Deutschland und sein Sourcing-Potenzial
Studie hat die für Europa wichtigsten Outsourcing-Standorte untersucht und dabei die jeweiligen Vorteile in den Schlüsselbereichen Fachkräfte, Kosten und Risiken verglichen
Einschätzungen zufolge liegen die europäischen Möglichkeiten im Sourcing-Bereich bei 250 bis 300 Milliarden US-Dollar
(19.11.10) - Das internationale Beratungs- und Research- Unternehmen Everest Group und die ägyptische Staatsorganisation Itida, Information Technology Industry Development Agency, haben die aktuelle Studie "Global Sourcing für Europa: Trends und Chancen" veröffentlicht. Zentrales Ergebnis: Deutschland verfügt mit 20 Prozent Marktanteil über einen der größten Sourcing-Märkte in Europa. Zudem ist der Gesamtmarkt zwischen 2004 und 2009 europaweit um 43 Prozent gewachsen, was vor allem auf Lieferengpässe und damit verbundenen Kostendruck zurückzuführen ist, so die Autoren der Studie.
Der Bedarf ist zwar auch in Deutschland gestiegen, dennoch weist die Studie auf viel brachliegendes Potenzial hin. Die Autoren erwarten, dass bei gleichbleibendem Kostendruck in Zukunft viele kleine und mittelständische Unternehmen auf Outsourcing zurückgreifen werden. Das Potenzial Deutschlands in diesem Bereich wird auf jährlich 60 bis 65 Milliarden Dollar geschätzt, also 11 bis 12 Mal mehr als dies aktuell der Fall ist.
Eric Simonson, geschäftsführender Gesellschafter der Everest Group, fasst die Ergebnisse der Studie zusammen: "Der europäische Sourcing-Markt ist in den vergangenen Jahren erheblich bedeutender geworden und er wächst stetig weiter – neue Märkte, Branchen und Dienstleistungen kommen laufend hinzu. Das Potenzial ist enorm. Unseren Einschätzungen zufolge liegen die europäischen Möglichkeiten im Sourcing-Bereich bei 250 bis 300 Milliarden US-Dollar. Unsere Analyse zeigt, dass vor allem Ägypten europäischen Ländern viel zu bieten hat, beispielsweise Mehrsprachigkeit zu einem wettbewerbsfähigen Preis. Zudem kann das Land für europäische Investoren als 'Tor zum Nahen Osten' fungieren."
Die Studie hat die für Europa wichtigsten Outsourcing-Standorte untersucht und dabei die jeweiligen Vorteile in den Schlüsselbereichen Fachkräfte, Kosten und Risiken verglichen. Die Resultate unterstreichen, dass sich die weltweite Outsourcing-Landschaft rasant entwickelt. Aktuell bezieht Europa Dienstleistungen aus mehr als 75 Städten, die sich über vier Hauptregionen verteilen: Mittel- und Osteuropa (MEE), Afrika, Südasien (einschließlich Indien) und Lateinamerika.
Laut Everest Group hat unter den Standorten vor allem Ägypten entscheidende Vorteile zu bieten: Niedrige Kosten, hervorragend ausgebildete Fachkräfte sowie die Möglichkeit, durch Mehrsprachigkeit über mehrere Märkte hinweg effektiv zu agieren. (Itida: ra)
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