Ausfallzeiten und Verluste


Neue Umfrage über Serviceausfälle, Compliance-Fehler, Unternehmensverluste
Manuelle Zertifikatsprozesse führen zu Ausfällen, Compliance-Fehlern und hohen Verlusten im Unternehmen - Fehleranfälliges Zertifikats-Management bindet wertvolle Unternehmensressourcen und untergräbt digitales Vertrauen


DigiCert hat in einer neuen Umfrage die wirtschaftlichen Auswirkungen schlecht verwalteter, digitaler Zertifikate im Unternehmen untersucht. Im vergangenen Jahr verzeichneten demnach fast die Hälfte aller befragten Organisationen schmerzhafte Ausfallzeiten aufgrund von zertifikatsbezogenen Vorfällen, die zu erheblichen finanziellen Kosten, Betriebsstörungen und Reputationsschäden führten. Eine Modernisierung und Automatisierung der Unternehmensabläufe ist unverzichtbar.

Organisationen skalieren ihre digitalen Prozesse, leiden aber unter manuellen Abläufen, die mit dem Volumen und der damit verbundenen Komplexität digitaler Zertifikate überfordert sind. Das führt zu kostspieligen Ausfallzeiten, Compliance-Fehlern und steigenden Sicherheitsrisiken. Gesetzliche Regularien wie HIPAA, DORA, PCI DSS und bevorstehende Änderungen des CA/B-Forums erhöhen die Anforderungen für ein professionelles Zertifikatsmanagement zusätzlich. Ab 2029 begrenzen Browserhersteller die Gültigkeit für Zertifikate auf 47 Tage. Ohnehin steigt der manuelle Arbeitsaufwand, weil bisherige PKI-Konfigurationen durch quantensichere Algorithmen ersetzt werden müssen.

"PKI-Zertifikate sind das unsichtbare Rückgrat digitaler Strukturen weltweit. Werden sie unzureichend verwaltet, wirkt sich das auf ein Unternehmen insgesamt aus", sagte Ashley Stevenson, Vice President of Product and Solutions Marketing bei DigiCert. "Die Umfrageergebnisse verdeutlichen, dass in modernen Umgebungen manuelle Abläufe bei Umfang, Geschwindigkeit und Kontrolle nicht mehr Schritt halten können. Unternehmen benötigen größtmögliche Automatisierung und Transparenz, um Risiken reduzieren, Compliance-Anforderungen einhalten und das Kundenvertrauen stärken zu können."

Die versteckten Kosten abgelaufener Zertifikate
Trotz ihrer zentralen Bedeutung werden digitale Zertifikate beim Schutz von Infrastruktur-, Kommunikations- und Identitätssicherheitsprozessen im Unternehmen häufig manuell oder über fragmentierte Tools verwaltet. Negative Folge: Fast die Hälfte der Befragten (45 Prozent) berichten, dass es im vergangenen Jahr zu Serviceausfällen aufgrund von zertifikatsbezogenen Vorfällen gekommen sei. Weitere 37,5 Prozent der Befragten führten die Ausfälle explizit auf abgelaufene Zertifikate zurück —die häufigste Ursache für Störungen in Unternehmensumgebungen insgesamt.

Die finanziellen Folgekosten waren beträchtlich: Jedes dritte Unternehmen (31 Prozent) berichtete von Verlusten zwischen 50.000 und 250.000 US-Dollar, wobei 18,5 Prozent sogar Schäden von mehr als 250.000 US-Dollar aufgrund von Problemen mit Zertifikaten verzeichneten. Auch die Auswirkungen auf betriebliche Prozesse bieten Anlass zur Sorge: Mehr als die Hälfte der Unternehmen war von Ausfallzeiten zwischen fünf und 24 Stunden betroffen, wobei die Betriebsstörungen in 15,4 Prozent der Fälle sogar 25 Stunden oder länger dauerten.

Steigende Komplexität, sinkende Visibilität
Das Volumen digitaler Zertifikate steigt branchenübergreifend und 80 Prozent der Befragten erwarten eine weitere Zunahme in den nächsten Monaten. Trotzdem sind viele Unternehmen weiterhin unzureichend darauf vorbereitet. Fast 60 Prozent der befragten Verantwortlichen verwalten zwischen 1.000 und 10.000 Zertifikate, wobei sich mehr als die Hälfte (56,6 Prozent) besorgt zeigte, ob sich das Ablaufdatum von Zertifikaten nachverfolgen lässt. Ohne eine Automatisierung sind menschliches Versagen und Fehlkonfigurationen betroffener IT-Systeme unvermeidlich.

Die einst als Thematik für die Backend-IT eingestuften Arbeiten erweisen sich mittlerweile als Aufgabe auf der Geschäftsführungsebene. CISOs und andere hochrangige Sicherheitsverantwortliche benennen demzufolge das Kundenvertrauen (62,2 Prozent), die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften (61,7 Prozent) und den Ablauf von Zertifikaten (56,6 Prozent) als ihre größten Sorgen beim Zertifikats-Management. Das unterstreicht die wachsende Bedeutung der Verwaltung von Zertifikaten zur Aufrechterhaltung der betrieblichen Ausfallsicherheit.

Automatisierung und Agilität mit höchster Priorität
Im Rahmen der Umfrage nennen 51 Prozent der Befragten automatisiertes Certificate Lifecycle Management als oberste Priorität für 2025 und die Standardisierung von IoT-Prozessen als zweitwichtigste, strategische Aufgabe (49,5 Prozent). Erfolgreiche Unternehmen erkennen demzufolge digitales Vertrauen als geschäftliche Notwendigkeit und nicht als untergeordnete Aufgabe. (DigiCert: ra)

eingetragen: 29.07.25

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    Barracuda Networks hat eine neue Studie veröffentlicht, die zeigt, dass Unternehmen, die länger als neun Stunden benötigen, um auf eine E-Mail-Sicherheitsverletzung zu reagieren, zu 79 Prozent häufiger Opfer eines Ransomware-Angriffs werden. Der Email Security Breach Report 2025 zeigt zudem, dass die meisten der befragten Unternehmen (78 Prozent weltweit, 79 Prozent im DACH-Raum) in den vergangenen zwölf Monaten eine E-Mail-Sicherheitsverletzung erlebt haben. Der Report basiert auf den Ergebnissen einer internationalen Studie, die Barracuda in Zusammenarbeit mit Vanson Bourne durchgeführt hat. Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 2.000 IT- und IT-Sicherheitsverantwortliche in Nordamerika, Europa und dem asiatisch-pazifischen Raum befragt.

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