Sie sind hier: Startseite » Markt » Hintergrund

Gefahr für den Datenschutz


Anbieter von Cloud-Diensten ignorieren Sicherheitslücke DROWN
Das Resultat: In Unternehmen finden sich durchschnittlich 56 unsichere Cloud Computing-Services

(11.04.16) - Am 1. März haben IT-Sicherheitsforscher gezeigt, wie sie mit der sogenannten DROWN-Attacke ("Decrypting RSA with Obsolete and Weakend eNcryption") verschlüsselte SSL/TLS-Verbindungen knacken konnten. Angeblich soll jeder dritte Server davon betroffen sein - darunter auch viele Anbieter von Cloud Computing-Services. Eine Analyse von Skyhigh Networks zeigt, dass tatsächlich 653 Cloud-Dienste betroffen waren.

Problematischer jedoch ist, dass auch sieben Tage danach noch 620 davon anfällig waren. Innerhalb einer Woche haben also nur 33 Service-Anbieter die Sicherheitslücke beseitigt. Verglichen mit den Reaktionen auf andere SSL-Schwachstellen mit ähnlicher Tragweite - beispielsweise Heartbleed oder POODLE - überrascht dieses Desinteresse. Das bedeutet nichts Gutes für Unternehmen. Laut der Skyhigh-Analyse sind pro Unternehmen durchschnittlich 56 anfällige Cloud-Dienste im Einsatz und nahezu jedes Unternehmen (98,9 Prozent) nutzt mindestens einen.

Die Lücke ist gravierend, aber eigentlich leicht zu beheben
DROWN nutzt eine Schwäche im veralteten SSLv2-Protokoll aus. Dadurch können Angreifer verschlüsselte Verbindungen knacken, selbst wenn diese mit dem neueren und sicheren TLS-Protokoll verschlüsselt wurde. Dadurch lassen sich scheinbar verschlüsselte Informationen (beispielsweise Passwörter, Kreditkartennummern oder vertrauliche Unternehmensdaten) abgreifen oder der Traffic von und zu Cloud-Diensten verändern. Jeder Service-Anbieter, der weiterhin SSLv2 in irgendeiner Form nutzt, ist anfällig.

Das Problem ließe sich schnell beheben: Die Anbieter müssten einfach nur den SSLv2-Support deaktivieren. Dennoch haben bislang nur wenige reagiert. Bei der Heartbleed-Sicherheitslücke vor gut zwei Jahren war das noch anders. Damals haben 92,7 Prozent der betroffenen Service-Provider die Schwachstelle innerhalb einer Woche ausgebessert - bei DROWN hingegen nur 5,1 Prozent.

"Diese Ignoranz ist ein Unding. Heutzutage sind Cloud-Dienste aus Unternehmen nicht mehr weg zu denken. Das ist das Ergebnis intensiver Vertrauensarbeit. Viele Branchen, etwa die Finanzdienstleister, haben sich lange gegen die Cloud gesträubt - vor allem wegen Sicherheitsbedenken", kommentiert Daniel Wolf, Regional Director bei Skyhigh Networks. "Auf Heartbleed haben die Anbieter der Cloud-Dienste vorbildlich reagiert. Das Gleiche erwarten wir nun für DROWN. Aber offenbar gibt es auch bei Sicherheitslücken einen Promi-Bonus." (Skyhigh Networks: ra)

Skyhigh Networks: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Hintergrund

  • Datenschutzstrategien für hybride IT

    Eine von Arcserve beauftragte unabhängige Befragung unter IT-Führungskräften ergab, dass 80 Prozent schon einmal von Ransomware betroffen waren. Während 82 Prozent der Betroffenen angaben, dass sie den Schaden innerhalb von 48 Stunden beheben konnten, war dazu knapp ein Fünftel nicht in der Lage. Problematisch ist auch, dass bis zu 30 Prozent der Daten bei einem erfolgreichen Ransomware-Angriff nicht wiederhergestellt werden konnten.

  • Cloud-basierte Monetarisierung löst Probleme

    Mit ihrer jahrzehntelangen Erfahrung im Management wiederkehrender Kundenbeziehungen sind Telekommunikationsunternehmen (Telcos) attraktive Partner in der Abonnement-Wirtschaft. Ihr großer Kundenstamm, der sich durch historisch niedrige Abwanderungsraten auszeichnet, bietet eine solide Grundlage, um vom wachsenden Abonnementmarkt zu profitieren.

  • Fokus auf Datenschutz & Compliance

    IT-Ausgaben in der Finanzbranche werden 2025 auf über 58 Milliarden USD steigen, während Technologien wie generative Künstliche Intelligenz (GenAI) Arbeitsabläufe, Datenmanagement und Kundeninteraktionen revolutionieren. Gleichzeitig wird der sich vollziehende Generationswechsel bei den Anlegern endgültig ein neues Level an Digitalisierung fordern. Fünf zentrale Trends werden diesen Wandel prägen: die Optimierung von Kundenerlebnissen, die Einführung modularer Architekturen, datengetriebene Innovationen, die Konvergenz von Branchen und ein verstärkter Fokus auf Datenschutz und Compliance.

  • Optimierung der Cloud-Kosten oberste Priorität

    Das Jahr 2024 war das "Jahr der generativen KI", was zu einer raschen Ausweitung der Datenerzeugung, -verwaltung und -konsolidierung führte. Dieser Anstieg zeigt keine Anzeichen einer Verlangsamung. Darüber hinaus kam es 2024 zu den ersten großen Angriffen auf die Lieferkette auf globaler Ebene, angeführt von CrowdStrike, die Unternehmen dazu zwangen, die Cybersicherheit auf allen Ebenen zu überdenken.

  • Hybrid-Cloud als ausgewogenere Lösung

    Durch den rasanten technologischen Wandel sind datengesteuerte Initiativen in modernen Geschäftsstrategien wichtiger denn je. Im Jahr 2025 stehen die Unternehmen jedoch vor neuen Herausforderungen, die ihre Datenstrategien, ihre Bereitschaft für Künstliche Intelligenz (KI) und ihr allgemeines Vertrauen in Daten auf die Probe stellen werden. Insgesamt ist die Bereitschaft für KI in internationalen Unternehmen sehr gering (17 Prozent).

  • Hybride Ansätze statt Cloud Only

    Wie sieht die Perspektive für das Dokumentenmanagement im Jahr 2025 aus? Die Zukunft ist digital, so viel ist sicher. Mit der E-Rechnungspflicht, künstlicher Intelligenz und Cloud-Technologien stehen grundlegende Veränderungen bevor. Der DMS-Experte easy software AG hat die relevantesten Branchentrends zusammengefasst.

  • Migration in die Cloud

    Die Versicherungsbranche befindet sich in einem rasanten Wandel. Fadata, Anbieterin von Softwarelösungen für die Versicherungsbranche, wirft einen Blick auf das Jahr 2025 und beleuchtet die wichtigsten Entwicklungen und Trends in den Bereichen Versicherung und digitale Transformation. Die wichtigsten Trends, die laut Fadata die Zukunft der Versicherung prägen werden, sind Internalisierung, Prävention, Cloud-Migration, Embedded Insurance, Ökosystem-Entwicklung und Talent-Transformation. Diese sechs Trends treiben transformative Veränderungen in der gesamten Branche voran, wobei die Versicherer innovative Ansätze verfolgen, um Kundenbedürfnisse, betriebliche Effizienz, Sicherheit, Risiken und Marktanforderungen zu adressieren. Versicherer werden im Jahr 2025 ihre wichtigsten Abläufe zunehmend internalisieren. Sie wollen ihre Abläufe straffen, Kosten senken und die Datensicherheit erhöhen. All dies kann durch die verbesserte Steuerung der Prozesse erreicht werden, die eine Internalisierung ermöglicht.

  • NIS2 wird Bewusstsein für CPS-Sicherheit stärken

    Und wieder liegt ein herausforderndes Jahr hinter uns. Die geopolitische Lage insbesondere in der Ukraine und im Nahen Osten ist weiterhin angespannt, während die innenpolitische Situation in den zwei stärksten Volkswirtschaften Europas derzeit ungewiss erscheint. All dies hat auch Auswirkungen auf die Cybersecurity. Schon längst sollten wir dabei nicht nur an IT-Sicherheit denken, sondern auch an IoT und Betriebstechnik (OT), also an cyber-physische Systeme (CPS).

  • Generative KI mit bemerkenswerten Fortschritte

    Generative Künstliche Intelligenz (generative KI) hat in den letzten Jahren bemerkenswerte Fortschritte erzielt. Dies ist auch auf die steigende Zahl von Entwicklern zurückzuführen, die über ein immer umfangreicheres Know-how verfügen. Doch eine Frage brennt Unternehmen wie Investoren unter den Nägeln: Wann lässt sich mithilfe von KI die betriebliche Effizienz auf das nächste Level heben?

  • Datendschungel: Herausforderung & Chance

    Das Jahr 2024 markierte einen Wendepunkt für die generative KI. Chat GPT und andere Akteure haben sich zu einigen der am schnellsten wachsenden Plattformen der letzten Zeit entwickelt. Doch inmitten dieser aufregenden KI-Revolution wird ein entscheidender Aspekt oft übersehen: das Datenmanagement. Ein starkes und durchdachtes Datenmanagement könnte der Schlüssel sein, um das volle Potenzial von KI-Lösungen zu entfalten.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen