Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Outsourcing bleibt wichtig


IT-Outsourcing wird bereits von vielen Unternehmen betrieben - EMEA weist die höchsten Budgets auf
Deloitte-Report zur IT in Unternehmen zeigt: Wirtschaftslage verursacht Veränderungen


(05.01.10) - Laut dem "IT Business Balance Survey 2009" von Deloitte, für den 1.868 IT-Verantwortliche vor allem aus der Finanz- und Fertigungsindustrie befragt wurden, wird in der aktuellen Wirtschaftslage IT immer wichtiger. Ihre Bedeutung für die Unternehmensführung wächst – nicht nur im Anwendungsbereich, sondern auch bei strategischen Überlegungen. In Europa, dem Mittleren Osten und Afrika (EMEA) ist das Gleichgewicht zwischen IT und Geschäftstätigkeit allerdings noch nicht so ausgewogen wie anderswo: IT-Fragen stehen hier seltener auf der Tagesordnung der Führungsgremien als in anderen Wirtschaftsräumen – ein Viertel der Unternehmen verzichtet sogar auf ein separates IT-Steuerungskomitee.

Für Datensicherheit und -schutz wird weniger als z.B. in Asien investiert, entsprechend niedriger ist das Vertrauen in die Datenschutz-Fähigkeiten der IT-Abteilungen. Dafür lagern EMEA-Unternehmen die meisten IT-Dienstleistungen aus und legen dabei den größten Wert auf formale Vereinbarungen. Darüber hinaus interviewte das CIO Magazin exklusiv für die aktuelle Dezemberausgabe die IT-Verantwortlichen von Merck, Nokia Siemens Networks und Siemens, um Motivation sowie Ergebnisse ihrer Studienteilnahme in Erfahrung zu bringen.

"Der Vergleich mit dem IT Business Balance Survey des letzten Jahres zeigt, welchem Wandel die Unternehmens-IT unterworfen ist. Ihre Bedeutung für die Wertschöpfung nimmt zu, auch wenn diese Entwicklung vielerorts erst am Anfang steht. Vor allem IT-Outsourcing wird bereits von vielen Unternehmen betrieben, EMEA weist hier sogar die höchsten Budgets auf", erklärt Peter Ratzer, Partner Business IT Strategy von Deloitte.

IT häufiger "Treiber" als früher
Ob inner- oder außerhalb des Unternehmens – meist gilt die IT als "Unterstützer" und ist als solcher nur selten Gegenstand von Geschäftsleitungsbesprechungen. Nur 45 Prozent aller Befragten gaben an, die Führung ihres Unternehmens würde regelmäßig über IT-Fragen sprechen. Auffällig hierbei: Asien liegt mit 60 Prozent der Angaben deutlich vor EMEA mit 37 Prozent. Ähnliches gilt für IT-Steuerungskomitees. Bei 45 Prozent aller Teilnehmer weltweit besteht ein solches, im Ländervergleich liegt erneut Asien mit 90 Prozent vorne. Außerdem ist der IT-Fachbereich bei weniger als einem Drittel der Befragten maßgeblich am Anstoß neuer Projekte beteiligt: Knapp die Hälfte gab an, IT-spezifische Projekte würden über alle Geschäftsbereiche hinweg beschlossen.

Doch das könnte sich bald ändern. Viele Unternehmen haben längst erkannt, dass IT mehr kann als nur Abläufe automatisieren und Kosten senken. Marktgerichtete IT-Dienstleistungen etwa erschließen neue Vertriebswege, verkürzen die "Time to Market" neuer Angebote oder stiften echten Mehrwert für Kunden – tragen also zur Wertschöpfung bei. Das dürfte IT-Verantwortlichen in Zukunft mehr Gehör bei ihren Vorgesetzen verschaffen, schätzen die Befragten.

EMEA weniger selbstbewusst in Sicherheitsfragen
Alle Teilnehmer nehmen Datensicherheit und -schutz äußerst ernst – aber längst nicht alle sind zufrieden mit deren Handhabung. Knapp ein Drittel der IT-Beauftragten gab an, das Top-Management ihres Unternehmens würde kaum oder zu wenig entsprechendes Monitoring betreiben. Der Ländervergleich zeigt: Nur 38 Prozent aller Befragten aus EMEA glauben, dass ihre IT-Abteilungen gut gegen Betrugs- und Sabotageversuche gerüstet sind. Anders in Asien und Amerika – dort glauben dies 65 Prozent.

"Worin die Skepsis in EMEA in punkto Sicherheit und Datenschutz begründet ist, bleibt offen – mentalitätsbedingt, virulentere Gefahrenlage oder tatsächliche Defizite der Unternehmensleitungen. Abseits davon zeigt die Befragung aber, dass sich die Sicherheitseinschätzung weltweit offenbar gebessert hat. Im Vergleich zum Vorjahr sind ganze 10 Prozent mehr der Ansicht, dass sich ihre IT-Abteilungen effizient gegen Cyberkriminalität gerüstet haben", erläutert Peter Ratzer.

Outsourcing: IT-Verantwortliche unter Kostendruck
Knappe Kassen setzen viele IT-Verantwortliche unter Kostendruck, die Auslagerung von IT-Dienstleistungen scheint ein guter Weg, damit umzugehen. Genutzt werden alle Spielarten des Outsourcing, am häufigsten die Vergabe abgegrenzter Aufgaben an Spezialisten. Knapp zwei Drittel der Befragten gaben an, formelle Verträge mit solchen Dienstleistern abzuschließen; ein Drittel setzt auf Service Level Agreements ("SLAs"). Beim Outsourcing führt EMEA den Ländervergleich an, hiesige Unternehmen geben für Auslagerungen das meiste Geld aus. Außerdem schließen sie die meisten Verträge: 68 Prozent der EMEA-Unternehmen binden ihre Dienstleister vertraglich, in den USA z.B. tun dies 63 Prozent.

"Die Studie zeigt einerseits, dass in EMEA nach wie vor Handlungsbedarf besteht – etwa bei der Einbindung von IT-Beauftragten in Führungsentscheidungen oder bei der Datensicherheit. Doch andererseits finden IT-Beauftragte mehr Gehör als im letzten Jahr und auch die Sicherheitseinschätzung hat sich verbessert. Außerdem fällt auf, dass die Unternehmen begonnen haben, das Gleichgewicht zwischen IT und Geschäft abzusichern – Maßnahmen wie Demand- oder Performance Management mit Key Performance Indicators werden häufiger eingesetzt. Der Wandel ist voll im Gange", fasst Peter Ratzer zusammen. (Deloitte: ra)

Deloitte & Touche: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • SaaS: Neuer blinde Fleck in der Cyber-Resilienz

    Hycu stellte die Ergebnisse des State of SaaS Resilience Report 2025 vor. Dies ist eine unabhängige internationale Umfrage unter 500 IT-Entscheidungsträgern. Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass sowohl die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS) als auch damit verbundene Cybervorfälle zunehmen, während die Datenresilienz weit hinter den Anforderungen der Unternehmen zurückbleibt.

  • Agentic AI verspricht Produktivitätssprünge

    Bei der Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) zeigt sich ein deutliches Spannungsfeld zwischen den hohen Erwartungen und der tatsächlichen Umsetzung. Vielen Unternehmen gelingt es bisher nicht, aus der Vielzahl ihrer Proofs of Concept (PoC) KI-Lösungen erfolgreich in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren. Die Ursachen hierfür liegen vor allem im Change Management und in der Datenqualität, weniger in der Technologie. Gleichzeitig kündigt sich mit Agentic AI bereits die nächste technologische Welle an: 73 Prozent der Entscheider rechnen bis 2028 mit einer zunehmenden Relevanz autonomer KI-Agenten. Aktuell experimentieren 38 Prozent mit ersten Anwendungen.

  • Digitale Transaktions- und Plattformmodelle

    Die deutsche Internetwirtschaft bleibt Wachstumstreiber, droht aber an politischen Versäumnissen zu scheitern. Laut einer Studie von Arthur D. Little im Auftrag des eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. steigt der Umsatz von 245 Milliarden Euro 2025 auf 389 Milliarden Euro im Jahr 2030 - ein jährliches Plus von fast zehn Prozent. Treiber sind digitale Plattform- und Transaktionsmodelle, die bereits heute knapp 40 Prozent der Erlöse ausmachen.

  • Generative KI führt Technologie-Ranking an

    Esker hat die Ergebnisse der aktuellen Trendstudie "KI-gesteuerte Automatisierung im Customer Service 2025" vorgestellt. Die Trendstudie zeigt, dass der KI-Einsatz im Customer Service signifikant an Fahrt aufnimmt. Demnach setzen bereits 44 Prozent der befragten Unternehmen KI-Technologien in diesem Bereich ein - eine Verdopplung gegenüber der Vergleichsstudie aus dem Jahr 2023.

  • KI entwickelt sich zum unverzichtbaren Werkzeug

    PagerDuty, Anbieterin im Bereich Digital Operations Management, hat neue Umfrageergebnisse veröffentlicht. Diese belegen ein wachsendes Vertrauen von Führungskräften in KI-Agenten und zeigen, dass sich Unternehmen in allen Geschäftsbereichen zunehmend auf KI verlassen. Der PagerDuty AI Resilience Survey, für den 1.500 IT- und Führungskräfte aus Australien, Frankreich, Deutschland, Japan, Großbritannien und den USA befragt wurden, ergab, dass 81 Prozent der Führungskräfte (82 Prozent in Deutschland) darauf vertrauen, dass KI-Agenten in Krisensituationen, wie z. B. bei einem Dienstausfall oder einem Sicherheitsvorfall, im Sinne des Unternehmens Maßnahmen ergreifen.

  • KI-Integration stark angestiegen

    Cloudera veröffentlichte die Ergebnisse ihrer jüngsten globalen Umfrage "The Evolution of AI: The State of Enterprise AI and Data Architecture". Die Erhebung untersucht die beschleunigte KI-Integration sowie die Entwicklung von Datenarchitekturen in Unternehmen und die neuen Herausforderungen für die sichere Skalierung von KI im Jahr 2025. Dafür wurden mehr als 1.500 IT-Führungskräfte befragt.

  • Souveräne Cloud hat hohe Relevanz

    Die Cloud-Transformation, digitale Souveränität und Künstliche Intelligenz (KI) führen zu umfangreichen Veränderungen im IT-Sourcing. Um in diesem Spannungsfeld erfolgreich zu navigieren, überprüfen immer mehr Unternehmen ihre bisherigen IT-Sourcing-Strategien. Während viele Unternehmen beim Cloud Sourcing schon fortgeschritten sind, stehen europäische und insbesondere deutsche Unternehmen angesichts geopolitischer Veränderungen unter Druck, ihre langjährigen technologischen Abhängigkeiten von US-amerikanischen IT-Providern zu reduzieren und systematischer zu steuern. 71 Prozent der Unternehmen wollen daher zukünftig stärker mit IT-Sourcing-Beratern zusammenarbeiten, um unter anderem ihre Interessen gegenüber Cloud-Anbietern besser vertreten zu können. Zudem dringt KI immer tiefer in die IT-Wertschöpfungskette vor, beispielsweise in den Bereichen Cyber Security, IT-Service-Management oder Softwareentwicklung. Mehr als ein Drittel der Unternehmen setzt KI-Lösungen bereits im Service Desk ein.

  • KI ein geschäftlicher Hebel

    Kyndryl, IT-Dienstleisterin für unternehmenskritische Systeme, hat die Ergebnisse seiner dritten jährlichen State of Mainframe Modernization Survey veröffentlicht. Die Studie zeigt, wie Unternehmen die Schlüsselrolle des Mainframes in einer sich rasant wandelnden digitalen Landschaft neu definieren. Sie verdeutlicht, dass Firmen auf flexible Modernisierungsstrategien setzen, KI im großen Maßstab nutzen und den Einsatz des Mainframes in hybriden IT-Umgebungen ausweiten - und das trotz Fachkräftemangel und wachsender Regulierung.

  • Cloud Security Posture Management

    Tenable veröffentlichte kürzlich ihren State of Cloud and AI Security 2025 Report, aus dem hervorgeht, dass das rasante Wachstum von Hybrid-, Multi-Cloud- und KI-Systemen schneller voranschreitet als die Entwicklung von Cloud-Sicherheitsstrategien, sodass neue Ebenen an Komplexität und Risiken entstehen.

  • Nutzung von GenAI-Applikationen

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe ihrer jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für Deutschland vorgestellt. Demnach teilen deutsche Unternehmen generell die Prioritäten ihrer Kollegen in EMEA und weltweit bei Einführung und Umsetzung von generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) und Containerisierung. Sie setzen jedoch im Detail abweichende Schwerpunkte und erwarten einen längeren Zeithorizont, bis sich Investitionen in GenAI-Projekte rechnen. Hauptgründe dafür sind offenbar Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz sowie der in Deutschland immer stärker spürbare Fachkräftemangel.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen