Risiko im Cryptomining-Umfeld


Tatort Website und 300 Prozent mehr Endpoint-Malware
Internet Security Report von WatchGuard belegt Wiederaufleben von Cryptomining-Malware sowie Zunahme von signaturbasierten Attacken


WatchGuard Technologies hat die Ergebnisse des neuesten Internet Security Reports veröffentlicht. Zu den wichtigsten Erkenntnissen des Berichts für das dritte Quartal 2024 gehört, dass die Zahl der Entdeckungen von Malware auf Endgeräten im Vergleich zum Vorquartal um 300 Prozent gestiegen ist. In dem Zusammenhang sticht vor allem die vermehrte Anzahl von Angriffsversuchen ins Auge, bei denen Cyberkriminelle mithilfe von Social-Engineering-Taktiken legitime Websites oder Dokumente für bösartige Zwecke missbrauchen. Bereits seit langem sind Microsoft-Dokumente wie Word und Excel ein beliebtes Mittel, um Benutzer zum Herunterladen von Schadsoftware zu verleiten. Inzwischen haben strenge Anti-Makro-Schutzmaßnahmen für Word-, Excel- und PowerPoint-Office-Dateien jedoch offensichtlich dazu geführt, dass Angreifer zur Verbreitung des Qbot-Trojaners für ein Remote Access Botnet nun OneNote-Dateien instrumentalisieren.

Zudem rückt die Ausnutzung von WordPress-Plug-in-Schwachstellen ins Zentrum der Betrachtung: Bedrohungsakteure versuchen immer öfter, die Kontrolle über bekannte Websites zu erlangen, um bösartige Downloads wie SocGholish zu hosten. Benutzer werden dann zur Aktualisierung ihrer Browser aufgefordert: Sobald dies erfolgt, kommt es zur Ausführung von Malware. Das Gefahrenpotenzial ist dabei keinesfalls zu unterschätzen: WordPress hostet weltweit mehr als 488,6 Millionen Websites, was 43 Prozent aller Websites im Internet entspricht.

Darüber hinaus kann das WatchGuard Threat Lab ein erhöhtes Risiko im Cryptomining-Umfeld belegen. Immer wieder kommt es zum Einsatz von Cryptominern, von denen mehrfach bösartiges Verhalten ausgeht. Die Malware ist darauf ausgelegt, sich auf dem Gerät des Benutzers verstecken und dessen Rechenressourcen zu nutzen, um Online-Währungen wie Bitcoin zu schürfen. Da Kryptowährungen wieder an Wert und Beliebtheit gewinnen, ist auch Cryptomining-Malware wieder im Kommen.

"Die Ergebnisse unseres Internet Security Reports für Q3 2024 zeigen eine dramatische Verschiebung zwischen traditionellen und fortschrittlichen Evasive-Malware-Bedrohungen", präzisiert Corey Nachreiner, Chief Security Officer, WatchGuard Technologies. "Es zeigt sich ganz klar, wie schnell sich die Bedrohungslandschaft weiterentwickelt. Deshalb ist es wichtig, umfassende, tiefgreifende Cybersicherheitslösungen einzusetzen, die klassische Bedrohungen schnell abfangen und sich in Echtzeit an neue anpassen können. Unternehmen jeder Größe sollten den Einsatz von KI-gestützter Bedrohungserkennung in Erwägung ziehen, um unerwartete Datenverkehrsmuster zu erkennen und die Verweildauer zu verkürzen, um letztlich die Kosten eines Angriffs zu reduzieren. Parallel dazu müssen aber auch herkömmliche Anti-Malware-Kontrollen aufrechterhalten werden."

Wichtige Ergebnisse des WatchGuard Q3 2024 Internet Security Report im Überblick:

Signaturbasierte Malware lebt:
Im Analysezeitraum stiegen die signaturbasierten Erkennungen um 40 Prozent. Hierbei kam verstärkt Social Engineering zum Einsatz. Dieses Wachstum unterstreicht die anhaltende bzw. zunehmende Verbreitung traditioneller Malware. Angreifer sehen ihre Chance nach wie vor in der Ausnutzung älterer Systeme oder weit verbreiteter Schwachstellen.

Malware-Hotspot EMEA: Auf die Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten und Afrika) entfielen 53 Prozent aller Malware-Angriffe, was einer Verdoppelung gegenüber dem Vorquartal entspricht. Gleichzeitig wurden in der Region Asien-Pazifik mit 59 Prozent die meisten Netzwerkangriffe entdeckt.

Malware insgesamt wieder rückläufig: Malware-Angriffe gingen im Vergleich zum Vorquartal um 15 Prozent zurück. Die Ergebnisse der Threat Labs zeigen auch, dass die Angreifer weniger neue oder einzigartige Malware als in den Vorquartalen entwickelt haben. Dafür setzen sie bei der Infizierung von Geräten auf eine breitere Palette von Malware-Techniken.

Weniger unbekannte Feinde: Nur 20 Prozent der Malware entging den signaturbasierten Scanmethoden. Hier zeigt sich eine klare Abweichung zu vorherigen Analysen, bei denen ein deutlich höheres Volumen von so genannter "Zero-Day-Malware" zu Buche schlug, für deren Erkennung proaktivere Techniken erforderlich sind.

Umgekehrter Trend bei Ransomware: Im Vergleich zu den letzten Quartalen konnte von Juli bis September 2024 ein Anstieg bei Ransomware beobachtet werden. Auch hierbei nutzten Bedrohungsakteure eine breitere Palette bestehender Taktiken zur Verbreitung, anstatt neue Angriffsvarianten aus der Taufe zu heben.

Malware-Welle: Im Zuge des 300-prozentigen Malware-Anstiegs auf Endgeräten gibt es Hinweise auf eine Flut homogener, Spam-ähnlicher Malware, bei der es sich wahrscheinlich um separate Malware-Kampagnen mit derselben Nutzlast handelt.

Alle Erkenntnisse basieren – entlang des Konzepts der "WatchGuard Unified Security Platform" und entsprechend der vorherigen vierteljährlichen Auswertungen zur Analyse der Top-Malware, Netzwerk- und Endgerätebedrohungen – auf den anonymisierten, aggregierten Daten aller aktiven WatchGuard-Lösungen für Netzwerk- und Endgeräteschutz, deren Besitzer der Weitergabe der Bedrohungsinformationen zur Unterstützung der Forschungsarbeit des Threat Lab zugestimmt haben. (WatchGuard Technologies: ra)

eingetragen: 25.04.25

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eingetragen: 12.12.24
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Meldungen: Security-Studien

  • Einsatz generativer KI-Tools

    OpenText hat die Ergebnisse ihrer vierten jährlichen Global Ransomware Survey veröffentlicht, inklusive länderspezifischer Erkenntnisse für Deutschland. Befragt wurden knapp 1.800 IT-Sicherheitsverantwortliche und Führungskräfte. Die Ergebnisse zeigen eine zunehmende Spannung zwischen wachsendem Vertrauen und steigenden Risiken: Das Vertrauen in die eigene Ransomware-Abwehr nimmt zu, gleichzeitig wachsen die Sorgen über KI-basierte Angriffe und Schwachstellen bei Drittanbietern.

  • Reaktion auf E-Mail-Bedrohungen

    Barracuda Networks hat eine neue Studie veröffentlicht, die zeigt, dass Unternehmen, die länger als neun Stunden benötigen, um auf eine E-Mail-Sicherheitsverletzung zu reagieren, zu 79 Prozent häufiger Opfer eines Ransomware-Angriffs werden. Der Email Security Breach Report 2025 zeigt zudem, dass die meisten der befragten Unternehmen (78 Prozent weltweit, 79 Prozent im DACH-Raum) in den vergangenen zwölf Monaten eine E-Mail-Sicherheitsverletzung erlebt haben. Der Report basiert auf den Ergebnissen einer internationalen Studie, die Barracuda in Zusammenarbeit mit Vanson Bourne durchgeführt hat. Im Rahmen der Studie wurden insgesamt 2.000 IT- und IT-Sicherheitsverantwortliche in Nordamerika, Europa und dem asiatisch-pazifischen Raum befragt.

  • KI bringt Dynamik ins Spielfeld

    Die Angriffe werden raffinierter, die Abwehr intelligenter: Laut der aktuellen IT-Sicherheitsumfrage des eco - Verbands der Internetwirtschaft e. V. schätzen für das Jahr 2025 88 Prozent der befragten IT-Sicherheitsfachleute die Bedrohungslage als hoch oder sehr hoch ein. Gleichzeitig reagieren Unternehmen zunehmend strategisch: Künstliche Intelligenz (KI) wird zunehmend zum zentralen Werkzeug, um Angriffe frühzeitig zu erkennen und die eigene Widerstandskraft zu stärken.

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