E-Mail-Marketing-Service von Salesforce


Facebook Business – neue Phishing-Kampagne aufgedeckt
Die Angriffskampagne auf Facebook Business reiht sich ein in die zahlreichen Phishing-Angriffskampagnen der vergangenen Jahre, die es auf die Credentials von Business-Plattformen abgesehen haben


Dr. Martin J. Krämer, Security Awareness Advocate bei KnowBe4

Cybersicherheitsforscher haben der Öffentlichkeit in einem Blogbeitrag eine neue, groß angelegte Phishing-Kampagne vorgestellt, die auf Facebook Business-Nutzer abzielt. Seit dem 20. Dezember 2024, so die Forscher, wurden mehrere tausend E-Mails mit Benachrichtigungen über angebliche Urheberrechtsverletzungen, an Mitarbeiter von Unternehmen mit Facebook Business-Account versandt.

Mehr als 12.000 Opfer konnten bislang ausgemacht werden – beheimatet fast ausnahmslos in den USA (45,0 Prozent), der EU (45,5 Prozent) und Australien (9,5 Prozent). Da auch Vorlagen für Phishing-E-Mails in chinesischer und arabischer Sprache existieren, ist aber auch ein deutlich größerer Opferkreis denkbar.

Für den Versand ihrer E-Mails nutzen die Angreifer den automatisierten E-Mail-Marketing-Service von Salesforce – ganz legitim, ohne gegen die Nutzugsbedingungen oder die Sicherheitssysteme des Dienstes zu verstoßen. Da sie die Absender-ID nicht ändern, werden ihre E-Mails mit der Adresse ‚noreply@salesforce.com‘ gebrandet. Ihren Opfern – und deren Sicherheitssystemen – erscheinen die Absender so absolut legitim und seriös.

Anders wahrscheinlich – in vielen Fällen – die Aufmachung der E-Mails. Den Kopf der Benachrichtigung ziert ein Fake-Facebook-Logo – in unzähligen Varianten, einige schlechter, andere besser gestaltet. Der E-Mail-Text dagegen, klingt dann wieder serös. Dem Opfer wird erklärt, dass sein Unternehmen auf Facebook Business eine Urheberrechtsverletzung begangen habe. Es folgt die Aufforderung, einen Link anzuklicken. Der Link leitet das Opfer dann zu einer Phishing-Webseite, getarnt als Facebook-Supportseite, weiter. Hier wird es dazu aufgefordert, für eine Überprüfung seines Accounts seine Anmeldedaten einzugeben. Ansonsten müsse Facebook den Unternehmens-Account löschen.

Haben sich die Cyberkriminellen in den Besitz der Credentials gebracht, ist es ihnen ein Leichtes, sich Zugang zum Facebook-Unternehmenskonto zu verschaffen und – im schlimmsten Fall – die Kontrolle über die Seite zu übernehmen. Die Angreifer können dann etwa Inhalte löschen oder ändern, Nachrichten manipulieren oder auch Änderungen an den Sicherheitseinstellungen vornehmen. Im schlimmsten Fall kann sich das Opfer dann nicht mehr in sein eigenes Konto einwählen. Die möglichen Folgen: ein Stillstand des Online-Vertriebs und Vertrauensverluste bei Partnern, Zulieferern und Kunden.

Die Angriffskampagne auf Facebook Business reiht sich ein in die zahlreichen Phishing-Angriffskampagnen der vergangenen Jahre, die es auf die Credentials von Business-Plattformen abgesehen haben. Erinnert sei hier nur an die unzähligen Kampagnen der letzten Monate, die Linked-In- und Xing-Accounts zum Gegenstand hatten.

Unternehmen aller Branchen – auch und gerade kleinen und mittleren – kann nur geraten werden, hier möglichst rasch gegenzusteuern, ihr Human Risk Management besser in den Blick und in den Griff zu bekommen. Denn: nach wie vor stellen gestohlene Anmeldedaten das Einfallstor Nr. 1 eines jeden erfolgreichen Cyberangriffs dar.

Die eigenen Mitarbeiter, wie in den vergangenen Jahren in vielen Unternehmen nur allzu häufig geschehen, von Zeit zu Zeit einem Phishing-Trainingkurs zu unterziehen, genügt nicht mehr. Um die Risiken der eigenen Mitarbeiter umfassend im Blick und im Griff zu behalten, muss das Human Risk Management professioneller, zielgerichteter, kontinuierlicher aufgestellt werden.

Längst lassen sich Phishing-Trainings, -Schulungen und -Tests, KI sei Dank, personalisieren, zuschneiden auf die spezifischen Schwachstellen der einzelnen Mitarbeiter, und automatisiert – und damit kontinuierlicher – zum Einsatz bringen. Moderne Anti-Phishing-E-Mail-Lösungen kombinieren KI mit Crowdsourcing, um so selbst neueste Zero Day-Bedrohungen frühzeitig aufspüren und rechtzeitig abwehren zu können – so dass sie gar nicht erst in die Posteingänge der Mitarbeiter gelangen. Mit solchen und ähnlichen Lösungen wird es Unternehmen auch in Zukunft gelingen, die unzähligen Human Risks, die jedem Unternehmen nun einmal innewohnen, im Blick zu behalten und bestmöglich zu managen. (KnowBe4: ra)

eingetragen: 25.04.25

KnowBe4: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Cyber-Angriffe

  • APTs - eine globale Gefahr

    Laut einer aktuellen Studie von Armis sind fast neun von zehn (87 Prozent) der IT-Führungskräfte besorgt über die Auswirkungen von Cyberwarfare auf ihr Unternehmen. Es gibt immer mehr Belege dafür, dass China, Russland und Nordkorea weiterhin kritische Infrastrukturen in den USA angreifen. Die Wurzeln dieser staatlichen Cyberangriffe, die als ATPs (Advanced Persistent Threats) bezeichnet werden, reichen dabei fast zwei Jahrzehnte zurück.

  • Kollateralschaden im Cyberspace

    Unerwartete Cyber-Bedrohungen können die Budgets für Cyber-Sicherheit schnell aufbrauchen und sorgfältig geplante Strategien zum Scheitern bringen. Unter diesen Herausforderungen sind DDoS-Angriffe (Distributed Denial of Service) ein Paradebeispiel dafür, wie unerwartete Risiken selbst die sichersten Systeme stören können. Um den Ablauf eines solchen Angriffs zu erörtern, stellen wir uns als fiktives Beispiel eine Bank vor.

  • Replikation: Ein Muss für die Ausfallsicherheit

    Datenverluste und Ausfallzeiten sind kostspielig. Aktuelle Kennzahlen sprechen diesbezüglich eine deutliche Sprache: Nach Selbsteinschätzung der von Statista im Jahr 2024 befragten Unternehmen entfielen 13,4 Milliarden Euro der hochgerechneten Gesamtschadenssumme in Höhe von 266,6 Milliarden Euro in den letzten 12 Monaten auf die Erpressung mit gestohlenen oder verschlüsselten Daten.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen