Trend zur Multi-Cloud
"Flexera 2020 State of the Cloud Report": COVID-19 treibt Cloud-Nutzung in die Höhe und sprengt IT-Budgets von Unternehmen
Container sind mittlerweile im Mainstream angekommen: Docker wird von 65 Prozent, Kubernetes von 58 Prozent der Unternehmen eingesetzt. Container-as-a-Service-Angebote von AWS, Azure und Google ziehen langsam, aber sicher nach
Flexera hat den "State of the Cloud Report 2020" veröffentlicht. Die Umfrage unter 750 Anwendern bietet weitreichende Einblicke in die globale Cloud-Nutzung von Unternehmen und wirft ein erstes Licht auf die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Unternehmens-IT. Die wachsende Cloud-Adoption ist für viele Unternehmen nicht nur ein zentraler Baustein auf dem Weg zur digitalen Transformation, sondern vor allem eine Kostenfrage. 20 Prozent der befragten Unternehmen geben pro Jahr mehr als 12 Millionen US-Dollar für die Public Cloud aus. Im nächsten Jahr wird mit einem Anstieg der Cloud-Kosten um 47 Prozent gerechnet. Keine guten Nachrichten für Unternehmen, bei denen die tatsächlichen Cloud Computing-Ausgaben bereits heute das ihnen zugewiesene Budget um durchschnittlich 23 Prozent übersteigen. Hinzu kommt, dass ganze 30 Prozent der getätigten Cloud-Ausgaben laut Umfrage keinen direkten ROI erzielen.
Mit COVID-19 und den damit verbundenen wirtschaftlichen Folgen verschärft sich die Lage zunehmend. "Das Coronavirus hat mit einem Schlag klar gemacht, wie wichtig Cloud und Digitalisierung sowohl für den Geschäftsbetrieb mit Kunden und Partnern als auch für die Mitarbeiter im Home-Office ist," erklärt Jim Ryan, Präsident und CEO von Flexera. "Es überrascht daher nicht, dass 59 Prozent der befragten Unternehmen einen deutlichen Anstieg in ihrer Cloud-Nutzung erwarten. Die Migration von Services in die Cloud steht für viele momentan ganz oben auf der Agenda. Gleichzeitig übersteigen die Cloud-Ausgaben schon jetzt die dafür geplanten Budgets. Die Optimierung von Workloads, ein effizientes Ausgabenmanagement und eine konsequente Cloud-Governance werden damit zu den dringlichsten Aufgaben für IT-Verantwortlichen."
Weitere Ergebnisse des 2020 State of the Cloud Reports im Überblick:
Generell setzt sich der Trend zur Multi-Cloud weiter fort: Insgesamt verfolgen 93 Prozent der befragten Unternehmen eine Multi-Cloud-Strategie und nutzen damit mehr als einen Anbieter – ein Anstieg von 9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Auch der Anteil von Hybrid Cloud (Kombination von Public und Private Clouds) ist mit 87 Prozent deutlich zugenommen (2019: 58 Prozent). Im Durschnitt kommen pro Unternehmen rund zwei Public Cloud sowie zwei Private Cloud zum Einsatz, wobei der Großteil der Workloads (53 Prozent) in der Public Cloud durchgeführt wird.
Überhaupt befindet sich die Public Cloud weiter auf dem Vormarsch, mit Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und Google Cloud als führende Lösungen. Azure schafft es dabei seinen Abstand zu AWS sowohl bei der Cloud Adoption als auch bei der Anzahl der virtuellen Maschinen (VMs) weiter zu verringern. Den größten Sprung als Cloud-Anbieter gelang Google mit 35 Prozent im Vergleich zu 19 Prozent im Vorjahr.
Ein deutliches Wachstum verzeichnet auch PaaS (Platform-as-a- Service). So nutzen 63 Prozent der befragten Unternehmen relationale Datenbanken (Database as a Service, DBaaS). Mit einem Plus von 21 Prozent gehören IoT-Services zu den am schnellsten wachsenden PaaS-Segmenten, gefolgt von Container-as-a-Service sowie Machine Learning & KI mit jeweils 17 Prozent.
Container sind mittlerweile im Mainstream angekommen: Docker wird von 65 Prozent, Kubernetes von 58 Prozent der Unternehmen eingesetzt. Container-as-a-Service-Angebote von AWS, Azure und Google ziehen langsam, aber sicher nach. Größte Herausforderung in Sachen Container ist dabei für 41 Prozent der Unternehmen der Mangel an Ressourcen und Expertise.
Die größte Herausforderung für Unternehmen bleibt mit 83 Prozent weiterhin das Thema Sicherheit, dicht gefolgt von Cloud-Ausgabenmanagement (82 Prozent) und Governance (79 Prozent). Insbesondere die mangelnde Kostentransparenz bei Lizenzen bereitet der Mehrheit der Unternehmen Probleme. Zwar setzen Anwender verstärkt auf automatisierte Prozesse, um Workloads nach Feierabend herunterzufahren (51 Prozent) und Cloud-Instanzen bedarfsgerecht zu lizenzieren (49 Prozent). Allerdings werden die Möglichkeiten Kosten einzusparen noch nicht im vollen Umfang ausgeschöpft. So nutzen nur 33 Prozent der befragten Unternehmen Multi-Cloud-Management-Tools. Auch Sonderaktionen und Paketpreise von Cloud-Anbietern werden noch zu wenig berücksichtigt. Nicht ohne Grund gehört daher die Optimierung der Cloud-Ausgaben für die Mehrheit (73 Prozent) zu den Top-Initiativen. In 73 Prozent der Unternehmen finden sich Cloud-Teams oder sogenannte Center of Excellence (CoE), die neben Cloud, IaaS und PaaS auch die IT-Ausgaben im Blick behalten sollen.
Über den Report:
Die Umfrage des Flexera State of the Cloud Reports (ehemals Rightscale State of the Cloud Report) wurde im ersten Quartal 2020 durchgeführt. Für den zum 9. Mal in Folge veröffentlichten Jahresbericht befragte Flexera insgesamt 750 Technologieexperten zu der Einführung von Cloud Computing in ihren Unternehmen. Zu den Teilnehmern zählen technische Führungskräfte, Manager und IT-Fachexperten aus Unternehmen unterschiedlicher Größe und Branchen, darunter Technologieservices, Software, Finanzdienstleistungen, Telekommunikation, Bildung, Regierung und Gesundheitswesen.
(Flexera Software: ra)
eingetragen: 12.05.20
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