Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Risiken im Zusammenhang mit KI kaum versichert


KI-Umfrage 2025: Dienstleistungs-Unternehmen setzen stark auf Künstliche Intelligenz – unterschätzen aber Risiken und Absicherung
KI-Nutzung in deutschen Dienstleistungs-Unternehmen bereits weit verbreitet - Bedenken beziehen sich vor allem auf Datenschutz und Fehleranfälligkeit

Flexera Software: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.

Künstliche Intelligenz (KI) ist längst in deutschen Unternehmen im Dienstleistungssektor voll angekommen – das zeigt eine aktuelle Umfrage zu Nutzung, Chancen und Risiken von KI, die im Auftrag von Hiscox durchgeführt wurde. Befragt wurden Anwendende sowie (Mit-) Entscheider über den Einsatz von KI.

54 Prozent aller Befragten setzen aktuell regelmäßig auf KI, sei es in ersten Projekten (39 Prozent) oder bereits intensiv (15 Prozent). Weitere 21 Prozent planen den baldigen Einstieg. Bemerkenswert: Kein einziges befragtes Unternehmen hält KI für irrelevant – ein deutliches Zeichen für den hohen Stellenwert dieser Technologie für Dienstleistungs-Profis, vom Freelancer bis zum großen Konzern.

Effizienz, Qualität, Kostensenkung – die Erwartungen an KI sind hoch
Die Hauptmotive für den Einsatz von KI sind klar: 54 Prozent der Befragten wollen die Effizienz steigern, 48 Prozent die Qualität verbessern und 36 Prozent erhoffen sich eine Kostenreduktion. In der Praxis wird KI jetzt schon am häufigsten eingesetzt als Hilfs-Tool für alltägliche Arbeiten, etwa für eine Recherche oder Übersetzung (45 Prozent), für die Datenanalyse (38 Prozent) sowie für die Automatisierung von Prozessen (36 Prozent).

Besonders hoch sind die Erwartungen in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit: 65 Prozent der Befragten – bei den Entscheiderinnen und Entscheidern sogar 81 Prozent – glauben, dass KI ihre Position am Markt stärkt.

Investitionen in KI nehmen Fahrt auf
Diese vielfältigen Erwartungen führen aber auch dazu, dass Unternehmen zunehmend Geld in die Hand nehmen: Nur 27 Prozent beschränken sich auf die Nutzung von frei verfügbarer und kostenlos nutzbarer KI, 73 Prozent nutzen auch lizenzierte KI-Lösungen, die für das Unternehmen gekauft wurden. Bei 23 Prozent lag das Investitionsvolumen in den letzten zwölf Monaten bei über 20.000 Euro, bei 16 Prozent sogar über 100.000 Euro.

Veränderung der Arbeitswelt unausweichlich
Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt werden differenziert betrachtet: Zwar befürchten 37 Prozent, dass KI Arbeitsplätze ersetzen könnte, 27 Prozent widersprechen dieser Einschätzung allerdings. Viel stärker ist das Bewusstsein für Veränderungen: Zwei Drittel (67 Prozent) erwarten, dass sich Tätigkeiten durch KI grundlegend wandeln werden. Ein Viertel (25 Prozent) sieht in der Technologie sogar Potenzial für neue Jobs. Die Ergebnisse zeigen so einen Wandel von der allgemeinen Angst zu Beginn vor einem Ersatz durch KI hin zu einer intensiven Integration der Technologie in die Arbeitswelt.

Datenschutz, Fehleranfälligkeit und Regulierung als zentrale Herausforderungen
Die größten Hürden beim KI-Einsatz sehen Unternehmen beim Datenschutz (40 Prozent) sowie in der Fehleranfälligkeit der Technologie (36 Prozent). Aber allem voraus spielen auch regulatorische Unsicherheiten eine große Rolle: 42 Prozent der Befragten geben an, dass gesetzliche Vorschriften ihre Entscheidung zur Nutzung von KI stark oder sehr stark beeinflussen.

Das trifft vor allem auf den sukzessive in Kraft tretenden AI Act der Europäischen Union zu. Dieser schafft je nach Art und Einsatzgebiet der KI Regularien oder verbietet deren Verwendung (z.B. bei Social Scoring). So sollen Unternehmen von der Entwicklung von KI-Systemen profitieren können und gleichzeitig die Rechte und die Sicherheit der Menschen gewahrt bleiben – beispielsweise durch den Human-in-the-Loop-Ansatz. Er nimmt jegliche Akteure entlang der Wertschöpfungskette in die Verantwortung, weswegen sich jedes Unternehmen damit auseinandersetzen muss, welche KI-Technologien es einsetzt oder ermöglicht.

Risikobewusstsein: Wissenslücken beim Thema Absicherung
Trotz der hohen Relevanz von KI ist das Risikobewusstsein noch unzureichend ausgeprägt. Nur ein Viertel der Entscheiderinnen und Entscheider (25 Prozent) gibt an, dass ihr Unternehmen gegen Risiken im Zusammenhang mit KI versichert ist. Weitere 17 Prozent planen dies, doch 14 Prozent wissen nicht, ob ein entsprechender Schutz besteht – und 15 Prozent glauben, dass eine Absicherung gar nicht möglich ist.

Auch den Mitarbeitenden in vielen Unternehmen fehlt es noch an Wissen: 64 Prozent der Befragten geben an, keine oder keine ausreichenden Kenntnisse zur sicheren KI-Nutzung zu haben – besonders stark ausgeprägt ist dies bei den Mitarbeitenden, die nicht zum Kreis der Beschäftigten zählen (71 Prozent). Selbst unter den Entscheidenden ist dieses Problem mit 53 Prozent stark ausgeprägt. Nur 23 Prozent gaben an, dass sich die Mehrheit im Unternehmen gut oder sehr gut auskenne.

"Die Ergebnisse unserer Umfrage zeigen ein differenziertes Bild der KI-Nutzung. Zwar haben deutsche Unternehmen die wirtschaftliche Bedeutung von Künstlicher Intelligenz erkannt. Gleichzeitig bestehen aber erhebliche Wissenslücken und vor allem mangelt es an Absicherung gegen potenzielle Risiken, die sich aus der Nutzung ergeben", erläutert Marc Thamm, Product Head Technology, Media, Communications bei Hiscox. "Entscheiderinnen und Entscheider sollten jetzt tätig werden: Um die bestehenden Unsicherheiten abzubauen, müssen die Mitarbeitenden im Umgang mit KI geschult werden – laut AI Act ist dies sogar Vorschrift. Auch müssen Entscheidende eine klare Strategie für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz und zur Absicherung gegen Risiken entwerfen. Ich sehe aber auch die Versicherungsbranche stark in der Pflicht: Dass so viele der befragten Unternehmen sich mit mit der Absicherung noch gar nicht befasst haben und sogar 15 Prozent glauben, dass KI-Risiken überhaupt nicht versicherbar seien, deutet auch auf mangelnde Kommunikation seitens der Versicherer hin. Es braucht dringend Aufklärung, Lösungen und klare Positionierungen der Branche, um Innovationsfreude und Sicherheit miteinander zu verbinden. Hiscox setzt hier, als Pionier der Branche, auf möglichst große Transparenz darüber und versichert das Nutzen oder Ermöglichen von KI-Technologien im Rahmen und Umfang der Hiscox Berufshaftpflicht-Versicherungen mit."

Über die Hiscox KI-Umfrage 2025
Die für die Dienstleistungs-Branche repräsentative Umfrage wurde im Auftrag von Hiscox durch Appinio zwischen dem 30.04. und dem 20.05.2025 durchgeführt. Es wurden 400 KI-Entscheidende und Nutzende in deutschen Dienstleistungsunternehmen aller Größen - vom Freelancer bis zum Konzern – befragt, unter anderem zu ihrer KI-Nutzung, ihren Zielen sowie ihrem Wissensstand in puncto KI-Risiken befragt. (Hiscox: ra)

eingetragen: 28.07.25

Hiscox: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • SaaS: Neuer blinde Fleck in der Cyber-Resilienz

    Hycu stellte die Ergebnisse des State of SaaS Resilience Report 2025 vor. Dies ist eine unabhängige internationale Umfrage unter 500 IT-Entscheidungsträgern. Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass sowohl die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS) als auch damit verbundene Cybervorfälle zunehmen, während die Datenresilienz weit hinter den Anforderungen der Unternehmen zurückbleibt.

  • Agentic AI verspricht Produktivitätssprünge

    Bei der Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) zeigt sich ein deutliches Spannungsfeld zwischen den hohen Erwartungen und der tatsächlichen Umsetzung. Vielen Unternehmen gelingt es bisher nicht, aus der Vielzahl ihrer Proofs of Concept (PoC) KI-Lösungen erfolgreich in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren. Die Ursachen hierfür liegen vor allem im Change Management und in der Datenqualität, weniger in der Technologie. Gleichzeitig kündigt sich mit Agentic AI bereits die nächste technologische Welle an: 73 Prozent der Entscheider rechnen bis 2028 mit einer zunehmenden Relevanz autonomer KI-Agenten. Aktuell experimentieren 38 Prozent mit ersten Anwendungen.

  • Digitale Transaktions- und Plattformmodelle

    Die deutsche Internetwirtschaft bleibt Wachstumstreiber, droht aber an politischen Versäumnissen zu scheitern. Laut einer Studie von Arthur D. Little im Auftrag des eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. steigt der Umsatz von 245 Milliarden Euro 2025 auf 389 Milliarden Euro im Jahr 2030 - ein jährliches Plus von fast zehn Prozent. Treiber sind digitale Plattform- und Transaktionsmodelle, die bereits heute knapp 40 Prozent der Erlöse ausmachen.

  • Generative KI führt Technologie-Ranking an

    Esker hat die Ergebnisse der aktuellen Trendstudie "KI-gesteuerte Automatisierung im Customer Service 2025" vorgestellt. Die Trendstudie zeigt, dass der KI-Einsatz im Customer Service signifikant an Fahrt aufnimmt. Demnach setzen bereits 44 Prozent der befragten Unternehmen KI-Technologien in diesem Bereich ein - eine Verdopplung gegenüber der Vergleichsstudie aus dem Jahr 2023.

  • KI entwickelt sich zum unverzichtbaren Werkzeug

    PagerDuty, Anbieterin im Bereich Digital Operations Management, hat neue Umfrageergebnisse veröffentlicht. Diese belegen ein wachsendes Vertrauen von Führungskräften in KI-Agenten und zeigen, dass sich Unternehmen in allen Geschäftsbereichen zunehmend auf KI verlassen. Der PagerDuty AI Resilience Survey, für den 1.500 IT- und Führungskräfte aus Australien, Frankreich, Deutschland, Japan, Großbritannien und den USA befragt wurden, ergab, dass 81 Prozent der Führungskräfte (82 Prozent in Deutschland) darauf vertrauen, dass KI-Agenten in Krisensituationen, wie z. B. bei einem Dienstausfall oder einem Sicherheitsvorfall, im Sinne des Unternehmens Maßnahmen ergreifen.

  • KI-Integration stark angestiegen

    Cloudera veröffentlichte die Ergebnisse ihrer jüngsten globalen Umfrage "The Evolution of AI: The State of Enterprise AI and Data Architecture". Die Erhebung untersucht die beschleunigte KI-Integration sowie die Entwicklung von Datenarchitekturen in Unternehmen und die neuen Herausforderungen für die sichere Skalierung von KI im Jahr 2025. Dafür wurden mehr als 1.500 IT-Führungskräfte befragt.

  • Souveräne Cloud hat hohe Relevanz

    Die Cloud-Transformation, digitale Souveränität und Künstliche Intelligenz (KI) führen zu umfangreichen Veränderungen im IT-Sourcing. Um in diesem Spannungsfeld erfolgreich zu navigieren, überprüfen immer mehr Unternehmen ihre bisherigen IT-Sourcing-Strategien. Während viele Unternehmen beim Cloud Sourcing schon fortgeschritten sind, stehen europäische und insbesondere deutsche Unternehmen angesichts geopolitischer Veränderungen unter Druck, ihre langjährigen technologischen Abhängigkeiten von US-amerikanischen IT-Providern zu reduzieren und systematischer zu steuern. 71 Prozent der Unternehmen wollen daher zukünftig stärker mit IT-Sourcing-Beratern zusammenarbeiten, um unter anderem ihre Interessen gegenüber Cloud-Anbietern besser vertreten zu können. Zudem dringt KI immer tiefer in die IT-Wertschöpfungskette vor, beispielsweise in den Bereichen Cyber Security, IT-Service-Management oder Softwareentwicklung. Mehr als ein Drittel der Unternehmen setzt KI-Lösungen bereits im Service Desk ein.

  • KI ein geschäftlicher Hebel

    Kyndryl, IT-Dienstleisterin für unternehmenskritische Systeme, hat die Ergebnisse seiner dritten jährlichen State of Mainframe Modernization Survey veröffentlicht. Die Studie zeigt, wie Unternehmen die Schlüsselrolle des Mainframes in einer sich rasant wandelnden digitalen Landschaft neu definieren. Sie verdeutlicht, dass Firmen auf flexible Modernisierungsstrategien setzen, KI im großen Maßstab nutzen und den Einsatz des Mainframes in hybriden IT-Umgebungen ausweiten - und das trotz Fachkräftemangel und wachsender Regulierung.

  • Cloud Security Posture Management

    Tenable veröffentlichte kürzlich ihren State of Cloud and AI Security 2025 Report, aus dem hervorgeht, dass das rasante Wachstum von Hybrid-, Multi-Cloud- und KI-Systemen schneller voranschreitet als die Entwicklung von Cloud-Sicherheitsstrategien, sodass neue Ebenen an Komplexität und Risiken entstehen.

  • Nutzung von GenAI-Applikationen

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe ihrer jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für Deutschland vorgestellt. Demnach teilen deutsche Unternehmen generell die Prioritäten ihrer Kollegen in EMEA und weltweit bei Einführung und Umsetzung von generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) und Containerisierung. Sie setzen jedoch im Detail abweichende Schwerpunkte und erwarten einen längeren Zeithorizont, bis sich Investitionen in GenAI-Projekte rechnen. Hauptgründe dafür sind offenbar Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz sowie der in Deutschland immer stärker spürbare Fachkräftemangel.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen