Migration zu SAP HANA
Studie: Umstellung auf SAP HANA braucht mehr Geschwindigkeit
Neuer ISG-Anbietervergleich verzeichnet daneben erste produktive Anwendungen auf Basis von SAP Leonardo
Viele SAP-Anwenderunternehmen haben die neue Integrationsplattform SAP HANA zwar bereits erworben. Doch nur bei einem Teil davon ist SAP HANA bislang auch produktiv im Betrieb. Dies meldet der neue "ISG Provider Lens SAP – HANA & Leonardo Ecosystem Partners Germany 2019" von Information Services Group (ISG). ISG ist ein führendes, globales Marktforschungs- und Beratungsunternehmen im Technologie-Segment. Die Analysten sehen deshalb SAP sowie die Serviceanbieter im SAP-Ecosystem weiterhin in der Pflicht, die Unternehmen bei ihrer Migration zu SAP HANA zu unterstützen, um die Umstellungsgeschwindigkeit zu erhöhen.
Beim neuen "ISG Provider Lens SAP – HANA & Leonardo Ecosystem Partners Germany 2019" handelt es sich in wesentlichen Teilen um ein Update der Vorgängeruntersuchung von November 2018. Neu ist das Kapitel zur SAP Leonardo-Transformation, dem digitalen Innovationsportfolio von SAP. Für dessen Markt beleuchtet der aktuelle Anbietervergleich die Provider und ihr Portfolio zum ersten Mal. Über die Serviceanbieter für SAP Leonardo hinaus, untersuchte die ISG-Studie fünf weitere Marktsegmente. Alle sechs Marktsegmente mit insgesamt über 100 Anbietern in Deutschland hat ISG zudem jeweils nach den Zielgruppen der Mittelstands- und Großkunden aufgeteilt.
"Die Dienstleistungen für die digitale Transformation mit SAP Leonardo stellen einen recht neuen Markt dar", sagt Andrea Spiegelhoff, Partner bei der ISG Information Services Group DACH. "Es gibt zwar viele Anbieter, die gerade dabei sind, entsprechende Lösungen für ihre Kunden zu entwickeln. Erfahrungen mit produktiven Lösungen liegen jedoch erst wenige vor." Die führenden Anbieter seien daher auch vor allem diejenigen, die als Vorreiter in den neuen Markt gestartet seien. "Zudem sind Provider im Vorteil, die über breite Erfahrungen mit der SAP Cloud Platform verfügen. Denn sie ist das zentrale Entwicklungswerkzeug im Leonardo-Framework", so Spiegelhoff.
Auf SAP Leonardo-Basis verzeichneten die ISG-Analysten bislang vor allem produktive Logistikanwendungen entlang der Waren- und Lieferketten der Unternehmen. Zudem seien Funktionalitäten zur Künstlichen Intelligenz, Machine Learning sowie zu Technologien rund um Blockchain und IoT (Internet of Things) zu erwarten. "Für Service-Provider bietet der Markt zu SAP Leonardo deshalb großes Geschäftspotenzial", sagt Spiegelhoff.
Der "ISG Provider Lens SAP – HANA & Leonardo Ecosystem Partners Germany 2019" untersuchte im Marktsegment "SAP Leonardo Transformation – Large Accounts" die Fähigkeiten von 16 Providern. Aktuelle Leader in diesem Markt sind Accenture, Atos, Capgemini, CamelotITLab und Itelligence.
BW on HANA & BW/4HANA
HANA hat sich laut ISG-Studie im Bereich der SAP-basierten Business-Warehouse-Anwendungen nunmehr als Standard etabliert. Eine der größten Herausforderung dabei bleibe das damit verbundene Datenmanagement. Die führenden Anbieter seien hier in der Lage, das Volumen der In-Memory gehaltenen Daten und damit auch der Kosten zu begrenzen. Dies ist insbesondere für Großunternehmen mit ihren zumeist sehr großen Datenbeständen ein wesentlicher Faktor, wenn sie zu einer HANA-basierten Systemlandschaft übergehen.
Suite on HANA & S/4HANA – Multi-Service Providers
Bei den Multi-Service-Providern steht die HANA-Transformation im Mittelpunkt. Laut ISG sehen sich die Anbieter dabei vor allem mit folgenden Herausforderungen konfrontiert: die Funktionsvielfalt HANA-basierter Systemlandschaften, die hohe Innovationsgeschwindigkeit seitens der SAP-Produktentwicklung, das Support-Ende der bisherigen Produkte im Jahr 2025 sowie die Aufwände während der Transformation. Besonders bei mittelgroßen Unternehmen werde dabei im Unterschied zu Großunternehmen oft ein "Greenfield"-Ansatz gewählt.
SAP HANA Technology
Speziell im Bereich der HANA-Technologie stellt sich die Frage nach dem jeweils bestgeeigneten Betriebsmodell, da sich Cloud-basierte Infrastrukturen (PaaS - Platform-as-a-Service) immer weiter verbreiten. So müssen die Anbieter laut ISG in der Lage sein, hybride Modelle zu realisieren, da auch künftig On Premise-Modelle weiter eine wesentliche Rolle spielen werden. Gerade bei Großkunden erwartet ISG, dass hybride Strukturen aus Cloud und On Premise auf absehbare Zeit das vorherrschende Modell bleiben werden.
HANA Cloud Offerings – Managed Enterprise Cloud
Neben einer eigenen Managed Cloud für HANA bieten viele Provider auch einen Managed Service an. Dieser kombiniert große Hyperscale-Plattformen von Amazon, Microsoft oder Google mit einer umfassenden Betriebsunterstützung durch den jeweiligen Provider. Für mittelständische Kunden ist hier die Provider-Leistung und deren Qualität wesentlich, da mittelgroße Unternehmen zumeist über nur begrenzte Ressourcen verfügen, um solche Public-Cloud-Plattformen zu managen. Ähnliches gilt den ISG-Analysten zufolge auch für Großunternehmen, da dort zumeist komplexe Systemlandschaften vorherrschen, die auf längere Zeit Hybridstrukturen notwendig machen.
SAP Cloud Platform (SCP)
Als zentrale Integrationsplattform für SAP-basierte Systemlandschaften ist SCP erst seit wenigen Jahren am Markt. Dies bietet den in diesem Segment tätigen Providern laut ISG-Studie eine gute Möglichkeit, sich vom jeweiligen Wettbewerb zu differenzieren. Die Anwendungsfelder dafür sind vielfältig: Sie reichen von der On Premise/Cloud-Integration über IoT-Szenarien bis hin zur Integration von mobilen Anwendungen oder von Dritthersteller-Lösungen.
(Information Services Group – ISG: ra)
eingetragen: 14.10.19
Newsletterlauf: 14.11.19
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