Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Unbefugter Zugriff und Shadow-IT


Zugriff auf Daten und Systeme durch Ex-Mitarbeiter? Hälfte der mittelständischen Unternehmen in Deutschland kann das nicht ausschließen
Nur vier von zehn KMU sind sich sicher, dass auch der Zugriff auf Unternehmensdaten in der Cloud nicht mehr möglich ist


Ehemalige Mitarbeiter können ein zusätzliches IT-Sicherheitsrisiko für den Mittelstand in Deutschland darstellen, wie der aktuelle "Kaspersky SMB Cyber Resilience Report" zeigt. Denn nur 41 Prozent aller befragten Unternehmensverantwortlichen können ausschließen, dass ehemalige Mitarbeiter noch Zugriff auf in der Cloud gespeicherte Unternehmensdaten haben, und nur 46 Prozent sind sich sicher, dass Ex-Mitarbeiter die Accounts im Unternehmen auch wirklich nicht mehr nutzen können.

Während in der Corona-Pandemie fast die Hälfte aller Unternehmen höchsten Wert auf den Erhalt ihres Personals gelegt hatten, denkt nun ein Drittel (29 Prozent) der KMU in Deutschland darüber nach, zur Kostenreduktion Stellen abzubauen, wie die aktuelle Kaspersky-Studie zeigt. An der Cybersicherheit wollen dagegen nur 13 Prozent der befragten Mittelständler in Deutschland sparen.

Allerdings stellen ehemalige Mitarbeiter ein Cybersicherheitsrisiko dar, wenn deren Zugänge für den Zugriff aufs Netzwerk nach Verlassen des Unternehmens nicht gesperrt werden. In Deutschland kann etwa die Hälfte (46 Prozent) der mittelständischen Unternehmen nicht ausschließen, dass ehemalige Mitarbeiter noch Zugriff auf die digitalen Ressourcen haben. Dabei sorgen sich 44 Prozent der Befragten, dass Ex-Mitarbeiter Unternehmensdaten wie zum Beispiel Kundenlisten für eigene Geschäfte nutzen könnten. Weitere 42 Prozent befürchten, dass Informationen zu neuen Arbeitgebern wandern.

"Unbefugter Zugriff stellt für alle Unternehmen ein gewaltiges Problem dar. Kommen Unternehmensdaten in die Hände von Konkurrenten oder werden sie verkauft beziehungsweise gelöscht, schwächt das die Wettbewerbsfähigkeit des eigenen Unternehmens", erläutert Alexey Vovk, Head of Information Security bei Kaspersky. "Dieses Problem wird umso größer, wenn Mitarbeiter auch eigene, sogenannte ‚Schatten-IT‘ aktiv nutzen, die nicht von der IT-Abteilung des Unternehmens freigegeben wurde und kontrolliert wird. Beim Abgang von Mitarbeitern muss eine derartige Nutzung unter Kontrolle gebracht werden. Ansonsten gibt es wenig Möglichkeiten, ehemalige Mitarbeiter vom Zugriff auf Information über derartige Anwendungen abzuhalten/auszuschließen."

Kaspersky-Empfehlungen gegen unbefugten Zugriff und Shadow-IT

>> Sowohl die Anzahl der Mitarbeiter mit Zugriff auf essenzielle Unternehmensdaten als auch der Umfang der Daten, auf die Mitarbeiter Zugriff haben, sollte möglichst gering gehalten werden. Je mehr Mitarbeiter Zugriff haben, desto größter wird die Wahrscheinlichkeit für Datenabfluss und missbräuchliche Nutzung.

>> Für den Zugriff auf Unternehmens-Assets wie E-Mail-Postfächer, gemeinschaftlich genutzte Dateiverzeichnisse und Online-Dokumente sollten klare Richtlinien definiert werden. Die Zugänge müssen stets aktuell gehalten und bei Mitarbeiterabgängen entsprechend gesperrt werden. Der Einsatz einer Security Broker Software hilft bei der Steuerung und Überwachung des Cloud-Zugangs und stärkt die Sicherheitspolitik des Unternehmens.

>> Regelmäßig Backups der wesentlichen Unternehmensdaten erstellen, auf die man im Notfall schnell Zugriff hat.

>> Für die Anwendung externer Dienste und Ressourcen sollte es klare Richtlinien geben, so dass alle Mitarbeiter wissen, welche Tools sie warum nutzen oder nicht nutzen dürfen. Ebenso muss bei der Umstellung von Software ein genaues Prozedere für deren Zulassung durch die IT-Abteilung oder andere Verantwortliche im Unternehmen definiert sein.

>> Die Mitarbeiter sollten starke Passwörter verwenden – dabei gilt: für jeden Dienst ein eigenes Passwort.
(Kaspersky Lab: ra)

eingetragen: 02.11.22
Newsletterlauf: 09.12.22

Kaspersky Lab: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • KI erobert den Mittelstand

    Künstliche Intelligenz (KI) ist im Alltag kleiner und mittelständischer Unternehmen (KMU) angekommen. Bereits jede dritte Firma (32 Prozent) setzt auf die zukunftsweisende Technologie - das ergab eine aktuelle YouGov-Studie* im Auftrag von Ionos. Der Anteil KI-nutzender Unternehmen ist innerhalb eines Jahres um 11 Prozentpunkte gestiegen. Weitere 40 Prozent wollen KI einsetzen, wenn sie günstig oder kostenlos verfügbar ist. Der Paradigmenwechsel ist in vollem Gange - KI ist nicht länger nur ein Thema für Konzerne.

  • Viele nutzen KI, aber nur wenige bezahlen dafür

    In Deutschland dominieren aktuell bei Künstlicher Intelligenz die kostenlosen Angebote. Gerade einmal zehn Prozent derjenigen Bundesbürgerinnen und Bundesbürger, die generative KI einsetzen, bezahlen dafür: Acht Prozent nutzen aktuell kostenpflichtige KI-Dienste, zwei Prozent haben das in der Vergangenheit getan, jetzt aber nicht mehr.

  • Vertrauen als kritischer Faktor

    Cloudera, die hybride Plattform für Daten, Analysen und KI, hat die Ergebnisse ihrer jüngsten Studie "The Future of Enterprise AI Agents" veröffentlicht. Im Rahmen der Umfrage wurden im Januar und Februar 2025 fast 1.500 IT-Führungskräfte in Unternehmen in 14 Ländern, unter anderem Deutschland, befragt, um ihre Nutzungsgewohnheiten, Use Cases und Meinungen zu KI-Agenten (AI Agents) zu verstehen.

  • Compliance als größte Herausforderung

    Fivetran, Anbieterin für Data Movement, präsentiert eine neue Studie über den Einsatz von KI in Unternehmen. Die von Redpoint Content durchgeführte Umfrage zeigt, dass fast die Hälfte der Unternehmen von verzögerten, unzureichenden oder gescheiterten KI-Projekten berichten - und das trotz ehrgeiziger Strategien und großer Investitionen in KI und Datenzentralisierung.

  • SaaS bleibt die bevorzugte Wahl

    Das BCI hat den Emergency and Crisis Communications Report 2025, gesponsert von F24, veröffentlicht. Bereits im 11. Jahr analysiert dieser Bericht, wie sich die Krisenkommunikation in den vergangenen zwölf Monaten entwickelt hat, welche Kommunikationsmethoden bevorzugt werden und welche Auswirkungen neue Technologien auf den Sektor haben.

  • GenAI-Technologien im Finanzsektor

    NTT Data hat eine neue Studie veröffentlicht, die den Einsatz von generativer KI (GenAI) im globalen Bankensektor untersucht. Der Bericht mit dem Titel "Intelligent Banking in the Age of AI" zeigt, dass Banken und Finanzinstitute trotz der zunehmenden Verbreitung von GenAI-Technologien im Finanzsektor geteilter Meinung sind, wenn es um ergebnisorientierte Strategien geht. Nur die Hälfte der Banken (50 Prozent) sieht darin ein Instrument zur Steigerung von Produktivität und Effizienz. Ebenfalls die Hälfte (49 Prozent) glaubt, dass GenAI zur Senkung der operativen IT-Ausgaben eingesetzt werden kann.

  • Souveränität wird zum Erfolgsfaktor

    Die Cloud spielt für die Modernisierung der Behördenlandschaft eine zentrale Rolle: 80 Prozent der öffentlichen Verwaltungen räumen der Cloud-Transformation eine hohe Priorität ein. 71 Prozent der Behörden und Ämter arbeiten daher an einer Cloud-Strategie, um Cloud-Services noch intensiver zu nutzen. Treiber sind der steigende Bedarf an Cloud-basierten KI-Lösungen, die Erhöhung der Cyber-Resilienz, höhere Anforderungen an die Performance und Skalierbarkeit in den IT Operations sowie der Fachkräftemangel. Vor dem Hintergrund der Abhängigkeit von einzelnen Cloud-Anbietern und geopolitischen Konflikten beschäftigen sich 83 Prozent auch mit der souveränen Cloud.

  • Siegeszug der Roboter

    QNX, ein Geschäftsbereich von BlackBerry Limited, stellt neue Forschungsergebnisse vor: Immer mehr internationale Technologie-Entscheider befürworten den Einsatz von Robotik am Arbeitsplatz und vertrauen auf deren Potenzial.

  • Talentkonzentration bei Google

    Zeki Data, ein in Großbritannien ansässige Datenintelligenzunternehmen, hat heute den jährlichen Bericht "State of AI Talent Report 2025" veröffentlicht. Zeki prognostiziert eine dramatische Verschiebung der weltweiten Ströme von Spitzenkräften im Bereich KI, die dazu beitragen wird, das Ungleichgewicht bei der globalen KI-Innovation zu beseitigen.

  • Symptom-Checker-Apps deutlich hilfreicher

    Patienten greifen immer häufiger auf digitale Tools zurück, um Krankheiten zu erkennen und Handlungsempfehlungen zu erhalten. Zwei aktuelle Studien der TU Berlin haben nun die Qualität und Wirksamkeit solcher digitalen Gesundheitsempfehlungen untersucht. Die Ergebnisse zeigen sowohl Potenziale als auch Risiken auf. Die Studien sind in den Fachzeitschriften Journal Scientific Reports und npj Health Systems Journal erschienen.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen