Krise verändert Rolle des Industrieservice
Höherer Flexibilitätsbedarf verschafft Industrieservice-Unternehmen zusätzliche Aufträge
Service-Unternehmen unterstützen Transformation der Industrie - Gebündelte Vergaben werden wichtiger – bisher vor allem Einzelvergaben üblich
Angesichts der Störungen in der Lieferkette, die nun auch die deutsche Chemieindustrie vor Herausforderungen stellen, werden flexible Kostenstrukturen bei Sekundärprozessen wie Instandhaltung zunehmend zum Wettbewerbsvorteil. Unternehmen, die bereits von schwankender Auslastung betroffene Prozesse fremd vergeben haben, können ihre Leistungen und Kostenstrukturen sowohl im Abschwung als auch im Boom schnell anpassen. Damit sind sie von Personal- und Fachkräftemangel weniger stark betroffen als Unternehmen mit einer hohen Eigenleistungsquote. Führende Industrieservice-Unternehmen erwarten, dass künftig mehr Instandhaltungs- und verwandte Industriedienstleistungen an externe Partner vergeben werden.
Die von Lünendonk befragten Branchenführer sehen sich zunehmend als Transformationspartner, die eine wesentliche Rolle in der Wertschöpfung ihrer Kunden wahrnehmen. Sie erwarten, dass die Nachfrage nach Engineering Services insbesondere in Bezug auf die Planung von Produktionsanlagen in den kommenden Jahren deutlich ansteigen wird.
Zudem rechnen die Unternehmen mit steigendem Outsourcing und einer stärker gebündelten Vergabe von unterschiedlichen Services. Derzeit ist die Einzelvergabe von Gewerken noch das wichtigste Modell.
Lünendonk-Partner und Studienautor Thomas Ball kommentiert: "Zeiten wirtschaftlicher Verwerfungen sind in der Vergangenheit immer genutzt worden, um die Strategie zu hinterfragen. Gerade in den vergangenen 20 Monaten haben viele Industrieunternehmen von Flexibilität profitiert. Wir erwarten, dass die Bereitschaft zur Fremdvergabe von Instandhaltungsdienstleistungen weiter zunehmen wird."
Die neue Lünendonk-Studie "Industrieservice-Unternehmen in Deutschland" ist ab sofort erhältlich und enthält zahlreiche Langzeit- und Segmentauswertungen, darunter vertiefende Analysen zum Marktumfeld in der Fertigungsindustrie. In die detaillierte Auswertung wurden 31 Dienstleister einbezogen.
(Lünendonk & Hossenfelder: ra)
eingetragen: 04.02.22
Newsletterlauf: 17.03.22
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