Ralph Treitz, VMS AG: "Die Gebührendiskussion bei den SAP-Kunden für Walldorf noch lange nicht ausgestanden" Tatsächlich hat SAP bei der Ankündigung von "Enterprise Support" samt Preiserhöhung nicht mit der Gegenwehr der Kunden gerechnet
(29.09.09) - Die Meldung in einem deutschen Wirtschaftsblatt, dass Siemens den Wartungsvertrag mit SAP gekündigt habe, erregt bei vielen SAP-Anwendern und Dienstleistern Aufmerksamkeit. Laut Ralph Treitz, Gründer und Vorstand der VMS AG aus Heidelberg – ein Unternehmen, das sich auf das Optimieren von SAP-Systemen spezialisiert hat – ist die Gebührendiskussion bei den SAP-Kunden noch nicht ausgestanden. Tatsächlich hat SAP bei der Ankündigung von Enterprise Support samt Preiserhöhung nicht mit der Gegenwehr der Kunden gerechnet.
Die Fehleinschätzung könnte einschneidende Folgen für SAP haben, sollten dem Beispiel Siemens weitere Kunden folgen, überlegt Treitz: "Immerhin hält SAP bisher das De-Facto-Monopol in dem äußerst lukrativen Markt der SAP-Wartung." Nach Ansicht des SAP-Experten aus Heidelberg sind die Alternativen bisher aber wenig überzeugend. Die potenziellen Anbieter würden unter einem Henne-Ei-Problem leiden: Der Markteintritt erfordere ein sehr hohes Investment bei ungewisser Erfolgschance. Würden aber andere Unternehmen dem Beispiel von Siemens folgen, dann stehe der Markt bereit und warte auf seine Anbieter.
Während Großkonzerne in der Regel "All-you-can-eat"-Verträge abgeschlossen haben, böten sich für die Mehrzahl der SAP-Kunden ein anderer Weg, Lizenz- bzw. Wartungsgebühren einzusparen: "Die Erfahrungen zeigen, dass in vielen Unternehmen zwischen dem Lizenzbedarf und der tatsächlichen Lizenzausstattung ein großer Unterschied besteht", erläutert Treitz und ergänzt: "Es wird Wartung für nicht genutzte Lizenzen in wenig genutzten Anwendungsbereichen bezahlt, während in viel genutzten Bereichen auch noch Lizenzen zugekauft werden."
Das lasse sich durch eine Überprüfung der Lizenz-Landschaft und eine gekonnte Navigation im Dschungel der SAP-Preismodelle ändern. Ralph Treitz, der bereits in vielen Benchmark-Projekten Erfahrungen gesammelt hat, versichert: "Hier lassen sich große Einsparpotenziale realisieren." (VMS: ra)
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