Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Viele KMU wenden sich an MSPs


Wie Managed Service Provider dem IT-Fachkräftemangel entgegentreten können
Allerdings sind die Bemühungen der MSPs nicht immer erfolgreich - Auch das Service-Business hat Schwierigkeiten, IT-Experten zu finden, einzustellen und zu halten



Von Florian Malecki, Executive Vice President Marketing, Arcserve

Unternehmen, die auf der Suche nach technischen Fachkräften sind, stehen vor einer großen Herausforderung. Denn alle Branchen erleben eine rasant steigende Nachfrage nach digitalen Client-Services – spätestens seit Beginn der Pandemie und der damit verbundenen Veränderungen. Gleichzeitig ist es enorm aufwendig, IT-Fachkräfte zu finden und zu halten.

Eine neue Umfrage zeigt, dass fast drei Viertel (73 Prozent) der leitenden IT-Führungskräfte der Meinung sind, dass die Gewinnung von IT-Talenten noch nie so schwierig war wie heute. Jüngste Trends wie das "Quiet Quitting" und freiwillige Kündigungen (Great Resignation) haben dieses Problem noch verschärft. Das Marktforschungsunternehmen Gartner hat herausgefunden, dass nur 29 Prozent der IT-Mitarbeiter die Absicht haben, bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber zu bleiben. Sie neigen demnach eher dazu als Nicht-IT-Mitarbeiter, ihren Job zu kündigen.

Diese Trends, in Kombination mit dem allgemeinen Fachkräftemangel, sind ein Problem in der gesamten IT-Branche – auch im Bereich der Cybersicherheit, in dem die Angriffe drastisch zunehmen. Das Weltwirtschaftsforum in Davos berichtete von einem Anstieg der Cyberangriffe in 2021 um 125 Prozent. Das Problem: während die Gefahr zunimmt, bleibt die Zahl qualifizierter Fachkräfte, die zur Abwehr von Angreifern zur Verfügung stehen, gleich.

Die meisten dieser Angriffe zielen auf kleine und mittlere Unternehmen ab. Sie sind dreimal häufiger von Angriffen betroffen als große Organisationen. Die besondere Brisanz dabei ist, dass ausgerechnet die kleineren Unternehmen mehr Schwierigkeiten haben, Fachpersonal für Cybersicherheit zu finden und zu halten. Sie können mit den Gehältern der Großunternehmen nicht mithalten und bieten auch weniger Karrieremöglichkeiten. Daher wenden sich viele KMU an Managed Service Provider (MSPs). Diese können die benötigten Ressourcen bereitstellen, um die Anforderungen an die Cybersicherheit von KMU zu bewältigen.

Allerdings sind die Bemühungen der MSPs nicht immer erfolgreich. Auch das Service-Business hat Schwierigkeiten, IT-Experten zu finden, einzustellen und zu halten. Sie konkurrieren oft mit globalen Technologieunternehmen um die verfügbaren Talente. Es ist daher nicht verwunderlich, dass etwa 20 Prozent der MSPs die Bindung von Mitarbeitern als große Herausforderung sehen. Schließlich hängt der Erfolg eines MSPs maßgeblich von einem Aspekt ab: der Einstellung und Bindung guter Mitarbeiter. Beachten MSPs drei wichtige Punkte, haben sie gute Chancen, den Kampf um Spitzenkräfte zu gewinnen:

1. Investition in Schulungen und Weiterbildungsmaßnahmen
Wenn ein MSP einen Mitarbeiter mit speziellen Fähigkeiten benötigt und niemand auf dem Arbeitsmarkt zu finden ist, kann dieser auch in den eigenen Reihen entwickelt werden. MSPs können ihre Mitarbeiter schulen und Fähigkeiten fördern. Das ist eine Win-Win-Situation, denn Fortbildung wird von den Mitarbeitern als attraktives Merkmal angesehen. Viele Mitarbeiter von MSPs suchen nach Möglichkeiten, ihre Fähigkeiten zu erweitern und Kenntnisse zu verbessern. Oft werden derartige Möglichkeiten und Chancen sogar mehr als eine Gehaltserhöhung geschätzt, von der die Mitarbeiter wissen, dass sie früher oder später sowieso kommen wird.

Die gute Nachricht: Es gibt viele Möglichkeiten, MSP-Mitarbeitern die Fähigkeiten zu vermitteln, die sie wollen und brauchen. Zudem sind viele Technologieanbieter ihren MSP-Partnern bei Schulungen und Zertifizierungen behilflich. Daher sollten MSPs mit Technologieanbietern noch enger zusammenarbeiten, um mehr über Produkte und Dienstleistungen zu erfahren. Viele Hersteller bieten darüber hinaus Zertifizierungsprogramme an. Das hilft MSPs ihre Mitarbeiter weiterzubilden und die Kunden zufrieden zu stellen. Mit diesen Maßnahmen sind MSPs bei der Personalentwicklung und -bereitstellung ihren Mitbewerbern immer einen Schritt voraus und heben sich von ihnen ab.

2. Konzentration auf das Wohlbefinden des Teams
Die Branche steht unter hohem Druck. 65 Prozent der IT- und Sicherheitsexperten geben an, dass sie schon einmal darüber nachgedacht haben, ihren Arbeitsplatz aufgrund von Stress aufzugeben. Es ist sinnvoll, im eigenen Betrieb nach gestressten Mitarbeitern Ausschau zu halten, denn wer müde ist und sich überlastet fühlt, bringt nicht die beste Leistung. Idealerweise achten Mitarbeiter eigenständig auf ihr Wohlbefinden und kommunizieren es, wenn sie sich überfordert fühlen.

Doch wie kann das Wohlbefinden der Mitarbeiter gefördert werden? Eine bessere Work-Life-Balance anzubieten ist ein erster Schritt. Ein Aspekt ist die Möglichkeit, bestimmte Tage oder Zeiten von zu Hause aus zu arbeiten. Die Mitarbeiter schätzen diese Möglichkeit, weil diese Flexibilität es ihnen ermöglicht, besser den Anforderungen des Lebens außerhalb der Arbeit gerecht zu werden.

Eine weitere Möglichkeit, besteht darin, die Pendelzeit zu reduzieren. Nach Angaben des Auto Insurance Center verbringt ein Pendler jedes Jahr etwa 100 Stunden mit der Fahrt zur Arbeit und 41 Stunden im Stau. Das ist nicht nur Zeitverschwendung, sondern trägt zu Stress bei. Untersuchungen zeigen, dass das tägliche Pendeln von mehr als 30 Minuten mit einem höheren Stress- und Angstniveau verbunden. Gleichzeitig korreliert ein täglicher Arbeitsweg von rund 15 Kilometern mit gesundheitlichen Problemen wie erhöhtem Cholesterinspiegel, hohem Blutzucker und Depressionen.



Die Menschen haben in den letzten Jahren bewiesen, dass sie produktiv sein können, auch wenn sie remote beziehungsweise im Homeoffice arbeiten. Und viele erwarten, diese Möglichkeit angeboten zu bekommen. MSPs, die das bieten, werden eher in der Lage sein, Fachkräfte zu gewinnen und zu halten.

3. Außergewöhnliches Engagement erkennen und belohnen
Menschen schätzen positive Bestätigung. Anerkennung von Leistung kann Produktivität erheblich steigern und motiviert die Mitarbeiter, in Zukunft noch besser zu sein. Wenn MSPs die Erfolge ihrer Mitarbeiter offen loben und feiern, geben Sie ihnen die Sichtbarkeit, die sie verdienen. Eine E-Mail, eine Gruppennachricht, ein zusätzlicher freier Tag oder zusätzliche Aktien oder Anteile am Unternehmen können Wunder wirken. Welche Form auch immer die beste darstellt, es geht darum, Mitarbeiter zu belohnen, die nicht nur das Nötigste leisten.

Fazit
Der wichtigste Faktor für das Wachstum und den Erfolg eines MSPs ist die Fähigkeit, Mitarbeiter einzustellen und mit den erforderlichen Fertigkeiten auszustatten. Die Konzentration auf die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter, die Unterstützung und die zusätzlichen Anreize und Belohnungen haben eine höhere Loyalität und eine produktivere Arbeit zur Folge. (Arcserve: ra)

eingetragen: 21.02.23
Newsletterlauf: 25.04.23

Arcserve: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Unit4: ERP-Prognosen für 2025

    Um KI-Support gab es dieses Jahr viel Aufruhr. Wir müssen jedoch genau beobachten, wie diese Technologie im kommenden Jahr umgesetzt wird. Erst dann wissen wir, ob der Hype berechtigt war oder nicht. Kleine gesichtslose Applets gibt es schon seit Längerem, bei denen APIs die Workflows automatisieren. Mich würde interessieren, inwiefern sich der KI-Support von diesem Prinzip unterscheidet.

  • Rechenzentren haben eine zentrale Bedeutung

    Nutanix, Spezialistin für hybrides Multicloud-Computing, hat die Ergebnisse einer neuen Studie über nachhaltigere Rechenzentren vorgestellt. Der Bericht von Atlantic Ventures "Improving Sustainability in Data Centers 2024" fördert das Potenzial zu Tage, das moderne Rechenzentrumsarchitekturen, einschließlich Hybrid-Cloud- und hyperkonvergenter Infrastrukturen (HCI), für die EMEA-Region bereithalten, um den Energieverbrauch zu senken, CO2-Emissionen zu reduzieren und Kosten zu sparen.

  • Absicherung mit einer Berufshaftpflicht

    IT-Dienstleister zeichnen sich insgesamt durch ein hohes Risikobewusstsein aus - das zeigt die diesjährige IT-Umfrage des Spezialversicherers Hiscox. Insbesondere kleine IT-Dienstleister mit 20 bis 99 Mitarbeitenden sind im Vergleich zu größeren Unternehmen stark für potenzielle Schäden durch Programmierfehler (76 Prozent) sensibilisiert.

  • Sichere Cloud bringt Vertrauen der Kunden

    A1 Digital, Expertin für Digitalisierung, präsentiert gemeinsam mit Foundry, Teil der IDG (International Data Group), die Ergebnisse einer Studie zur Sovereign Cloud. Eine erste Bilanz zeigt, dass nur rund ein Fünftel eine Sovereign Cloud aktiv nutzen.

  • Studie: Deutschland hat Nachholbedarf bei KI

    Qlik hat ihre Studie "Build or Buy" vorgestellt. Insgesamt wurden dafür 4.200 C-Suite-Führungskräfte und KI-Entscheider in 18 Ländern zu ihrer Einschätzung befragt, was den KI-Fortschritt behindert und wie diese Hindernisse überwunden werden können.

  • KI soll Entscheidungen optimieren

    Die Nachfrage nach Data & Analytics Services (D&A Services) bleibt weiterhin hoch: Die führenden in Deutschland tätigen D&A-Dienstleister erwirtschafteten im Jahr 2023 ein zweistelliges Umsatzwachstum von durchschnittlich 12,8 Prozent. Diese Entwicklung resultiert aus einer hohen Nachfrage nach D&A Services gepaart mit dem Anspruch von 88 Prozent der befragten Kundenunternehmen, sich zu einem datengetriebenen Unternehmen zu wandeln und dadurch Entscheidungen auf Basis von Daten und Vorhersagemodellen zu treffen.

  • KI-Optimismus hält an

    Künstliche Intelligenz (KI) definiert die Prioritäten von IT-Verantwortlichen in Unternehmen von Grund auf neu. Das ist das Ergebnis des aktuellen IT Priorities Report 2025 von Flexera. Die Umfrage unter 800 IT-Führungskräften in vier Ländern - darunter Deutschland - wirft einen Blick auf die zentralen IT-Pläne der vergangenen und kommenden zwölf Monate.

  • Business Transformation

    Unternehmen sind derzeit einem immensen Transformationsdruck ausgesetzt, der in puncto Komplexität und Dringlichkeit in Zukunft noch weiter steigen wird. Trotz umfangreicher Investitionen in die Digitalisierung ist es Unternehmen aus eigener Kraft oft nicht möglich, die Potenziale digitaler Technologien voll auszuschöpfen.

  • Automatisierung in SAP-Umgebungen

    Precisely hat neue Ergebnisse einer Umfrage veröffentlicht, die in Zusammenarbeit mit der Americas SAP Users Group (ASUG) durchgeführt wurde. Der während der ASUG Tech Connect-Veranstaltung vorgestellte Bericht Unlocking Automation in SAP: 2025 Trends and Challenges bietet wichtige Einblicke in die Akzeptanz, den Reifegrad und die Herausforderungen der Automatisierung in SAP-Umgebungen.

  • Vorschriften im Zusammenhang mit GenAI steigend

    NTT Data, Unternehmen für digitale Business- und IT-Dienstleistungen, hat die ersten Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, für die mehr als 2.300 IT- und Unternehmensleiter in zwölf Branchen und 34 Ländern befragt wurden.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen