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Outsourcing von Web-Entwicklungen nach Indien


Outsourcing: Festangestellte in Indien eine gute Alternative zu deutschen Freelancern?
Durch Outsourcing der Programmierungen nach Indien können Kostenvorteile von bis zu 70 Prozent realisiert werden


(19.11.09) - Eine Studie der Unternehmensberatung A.T. Kearney hat gezeigt, dass bei der Attraktivität von IT-Offshoring vor allem Indien regelmäßig Spitzenpositionen einnimmt. Für IT-Großprojekte ist daher das Outsourcing nach Indien längst zum Alltag geworden. Neben der möglichen Kostenersparnis ist die Verfügbarkeit einer hohen Anzahl von qualifizierten Fachkräften ein Argument für Outsourcing.

Doch kann auch im Bereich von Webentwicklung Outsourcing von Entwicklungsarbeit nach Indien eine qualitativ hochwertige und kostengünstige Alternative für deutsche Agenturen darstellen?

Entgegen aller Vorurteile besitzt Indien mittlerweile eine hohe politische und wirtschaftliche Stabilität und einen hohen Bildungsstandard. Jährlich gibt es in Indien rund eine Million Universitätsabsolventen im Ingenieurbereich und trotz der globalen Wirtschaftskrise ein weiterhin kontinuierliches Wirtschaftswachstum. Der Anteil des BIP vieler westeuropäischer Länder an den indischen IT-Exporten stieg in den vergangenen Jahren stetig. Spitzenposition belegen hierbei regelmäßig Großbritannien und auch die Niederlande.

In Deutschland jedoch machen die indischen ICT-Exporte keinen nennenswerten Anteil des BIP aus. Ist das hohe Qualitätsbewusstsein der Deutschen oder ihre Skepsis eine Ursache? - Teilweise sicherlich, denn es gibt große Unterschiede zwischen der deutschen und der indischen Kultur.

Doch besonders die Entwicklungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass Deutschland ebenfalls immer offener für die Dienstleistungen von indischen ICT-Entwicklern wird.

Um sich als Unternehmen für Outsourcing nach Indien oder für einen Freelancer vor Ort zu entscheiden, sollte man sich vorher mit dem Fokus auf die individuellen Bedürfnisse informieren und vorurteilsfrei alle Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen. Man sollte sich fragen, wie wichtig eine kontinuierliche Verfügbarkeit ist oder ob man hohen Wert auf ein persönliches Treffen vor Ort mit dem Programmierer legt. Outsourcing nach Indien kann jedoch unter bestimmten Vorraussetzungen eine kostengünstige und qualitativ gleichwertige Alternative zu deutschen Freelancern darstellen.

Es gibt nicht nur für Großprojekte, sondern auch für den Bereich Webentwicklung verschiedene Anbieter, die Entwickler in Indien im Rahmen von virtueller Zeitarbeit für Firmenkunden bereitstellen. Dabei werden fest angestellte Webentwickler in einer Art virtuellen Zeitarbeit exklusiv für die Abarbeitung deutscher Projekte zur Verfügung gestellt.

Der Vorteil, wenn man auf eine solche Möglichkeit zurückgreift ist, dass man hervorragend ausgebildete Programmierer zur Seite gestellt bekommt, welche durchgehend über relevante Hochschulabschlüsse verfügen und in professionellen Kommunikationstrainings geschult wurden. Da die Verwaltungssprache in Indien Englisch ist, sprechen alle Programmierer Englisch. Ein weiterer Vorteil ist die durchgängige Verfügbarkeit von mindestens 40 Stunden pro Woche. Bei Freelancern ist dies meist nicht dauerhaft gewährleistet, da diese sich in den seltensten Fällen exklusiv auf ein Projekt konzentrieren und daher meist nur Teilzeit verfügbar sind. Durch Outsourcing der Programmierungen nach Indien können außerdem Kostenvorteile von bis zu 70 Prozent realisiert werden. Ein Programmierer in Indien kostet zwischen 12 Euro und 15 Euro Vollkosten pro Stunde. Bei sehr langfristigen Projekten können die Kosten sogar noch niedriger liegen.

Ein Anteil dieser Kosten entsteht unter anderem für eine professionelle Infrastruktur. Dinge, die in Deutschland selbstverständlich sind, müssen durch den Anbieter in Indien teils teuer erkauft werden. So macht die labile öffentliche Stromversorgung in Indien den Einsatz einer unterbrechungsfreien Stromversorgung (USV) unentbehrlich. Zuverlässige und schnelle Internetzugänge sind in Indien meist nur für Unternehmen erhältlich.

Wichtig für das Gelingen von Outsourcing ist eine strukturierte Arbeitsumgebung. Dies beinhaltet zunächst feste Arbeitszeiten, in denen der Programmierer erreichbar ist. Für die Kommunikation und Kooperation mit indischen Programmierern sind klar definierte Prozesse unentbehrlich. Besonders wichtig ist ein klar strukturierter Kommunikationsprozess. Dazu wird oftmals ein Task-Management-Tool verwendet, in welches Arbeitspakete eingepflegt und dann dem jeweiligen Entwickler zugeordnet werden können. Aus einem solchen Tool sind auch der Fortschritt der Bearbeiter und eventuelle Rückfragen ersichtlich. Ein Büroleiter in Indien stellt den kontinuierlichen Fortschritt der Programmierarbeiten sicher. Durch die Arbeit im Team und nicht, wie bei einem Freelancer von zu Hause aus, kann jeder Entwickler bei besonders anspruchsvollen Aufgaben den Rat weiterer Know-how-Träger im Haus in Anspruch nehmen. Auf diese Art und Weise ist der erfolgreiche Fortgang selbst von komplexen Projekten gewährleistet.

Selbstverständlich muss beachtet werden, dass sich der Mitarbeiter nicht vor Ort befindet. Eine Kommunikation über digitale Medien, wie Email, Messenger und Video-Konferenzen ermöglichen jedoch einen engen Kontakt. Unumgänglich sind für die Kommunikation Englischkenntnisse.

Wie bei jeder Zusammenarbeit kann es auch hier zu Herausforderungen und Missverständnissen kommen. Professionellen Outsourcing-Anbieter stellen für solche Fälle auch deutsche Ansprechpartner zur Verfügung, die zwischen dem Auftraggeber und dem Programmierer vermitteln.

Besonders gut funktioniert eine Kooperation mit indischen Programmierern, wenn bereits vor Ort in Deutschland technisches Know-how vorhanden ist. Indische Entwickler werden dann wie virtuelle Teammitglieder in einem deutschen Programmiererteam eingesetzt.
Natürlich gilt es insbesondere die kulturellen Unterschiede zu überbrücken. diese Art der Kooperation ein wenig Übung. So ist es einem untrainierten indischen Mitarbeiter beispielsweise unangenehm sachliche Fragen zu stellen, da dies für ihn dem Infragestellen seiner Vorgesetzen und somit einem respektlosen Verhalten gleichkommt. Der Deutsche geht allerdings davon aus, dass – sofern keine Fragen mehr gestellt werden – alle Unklarheiten beseitigt wurden. Durch intensive Kommunikationstrainings werden indische Mitarbeiter geschult, sich auf solche Kulturunterschiede einzustellen. Selbstverständlich erfordert die Kooperation mit Indien jedoch auch auf deutscher Seite ein wenig Übung.

Wer die Kulturunterschiede meistert, die Arbeit klar strukturiert und mit professionellen Partnern zusammenarbeitet, kann in Indien Projekte auch im Bereich Webentwicklung professionell und zu moderaten Preisen realisieren lassen. (Dalason: ra)

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