Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Cloud Computing kommt nur langsam ins Rollen


Cloud Computing-Einsatz: Deutsche Unternehmen sehen Vorteile, fürchten aber Kontrollverlust
Zudem bestehen nach wie vor maßgebliche Bedenken, Cloud Computing bei geschäftskritischen Anwendungen und Kernprozessen zu nutzen


(25.01.11) - Unternehmen in Deutschland zeigen sich gegenüber Cloud Computing bislang eher reserviert: Die Mehrheit der für den Deloitte-Report "Cloud Computing in Deutschland" befragten Firmen setzt keine entsprechenden Lösungen ein oder bevorzugt konservative Varianten wie das etablierte Software-as-a-Service (SaaS)-Modell. Diejenigen Unternehmen, die sich mit dem Thema beschäftigen, versprechen sich mehr Flexibilität, Skalierbarkeit und Effizienz. Teilweise wurden bisher aber die avisierten Ziele noch nicht erreicht. Auch ist der Aufwand bei der Umsetzung oft größer als erwartet.

Zudem bestehen nach wie vor maßgebliche Bedenken, Cloud Computing bei geschäftskritischen Anwendungen und Kernprozessen zu nutzen. Wichtigster Treiber für die Initiierung von Cloud Computing-Projekten ist die IT-Abteilung. Die Umfrage wurde zusammen mit der Bitkom bei Unternehmen aus den Bereichen Telekommunikation, Medien und Technologie, Fertigung und Financial Services, mit einem Umsatz von mehr als 100 Millionen Euro per annum, durchgeführt.

"Cloud Computing verspricht den Nutzern eine Vielzahl von Vorteilen. Dabei gibt es mehrere Typen: die ‚klassische’ externe Cloud, die private Cloud und eine Hybridform. Auch bei den Servicemodellen gibt es mehrere Optionen, hauptsächlich Software-as-a-Service (SaaS), Platform-as-a-Service (PaaS) und Infrastructure-as-a-Service (IaaS)", erklärt Robert Horndasch, Partner TMT bei Deloitte.

Konservative Grundhaltung
Die befragten Unternehmen behandeln das Thema Cloud Computing eher konservativ – und auch durchaus mit Skepsis. So setzen knapp 60 Prozent der Befragten generell keine Cloud-Computing-Lösung ein und wollen es auch auf absehbare Zeit nicht tun. Hauptgründe: Angst vor Kontrollverlust und mangelnde Datensicherheit (je über 60 Prozent).

Kaum strategische Dimension
Bei denjenigen Unternehmen, die Cloud Computing-Lösungen nutzen, hat dies nur bei knapp 20 Prozent auch strategische Bedeutung. Im Vordergrund stehen Wirtschaftlichkeit, funktionale Vorteile sowie Verfügbarkeit von Services. 50 Prozent der Befragten geben jedoch an, dass sie ihre Ziele bislang nicht erreicht haben.

Private Cloud gibt am meisten Sicherheit
Wenn Unternehmen Cloud Computing-Angebote nutzen, bezieht sich das vor allem auf die SaaS -Variante, während die "Plattform"- und "Infrastruktur"-Modelle zurzeit höchstens als Pilotprojekte erprobt werden. Dabei stehen vor allem die Kosten sowie – im Fall von privaten Clouds – die Compliance im Fokus. Letztere Variante wird aus Kontrollgründen einer Public Cloud oder einer Hybridlösung vorgezogen.

Lesen Sie zum Thema "IT-Sicherheit" auch: IT SecCity.de (www.itseccity.de)
Lesen Sie zum Thema "Compliance" auch: Compliance-Magazin.de (www.compliancemagazin.de)

Weder zurück noch volle Kraft voraus
Ein Ergebnis der Pilotprojekte ist, dass die Produktivsetzung einer Cloud Computing-Lösung oft aufwendiger ist als erwartet – das Ziel signifikanter Kostenreduktionen ist nur mittelfristig zu erreichen. Dennoch will die Mehrheit der Befragten Cloud Computing nutzen und nicht zu früheren Lösungen zurückkehren. Ein Viertel will aber bis auf weiteres lediglich den Status quo halten und weitere Entwicklungen abwarten.

Initiative geht von IT aus
Cloud Computing ist fast ausschließlich ein reines IT-Thema: In über einem Drittel der Fälle werden entsprechende Initiativen aus der Unternehmens-IT heraus getrieben, in 40 Prozent der Fälle von IT- und Fachabteilungen gemeinsam. Lediglich bei 14 Prozent der Unternehmen geht der Impuls direkt von einer Fachabteilung aus. Verwendung finden die Lösungen derzeit vor allem in Bereichen mit leicht standardisierbaren Prozessen.

"Cloud Computing scheint in Deutschland noch unter einem Vertrauensdefizit zu leiden. Vorteile wie Skalierbarkeit und Flexibilität werden zwar wahrgenommen, aber die Skepsis im Hinblick auf Datensicherheit und Prozesskontrolle überwiegt bei vielen. Bezeichnend ist die Tatsache, dass sich unter den fünf am häufigsten aufgeführten – und damit etabliertesten – Cloud Computing-Anbietern kein einziges deutsches Unternehmen befand. Hier herrscht Nachholbedarf", ergänzt Robert Horndasch. (Deloitte: ra)

Deloitte & Touche: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Studien

  • Kritische Risiken in modernen Cloud-Umgebungen

    Tenable hat ihren "Cloud Risk Report 2024" veröffentlicht, in dem die kritischen Risiken untersucht werden, die in modernen Cloud-Umgebungen bestehen. Dabei ist besonders besorgniserregend, dass sich nahezu vier von zehn Unternehmen weltweit aufgrund der "toxischen Dreierkombination" aus öffentlich zugänglichen, kritisch gefährdeten und hoch privilegierten Cloud-Workloads auf höchster Ebene angreifbar machen.

  • Dateninfrastruktur für KI vorbereiten

    Unternehmen weltweit erkennen das Potenzial von künstlicher Intelligenz (KI) und sind bestrebt, KI im Unternehmen einzuführen. Dennoch sind die meisten weit davon entfernt, KI vollständig in ihre Geschäfte und Abläufe zu integrieren, da es große Lücken in der grundlegenden KI-Bereitschaft gibt.

  • Cloud-Sicherheit in Echtzeit

    Sysdig, Anbieterin für Cloud-Sicherheit in Echtzeit, hat die Veröffentlichung des Sysdig Threat Research Teams "2024 Global Threat Year-in-Review" bekannt gegeben. Der Bericht stützt sich auf Daten über vergangene Angriffsoperationen und Kampagnen und veranschaulicht die sich weiterentwickelnden Taktiken von Cyberkriminellen.

  • Cloud-Ausgaben effizienter erwalten

    Flexera, Anbieterin für Software-Lizenzmanagement, wurde als "Leader" im 2024 Gartner Magic Quadrant for Cloud Financial Management Tools eingestuft.

  • Wie KI Unternehmen umgestaltet

    Künstliche Intelligenz ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Arbeitswelt, mehr als zwei Jahre nachdem OpenAI ChatGPT 3.5 vorgestellt hat. Unternehmen suchen deshalb zunehmend nach effizienteren Wegen der Zusammenarbeit. Eine aktuelle Studie prognostiziert, dass bei 80 Prozent der Arbeitnehmende mindestens 10 Prozent ihrer Arbeit von großen Sprachmodellen (LLMs) übernommen werden, während bei etwa 20 Prozent mehr als die Hälfte der Arbeit von KI erledigt werden könnte.

  • Wichtiger Treiber: Risikoarme Cloud-Migration

    Der Markt für Software Defined Networking (SDN) nimmt weiter Fahrt auf. Insbesondere steigt die Zahl der Unternehmen, die mit SASE-Technologien (Secure Access Service Edge, SASE) SD-Funktionen an den Rand ihrer Netzwerke bringen, ohne dabei Abstriche bei den Themen Sicherheit und Compliance machen zu müssen.

  • KI ist ein zentraler Wegbereiter

    Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ist in den nächsten Jahren für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland von entscheidender Bedeutung. Neue digitale Geschäftsmodelle eröffnen in allen Branchen dynamische Wachstumschancen durch Produktivitätssteigerung und Innovationen, so eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Consult GmbH im Auftrag der unter dem Dach des eco Verbands gegründeten Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen.

  • KI in deutschen Unternehmen

    Das unabhängige Beratungsunternehmen Strand Partners hat im Auftrag von Amazon Web Services (AWS) den Einfluss von künstlicher Intelligenz (KI) auf die deutsche und europäische Wirtschaft untersucht. Dafür wurden im Rahmen einer repräsentativen Studie insgesamt knapp 30.000 Unternehmen und Bürger befragt. Im Rahmen einer Folgestudie wurden nun zusätzlich 1.000 Führungskräfte in Deutschland repräsentativ befragt sowie weitere 300 Führungskräfte aus den drei Fokussektoren Automobilindustrie, Gesundheitswesen und Startups.

  • Bewältigung der Cloud-Komplexität

    Red Hat stellte eine neue Studie vor, die enthüllt, was die Cloud-Strategien von Unternehmen in den nächsten 18 Monaten antreibt. Zu den Prioritäten der befragten IT-Manager in Deutschland gehören die Vorbereitung auf den KI-Einsatz (82 Prozent), Cloud-native Anwendungsentwicklung und DevOps (82 Prozent), die Umstellung auf Hybrid- und Multi-Cloud, um die Anbieterabhängigkeit zu reduzieren (85 Prozent), die Weiterentwicklung der Cloud-Strategie im Einklang mit den Unternehmenszielen (87 Prozent), Kostenoptimierung (88 Prozent) sowie Sicherheit und Compliance (88 Prozent).

  • Neuer EuroCloud Pulse Check 2024

    Die digitale Transformation in Deutschland nimmt weiter Fahrt auf, angeführt von der Cloud-Native-Technologie. Dies belegt der brandneue EuroCloud Pulse Check 2024, durchgeführt von der techconsult GmbH in Zusammenarbeit mit EuroCloud Deutschland_eco e. V.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen