PGP kommentiert "EU Data Retention Directive"


Vorratsdatenspeicherung: Insbesondere die zusätzlichen Kosten für die TK-Unternehmen sind dabei in die Kritik geraten
Internet Service Provider werden verpflichtet, Informationen zur Kommunikation ihrer Kunden für ein Jahr zu speichern


(17.03.09) - Am 15. März 2009 trat die viel diskutierte Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung (*) - "EU Data Retention Directive" - in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union in Kraft. Damit werden Internet Service Provider verpflichtet, Informationen zur Kommunikation ihrer Kunden für ein Jahr zu speichern.

Insbesondere die zusätzlichen Kosten für die TK-Unternehmen sind dabei in die Kritik geraten. So schätzt der Branchenverband Bitkom (**), dass die Unternehmen für die nötige Technik circa 50 bis 75 Millionen Euro werden investieren müssen. Hinzu kommen laut Bitkom jährliche Betriebskosten in zweistelliger Millionenhöhe.

Ingo Wachter, Vorstand der PGP Deutschland AG, kommentiert diese europäische Direktive:
"Betrachtet man die zahlreichen Datenschutzpannen der letzten Zeit, kann es nicht überraschen, dass die Verantwortlichen die Umsetzung dieser Vorgabe der Europäischen Union durchaus kritisch betrachten. Denn das Vertrauen der Bürger in die Datensicherheit hat einen historischen Tiefststand erreicht. Es werden also weniger die anfallenden Kosten sein, die Sorgenfalten verursachen, als vielmehr die absolut notwendige Verpflichtung zur übergreifenden und wasserdichten Absicherung der Daten.

Vonseiten des Gesetzgebers gibt es keine Vorgaben, wie diese Absicherung technologisch umzusetzen ist. Daher ist es eminent wichtig, dass die ISPs bewährte und zuverlässige Verfahren wie etwa die Verschlüsselung zum Datenschutz implementieren. Nur dadurch können die Telekommunikationsunternehmen sowohl dem Gesetzgeber, aber vor allem den Bürgern zeigen, dass sie die Themen Datensicherheit und Schutz der Privatsphäre ihrer Kunden mit der Aufmerksamkeit behandeln, die sie verdienen.

Ohne Zweifel wird die EU künftig ähnliche Direktiven auch für andere Branchen und öffentlichen Bereiche auf den Weg bringen. Wenn dabei nicht von Anfang an überzeugende Maßnahmen zum Schutz der gespeicherten Daten getroffen werden, besteht keine Chance, den durch die zahlreichen Datenpannen stark angekratzten Ruf der Daten speichernden Unternehmen wieder aufzupolieren. Denn die Lage ist kritisch, wir sind nur eine große Datenpanne vor dem endgültigen Vertrauensverlust entfernt."
(PGP Deutschland: ra)

Lesen Sie auch zum Thema Vorratsdatenspeicherung:
Compliance-Magazin.de:
Artikel zum Thema Vorratsdatenspeicherung
(*) Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung
(**) Bitkom zur Vorratsdatenspeicherung

PGP: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Kommentare und Meinungen

  • Weg zur echten Cloud-Souveränität

    Europäische Unternehmen haben die Cloud als einen Gamechanger erkannt, für viele steht sie sogar im Mittelpunkt ihrer Strategie. In einer sich schnell wandelnden Geschäftswelt bietet die Cloud enorme Vorteile, insbesondere in Bezug auf Flexibilität und Reaktionsfähigkeit. Regulierte Branchen wie der Finanzsektor, das Gesundheitswesen oder der öffentliche Dienst müssen jedoch gleichzeitig komplexe Anforderungen in Bezug auf Datenkontrolle und rechtliche Rahmenbedingungen erfüllen.

  • Backups in der Cloud

    Egal wo sich geschäftskritische Daten und Workloads befinden - sie müssen entsprechend geschützt werden, um einen kontinuierlichen Betrieb sicherzustellen. Im Rahmen der gängigen 3-2-1-Backup-Regel, die von den meisten Unternehmen genutzt wird, werden immer mehr Backups in der Cloud gespeichert.

  • Vorteile der Multi-Cloud-Arbitrage nutzen

    Die im Januar 2024 in Kraft getretene EU-Datenverordnung, die den Wettbewerb fördern soll, indem sie Cloud-Kunden den Anbieterwechsel erleichtert, wirbelt den Markt für Cloud-Dienste kräftig durcheinander - zum Vorteil von Unternehmen, meint Jamil Ahmed, Director und Distinguished Engineer bei Solace. Offener Datentransfer zwischen den großen Cloud-Plattformen ist damit Wirklichkeit geworden.

  • eco zur AI Act-Abstimmung im EU-Parlament

    Im Europäischen Parlament fand die finale Abstimmung über den Artificial Intelligence Act (AI Act) statt, der wegweisende Regelungen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der EU vorsieht.

  • Cloud-Kunden den Anbieterwechsel erleichtern

    Die im Januar 2024 in Kraft getretene EU-Datenverordnung, die den Wettbewerb fördern soll, indem sie Cloud-Kunden den Anbieterwechsel erleichtert, wirbelt den Markt für Cloud-Dienste kräftig durcheinander - zum Vorteil von Unternehmen, meint Jamil Ahmed, Director und Distinguished Engineer bei Solace.

  • Kriterien im Umgang mit KI-Systemen

    eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. forderte anlässlich der Abstimmung über den AI Act im Ausschuss der ständigen Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten eine praxistaugliche Umsetzung und EU-weit einheitliche Kriterien im Umgang mit KI-Systemen.

  • Trends der Netzwerktechnologie 2024

    Künstliche Intelligenz und Cloud Computing ergänzen sich symbiotisch. Obwohl ML und KI keine neuen Technologien und Konzepte sind, hat die Verfügbarkeit großer Rechen- und Speicherkapazitäten über die Cloud die jüngsten Entwicklungen von KI beschleunigt.

  • Datenmengen häufen sich

    Immer mehr Unternehmen in Deutschland setzen auf Cloud Computing - Tendenz steigend. Dabei nennt sich die Verlagerung von Rechenressourcen wie etwa Daten, Anwendungen oder IT-Prozesse in die Cloud-Migration.

  • Datenflut in der Multi-Cloud-Welt

    Künstliche Intelligenz (KI) markiert aktuell einen wichtigen Wendepunkt für die Technologiebranche. Die in den 1950er Jahren von John McCarthy geprägt Technik hat sich jahrzehntelang hauptsächlich im Hintergrund weiterentwickelt, bis die Veröffentlichung des generativen KI-Tools ChatGPT den Durchbruch brachte.

  • Bitkom zum KI-Aktionsplan

    Bitkom begrüßt den KI-Aktionsplan des BMBF. Schon heute ist Deutschland in der Forschung rund um KI sehr gut aufgestellt und es ist richtig, sie weiter auszubauen. Wie diese Initiative des Forschungsministeriums in die Gesamtstrategie der Bundesregierung zur Künstlichen Intelligenz eingebettet werden soll, bleibt hingegen offen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen