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Cyberangriffe auf Bundesbehörden in 2024
Auswirkungen von Cyberangriffen auf die Sicherheit und die Wirtschaft von Deutschland
Die Cybersicherheit ist die Achillesferse des digitalen Zeitalters und ein entscheidender Faktor für die Sicherheit Deutschlands
Über Cyberangriffe auf deutsche Bundesbehörden berichtet die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/14532) auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion (20/14372). Danach wurden im vergangenen Jahr vom Bundesamt in der Informationssicherheit (BSI) im Zeitraum vom 1. Januar bis 30. Dezember 80 gemeldete "IT-Sicherheitsvorfälle" erfasst. 17 davon waren den Angaben zufolge erfolgreich und betrafen die Installation von Schadsoftware, die unautorisierte Systemnutzung sowie den Datenabfluss. Behörden müssen dem BSI laut Vorlage Cyberangriffe gemäß der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift über das Meldeverfahren gemäß Paragraf 4 Absatz 6 des Gesetzes über das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSIG) melden.
Vorbemerkung der Fragesteller
Die Cybersicherheit ist die Achillesferse des digitalen Zeitalters und ein entscheidender Faktor für die Sicherheit Deutschlands. Die wachsende Bedrohungslage im Cybersicherheitsbereich wird nicht nur durch technische Entwicklungen, sondern auch durch geopolitische Spannungen, wie den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, geprägt (Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2024, S. 22).
Cybersicherheit ist daher nicht nur ein technologisches, sondern auch ein sicherheitspolitisches und gesellschaftliches Kernanliegen. Cyberangriffe stellen auch eine der größten Herausforderungen für die deutsche Wirtschaft dar. Laut einer aktuellen Studie im Auftrag des Bitkom beläuft sich der durch Cyberkriminalität verursachte Schaden auf rund 267 Mrd. Euro – ein alarmierender Wert. Ein umfassender Schutz unserer informationstechnischen Systeme ist unabdingbar, um die Sicherheit von Bürgern, Unternehmen und kritischen Infrastrukturen zu gewährleisten und die demokratische Integrität zu schützen (BSI, Die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2024, S. 91).
Die bisherige Verteilung der Aufgaben und Zuständigkeiten der Cybersicherheit auf Bundesebene steht bereits seit einiger Zeit in der Kritik. Im Kern geht es dabei um den Interessenkonflikt zwischen der Offenlegung von Sicherheitslücken durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und der Zurückhaltung und Nutzung von Sicherheitslücken, beispielsweise durch das Bundesamt für Verfassungsschutz oder das Bundeskriminalamt. All diese Institutionen sind nachgeordnete Behörden unter dem Dach des Bundesministeriums des Innern und für Heimat (BMI) – mit unterschiedlichen Interessen. (Deutscher Bundestag: ra)
eingetragen: 17.02.25
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