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Potenzial des Cloud Computing voll ausschöpfen


Forschungsprojekt EASI-Clouds: EU-geförderte Initiative schafft interoperable und dynamische Cloud Computing-Infrastruktur am Bespiel medizinischer Bildverarbeitung bei der Charité Universitätsmedizin Berlin
Atos: "Erst wenn der Cloud-Service selbst flexibel auf Leistungsschwankungen reagieren kann, ist die Anwendung wirklich in der Cloud angekommen"


(25.04.12) - Atos intensiviert ihre Forschungsarbeit im Bereich des Cloud Computing: Über das C-Lab, eine Public Privat Partnership mit der Universität Paderborn, leitet die internationale IT-Dienstleisterin das deutsche Konsortium des europäischen EASI-Clouds-Projektes (Extendable Architecture and Service Infrastructure for Cloud-Aware Software). Das Ziel der Initiative ist es, eine interoperable und dynamische Infrastruktur zu schaffen, um Anwendungen flexibel und skalierbar über das Internet zur Verfügung zu stellen. Die Rahmenbedingungen für diese Infrastruktur entwickelt das Konsortium in Zusammenarbeit mit der Charité Universitätsmedizin Berlin am Beispiel medizinischer Bildverarbeitung. Das EASI-Clouds-Projekt wird von der Europäischen Union gefördert und ist auf drei Jahre ausgelegt. Insgesamt 26 Partner aus fünf Ländern nehmen teil.

Viele Anbieter von Cloud Computing-Services stellen Software meist nur statisch in begrenzten Infrastrukturen über das Internet bereit. "Damit ist das Potenzial des Cloud Computing noch lange nicht ausgeschöpft", sagt Dr. Wolfgang Thronicke, Projektleiter im Atos C-Lab. "Erst wenn der Cloud-Service selbst flexibel auf Leistungsschwankungen reagieren kann, ist die Anwendung wirklich in der Cloud angekommen." Hierzu ist es notwendig, die Interoperabilität, also die nahtlose und automatische Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Cloud Computing-Elementen, herzustellen. "Wenn beispielsweise bei besonders hoher Auslastung die Ressourcen einer Cloud erschöpft sind, muss die Möglichkeit bestehen, automatisch weitere Leistungen aus anderen Clouds zu beziehen", so Wolfgang Thronicke weiter. "Dabei gilt es zu klären, welche Sicherheitsbedingungen zu erfüllen sind, welche technischen Voraussetzungen bestehen und wie die Leistungen abgerechnet werden können." Dieses Zusammenspiel muss soweit wie möglich automatisiert ablaufen, um eine flexible und schnelle Cloud Computing-Architektur zu schaffen.

Praktisches Anwendungsbeispiel: Medizinforschung
Das Konsortium entwickelt die EASI-Clouds-Infrastruktur auf Basis eines Forschungsprojektes der Charité Universitätsmedizin in Berlin. Hier erforschen Ärzte verschiedene Diagnosemethoden zur Erkennung von neurodegenerativen Erkrankungen wie zum Beispiel Demenz. "Die Analyse der Kernspintomographie-Bilder ist sehr daten- und rechenintensiv", sagt Dr. Michael Scheel von der Charité Universitätsmedizin Berlin. "Bislang mussten diese Daten anonymisiert, von Hand bearbeitet und in eine Anwendung übertragen werden, die in einem externen Rechenzentrum bereit steht." Im Rahmen des EASI-Clouds Projekt soll dieses Verfahren vollständig in die Cloud übertragen werden, so dass sich die Bilddaten automatisch übertagen und analysieren lassen.

Die Anwendung kann zudem bei Lastspitzen eigenständig weitere Ressourcen beziehen, wenn nötig aus einer anderen Cloud. "Unser Ziel ist es, Cloud Computing-Strukturen zu entwickeln, mit deren Hilfe aus solchen Anforderungen direkt Cloud-fähige Anwendungen konzipiert werden können", sagt Dr. Wolfgang Thronicke. "Zu diesem Zweck schaffen wir einen Baukasten von Cloud Computing-Services, deren Inhalt sich je nach Bedarf nutzen lässt."

Am EASI-Clouds-Projekt sind 26 Partner aus Deutschland, Frankreich, Finnland, Süd-Korea und Ägypten beteiligt. In Deutschland gehören folgende Unternehmen und Institute dem Projekt an: Atos als Projektleiter, Charité Universitätsmedizin Berlin, Fraunhofer First, Johannes Gutenberg Universität Mainz, TU Berlin/DAI-Labor, Prosyst Software gmbH, Orga Systems und Materna AG. (Atos: ra)

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