Cloud Computing und Hochverfügbarkeit
Verfügbarkeit setzt Cloud Computing Grenzen: Die großen Anbieter von Cloud Computing könnten durchweg nur eine Verfügbarkeit von 99,9 bis maximal 99,95 Prozent garantieren
Verfügbarkeit für unternehmenskritische Aufgaben bei Cloud Computing sei bei Weitem zu gering
(07.07.09) - Cloud Computing-Anbieter offerieren für ihre Lösungen eine Verfügbarkeit von maximal 99,95 Prozent. Das reicht jedoch nicht für unternehmenskritische Anwendungen diese können daher nicht im Cloud Computing betrieben werden. Dafür müssen die Anwender weiterhin auf Systeme zurückgreifen, die eine Verfügbarkeit von 99,9999 Prozent und darüber bieten also echte Hochverfügbarkeit.
Cloud Computing verschafft Unternehmen mehr Flexibilität als herkömmliche Formen der IT-Nutzung: Die IT-Ressourcen können damit über das Web ohne vorherige Investitionen je nach Bedarf genutzt werden. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sehen Unternehmen daher im Cloud Computing eine Möglichkeit IT-Leistungen kostengünstig und effizient zu nutzen.
Die große Flexibilität und die hohe Effizienz hat allerdings eine Kehrseite: Die großen Anbieter von Cloud Computing könnten nach Ansicht von Stratus Technologies durchweg nur eine Verfügbarkeit von 99,9 bis maximal 99,95 Prozent garantieren. Auch wenn die Provider ihre eigenen Systeme in der Regel heute hochverfügbar machen, so kann der Anwender immer nur die Verfügbarkeit nutzen, die auch wirklich bei ihm ankommt er muss also auch Netz- und Leistungsausfälle einkalkulieren.
Hochverfügbarkeitsspezialist Stratus weist darauf hin, dass diese Verfügbarkeit für unternehmenskritische Aufgaben bei Weitem zu gering ist, denn damit würden die Systeme im Dauerbetrieb durchschnittlich für 8,7 beziehungsweise 4,3 Stunden pro Jahr nicht zur Verfügung stehen. Je mehr die Geschäftsprozesse von der IT abhängig sind, desto gravierender sind die Folgen von Serverausfällen: So können beispielsweise Buchungen nicht vorgenommen, Aufträge nicht ausgeführt oder Verkäufe nicht abgeschlossen werden. Je nach Branche können sich daraus Verluste in fünf- und sechsstelliger Höhe ergeben pro Stunde.
Für unternehmenskritische Anwendungen eignet sich Cloud Computing daher grundsätzlich nicht. Hier müssen Unternehmen weiterhin auf Server-Lösungen in stationären Architekturen zurückgreifen. Dabei kommen fehlertolerante Server heute auf eine Verfügbarkeit von über 99,9999 Prozent ("Six Nine"), was einer durchschnittlichen Ausfallzeit von etwa einer halben Minute pro Jahr entspricht. Fehlertolerante Server bieten damit sogar eine höhere Verfügbarkeit als kommerzielle Großrechner.
"Cloud Computing ist ein interessanter Ansatz, der derzeit zu Recht viel Aufmerksamkeit findet", erklärt Timo Brüggemann, Channel Manager Central und Eastern Europe bei Stratus Technologies GmbH in Eschborn. "Er eignet sich allerdings nur für Anwendungen, die nicht unternehmenskritisch sind, also zum Beispiel für On-Demand-CRM, für Business Intelligence oder für Web-Konferenzen. Die Kern-Anwendungen, von denen der Betrieb eines Unternehmens abhängt, benötigen dagegen durchweg Hochverfügbarkeit, die Cloud Computing nicht bieten kann." (Stratus Technologies: ra)
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