Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Cloud Computing: Vorbehalte im Mittelstand


Umfrage: 80 Prozent der Mittelständler halten Cloud Computing für derzeit nicht relevant
CeBIT 2011: Ein Drittel weiß nicht, was Cloud Computing ist - Mehrheit sorgt sich um Datensicherheit


(02.03.11) - Für die meisten mittelständischen Unternehmen in Deutschland ist das so genannte Cloud Computing noch kein Thema. Derzeit nutzt erst jeder zehnte Mittelständler IT-Kapazitäten, die auf externen Servern vorgehalten und über das Internet je nach Bedarf abgerufen und abgerechnet werden, wie aus einer Umfrage der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) unter IT-Verantwortlichen von 351 Unternehmen anlässlich der CeBIT hervor geht. Die große Mehrheit (78 Prozent) der Befragten sieht auf absehbare Zeit keinen Bedarf für das "Rechnen in der Wolke", wobei 70 Prozent der Nicht-Nutzer die Sorge vor mangelhafter Datensicherheit im Internet als Argument gegen Cloud Computing anführen.

"Im Mittelstand sind die Vorbehalte gegenüber Cloud Computing ausgesprochen groß. Viele wissen gar nicht, welche Möglichkeiten Cloud Computing bietet. Die Aussicht auf Kostenvorteile wird allein nicht reichen, um die Zielgruppe zur Umstellung auf die neue Technologie zu bewegen. Serviceanbieter müssen vielmehr ein überzeugendes und für die Kunden auch nachvollziehbares Sicherheitskonzept vorlegen", betont Markus Vehlow, Experte für Cloud Computing bei PwC.

So ist bei den Nicht-Nutzern von Cloud Computing der Wissensstand nach eigener Einschätzung gering. Nur knapp jeder fünfte glaubt, sich sehr gut oder zumindest gut mit der Technologie auszukennen. Mit den möglichen Vor- und Nachteilen für das eigene Unternehmen haben sich erst 54 Prozent auseinandergesetzt.

Insgesamt wissen knapp sechs von zehn Befragten, was sich hinter Cloud Computing verbirgt und können den Begriff auch zutreffend erläutern. Hingegen gibt ein Drittel der Entscheider eine überwiegend falsche oder gar keine Definition.

Knackpunkt Datenschutz
Auch die Unternehmen, die bereits Cloud-Services nutzen, sehen als größten (potenziellen) Nachteil den Kontrollverlust über die eigenen Daten sowie die wachsende Abhängigkeit von Fremdfirmen (44 Prozent). Eine nicht ausreichende Datensicherheit befürchten 34 Prozent der Nutzer. Dabei wissen immerhin zwei von drei Befragten, in welchem Land der Server mit ihren Unternehmensdaten steht. Demnach beziehen sämtliche dieser Unternehmen Cloud-Services entweder von deutschen Servern (89 Prozent), aus einem anderen EU-Land (11 Prozent) und/oder aus den USA (15 Prozent).

Cloud Computing lässt Kosten sinken
Von den Unternehmen, die Cloud Computing einführen wollen (12 Prozent aller Befragten), versprechen sich die meisten Kosteneinsparungen (83 Prozent). Ein weiteres wichtiges Motiv ist für knapp 80 Prozent der Befragten dieser Gruppe, dass Mitarbeiter dank Cloud Computing zu jeder Zeit und an jedem Ort auf Daten zugreifen können.

Diese Erwartungen sind gemessen an den Erfahrungen, die Nutzer von Cloud-Services bereits gemacht haben, weitgehend realistisch. So brachte die Auslagerung von IT-Services ins Internet bei 76 Prozent der Unternehmen Kostensenkungen. Den ortsunabhängigen Datenzugriff nutzen 66 Prozent. Eine deutliche Diskrepanz zeigt sich allerdings bei der Bewertung der Flexibilität der Dienstleistung. So glauben rund 70 Prozent der Nicht-Nutzer, dass sich Cloud-Services einfacher und schneller an veränderte Organisationsprozesse oder Geschäftsmodelle anpassen lassen als eine im Unternehmen vorgehaltene IT-Infrastruktur. Diese Einschätzung teilen jedoch nur 46 Prozent der Nutzer von Cloud Computing.

Komplette Auslagerung bleibt Ausnahme
Bei den weitaus meisten Unternehmen haben sich die in Cloud Computing gesetzten Hoffnungen gänzlich (46 Prozent) oder zumindest teilweise (ebenfalls 46 Prozent) erfüllt, unzufrieden sind lediglich sieben Prozent der Nutzer. Dennoch wird eine vollständige Auslagerung der IT die Ausnahme bleiben. Lediglich fünf der befragten Unternehmen, die Cloud Computing-Services nutzen, haben sämtliche Daten und Anwendungen auf externe Server verlagert oder planen dies für die kommenden drei Jahre. Für die große Mehrheit ist dies frühestens in fünf Jahren (24 Prozent) oder gar nicht vorstellbar (51 Prozent).

"Unsere Umfrage zeigt, dass eine Auslagerung mit Augenmaß mehr Flexibilität und klare Kostenvorteile bringt. Mittelständische Unternehmen sollten sich daher eingehend mit den Möglichkeiten des Cloud Computing auseinandersetzen und die Technologie nicht vorschnell als vorübergehenden Trend abtun", kommentiert Peter Bartels, Vorstand bei PwC und Leiter des Bereichs Familienunternehmen und Mittelstand. (PricewaterhouseCoopers: ra)

PwC: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Studien

  • Kritische Risiken in modernen Cloud-Umgebungen

    Tenable hat ihren "Cloud Risk Report 2024" veröffentlicht, in dem die kritischen Risiken untersucht werden, die in modernen Cloud-Umgebungen bestehen. Dabei ist besonders besorgniserregend, dass sich nahezu vier von zehn Unternehmen weltweit aufgrund der "toxischen Dreierkombination" aus öffentlich zugänglichen, kritisch gefährdeten und hoch privilegierten Cloud-Workloads auf höchster Ebene angreifbar machen.

  • Dateninfrastruktur für KI vorbereiten

    Unternehmen weltweit erkennen das Potenzial von künstlicher Intelligenz (KI) und sind bestrebt, KI im Unternehmen einzuführen. Dennoch sind die meisten weit davon entfernt, KI vollständig in ihre Geschäfte und Abläufe zu integrieren, da es große Lücken in der grundlegenden KI-Bereitschaft gibt.

  • Cloud-Sicherheit in Echtzeit

    Sysdig, Anbieterin für Cloud-Sicherheit in Echtzeit, hat die Veröffentlichung des Sysdig Threat Research Teams "2024 Global Threat Year-in-Review" bekannt gegeben. Der Bericht stützt sich auf Daten über vergangene Angriffsoperationen und Kampagnen und veranschaulicht die sich weiterentwickelnden Taktiken von Cyberkriminellen.

  • Cloud-Ausgaben effizienter erwalten

    Flexera, Anbieterin für Software-Lizenzmanagement, wurde als "Leader" im 2024 Gartner Magic Quadrant for Cloud Financial Management Tools eingestuft.

  • Wie KI Unternehmen umgestaltet

    Künstliche Intelligenz ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Arbeitswelt, mehr als zwei Jahre nachdem OpenAI ChatGPT 3.5 vorgestellt hat. Unternehmen suchen deshalb zunehmend nach effizienteren Wegen der Zusammenarbeit. Eine aktuelle Studie prognostiziert, dass bei 80 Prozent der Arbeitnehmende mindestens 10 Prozent ihrer Arbeit von großen Sprachmodellen (LLMs) übernommen werden, während bei etwa 20 Prozent mehr als die Hälfte der Arbeit von KI erledigt werden könnte.

  • Wichtiger Treiber: Risikoarme Cloud-Migration

    Der Markt für Software Defined Networking (SDN) nimmt weiter Fahrt auf. Insbesondere steigt die Zahl der Unternehmen, die mit SASE-Technologien (Secure Access Service Edge, SASE) SD-Funktionen an den Rand ihrer Netzwerke bringen, ohne dabei Abstriche bei den Themen Sicherheit und Compliance machen zu müssen.

  • KI ist ein zentraler Wegbereiter

    Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ist in den nächsten Jahren für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland von entscheidender Bedeutung. Neue digitale Geschäftsmodelle eröffnen in allen Branchen dynamische Wachstumschancen durch Produktivitätssteigerung und Innovationen, so eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Consult GmbH im Auftrag der unter dem Dach des eco Verbands gegründeten Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen.

  • KI in deutschen Unternehmen

    Das unabhängige Beratungsunternehmen Strand Partners hat im Auftrag von Amazon Web Services (AWS) den Einfluss von künstlicher Intelligenz (KI) auf die deutsche und europäische Wirtschaft untersucht. Dafür wurden im Rahmen einer repräsentativen Studie insgesamt knapp 30.000 Unternehmen und Bürger befragt. Im Rahmen einer Folgestudie wurden nun zusätzlich 1.000 Führungskräfte in Deutschland repräsentativ befragt sowie weitere 300 Führungskräfte aus den drei Fokussektoren Automobilindustrie, Gesundheitswesen und Startups.

  • Bewältigung der Cloud-Komplexität

    Red Hat stellte eine neue Studie vor, die enthüllt, was die Cloud-Strategien von Unternehmen in den nächsten 18 Monaten antreibt. Zu den Prioritäten der befragten IT-Manager in Deutschland gehören die Vorbereitung auf den KI-Einsatz (82 Prozent), Cloud-native Anwendungsentwicklung und DevOps (82 Prozent), die Umstellung auf Hybrid- und Multi-Cloud, um die Anbieterabhängigkeit zu reduzieren (85 Prozent), die Weiterentwicklung der Cloud-Strategie im Einklang mit den Unternehmenszielen (87 Prozent), Kostenoptimierung (88 Prozent) sowie Sicherheit und Compliance (88 Prozent).

  • Neuer EuroCloud Pulse Check 2024

    Die digitale Transformation in Deutschland nimmt weiter Fahrt auf, angeführt von der Cloud-Native-Technologie. Dies belegt der brandneue EuroCloud Pulse Check 2024, durchgeführt von der techconsult GmbH in Zusammenarbeit mit EuroCloud Deutschland_eco e. V.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen