Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Managed Services-Markt expandiert


ISG Index: Europäisches Outsourcing wächst 2019 um 10 Prozent, da Unternehmen wegen wirtschaftlicher Unsicherheit Kosten senken wollen
As-a-Service-Vertragsvolumen legt um 13 Prozent auf Rekordwert von 6,4 Milliarden Euro zu



Im Jahr 2019 stieg der Wert der Outsourcing-Verträge in EMEA um 10 Prozent, da die Unternehmen angesichts wirtschaftlicher Unsicherheiten auf Kostensenkungen und Investitionen in digitale Lösungen setzten. Dies meldet der aktuelle EMEA ISG Index™ auf Basis der neuesten Zahlen der Sourcing-Branche. Er wird von Information Services Group (ISG) (NASDAQ: III) herausgegeben, einem führenden Marktforschungs- und Beratungshaus im Technologie-Segment.

Der EMEA ISG Index erfasst Outsourcing-Abschlüsse der Privatwirtschaft mit einem jährlichen Vertragsvolumen (Annual Contract Value, ACV) von mindestens 5 Millionen Euro. Er zeigt, dass das gesamte ACV von As-a-Service- und Managed-Services-Verträgen in EMEA 2019 einen Wert von 17,1 Milliarden Euro erreichte – befeuert von einer bemerkenswert starken zweiten Jahreshälfte.

Das Vertragsvolumen der Managed Services stieg im Jahresvergleich um 8 Prozent auf 10,7 Milliarden Euro. Die As-a-Service-Werte erreichten eine neue Rekordmarke von 6,4 Milliarden Euro, was einem Plus von 13 Prozent entspricht. As-a-Service machte damit im vergangenen Jahr 37 Prozent des Marktes in EMEA aus.

Das Wachstum bei den Managed Services wurde durch eine Erholung beim Business Process Outsourcing (BPO) vorangetrieben, dessen ACV im Vergleich zum wesentlich schwächeren 2018 um 61 Prozent anstieg. Große Vertragsabschlüsse und eine starke Entwicklung im Gebäudemanagement sowie bei Contact-Center-Services belebten das Marktgeschehen. Im Gegensatz dazu ging das Marktvolumen beim IT-Outsourcing (ITO) um 3 Prozent zurück, da die Nachfrage nach Infrastruktur-Leistungen zurückging.

Sowohl bei Software-as-a-Service (SaaS) als auch bei Infrastructure-as-a-Service (IaaS) erreichte das Marktvolumen 2019 Rekordstände. Der SaaS-Markt kletterte um 13 Prozent, wobei SaaS-Lösungen in der gesamten Region auf breiter Basis angenommen wurden, während der IaaS-Markt um 12 Prozent wuchs.

"Der makroökonomische Gegenwind, der in Europa weht, hat dazu geführt, dass sich das Tempo des digitalen Wandels in der Region eher beschleunigt als verlangsamt hat", sagt Barbara Florschütz, Geschäftsführerin der Information Services Group (ISG) Germany. "Digitale Technologien sind in der heutigen technologieorientierten Welt für Unternehmen zu einer Standardoption geworden. Die Unternehmen suchen nach Wegen, Kosten einzusparen und investieren diese Gewinne dann in Technologien, mit denen sie das Erlebnis ihrer Kunden verbessern und gegenüber neuen Mitbewerbern wie zum Beispiel Start-ups wettbewerbsfähig bleiben können."

Ergebnisse 2019 nach Ländern

Großbritannien und Irland
Das Gesamtmarktvolumen in Großbritannien und Irland stieg 2019 um 13 Prozent auf 5,5 Milliarden Euro. Dies ist der höchste Jahreswert seit 2012. Trotz der anhaltenden Unsicherheit wegen des Brexits setzen Unternehmen derzeit auf größere IT-Investitionen und konzentrieren sich auf die digitale Transformation und den Technologieeinsatz, um ihre Produktivität zu erhöhen und das Erlebnis ihrer Kunden zu verbessern.

Das Marktvolumen von Managed Services stieg im Vergleich zu 2018 um 15 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Die Werte für das IT-Outsourcing gaben um 4 Prozent nach, da die Zuwächse bei Infrastruktur-Verträgen die schwache Entwicklung im Bereich der Anwendungsentwicklung und -wartung nicht wettmachen konnten. Das ACV von Business Process Outsourcing (BPO) stieg signifikant um mehr als 50 Prozent an, was vor allem auf das Gebäudemanagement und branchenspezifisches BPO zurückzuführen ist.

Das As-a-Service-Marktvolumen überstieg nun schon im zweiten Jahr in Folge 2 Milliarden Euro und macht nun 40 Prozent des Gesamtmarkts in Großbritannien und Irland aus. Sowohl SaaS als auch IaaS erreichten neue Höchstwerte. Gegenüber 2018 wuchs SaaS um 8 Prozent und IaaS um 10 Prozent.

Deutschland, Österreich, Schweiz (DACH)
Das gesamte Jahresvertragsvolumen ging in DACH um 1 Prozent auf 4,7 Milliarden Euro zurück. Die Gründe sind wirtschaftliche Unsicherheiten, vor allem in der Fertigungsindustrie und Energiebranche. Trotz des leichten Rückgangs des ACV verzeichnete DACH 2019 die bislang zweitbeste Jahresperformance, da die Unternehmen ihre Managed Services-Strategien und ihre digitalen Investitionen auf eine Linie bringen.

Das Wachstum des As-a-Service-Vertragsvolumens in DACH fiel im Vergleich zu den anderen großen europäischen Märkten am stärksten aus. Es stieg 2019 um 22 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. As-as-Service umfasst nun 38 Prozent des Gesamtmarktes. Die Wachstumsraten von jeweils 22 Prozent sowohl bei SaaS als auch IaaS zeigen, dass sich Unternehmen weiterhin in Richtung hybride und Multi-Cloud-Umgebungen bewegen.

Das Vertragsvolumen bei Managed Services gab in DACH um 11 Prozent auf 2,9 Milliarden Euro nach. Zugleich fiel die Zahl der Vertragsabschlüsse auf das niedrigste Niveau seit 2015. Das ACV beim IT-Outsourcing gab um 25 Prozent nach, da die Anwendungsentwicklung und -wartung sowie der Infrastruktur-Markt schwächelten. Das BPO-Vertragsvolumen von 668 Millionen Euro lag deutlich über den Werten der vergangenen Jahre, da es durch ein Wachstum bei Multifunktions-Transaktionen und beim Gebäudemanagement befeuert wurde.

Skandinavien
Der Gesamtmarkt in Skandinavien erzielte 2019 einen Rekord, indem er im Jahresvergleich um 15 Prozent zulegte und 2,1 Milliarden Euro erreichte. Das Wachstum wurde durch Steigerungen sowohl bei Managed Services als auch bei As-a-Service angetrieben.

Das Managed Services-ACV stieg um 17 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro, da die Anwendungsentwicklung und -wartung sowie der Infrastruktur-Markt das Wachstum stärkten. BPO als kleinerer Markt erhöhte sich wegen Zunahmen in unterschiedlichen Bereichen um 20 Prozent.

Das Vertragsvolumen von As-a-Service erreichte bei einem Plus von 12 Prozent einen neuen Höchstwert von 735 Millionen Euro und steht nun für 35 Prozent des Gesamtmarktes in Skandinavien, während es noch vor drei Jahren nur 21 Prozent waren.

Frankreich
Das Vertragsvolumen des Gesamtmarktes in Frankreich erreichte 1,3 Milliarden Euro, was gegenüber 2018 einem Plus von 15 Prozent entspricht und das beste Ergebnis der vergangenen fünf Jahre darstellt. Das Wachstum ging dabei sowohl auf das Konto von Managed Services als auch von As-a-Service.

Das ACV der Managed Services erreichte den höchsten Wert der vergangenen fünf Jahre. Es stieg um 23 Prozent auf 920 Millionen Euro. Rege Aktivitäten beim Abschluss von Neuverträgen führte zu einem Rekordwert bei der Zahl der Vertragsschlüsse, mit einem Plus von 38 Prozent gegenüber 2018. IT-Outsourcing legte im gleichen Zeitraum um 34 Prozent zu. Dabei wuchs der Infrastruktur-Bereich um 47 Prozent sowie Anwendungen um 25 Prozent. Der kleinere BPO-Markt hingegen gab um 20 Prozent nach, da das Gebäudemanagement und das Outsourcing von Forschung und Entwicklung schwächelten.

Das Vertragsvolumen von As-a-Service kam in Frankreich auf 406 Millionen Euro und liegt damit leicht über den Werten von 2018. Es macht nun 31 Prozent des gesamten Marktvolumens aus. SaaS stieg um 6 Prozent, während IaaS um 1 Prozent zurückging.

Ergebnisse nach Branchen
Trotz Konkursen in der europäischen Reisebranche verzeichnete der Reise- und Transportsektor im Jahr 2019 ein Wachstum von 12 Prozent beim Vertragsvolumen von Managed Services. Reiseunternehmen rationalisieren derzeit ihre Dienstleistungen und konzentrieren sich darauf, Kosten zu reduzieren. As-a-Service-Verträge legten um 15 Prozent zu, da die digitalen Technologien die Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Akteuren der Branche dynamischer machen und die Unternehmen veranlassen, kundenorientierter vorzugehen.

Das Wachstum in der Fertigungsindustrie schoss in Großbritannien und Irland mit einem Plus von 72 Prozent in die Höhe, gab jedoch in DACH (minus 16 Prozent) und Frankreich (minus 12 Prozent) nach. Die Zahl der As-a-Service-Verträge stieg 2019 in der gesamten EMEA-Region um 10 Prozent, da die Unternehmen auf neue Technologien und die Digitalisierung in mehreren Bereichen setzen, zum Beispiel in der intelligenten Fertigung, dem Internet der Dinge sowie bei mobilen und digitalen Plattformen.

Das Vertragsvolumen des gesamten Marktes in der Finanzindustrie stieg 2019 um 14 Prozent, da die Banken versuchen, das Erlebnis ihrer Kunden zu verbessern und ihre Dienstleistungen zu digitalisieren. In allen großen europäischen Märkten führte dies zu einem Wachstum des ACV, mit Ausnahme von DACH, wo die Werte um 19 Prozent sanken. (ISG: ra)

eingetragen: 10.02.20
Newsletterlauf: 26.03.20

ISG: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • US-Außenpolitik verunsichert

    Die fünfte Ausgabe des EuroCloud Pulse Check, durchgeführt von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland_eco e. V. zeigt, dass Resilienz und digitale Souveränität angesichts geopolitischer Unsicherheiten entscheidend für deutsche Unternehmen geworden sind. Mit 258 befragten IT- und Business-Verantwortlichen liefert die Studie Einblicke in Cloud-Strategien und deren Anpassung an aktuelle Herausforderungen.

  • GenAI im IT-Servicemanagement

    SolarWinds hat ihren ITSM?Report?2025 veröffentlicht. Dieser zeigt klare Unterschiede zwischen ITSM-Systemen, die generative KI (GenAI) in ihren Vorgängen nutzen, und denen, die das nicht tun. In dem Report wurden mehr als 2.000 ITSM-Systeme und mehr als 60.000 aggregierte und anonymisierte Kundendatenpunkte analysiert.

  • The State of SaaS Resilience Report 2025

    Das As-a-Service-Modell steht mittlerweile im Mittelpunkt der Arbeitsweise von Abteilungen und Teams in Unternehmen. Fast jedes Unternehmen hat in den letzten zwei bis drei Jahren weitere Anwendungen hinzugefügt. Im Durchschnitt nutzt ein Unternehmen heute etwa 139 SaaS-Anwendungen, und diese Zahl steigt auf 159 bei Unternehmen, die mit mehreren Sicherheitsverletzungen konfrontiert waren. Das Muster ist eindeutig, denn mit dem Wachstum des Portfolios steigt auch das Risiko.

  • Utilities-Sektor: Drang in die Cloud

    Gemeinsam mit Adesso hat Natuvion in einer international angelegten Studie herausgefunden, was sich Utilities-Unternehmen von einer IT-Transformation versprechen und mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen haben. Befragt wurden 225 Führungskräfte der Energiewirtschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

  • Souveränität gibt es nicht zum Nulltarif

    Die Uhr tickt: Bis 2030 soll Europa laut Europäischer Kommission digital souverän sein. Doch während die Politik Autonomie predigt, laufen in den meisten Büros weiter US-Tools wie Microsoft Teams. Eine aktuelle Umfrage der Kommunikations- und Kollaborationsplattform Wire zeigt: Die große Mehrheit der europäischen Entscheider hält die europäischen Ziele für kaum erreichbar.

  • KI-Risiken und IT-Haftpflicht

    Künstliche Intelligenz (KI) hat sich bei deutschen IT-Dienstleistern fest etabliert: Sie nutzen die Technologie nicht nur intern, sondern bieten zunehmend KI-basierte Lösungen für ihre Kunden an. Das zeigt die aktuelle, repräsentative Hiscox IT-Umfrage 2025. Während KI-Projekte die Auftragsbücher füllen, dämpfen Unsicherheiten rund um Datensicherheit, rechtliche Rahmenbedingungen und Versicherungsschutz die Aufbruchstimmung in der Branche.

  • Mitarbeiter kaum KI-bereit

    Kyndryl hat ihren zweiten jährlichen Readiness Report veröffentlicht. 3.700 Führungskräfte aus 21 Ländern wurden dafür befragt. Die Ergebnisse zeigen: Unternehmen erleben derzeit eine Phase großer Dynamik und Selbstreflexion. Sie verzeichnen wachsende Erträge aus ihren KI-Investitionen, stehen aber gleichzeitig unter wachsendem Druck, ihre Infrastruktur zu modernisieren, Innovationen zu skalieren, Mitarbeitende weiterzubilden und Risiken in einem immer komplexeren regulatorischen Umfeld zu steuern.

  • Daten-Hoheit als Schlüsselfaktor

    Digitale Souveränität ist auch für kleinere Unternehmen ein zentrales Kriterium bei der Wahl von IT-Dienstleistern. Das zeigt eine YouGov-Umfrage im Auftrag von Ionos unter ca. 4.500 Entscheidern in kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland und Europa*. Demnach bevorzugen jeweils über 80 Prozent der Befragten Anbieter, die ihnen volle Kontrolle über ihre Daten garantieren und diese vor ausländischen Behörden schützen. Die Störung bei einem US-Cloud-Anbieter hat gezeigt, welche Risiken entstehen, wenn Unternehmen ihre Daten vollständig einem einzigen Anbieter anvertrauen. Besonders in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten kann dies schnell die Existenz gefährden.

  • Hybride und Multi-Cloud-Modelle setzen sich durch

    Der EuroCloud Pulse Check 2025 "Digitale Resilienz made in Europe: Strategien für eine souveräne Cloud-Zukunft" offenbart: Deutsche Unternehmen setzen zunehmend auf hybride und Multi-Cloud-basierte Strategien, um sich gegen geopolitische Risiken abzusichern und ihre digitale Souveränität zu stärken. Die von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland und eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. erstellte Studie untersucht, wie sich die Prioritäten im Cloud-Markt verschieben und welche Rolle europäische Anbieter dabei spielen. Realisiert wurde die Studie in Kooperation mit Exoscale, Ionos und plusserver.

  • SaaS: Neuer blinde Fleck in der Cyber-Resilienz

    Hycu stellte die Ergebnisse des State of SaaS Resilience Report 2025 vor. Dies ist eine unabhängige internationale Umfrage unter 500 IT-Entscheidungsträgern. Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass sowohl die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS) als auch damit verbundene Cybervorfälle zunehmen, während die Datenresilienz weit hinter den Anforderungen der Unternehmen zurückbleibt.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen