ITSM-Tools: Inhouse oder aus der Cloud?


ITSM Group warnt vor vorschnellen Festlegungen und empfiehlt ein systematisches Evaluierungsverfahren
Cloud Computing-Alternativen sind gegenüber den On-Premise-Lösungen nicht automatisch im Vorteil

(05.05.15) - Ohne effiziente Management-Werkzeuge ist das IT Service Management im Regelfall nicht mehr zu bewältigen, weshalb die Nutzung von ITSM-Tools zunehmend zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Allerdings ist im Markt dieser Werkzeuge inzwischen auch der Cloud-Trend angekommen, weshalb die Produktauswahl für die Unternehmen komplizierter geworden ist.

"Immer seltener stellt sich die Frage, ob ein solches Werkzeug zum Einsatz kommen soll, sondern welche Suite am besten den funktionalen und wirtschaftlichen Bedürfnissen des Unternehmens entspricht", urteilt Ralph Wellmann, Management Consultant und Partner der ITSM Group. Deren Ansprüche hätten sich in letzter Zeit jedoch deutlich verändert. "Inzwischen stehen kurze Implementierungszeiten und ein möglichst geringer Administrationsaufwand ganz vorne auf der Liste ihrer Anforderungskriterien", betont er.

Dies gelte sowohl für IT-Organisationen mit erstmaliger Einführung als auch für Anwender, die solche Tools bereits eingesetzt haben und aufgrund veränderter Anforderungen Bedarf an einer neuen oder ergänzenden Lösung haben. Letztere hätten häufig die Erfahrung gemacht, dass sich die Implementierungsprojekte sehr komplex gestalteten, außerdem seien nicht selten die Betriebskosten deutlich unterschätzt worden.

Durch die deutlich zunehmende Fokussierung auf einfach nutzbare Tools und weil besser planbare Betriebskosten entstehen, finden Lösungen aus der Cloud ein immer größeres Interesse. Schließlich müssen dafür keine eigenen Betriebsressourcen aufgebaut werden und haben sie das Argument der schnelleren Einführung auf ihrer Seite. "Doch dies bedeutet keineswegs, dass die Cloud Computing-Alternativen gegenüber den On-Premise-Lösungen automatisch im Vorteil sind", betont Wellmann. "Ob sie tatsächlich wirtschaftlicher als die klassischen Varianten sind und die Anforderungen bedarfsgerecht abbilden, lässt sich erst im individuell ausgerichteten Vergleich feststellen."

Gerade das Bedarfsprofil sei von zentraler Bedeutung und müsse am Anfang des Auswahlverfahrens stehen, indem geklärt wird, welche Unterstützung die Nutzer im Hinblick auf ihre technische Infrastruktur, Dienste und IT-Services konkret benötigen. Insofern sei keinesfalls zunächst das Bereitstellungsmodell zu wählen, also entweder die klassische On-Premise-Variante mit Implementierung im eigenen Rechenzentrum oder als Lösung mit Hosting in der Cloud. Zudem gebe es mit dem immer beliebteren Hybrid-Ansatz als Mischform von On-Premise und Cloud noch eine dritte Option, die das Beste aus beiden Welten miteinander verbinde.

"Häufig lässt sich inzwischen jedoch der Fehler beobachten, dass schon in einer frühzeitigen Phase der Marktevaluierung eine Präferenz hinsichtlich der Betriebsform vorgenommen wird. Damit geht jedoch ein hohes Risiko der Fehlentscheidung einher, weil dann möglicherweise empfindliche Kompromisse bei der Bedarfsabdeckung eingegangen werden müssen." So sei beispielsweise keineswegs gesichert, dass die anfangs wirtschaftlich vorteilhafte Cloud Computing-Variante im individuellen Fall tatsächlich die in dieser Hinsicht günstigste Lösung darstelle.

Wellmann empfiehlt den Unternehmen deshalb, ein systematisches und objektiv unterstütztes Auswahlverfahren mit differenzierter Einzelbewertung der Produktalternativen anhand des eigenen Bedarfsprofils vorzunehmen. "Nur so lässt sich eine hohe Entscheidungs- und Investitionssicherheit erreichen." (ITSM Group: ra)

ITSM Consulting: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • Weg zur echten Cloud-Souveränität

    Europäische Unternehmen haben die Cloud als einen Gamechanger erkannt, für viele steht sie sogar im Mittelpunkt ihrer Strategie. In einer sich schnell wandelnden Geschäftswelt bietet die Cloud enorme Vorteile, insbesondere in Bezug auf Flexibilität und Reaktionsfähigkeit. Regulierte Branchen wie der Finanzsektor, das Gesundheitswesen oder der öffentliche Dienst müssen jedoch gleichzeitig komplexe Anforderungen in Bezug auf Datenkontrolle und rechtliche Rahmenbedingungen erfüllen.

  • Backups in der Cloud

    Egal wo sich geschäftskritische Daten und Workloads befinden - sie müssen entsprechend geschützt werden, um einen kontinuierlichen Betrieb sicherzustellen. Im Rahmen der gängigen 3-2-1-Backup-Regel, die von den meisten Unternehmen genutzt wird, werden immer mehr Backups in der Cloud gespeichert.

  • Vorteile der Multi-Cloud-Arbitrage nutzen

    Die im Januar 2024 in Kraft getretene EU-Datenverordnung, die den Wettbewerb fördern soll, indem sie Cloud-Kunden den Anbieterwechsel erleichtert, wirbelt den Markt für Cloud-Dienste kräftig durcheinander - zum Vorteil von Unternehmen, meint Jamil Ahmed, Director und Distinguished Engineer bei Solace. Offener Datentransfer zwischen den großen Cloud-Plattformen ist damit Wirklichkeit geworden.

  • eco zur AI Act-Abstimmung im EU-Parlament

    Im Europäischen Parlament fand die finale Abstimmung über den Artificial Intelligence Act (AI Act) statt, der wegweisende Regelungen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der EU vorsieht.

  • Cloud-Kunden den Anbieterwechsel erleichtern

    Die im Januar 2024 in Kraft getretene EU-Datenverordnung, die den Wettbewerb fördern soll, indem sie Cloud-Kunden den Anbieterwechsel erleichtert, wirbelt den Markt für Cloud-Dienste kräftig durcheinander - zum Vorteil von Unternehmen, meint Jamil Ahmed, Director und Distinguished Engineer bei Solace.

  • Kriterien im Umgang mit KI-Systemen

    eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. forderte anlässlich der Abstimmung über den AI Act im Ausschuss der ständigen Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten eine praxistaugliche Umsetzung und EU-weit einheitliche Kriterien im Umgang mit KI-Systemen.

  • Trends der Netzwerktechnologie 2024

    Künstliche Intelligenz und Cloud Computing ergänzen sich symbiotisch. Obwohl ML und KI keine neuen Technologien und Konzepte sind, hat die Verfügbarkeit großer Rechen- und Speicherkapazitäten über die Cloud die jüngsten Entwicklungen von KI beschleunigt.

  • Datenmengen häufen sich

    Immer mehr Unternehmen in Deutschland setzen auf Cloud Computing - Tendenz steigend. Dabei nennt sich die Verlagerung von Rechenressourcen wie etwa Daten, Anwendungen oder IT-Prozesse in die Cloud-Migration.

  • Datenflut in der Multi-Cloud-Welt

    Künstliche Intelligenz (KI) markiert aktuell einen wichtigen Wendepunkt für die Technologiebranche. Die in den 1950er Jahren von John McCarthy geprägt Technik hat sich jahrzehntelang hauptsächlich im Hintergrund weiterentwickelt, bis die Veröffentlichung des generativen KI-Tools ChatGPT den Durchbruch brachte.

  • Bitkom zum KI-Aktionsplan

    Bitkom begrüßt den KI-Aktionsplan des BMBF. Schon heute ist Deutschland in der Forschung rund um KI sehr gut aufgestellt und es ist richtig, sie weiter auszubauen. Wie diese Initiative des Forschungsministeriums in die Gesamtstrategie der Bundesregierung zur Künstlichen Intelligenz eingebettet werden soll, bleibt hingegen offen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen