Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

ERP-SaaS-Angebot mit starkem Wachstum


ERP-Software 2019: Studie zeigt IT-Trends auf und gibt Hilfestellung beim ERP-Vergleich
Die meisten ERP-Lieferanten bieten ihre Lösungen nach wie vor als klassische Inhouse-Lösung an


Anbieter von ERP-Systemen folgen immer mehr der Entwicklung hin zu offenen, skalierbaren und dienstorientierten Software-Plattformen, um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit von Unternehmen in den wachsenden Netzwerken zu steigern. SoftSelect hat im Rahmen ihrer aktuellen "SoftTrend Studie ERP-Software 2019" insgesamt 139 ERP-Lösungen unter die Lupe genommen, zeigt aktuelle Entwicklungen auf und gibt Unternehmen eine umfassende Entscheidungshilfe für die eigene IT- und Digital-Strategie an die Hand.

Die IT-Budgets steigen - neben Betrieb, Wartung und Pflege der IT-Landschaft stehen vor allem Digitalisierungsprojekte, Updates und Innovationen im Zusammenhang mit ERP-Software im Fokus der Investitionen. Einer aktuellen Statista Unternehmensbefragung in der DACH-Region zufolge gehen rund drei Viertel der Unternehmen auch in 2019 von gleich bleibenden oder gar steigenden IT-Budgets aus. Insbesondere Unternehmen aus der Automobilbranche und Fertigungsindustrie verzeichnen dabei prozentual die höchsten Budget-Zuwächse. Die CIOs und IT-Entscheider haben dabei nicht nur den Auftrag, die Digitalisierung im Unternehmen konzeptionell und technologisch voranzutreiben, sondern auch die Weichen für neue Geschäftsmodelle zu ebnen und den Umgang mit disruptiven Veränderungen zu gestalten.

Kundenfokus – breites Angebot für den Mittelstand
Sieben von zehn der untersuchten ERP-Softwarelösungen sind nach Herstellerangaben branchenneutral einsetzbar. Daneben gibt es zahlreiche Anbieter, die ihre Lösungen mit dem Zuschnitt auf die Erfordernisse spezifischer Branchen auf Nischenmärkte fokussieren. Um ein möglichst breitgefächertes Portfolio abzudecken, kooperieren viele Business-Software-Anbieter zudem untereinander. Nicht nur führende ERP-Anbieter wie Microsoft und SAP arbeiten mit Vertriebs- Implementierungs-Partnern zusammen, die teilweise auch selbst spezifische Branchenpakete entwickeln und vertreiben. Gerade Anbieter, die in der Lage sind, die Branchen- und Unternehmens-spezifischen Anforderungen zu erfüllen und gleichzeitig über Fähigkeiten zur Auswertung von Big Data sowie zur Integration von Daten und Geschäftsprozessen in das IT-Ökosystem verfügen, dürften überproportional von dem Wachstum profitieren.

Internet of Things – Analytik- und Connectivity-Infrastrukturen wachsen
Die Möglichkeit des elektronischen Datenaustausches mit Drittsystemen hat die Entscheidung über das Für und Wider der Einführung eines Systems schon oft gravierend beeinflusst. Heute sinkt die Anzahl autarker, nicht vernetzter Systeme stetig, während die Anzahl an "smarten" Sensoren bzw. Aktoren oder auch einfach nur der "verbundenen" Geräten sprunghaft wächst. Mit "Big Data" haben bereits viele Unternehmen wichtige Voraussetzungen geschaffen, um die stetig wachsenden Datenmengen – ob von smarten oder nicht smarten Systemen - nutz- und auswertbar zu machen. Vier von fünf Lösungen, die IOT-Funktionen bereitstellen, verfügen über Analysefunktionen speziell für IoT-Daten. 76 Prozent der Lösungen bieten für die IoT-Devices eine Anbindung über eine dedizierte Cloud-Plattform, während bereits bei rund zwei Drittel dieser Systeme ein IoT-Gateway zu den Standards zählt. Zwar bietet der Markt ein fundiertes Repertoire an Funktionen und Infrastrukturen zur Anbindung von IoT-Devices, der Einsatz dieser Technologien ist bis heute jedoch noch wenig verbreitet und auf vereinzelte Branchensegmente wie etwa der Fertigungsindustrie fokussiert.

Inhouse-Lösungen dominieren - SaaS-Angebot aber mit starkem Wachstum
Die meisten ERP-Lieferanten bieten ihre Lösungen nach wie vor als klassische Inhouse-Lösung an. 96 Prozent der in der Befragung untersuchten Lösungen können vor Ort (Inhouse) im Unternehmen bereitgestellt werden (2015: 88 Prozent). Das Angebot an Cloud Computing-Lösungen bzw. Software-as-a-Service (SaaS) ist gegenüber 2015 auf 65 Prozent deutlich angewachsen (2015: 48 Prozent). Denn es sind vielfach gerade die Cloud Computing-Anbieter, die heute eine schnelle Umsetzung von Digitalisierungsvorhaben begünstigen oder auch wirtschaftlich erst für viele Unternehmen erschwinglich machen. Application Service Providing (ASP) wird von 71 Prozent der hier untersuchten Lösungen als Vertriebsmodell angeboten. Das Auslagern von Teilen oder kompletten Geschäftsprozessen durch Business Process Outsourcing (BPO) unterstützen 58 Prozent der untersuchten Lösungen.

Technologische Basis der ERP-Systeme: Architektur, Entwicklungsumgebung, Betriebssysteme & Datenbanken
Web-basierte Technologien kommen in 55 Prozent der untersuchten Lösungen zum Einsatz und sind damit weiterhin weniger stark verbreitetet als die klassische Client/Server-Technologie (90 Prozent). 47 Prozent der hier untersuchten Produkte bieten eine Kombination aus Client-Server und web-basierter Technologie an. Die Prinzipien Service-orientierter-Architekturen (SOA) werden in ca. der Hälfte der ERP-Produkte umgesetzt. .NET-Technologien (66 Prozent) und Java-Architekturen (57 Prozent) bilden die technologische Basis bei den meisten der erhältlichen ERP-Systeme. Dahinter folgen C++ und C#, die ebenfalls bevorzugt von den Entwicklern der ERP-Software eingesetzt werden. 79 Prozent der angebotenen Systeme sind dabei auf einem MS-SQL Server lauffähig. Damit steht das Datenbanksystem von Microsoft weiter an der Spitze der relationalen Datenbanksysteme.

Auf die Oracle-Datenbank greift knapp die Hälfte der ERP-Systeme zurück (45 Prozent). Das Datenbankmanagementsystem von IBM (DB2) findet bei rund einem Viertel der ERP-Hersteller Anwendung. NoSQL findet mit rund 5 Prozent als Datenbank aktuell noch geringe Anwendung. Wir rechnen aber damit, dass strukturierte Datenspeicher auf Basis nicht relationaler Datenbanken dank ihrer Performanz und Nutzung allgemeingebräuchlicher Hardware künftig häufiger zum Einsatz kommen wird.

Trends bei ERP-Software
Die Industrie 4.0 rückt nicht zuletzt durch die digitale Agenda der deutschen Bundesregierung in den kommenden Jahren stark in den Fokus. Die Maschinen-zu-Maschinen- bzw. Maschine-Mensch-Schnittstelle soll eine vierte industrielle Revolution einleiten und die Service- sowie Produktionseffizienz deutlich steigern. Gerade in der bedarfsgerechten Lieferkettenverwaltung gibt es bereits konkrete Anwendungsbeispiele für Industrie-4.0-Technologien. Da auch in den USA und China das Thema auf die Agenda gehoben wurde, ist ein Wettkampf um die Standards für die Informatisierung der Produktionsstätten entbrannt. ERP-Systemen als zentraler, übergeordneter Instanz wird die Aufgabe zukommen, die in den MES- und PPS-Systemen gewonnenen und analysierten Maschinendaten für die Entscheider produktiv nutzbar zu machen und die Subsysteme zu steuern.

Usability: Softwareanwender erwarten zu Recht einfach zu verstehende und leicht zu bedienende Anwendungen bei ERP-Systemen. Dennoch sind viele dieser Business Lösungen nach wie vor in der Bedienung umständlich und erst nach mehreren Tagen Schulung für den Anwender beherrsch- und bedienbar. Die seit Jahrzehnten gewachsene Funktionalität vieler ERP-Anwendungen schlägt sich leider oftmals in einer schwer zu durchschauenden Komplexität nieder. Verschachtelte, überfrachtete Menüs und eine undurchsichtige Benutzerführung sind in vielen Lösungen noch Realität. Die Softwareanbieter reagieren jedoch auf die geänderten Nutzungsgewohnheiten der Anwender und entwickeln ihre Lösungen zum Teil von Grund auf neu. Insbesondere die Entwicklung von Web-basierten Lösungen steht dabei zunehmend im Vordergrund.

Mobilität: ERP-Software als mobile Anwendung wird für viele Unternehmen immer wichtiger. Insbesondere für das Führungspersonal oder Außendienstmitarbeiter ist der Zugriff auf das ERP-System von unterwegs von hoher Bedeutung. Zwar lassen sich mittlerweile viele ERP-Systeme auch dezentral über den Laptop bedienen. Apps für Tablets und Smartphones gibt es allerdings noch vergleichsweise selten und meist für einzelne Anwendungsbereiche wie Vertrieb, Service oder Materialwirtschaft. Hinzu kommt, dass viele native Apps nur auf einem Betriebssystem lauffähig sind. Also entweder auf Apples iOS, Google Android oder auf Windows Mobile. Die ERP-Hersteller stecken daher einen bedeutenden Teil ihrer Entwicklungskapazitäten in die Programmierung mobiler Anwendungen.

Flexibilität wird für ERP-Systeme zu einer entscheidenden Fähigkeit. ERP-Lösungen, die sich nur umständlich oder mit viel Programmieraufwand anpassen lassen, sollen der Vergangenheit angehören. Agile ERP-Systeme können flexibel und aktiv an geänderte Rahmenbedingungen, wie neue Betriebssysteme oder Schnittstellen angepasst werden. Aber auch auf Störungen und Ausnahmen in der Produktion oder der Lieferkette reagieren agile Anwendungen intelligent. Möglich wird dieses durch die Verzahnung von verschiedenen Informationsquellen wie dem Materialzustand, der Produktqualität, den Durchlaufzeiten sowie den IST- und Plan-Vorgaben.
(SoftSelect: ra)

eingetragen: 17.12.18
Newsletterlauf: 24.01.19

SoftSelect: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • SaaS: Neuer blinde Fleck in der Cyber-Resilienz

    Hycu stellte die Ergebnisse des State of SaaS Resilience Report 2025 vor. Dies ist eine unabhängige internationale Umfrage unter 500 IT-Entscheidungsträgern. Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass sowohl die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS) als auch damit verbundene Cybervorfälle zunehmen, während die Datenresilienz weit hinter den Anforderungen der Unternehmen zurückbleibt.

  • Agentic AI verspricht Produktivitätssprünge

    Bei der Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) zeigt sich ein deutliches Spannungsfeld zwischen den hohen Erwartungen und der tatsächlichen Umsetzung. Vielen Unternehmen gelingt es bisher nicht, aus der Vielzahl ihrer Proofs of Concept (PoC) KI-Lösungen erfolgreich in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren. Die Ursachen hierfür liegen vor allem im Change Management und in der Datenqualität, weniger in der Technologie. Gleichzeitig kündigt sich mit Agentic AI bereits die nächste technologische Welle an: 73 Prozent der Entscheider rechnen bis 2028 mit einer zunehmenden Relevanz autonomer KI-Agenten. Aktuell experimentieren 38 Prozent mit ersten Anwendungen.

  • Digitale Transaktions- und Plattformmodelle

    Die deutsche Internetwirtschaft bleibt Wachstumstreiber, droht aber an politischen Versäumnissen zu scheitern. Laut einer Studie von Arthur D. Little im Auftrag des eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. steigt der Umsatz von 245 Milliarden Euro 2025 auf 389 Milliarden Euro im Jahr 2030 - ein jährliches Plus von fast zehn Prozent. Treiber sind digitale Plattform- und Transaktionsmodelle, die bereits heute knapp 40 Prozent der Erlöse ausmachen.

  • Generative KI führt Technologie-Ranking an

    Esker hat die Ergebnisse der aktuellen Trendstudie "KI-gesteuerte Automatisierung im Customer Service 2025" vorgestellt. Die Trendstudie zeigt, dass der KI-Einsatz im Customer Service signifikant an Fahrt aufnimmt. Demnach setzen bereits 44 Prozent der befragten Unternehmen KI-Technologien in diesem Bereich ein - eine Verdopplung gegenüber der Vergleichsstudie aus dem Jahr 2023.

  • KI entwickelt sich zum unverzichtbaren Werkzeug

    PagerDuty, Anbieterin im Bereich Digital Operations Management, hat neue Umfrageergebnisse veröffentlicht. Diese belegen ein wachsendes Vertrauen von Führungskräften in KI-Agenten und zeigen, dass sich Unternehmen in allen Geschäftsbereichen zunehmend auf KI verlassen. Der PagerDuty AI Resilience Survey, für den 1.500 IT- und Führungskräfte aus Australien, Frankreich, Deutschland, Japan, Großbritannien und den USA befragt wurden, ergab, dass 81 Prozent der Führungskräfte (82 Prozent in Deutschland) darauf vertrauen, dass KI-Agenten in Krisensituationen, wie z. B. bei einem Dienstausfall oder einem Sicherheitsvorfall, im Sinne des Unternehmens Maßnahmen ergreifen.

  • KI-Integration stark angestiegen

    Cloudera veröffentlichte die Ergebnisse ihrer jüngsten globalen Umfrage "The Evolution of AI: The State of Enterprise AI and Data Architecture". Die Erhebung untersucht die beschleunigte KI-Integration sowie die Entwicklung von Datenarchitekturen in Unternehmen und die neuen Herausforderungen für die sichere Skalierung von KI im Jahr 2025. Dafür wurden mehr als 1.500 IT-Führungskräfte befragt.

  • Souveräne Cloud hat hohe Relevanz

    Die Cloud-Transformation, digitale Souveränität und Künstliche Intelligenz (KI) führen zu umfangreichen Veränderungen im IT-Sourcing. Um in diesem Spannungsfeld erfolgreich zu navigieren, überprüfen immer mehr Unternehmen ihre bisherigen IT-Sourcing-Strategien. Während viele Unternehmen beim Cloud Sourcing schon fortgeschritten sind, stehen europäische und insbesondere deutsche Unternehmen angesichts geopolitischer Veränderungen unter Druck, ihre langjährigen technologischen Abhängigkeiten von US-amerikanischen IT-Providern zu reduzieren und systematischer zu steuern. 71 Prozent der Unternehmen wollen daher zukünftig stärker mit IT-Sourcing-Beratern zusammenarbeiten, um unter anderem ihre Interessen gegenüber Cloud-Anbietern besser vertreten zu können. Zudem dringt KI immer tiefer in die IT-Wertschöpfungskette vor, beispielsweise in den Bereichen Cyber Security, IT-Service-Management oder Softwareentwicklung. Mehr als ein Drittel der Unternehmen setzt KI-Lösungen bereits im Service Desk ein.

  • KI ein geschäftlicher Hebel

    Kyndryl, IT-Dienstleisterin für unternehmenskritische Systeme, hat die Ergebnisse seiner dritten jährlichen State of Mainframe Modernization Survey veröffentlicht. Die Studie zeigt, wie Unternehmen die Schlüsselrolle des Mainframes in einer sich rasant wandelnden digitalen Landschaft neu definieren. Sie verdeutlicht, dass Firmen auf flexible Modernisierungsstrategien setzen, KI im großen Maßstab nutzen und den Einsatz des Mainframes in hybriden IT-Umgebungen ausweiten - und das trotz Fachkräftemangel und wachsender Regulierung.

  • Cloud Security Posture Management

    Tenable veröffentlichte kürzlich ihren State of Cloud and AI Security 2025 Report, aus dem hervorgeht, dass das rasante Wachstum von Hybrid-, Multi-Cloud- und KI-Systemen schneller voranschreitet als die Entwicklung von Cloud-Sicherheitsstrategien, sodass neue Ebenen an Komplexität und Risiken entstehen.

  • Nutzung von GenAI-Applikationen

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe ihrer jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für Deutschland vorgestellt. Demnach teilen deutsche Unternehmen generell die Prioritäten ihrer Kollegen in EMEA und weltweit bei Einführung und Umsetzung von generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) und Containerisierung. Sie setzen jedoch im Detail abweichende Schwerpunkte und erwarten einen längeren Zeithorizont, bis sich Investitionen in GenAI-Projekte rechnen. Hauptgründe dafür sind offenbar Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz sowie der in Deutschland immer stärker spürbare Fachkräftemangel.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen