung beeinträchtigen kann. IBM verfolgt einen hybriden Ansatz, der sich regional unterscheidet.

>> Lateinamerika und Asien haben die höchsten Performance-Schwankungen über alle untersuchten Cloud-Anbieter hinweg, während in Nordamerika die Cloud-Performance im Allgemeinen konstant ist. Verantwortliche und Entscheidungsträger sollten aufgrund der Ergebnisse des Reports einen regional passenden Cloud Provider auswählen, um eine weltweit optimale Performance zu gewährleisten. Denn regionale Performance-Schwankungen können einen erheblichen Einfluss auf die Performancegewinne oder -verluste haben.

>> AWS Global Accelerator weist nicht immer eine bessere Performance auf als das frei zugängliche Internet. AWS Global Accelerator wurde im November 2018 eingeführt, um Kunden die Nutzung des privaten Backbone-Netzwerks von AWS gegen eine Gebühr zu ermöglichen. Standard von AWS ist hingegen der Datenverkehr über das frei zugängliche Internet. Trotz zahlreicher weltweiter Beispiele für Performancesteigerungen ist der Global Accelerator keine Universallösung. Verschiedene Beispiele zeigen, dass der Weg über das frei zugängliche Internet schneller und zuverlässiger arbeiten kann als der Global Accelerator. Teils unterscheiden sich die Ergebnisse nur geringfügig.

>> Cloud-Performance basiert auf der Wahl des Breitband-ISP. Unternehmen, die einen Performancevorsprung erzielen wollen, sollten ihren Breitband-ISP-Anbieter danach auswählen, auf welche Cloud sie am stärksten angewiesen sind. Dies kann zu Performancegewinnen und -verlusten führen, je nachdem, welche Breitband-Provider Unternehmen für die Verbindung mit der jeweiligen Cloud nutzen.

>> Die Great Firewall of China sorgt bei allen Cloud-Anbietern für Performanceverluste. Obwohl Alibaba seinen Ursprung in China hat, tritt beim Passieren der Great Firewall of China ein Paketverlust auf – genau wie bei allen anderen Cloud-Anbietern. Dies beweist, dass Alibaba keine gesonderte Stellung innehat. Unternehmen mit Kunden in China, die aufgrund strenger Regularien bezüglich Datenverkehr und Datenschutz zögern, eine Hosting-Umgebung in China zu nutzen, können Hongkong als Option in Betracht ziehen. Der Datenverkehr von Hongkong nach China durch Alibaba Cloud hatte den geringsten Paketverlust, gefolgt von Azure und IBM.

Ergebnisse aufgeschlüsselt nach Cloud Providern
Der letztjährige Cloud Performance Report verglich die drei größten Cloud Provider mit den höchsten Marktanteilen, also AWS, Azure und GCP. Alibaba Cloud und IBM Cloud kamen in diesem Jahr neu hinzu, sodass zu diesen Diensten keine Vergleichsdaten vorliegen. Deutliche Unterschiede zeichneten sich zwischen einzelnen Cloud-Anbietern im Bezug auf Gesamtperformance und Konnektivität ab.

Die wichtigsten Erkenntnisse, aufgeschlüsselt nach Cloud Providern, lauten:

>> AWS weist allgemein eine geringe Latenz auf und konnte im Vergleich zum letzten Jahr insgesamt besser abschneiden. Die Kennzahlen zur Vorhersehbarkeit der Leistung haben sich deutlich verbessert, in Asien gab es zudem eine starke Verringerung der Variabilität um 42 Prozent. Im Vergleich zu Azure und Google Cloud Platform hat AWS jedoch immer noch eine geringere Leistungsvorhersehbarkeit, da der Provider weitgehend das frei zugängliche Internet anstelle des eigenen Backbones nutzt.

>> Azure überzeugt weiterhin durch die sehr gute Netzwerkperformance. Diese hat ihren Grund in der Nutzung des eigenen Backbones, das für den Datenverkehr der Benutzer in Cloud Hosting-Umgebungen genutzt wird. Besondere Veränderungen im Vergleich der Daten von 2018 und 2019 sind eine 50-prozentige Verbesserung der Vorhersehbarkeit der Performance in Sydney, während in Indien ein Rückgang der Leistungsvorhersehbarkeit um 31 Prozent zu verzeichnen war. Trotz eines leichten Rückgangs gegenüber dem Vorjahr ist Azure in Asien im Vergleich zu den anderen Cloud-Anbietern weiterhin führend bei der Vorhersage von Leistungszahlen.

>> Bei Google Cloud favorisiert man weiterhin die Nutzung des eigenen Backbones für die Bereitstellung von Traffic in der Cloud. Benutzer profitieren von einer starken Performance in den meisten Hosting-Regionen. Der Cloud Provider weist weltweit aber immer noch einige signifikante Lücken auf, die seit der Veröffentlichung des Reports im letzten Jahr nicht geschlossen wurden. Der Datenverkehr aus Europa und Afrika benötigt 2,5 bis 3-mal länger, um nach Indien zu gelangen, da Daten zunächst um die Welt reisen, anstatt eine direkte Verbindung zu nutzen. Google Cloud verringerte zudem die Transparenz des internen Netzwerks, so dass es schwieriger wurde, die Netzwerkpfade und -leistung zu analysieren.

>> Alibaba Cloud bietet im Vergleich mit anderen Providern eine ähnliche Performance. Der Provider ähnelt AWS in Bezug auf Verbindungsmuster, Regionspositionen und sogar der einzelnen Benennung von Regionen. Wie AWS setzt Alibaba Cloud für den Großteil des Datenverkehrs stark auf das frei zugängliche Internet und nicht auf sein eigenes privates Backbone-Netzwerk. Besonders ist hierbei, dass der Datenverkehr zwischen Regionen nicht zwischen einzelnen Dependancen von Alibaba Cloud stattfindet, sondern aus der internen Cloud austritt, das Internet durchquert und anschließend wieder in das regionale Cloud-Netzwerk eintritt.

>> Auch die Performance von IBM Cloud ist mit der anderer großer Cloud-Provider vergleichbar. IBM verfolgt einen hybriden Ansatz bei der Koordinierung des Datenverkehrs, in dessen Rahmen die Nutzung des eigenen privaten Backbones und des frei zugänglichen Internets variiert, abhängig davon, auf welche Regionen der Benutzerzugriff erfolgt.

"Bisher haben die meisten IT-Entscheider bei der Suche nach dem passenden Cloud-Anbieter auf Faktoren wie den Preis oder die Nähe zum Nutzer geachtet. Dabei wurde die zugrundeliegende Netzwerkarchitektur oft völlig außer Acht gelassen, obwohl diese einen erheblichen Einfluss auf die Performance haben kann", erläutert Zeus Kerravala, Principal Analyst, ZK Research. "Der Cloud Performance Benchmark Report 2019 von ThousandEyes zeigt, wie sehr sich die Leistungen der bekanntesten Cloud-Service-Provider unterscheiden können. Die Einblicke beweisen, dass Unternehmen weiterhin ihre Netzwerkinformationen und Leistung messen sollten, um sicherzustellen, dass sie die Leistung von Cloud-Providern erhalten, die sie erwarten."
(ThousandEyes: ra)

eingetragen: 26.11.19
Newsletterlauf: 03.02.20

ThousandEyes: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Studien

  • Hybrid Multicloud bevorzugt

    Nutanix hat die Ergebnisse der sechsten Ausgabe ihrer jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für Deutschland vorgelegt. Mit der weltweiten Umfrage misst der Anbieter die Verbreitung der Cloud-Nutzung in den Unternehmen. Dem länderspezifischen Studienbericht zufolge - es wurden 100 IT-Verantwortliche aus Deutschland befragt - soll sich der Einsatz von Hybrid-Multicloud-Betriebsmodellen in den nächsten ein bis drei Jahren hierzulande fast verdreifachen, von aktuell 10 Prozent auf 29 Prozent. Hauptfaktoren sind die Herausforderungen im Zusammenhang mit Datenmanagement und KI.

  • Sicherheit von SaaS-Daten und SaaS-Tools

    Hycu hat eine neue weltweite Studie, die kritische Schwachstellen bei Software-as-a-Service (SaaS)-Daten aufzeigt, veröffentlicht. Die Studie "The State of SaaS Resilience in 2024" untersucht die Cyber-Resilienz der SaaS-Nutzung auf der Grundlage einer unabhängigen Umfrage unter 417 IT-Entscheidungsträgern in Europa, Großbritannien, den USA, Japan und Singapur.

  • Geld ist nicht der treibende Faktor

    Eine neue globale Studie von IFS, Anbieterin von Cloud-Business-Software, hat den KI-Optimismus in Unternehmen untersucht. Dabei zeigt sich: Die deutschen Befragten verfügen zwar in der Mehrheit über die technologischen Voraussetzungen, mit ersten großen Erfolgen rechnen viele aber dennoch erst in den nächsten ein bis drei Jahren. Im internationalen Vergleich landet Deutschland damit insgesamt auf dem zehnten von zwölf Plätzen.

  • Das Metaverse ist keine Parallelwelt

    Ob als digitaler Zwilling der Fabrik, in der Medizin oder im Gaming - das Metaverse bietet zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten. Deutschlands Unternehmen sehen dabei die heimische Wirtschaft allerdings im Hintertreffen. 6 von 10 (61 Prozent) halten sie im internationalen Vergleich für abgeschlagen, 3 von 10 (29 Prozent) unter den Nachzüglern und nur 1 Prozent zumindest im Mittelfeld.

  • Ausgaben für Cloud-Systeme steigen

    Infosys veröffentlichte ihre neue Studie "Reimagining Cloud Strategy for AI-first Enterprises", die in Zusammenarbeit mit MIT Technology Review Insights entstand. Für den Bericht wurden 500 weltweit führende Unternehmen mit einem Umsatz von mindestens 500 Millionen US-Dollar aus verschiedenen Branchen befragt.

  • Duzen oder siezen, loben oder schimpfen?

    "Liebe KI, könnten Sie mir bitte darauf eine Antwort-Mail formulieren?" oder "Hey KI, fass mal den Text zusammen, und zwar schnell!"? Knapp die Hälfte (46 Prozent) der Deutschen hat schon einmal eine Künstliche Intelligenz wie ChatGPT, Microsoft Copilot oder Google Gemini verwendet - und pflegt dabei höchst unterschiedliche Umgangsformen mit dem KI-Bot. Fast alle von ihnen (99 Prozent) duzen die KI, nur 1 Prozent sagt förmlich "Sie".

  • SAP-Serviceanbieter für Migrationen vorbereitet

    SAP liefert viele ihrer Innovationen nur noch über Cloud-Modelle aus. Deshalb überlegen viele Unternehmen, nicht einfach nur auf SAP S/4 HANA zu migrieren, sondern ihre IT-Landschaft sukzessive auf Cloud-Betriebsmodelle umzustellen.

  • Zunehmend regulatorische Themen

    Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten bleibt die Nachfrage nach Unterstützung bei Digitalisierungsprojekten hoch. Besonders in der öffentlichen Verwaltung und im Energiesektor wächst der Digitalisierungsdruck, aber auch in anderen Branchen zeichnet sich ein hoher Modernisierungsbedarf klar ab. CIOs investieren 2024 und 2025 vorrangig in Data & Analytics, Cloud Transformation und Cyber Security sowie in Kosten- und Effizienzprogramme.

  • MSPs als wertvolle Partner

    KMU sehen großes Potenzial in KI-Tools und MSPs können davon profitieren. So lautet die Kernaussage der aktuellen "KI-Trends 2024 bei KMU"-Studie von Pax8. Im Auftrag des Cloud-Marketplace untersuchte Channelnomics die Investitionsstrategie kleiner und mittelständischer Unternehmen in Bezug auf Künstliche Intelligenz. KMU investieren demnach bereits in passende Software, beispielsweise Machine-Learning-Anwendungen oder virtuelle Assistenten, und wollen es auch zukünftig in großem Stil tun. Allerdings benötigen die Mittelständler sowohl im Software-Auswahlprozess als auch bei der Implementierung und im Betrieb die Expertise von spezialisierten MSPs und MSSPs, beispielsweise beim Betrieb der Infrastruktur oder dabei, Daten überhaupt erst einmal KI-ready zu machen.

  • IT-Sicherheit auf Top-Niveau bringen

    Phishing-Mails, um Passwörter zu stehlen, DDoS-Angriffe, um die IT lahmzulegen oder Ransomware-Attacken, mit denen Schadsoftware eingeschleust und Daten verschlüsselt sowie Lösegeld erpresst werden sollen - das ist Alltag für viele Unternehmen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen