Cloud Computing und Datenschutz


Dell: Entwicklung von Cloud Computing wird durch anhaltende Rechtsunsicherheit gefährdet
Cloud Computing-Anbieter befinden sich in einem Dilemma


(18.07.11) - Die Unvereinbarkeit von Datenschutzregelungen in den USA und in Europa stellt ein Hemmnis für die weitere Entwicklung von Cloud Computing dar. Dell-Director Andreas Stein fordert, dass sich die Politik umgehend um eine Lösung des Dilemmas bemüht.

Die Entwicklung von Cloud Computing wird durch anhaltende Rechtsunsicherheit gefährdet. Bekanntlich dürfen personenbezogene Daten nicht außerhalb der EU gespeichert werden, weil dort unter Umständen die Einhaltung europäischer Datenschutzbestimmungen nicht gewährleistet werden kann; eine Einschränkung, die die globale Verteilung von Ressourcen, wie sie für das Cloud Computing grundlegend ist, behindert.

Dies trifft jedoch nicht nur auf die Speicherung von Daten in Rechenzentren außerhalb der EU zu. Aktuellen Medienberichten zu Folge gilt dies im Grunde auch für die europäischen Rechenzentren amerikanischer (Mutter-)Unternehmen in der EU: Gemäß dem Patriot Act müssten in den USA ansässige Unternehmen den US-Behörden bei Bedarf auch Daten zugänglich machen, die sie außerhalb der USA, also beispielsweise in Deutschland oder in anderen europäischen Ländern, gespeichert haben. Es kann daher auf Grund gesetzlicher Bestimmungen der USA nicht garantiert werden, dass personenbezogene Daten in der EU verbleiben, dass also die europäischen Vorschriften eingehalten werden.

Lesen Sie zum Thema "Datenschutz" auch: Compliance-Magazin.de (www.compliancemagazin.de)

"Diese Situation ist auf Dauer nicht tragbar", erklärt Andreas Stein, Managing Director Dell Services. "Die Cloud Computing-Anbieter befinden sich in einem Dilemma, sie können sich im Fall des Falles nur aussuchen, gegen welche Regelungen sie verstoßen: gegen die US-Bestimmungen oder gegen die hiesigen Datenschutzbestimmungen."

"Hier besteht dringender politischer Handlungsbedarf, weil wir uns sonst die faszinierenden Möglichkeiten, die Cloud Computing bietet, beschneiden", sagt Andreas Stein. Er ist der Auffassung, die zuständigen Stellen in der EU und den USA sollten sich umgehend an einen Tisch setzen und eine kompatible Regelung erarbeiten. "Andernfalls werden sich in den jeweiligen Rechtsordnungen früher oder später voneinander abgegrenzte, isolierte Cloud-Sphären bilden – und das ist sicher nicht der Sinn von Cloud Computing", so Stein weiter. "Für Provider und anwendende Unternehmen ist Rechtssicherheit unerlässlich." (Dell: ra)

Dell Technologies: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • Weg zur echten Cloud-Souveränität

    Europäische Unternehmen haben die Cloud als einen Gamechanger erkannt, für viele steht sie sogar im Mittelpunkt ihrer Strategie. In einer sich schnell wandelnden Geschäftswelt bietet die Cloud enorme Vorteile, insbesondere in Bezug auf Flexibilität und Reaktionsfähigkeit. Regulierte Branchen wie der Finanzsektor, das Gesundheitswesen oder der öffentliche Dienst müssen jedoch gleichzeitig komplexe Anforderungen in Bezug auf Datenkontrolle und rechtliche Rahmenbedingungen erfüllen.

  • Backups in der Cloud

    Egal wo sich geschäftskritische Daten und Workloads befinden - sie müssen entsprechend geschützt werden, um einen kontinuierlichen Betrieb sicherzustellen. Im Rahmen der gängigen 3-2-1-Backup-Regel, die von den meisten Unternehmen genutzt wird, werden immer mehr Backups in der Cloud gespeichert.

  • Vorteile der Multi-Cloud-Arbitrage nutzen

    Die im Januar 2024 in Kraft getretene EU-Datenverordnung, die den Wettbewerb fördern soll, indem sie Cloud-Kunden den Anbieterwechsel erleichtert, wirbelt den Markt für Cloud-Dienste kräftig durcheinander - zum Vorteil von Unternehmen, meint Jamil Ahmed, Director und Distinguished Engineer bei Solace. Offener Datentransfer zwischen den großen Cloud-Plattformen ist damit Wirklichkeit geworden.

  • eco zur AI Act-Abstimmung im EU-Parlament

    Im Europäischen Parlament fand die finale Abstimmung über den Artificial Intelligence Act (AI Act) statt, der wegweisende Regelungen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der EU vorsieht.

  • Cloud-Kunden den Anbieterwechsel erleichtern

    Die im Januar 2024 in Kraft getretene EU-Datenverordnung, die den Wettbewerb fördern soll, indem sie Cloud-Kunden den Anbieterwechsel erleichtert, wirbelt den Markt für Cloud-Dienste kräftig durcheinander - zum Vorteil von Unternehmen, meint Jamil Ahmed, Director und Distinguished Engineer bei Solace.

  • Kriterien im Umgang mit KI-Systemen

    eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. forderte anlässlich der Abstimmung über den AI Act im Ausschuss der ständigen Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten eine praxistaugliche Umsetzung und EU-weit einheitliche Kriterien im Umgang mit KI-Systemen.

  • Trends der Netzwerktechnologie 2024

    Künstliche Intelligenz und Cloud Computing ergänzen sich symbiotisch. Obwohl ML und KI keine neuen Technologien und Konzepte sind, hat die Verfügbarkeit großer Rechen- und Speicherkapazitäten über die Cloud die jüngsten Entwicklungen von KI beschleunigt.

  • Datenmengen häufen sich

    Immer mehr Unternehmen in Deutschland setzen auf Cloud Computing - Tendenz steigend. Dabei nennt sich die Verlagerung von Rechenressourcen wie etwa Daten, Anwendungen oder IT-Prozesse in die Cloud-Migration.

  • Datenflut in der Multi-Cloud-Welt

    Künstliche Intelligenz (KI) markiert aktuell einen wichtigen Wendepunkt für die Technologiebranche. Die in den 1950er Jahren von John McCarthy geprägt Technik hat sich jahrzehntelang hauptsächlich im Hintergrund weiterentwickelt, bis die Veröffentlichung des generativen KI-Tools ChatGPT den Durchbruch brachte.

  • Bitkom zum KI-Aktionsplan

    Bitkom begrüßt den KI-Aktionsplan des BMBF. Schon heute ist Deutschland in der Forschung rund um KI sehr gut aufgestellt und es ist richtig, sie weiter auszubauen. Wie diese Initiative des Forschungsministeriums in die Gesamtstrategie der Bundesregierung zur Künstlichen Intelligenz eingebettet werden soll, bleibt hingegen offen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen