Breite Adaption von Cloud Computing verzögert sich
Für viele IT-Entscheider ist Cloud Computing ein integraler Bestandteil ihrer Strategien
Aber: 56 Prozent der CIOs in Europa kennen sich mit Cloud Computing nicht aus
(24.11.09) - Das Ausmaß, in dem Cloud Computing akzeptiert und genutzt wird, hängt unmittelbar mit dem Kenntnisstand zu Cloud-Services zusammen. Das zeigt ein aktueller Report von Colt Telecom, Anbieterin von Managed Services und Geschäftskommunikationslösungen. Steigt der Informationsstand zu diesem Thema, steigt auch die Nutzung – und kann enorm wachsen. Umfrageergebnisse zeigen, dass 77 Prozent der CIOs, die sich mit dem Thema Cloud Computing auskennen, derzeit entweder eine Implementierung von Cloud Computing-Services erwägen, sie gerade realisieren oder bereits abgeschlossen haben.
Der "Colt Report" basiert auf Befragungen von CIOs und führenden IT-Entscheidern in 13 europäischen Ländern und wurde von dem renommierten Unternehmen Portio durchgeführt. Er zeigt auch, dass der allgemeine Kenntnisstand zu dem Thema vergleichsweise niedrig ist: 56 Prozent der Befragten gaben an, sie wüssten wenig über Cloud Computing. Am geringsten war der Informationsstand im öffentlichen Sektor – hier konnten nur 37 Prozent der IT-Entscheider etwas mit dem Begriff anfangen.
Dazu sagt Maggy McClelland, Managing Director Colt Managed Services: "Der Report zeigt deutlich zwei Fakten: Für viele IT-Entscheider ist Cloud Computing ein integraler Bestandteil ihrer Strategien. Aber es ist besorgniserregend, dass 56 Prozent der Studienteilnehmer angeben, keine oder wenig Kenntnis davon zu haben. Zudem ist Cloud derzeit durchaus ein Hype-Thema, was insgesamt eher verwirrend wirkt und die Tatsachen überdeckt. Es muss Aufgabe von vertrauenswürdigen Beratern sein, CIOs und führende IT-Entscheider sachlich über die Vorteile von Cloud Computing zu informieren. Exponentielles Wachstum von Cloud Services ist möglich – aber nur, wenn erhebliche Fortschritte bei im Hinblick auf den Kenntnisstand von IT-Entscheidern erzielt werden."
Colt hat sich die Definition des National Institute of Standards and Technology (NIST) von Cloud Computing zu eigen gemacht und unterstützt diese. Colt ist überzeugt, dass vor allem die Schaffung entsprechender Industriestandards ausschlaggebend für eine breite Verbesserung des Informationsstands bei CIOs ist. Maggy McClelland: "Cloud Computing ist zweifellos ein Wachstumsmarkt. Damit die Unternehmen nachhaltiges Vertrauen in diese Services fassen, müssen wir aber für kohärente Standards sorgen. Definierte Standards und ein übergreifender Konsens darüber, auf welche Weise Cloud Computing am besten genutzt werden kann, werden das Vertrauen im Markt stärken. Das bedeutet gleichzeitig die Chance für IT-Dienstleister, verständliche und transparente Botschaften zu formulieren, die klar auf die Vorteile für den Geschäftserfolg hinweisen, anstatt mit technischem Jargon zu verwirren – wie das derzeit mehrheitlich noch der Fall ist. Das ist ein ganz wesentlicher Schritt, das Potenzial von Cloud Computing vollständig zu entwickeln."
Über die Studie
Für die Studie hat Portio Research sowohl Unternehmen befragt, die sich intensiv mit Cloud Computing beschäftigt haben und dieses nutzen, als auch Unternehmen, die sich nach einer Evaluation gegen die Option entschieden haben. Nach Vorgaben des Studiendesigns wurden CIOs und vergleichbare IT-Führungskräfte befragt, um Meinungen zu vielen Aspekten des Themas einzuholen. Durchgeführt wurde die Studie zwischen August und September 2009 in insgesamt 13 europäischen Ländern.
Die Ergebnisse basieren auf Online- und Telefonbefragungen mit 352 Teilnehmern, die alle über einen bestimmten Einfluss auf Technologie-Anschaffungen in ihren Unternehmen verfügen. Dazu gehören 65,3 Prozent Führungskräfte wie CIOs, CTOs, S/VP-IT, Head-IT oder andere IT-Verantwortliche, die direkt an den CEO oder Unternehmenseigner berichten. Die übrigen 34,7 Prozent setzen sich aus nachgeordneten Funktionsträgern der zweiten oder dritten Ebene zusammen, also Mitarbeitern, die an den IT-Verantwortlichen des Unternehmens berichten oder Teammitglied sind.
Abseits der zwei zentralen Branchen — Professional Services (51 Prozent) sowie Finanzsektor (27 Prozent) — wurden Teilnehmer aus dem Bereich Medien (10 Prozent) sowie dem öffentlichen Sektor einschließlich dem Bildungswesen (12 Prozent) befragt. Regional gesehen setzte sich die Teilnehmergruppe zu je 32 Prozent aus West- und Südeuropa, zu 20 Prozent aus Großbritannien und Irland, zu 8 Prozent aus Nordeuropa und ebenfalls zu 8 Prozent aus Mitteleuropa zusammen.
Konkret handelte es sich bei den Ländern in den genannten Regionen um folgende:
• Westeuropa – Belgien, Deutschland, Frankreich und die Niederlande
• Südeuropa – Italien, Portugal und Spanien
• Nordeuropa – Dänemark und Schweden
• Mitteleuropa – Österreich und die Schweiz
• Großbritannien und Irland
(Colt Telecom: ra)
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