Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Marktpotenzial: Migrationen in die Public Cloud


Microsofts Business-Lösungen trotz Krise weiter im Höhenflug
Zwei neue ISG-Studien: Deutsche und Schweizer Unternehmen weiten Microsoft-Lösungen aus, die sie während der Pandemie eilig aufgesetzt hatten


Viele Unternehmen in Deutschland und der Schweiz haben während der Pandemie schnell IT-Lösungen zusammengestellt, um kurzfristig ihre Arbeitsfähigkeit abzusichern, darunter viele Microsoft-Lösungen. Die Unternehmen versuchen nun, ihren Digitalisierungsansatz zu verfeinern und die ad hoc implementierten Lösungen auf eine solidere Basis zu stellen. Das berichtet die neue Studie "ISG Provider Lens Microsoft Cloud Ecosystem 2023", die das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Information Services Group (ISG), in jeweils gesonderten Ausgaben für Deutschland und die Schweiz veröffentlicht hat. Den Studien zufolge spielen die Microsoft-Partner derzeit eine wichtige Rolle dabei, die Unternehmen über die Möglichkeiten der gesamten Palette von Microsoft-Lösungen zu informieren. Zudem würden die Provider jene Dienste und Ressourcen bereitstellen, die erforderlich sind, um die während der Pandemie eilig zusammengestellte Verlagerung der Workloads fortzusetzen.

"Auch mit Blick auf Microsoft-Anwendungen hat während der Pandemie vieles zwangsläufig unkoordiniert und improvisiert stattgefunden. Vielerorts haben die Verantwortlichen erst einmal Minimallösungen implementiert", sagt Heiko Henkes, Director und Principal Analyst bei ISG. "Dies führt derzeit zu einer ganzen Menge an Folgegeschäft – trotz der aktuell eher knappen IT-Budgets."

Weiteres Marktpotenzial liegt der Studie zufolge in Migrationen in die Public Cloud. Demnach laufen 60 Prozent der Workloads weltweit noch in unternehmenseigenen Rechenzentren oder in denen von Hosting- beziehungsweise Colocation-Anbietern. Gründe dafür seien oftmals regulierte Märkte oder datenintensive Workloads im Bereich Edge Computing. Beim Edge Computing kommt es wegen der benötigten Geschwindigkeit darauf an, die Datenverarbeitung möglichst nah an der Datenquelle durchzuführen. Auch das schiere Volumen der dabei anfallenden Daten ist in der Regel zu groß, um es an eine zentrale Cloud zu übertragen. Es sei daher eine wichtige Aufgabe der Microsoft-Partner, jene Workloads zu identifizieren, die in Microsofts Public Cloud Azure effizienter betrieben werden können. Dabei spiele neben der Skalierbarkeit der Workloads immer auch die Geschwindigkeit neuer Services und somit Innovationskraft in der Azure Cloud eine große Rolle.

Microsoft hat im vergangenen Jahr sein Partner-Programm erstmals seit 15 Jahren verändert und es in "Microsoft Cloud Partner Program" (MCPP) umbenannt, um das Programm schon kurze Zeit später in Richtung künstliche Intelligenz zu erweitern. Das Programm soll nicht nur Kunden helfen, neue Arbeitsweisen zu finden, sondern auch den Partnern die Möglichkeit geben, sich zu differenzieren und dem Markt einen einzigartigen Mehrwert zu bieten. Ein großes Augenmerk wurde dabei auf die Gewinnung von Neukunden gelegt und auch darauf, die Nutzung beziehungsweise "Consumption" von Services zu erhöhen. Die in den beiden Studien für Deutschland und die Schweiz untersuchten Anbieter haben laut ISG diese Herausforderung gemeistert und können deshalb auch weiterhin als Microsoft-Cloud-Partner auftreten. Dazu gehören auch viele eher regional und lokal agierende Anbieter, die das Research-Team von ISG zum ersten Mal als relevante Anbieter für die hiesige Microsoft-Partnerlandschaft klassifiziert hat und die für die global operierenden Provider ernstzunehmende Mitbewerber darstellen. Denn laut ISG sind der deutsche wie auch der Schweizer Microsoft-Services-Markt weiterhin davon geprägt, inwieweit die Anbieter in der Lage sind, ausreichende Vor-Ort-Ressourcen zur Verfügung zu stellen.

Besonderheiten des Schweizer Markts
Der Schweizer Markt präsentiert sich laut ISG-Studien tendenziell geschlossener als der deutsche Markt. Kleinere lokale Anbieter kommen demnach in der Schweiz häufiger zum Zug. Vor allem mittelständische Kunden würden hier viel Wert auf die sogenannte "Swissness" ihrer Lieferanten legen. Insgesamt habe sich die Schweizer IT-Landschaft bislang langsamer entwickelt als im restlichen Europa oder den USA. Entsprechend hat Microsoft erst seit etwas mehr als zwei Jahren eine eigene "Swiss Region" der Azure Cloud etabliert. Zugleich sei die Schweizer Wirtschaft von den gegenwärtigen Krisen in Europa wie Krieg, Pandemiefolgen oder Inflation derzeit vergleichsweise wenig betroffen. Das gibt, so die Schweizer Studie, wiederum Anlass zur Hoffnung, dass der Schweizer IT-Markt in Kürze weiter an Fahrt aufnehmen wird.

Marktprognose
Die Unsicherheit bezüglich der politischen und wirtschaftlichen Entwicklung in Europa wird laut ISG das Investitionsverhalten der Anwender weiterhin stark beeinflussen. Im Mittelpunkt würden vor allem jene IT-Projekte stehen, bei denen die eilig herbei geführten Cloud-Transformationen der letzten zwei bis drei Jahre überarbeitet werden. Auch der Trend zu Cloud-First- und Cloud-Native-Strategien werde anhalten. Hier dürften die wichtigsten Investitionen in die Transformation der Workloads fließen, so ISG. Zwei weitere Investitionsschwerpunkte seien zudem die IT- und Cybersicherheit sowie ESG (Environmental, Social, Governance). ISG geht davon aus, dass vor allem in diesen Themen ein großes Innovationspotential für neue Managed Services der Microsoft-Partner steckt.

Zudem erwarten die ISG-Analysten, dass sich die Themen Security und ESG auch in den Teilmärkten Microsoft 365 und Managed Workplace auf die Marktentwicklung auswirken. ISG schätzt, dass ein Teil der IT-Investitionen auf weitere Senkungen beim Verbrauch von Energie und anderen Ressourcen verwendet wird. Lösungen für Unified Communications & Collaboration könnten hier ebenso eine Rolle spielen wie die Optimierung in der Personaleinsatzplanung.

Power Platform Services
Ein relativ neuer, in der Studie untersuchter Teilmarkt bildet die Power Platform von Microsoft. Sie steht nicht nur für Power BI oder Citizen Development. Die von ISG bewerteten Microsoft-Partner unterstützen die Anwender dabei, die Funktionen der Power Platform und ihrer Komponenten strategisch zu implementieren und in die vorhandenen Backoffice-Applikationen zu integrieren. ISG hat festgestellt, dass zum Beispiel Power BI leider oft nur dafür genutzt wird, um Daten aus Excel-Tabellen zu visualisieren. Dies gehe jedoch weit an den Fähigkeiten der Power Platform vorbei. Die in der Studie bewerteten Service-Provider unterstützten ihre Kunden vielmehr dabei, Prozesse mit den Tools der Power Platform zu optimieren und datengestützte Erkenntnisse und Analysen zum jeweiligen Unternehmen zu erarbeiten..

Die Studie "ISG Provider Lens Microsoft Cloud Ecosystem Germany 2023" bewertet die Fähigkeiten von insgesamt 60 Anbietern in sieben Marktsegmenten (Quadranten): "Managed Services for Azure – Large Enterprises”, "Managed Services for Azure – Midmarket", "Microsoft 365 Services – Large Enterprises", "Microsoft 365 Services – Midmarket", "SAP on Azure Services", "Dynamics 365 Services" und "Power Platform Services".

Die Studie stuft Eviden/Atos in fünf Quadranten und Arvato Systems, Capgemini und Deutsche Telekom in vier Quadranten als "Leader" ein. All for One Group, Bechtle, Devoteam M Cloud, Rackspace Technology, SoftwareONE und T-Systems werden in jeweils drei Quadranten als "Leader" bezeichnet, Accenture & Avanade, Allgeier, Communardo, DIGITALL, DXC Technology, glueckkanja-gab, NTT DATA, ORBIT, PwC, q.beyond, Scheer GmbH und Wipro in jeweils zwei. Adesso, AppSphere, Axians, CANCOM, Computacenter, Data One, Infosys, KUMAVISION, Kyndryl, Skaylink, Sycor und TCS sind "Leader” in je einem Marktsegment.

Zudem wird PCG in zwei Segmenten als "Rising Star" bezeichnet. Nach Definition von ISG handelt es sich dabei um Unternehmen mit vielversprechendem Portfolio und hohem Zukunftspotenzial. DIGITALL und HCLTech erhielten diese Auszeichnung in je einem Quadranten.

ISG Provider Lens Microsoft Cloud Ecosystem Switzerland 2023
Die Studie "ISG Provider Lens Microsoft Cloud Ecosystem Switzerland 2023" bewertet die Fähigkeiten von insgesamt 41 Anbietern in fünf Marktsegmenten (Quadranten): "Managed Services for Azure”, "Microsoft 365 Services", "SAP on Azure Services", "Dynamics 365 Services" und "Power Platform Services".

Die Studie stuft ELCA, SoftwareONE und Swisscom in jeweils vier Quadranten als "Leader" ein. Ambit Gruppe, Aveniq und isolutions werden in jeweils drei Quadranten als "Leader" bezeichnet, Dataone, EveryWare und T-Systems in jeweils zwei. Allgeier, Baggenstos, Bechtle, Capgemini, DIGITALL, Kyndryl, Sopra Steriauand UMB sind "Leader” in je einem Marktsegment. (ISG: ra)

eingetragen: 16.08.23
Newsletterlauf: 10.10.23

ISG: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Herausforderung im Datenmanagement

    Informatica veröffentlicht ihre jährlich erscheinende Studie "CDO Insights 2025": 600 Datenverantwortliche aus weltweit agierenden Unternehmen mit mehr als 500 Millionen Umsatz verraten ihre Einschätzungen zu den Erfolgen und Misserfolgen bei der Einführung generativer KI und der Erstellung vertrauenswürdiger, hochwertiger Daten.

  • KI als Schlüssel zu mehr Erfolg

    Laut der neuen Umfrage "AI at Workplace Report" von Freshworks wünschen sich 92 Prozent der Arbeitnehmer weltweit, zumindest einen Teil ihrer täglichen Aufgaben an künstliche Intelligenz (KI) abzugeben. In Deutschland zeigt sich ein ähnlicher Trend: 42 Prozent der Arbeitnehmer würden ihre aktuelle Stelle gegen einen Arbeitsplatz tauschen, an dem KI effektiver eingesetzt wird.

  • Von der Multi- zur Polycloud

    Im Geschäft mit hybriden Cloud-Lösungen verlieren die großen globalen Systemintegratoren vermehrt Kunden an mittelständische Anbieter. Diese können wegen der geringeren Gemeinkosten wettbewerbsfähigere Preise anbieten und sind bei der Anpassung an sich ändernde Marktbedingungen agiler. Darüber hinaus haben sie gelernt, schneller innovative technologische Lösungen für individuelle Kundenprobleme zu erstellen.

  • KI ist in ihrem Kern datengetrieben

    Durch den Boom Künstlicher Intelligenz verändert sich das Anforderungsprofil von Datenbanken in einer nie zuvor erlebten Geschwindigkeit. 2025 kommt eine Reihe neuer Herausforderungen dazu. Couchbase erklärt die wichtigsten Datenbank-Trends für dieses Jahr.

  • Besseres Verständnis von KI

    Laut dem neuen "AI Workplace Report" von Freshworks, Anbieterin von Unternehmenssoftware, würden fast 42 Prozent der deutschen Arbeitnehmer ihren derzeitigen Arbeitsplatz gegen eine Stelle tauschen, an der KI effektiver eingesetzt wird. 30 Prozent der deutschen Arbeitnehmer geben an, dass sie durch die Nutzung von KI bereits eine Gehaltserhöhung oder eine Beförderung erhalten haben.

  • Unit4: ERP-Prognosen für 2025

    Um KI-Support gab es dieses Jahr viel Aufruhr. Wir müssen jedoch genau beobachten, wie diese Technologie im kommenden Jahr umgesetzt wird. Erst dann wissen wir, ob der Hype berechtigt war oder nicht. Kleine gesichtslose Applets gibt es schon seit Längerem, bei denen APIs die Workflows automatisieren. Mich würde interessieren, inwiefern sich der KI-Support von diesem Prinzip unterscheidet.

  • Rechenzentren haben eine zentrale Bedeutung

    Nutanix, Spezialistin für hybrides Multicloud-Computing, hat die Ergebnisse einer neuen Studie über nachhaltigere Rechenzentren vorgestellt. Der Bericht von Atlantic Ventures "Improving Sustainability in Data Centers 2024" fördert das Potenzial zu Tage, das moderne Rechenzentrumsarchitekturen, einschließlich Hybrid-Cloud- und hyperkonvergenter Infrastrukturen (HCI), für die EMEA-Region bereithalten, um den Energieverbrauch zu senken, CO2-Emissionen zu reduzieren und Kosten zu sparen.

  • Absicherung mit einer Berufshaftpflicht

    IT-Dienstleister zeichnen sich insgesamt durch ein hohes Risikobewusstsein aus - das zeigt die diesjährige IT-Umfrage des Spezialversicherers Hiscox. Insbesondere kleine IT-Dienstleister mit 20 bis 99 Mitarbeitenden sind im Vergleich zu größeren Unternehmen stark für potenzielle Schäden durch Programmierfehler (76 Prozent) sensibilisiert.

  • Sichere Cloud bringt Vertrauen der Kunden

    A1 Digital, Expertin für Digitalisierung, präsentiert gemeinsam mit Foundry, Teil der IDG (International Data Group), die Ergebnisse einer Studie zur Sovereign Cloud. Eine erste Bilanz zeigt, dass nur rund ein Fünftel eine Sovereign Cloud aktiv nutzen.

  • Studie: Deutschland hat Nachholbedarf bei KI

    Qlik hat ihre Studie "Build or Buy" vorgestellt. Insgesamt wurden dafür 4.200 C-Suite-Führungskräfte und KI-Entscheider in 18 Ländern zu ihrer Einschätzung befragt, was den KI-Fortschritt behindert und wie diese Hindernisse überwunden werden können.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen