Sie sind hier: Startseite » Fachartikel » Grundlagen

Cloud Computing sollte Teil der IT-Strategie sein


CIOs müssen sich wohl oder übel mit dem Thema Cloud Computing befassen
Technisch gesehen, ist Cloud Computing nur eine Evolution - Für das Business hingegen eröffnen sich neue Chancen


Von Eveline Jossi, Active Sourcing AG

(25.08.10) - Seit Monaten dominiert das Thema "Cloud Computing" die IT-Medien. Handelt es sich dabei nur um einen Hype oder um einen Paradigmen-Wechsel in der IT? In aktuellen Umfragen räumen CIOs dem Cloud Computing keine große Zukunft ein. Zu groß seien die Risiken, zu klein der Nutzen. In der Tat sind die Gefahren von Cloud Computing nicht zu unterschätzen, vor allem durch Ignoranz seitens der CIOs – und gerade deshalb sollte das Thema Cloud Computing Teil der IT-Strategie sein.

Cloud Computing wird als neues flexibles und kostengünstiges IT-Self-Service-Modell angepriesen. Tatsächlich lassen sich gegenüber Managed Services bzw. Outsourcing bei bestimmten Dienstleistungen bis zu 90 Prozent der Kosten einsparen. Services aus der Cloud bieten die sofortige Bereitstellung der jeweiligen Leistung, ermöglichen deren Abrechnung auf Stundenbasis und lassen sich von jedermann ganz einfach übers Internet bestellen.

Eine Cloud-Anarchie droht
Stellen Sie sich vor, eine Fachabteilung (Entwicklung-, Marketing etc.) benötigt einen Testserver für eine neue Anwendung. Über traditionelle Bestellprozesse kann es bis zur Inbetriebnahme mehrere Wochen dauern, bis der Server tatsächlich zur Verfügung steht. Der Preis dafür ist meist relativ hoch und der Zeitverzug zu gross. Services aus der Cloud sind hingegen schnell verfügbar und sehr preisgünstig – sie stellen somit eine attraktive Alternative zum Angebot der internen IT dar.

Es ist gut möglich, dass sich die IT-Abteilung mit dem Thema Cloud Computing noch nicht befasst hat, während die Fachabteilungen schon Dienstleistungen aus der Cloud beziehen. Vor allem mittelständische Unternehmen laufen Gefahr, dass sich eine "Schatten-IT" ausserhalb des IT-Bereichs entwickelt. Eine Möglichkeit zur Abhilfe ist die Realisierung einer Private Cloud (d.h. von Cloud Dienstleistungen innerhalb des Unternehmens). Will die Informatik-Abteilung also eine komplette Cloud Computing-Anarchie verhindern und die Kontrolle über die internen Abteilungen behalten, ist sie jetzt zum Handeln aufgefordert.

Eine Cloud Computing-Strategie entwickeln
Es ist somit ein Muss für jede IT-Abteilung, sich mit den Möglichkeiten von Cloud Computing (Public und Private Clouds) auseinanderzusetzen und eine Cloud Computing-Strategie zu entwickeln. CIOs sind gefordert, Anwendungen, welche sich für die Nutzung in Clouds eignen, zu identifizieren und entsprechend bereit zu stellen (Software-as-as-Service, SaaS). Sie müssen evaluieren, ob und in welcher Form sich der Aufbau einer Private Cloud lohnt (z.B. im Eigenbetrieb oder in Form von Outsourcing). Zukünftig sollte jede IT-Strategie eine Cloud-Strategie enthalten. Darin muss auch den Risiken von Cloud Computing Rechnung getragen werden.

Hierbei sind pauschale Sicherheitsbedenken fehl am Platz. Dank Verschlüsselungstechniken sind Clouds im Prinzip ebenso sicher realisierbar wie andere Dienste, welche über Firewalls via Internet zur Verfügung gestellt werden (Remote Access auf das Firmennetz). Sofern eine solide Netzwerk-Infrastruktur vorhanden ist, gehen CIOs in dieser Hinsicht kein besonderes Risiko ein.

Probleme bereiten im Cloud Computing derzeit gesetzliche Bestimmungen wie z.B. das Bundesdatenschutzgesetz. Es ist heute schwierig innerhalb einer Cloud den Standort eines einzelnen Servers auszumachen. Hinzu kommen die Anforderungen des Finanzamts hinsichtlich eines direkten Zugriffs auf entsprechende Unternehmensdaten. Bei der Verarbeitung von Personal- sowie Finanzdaten ergeben sich somit für Cloud Computing erhebliche Einschränkungen seitens des Gesetzgebers. Beim unkontrollierten Einsatz von Dienstleistungen aus der Cloud droht einem Unternehmen somit ein Abdriften in die Illegalität.

CIOs sind gezwungen, sich mit diesen Risiken auseinanderzusetzen. Gefragt sind aber auch die Anbieter von Public Clouds, um Angebote zu entwickeln, welche höhere Service Levels und noch mehr Sicherheit bieten. Es ist außerdem denkbar, dass es mit der Zeit European Clouds geben wird, welche innerhalb der EU einen geeigneten Rahmen für die Verarbeitung von Personal- und Finanzdaten bieten, der vom Gesetzgeber als ausreichend eingestuft werden könnte.

Evolution der Technik, Revolution für das Business
Technisch gesehen, ist Cloud Computing nur eine Evolution. Für das Business hingegen eröffnen sich neue Chancen. Gerade die direkte Bereitstellung der Dienstleistungen aus der Cloud, deren Nutzung zu einer verkürzten Time-to-market führen kann, stellt eine Revolution dar.

Dank Cloud Computing können IT-Kosten in Teilbereichen signifikant gesenkt werden. Es ist also ein Muss für jeden CIO sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und eine Cloud-Strategie zu erarbeiten. Dazu gehört neben der Koordination und der Bereitstellung von
Cloud Computing-Diensten für die Fachbereiche insbesondere auch das Verfassen von klaren Richtlinien für die Unternehmensführung, um Risiken im Zusammenhang mit der rechtswidrigen Nutzung von Dienstleistungen aus Public Clouds zu vermeiden. (Active Sourcing: ra)

Active Sourcing: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Grundlagen

  • KI-gestütztes Datenmanagement

    Durch die Fortschritte im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) überdenken viele Unternehmen ihre Geschäftsmodelle. Beispielsweise möchten sie Echtzeit-Daten nutzen, um prädiktive Erkenntnisse zu gewinnen und die Entscheidungsfindung zu unterstützen. Als Grundlage benötigen Unternehmen jedoch eine moderne Strategie zum Management und Schutz ihrer Daten, welche die Komplexität ihrer IT-Umgebungen adressiert und für effiziente Abläufe sorgt.

  • Unveränderlicher Speicher für permanenten Schutz

    Fast alle Unternehmen sind heute stark von Daten abhängig; Daten fördern die Entscheidungsfindung, verbessern die Effizienz und helfen Unternehmen, ihren Mitbewerbern einen Schritt voraus zu sein. Dabei müssen Organisationen jedoch sorgfältig mit der riesigen Menge der gesammelten und gespeicherten Daten umgehen.

  • Keine Angst vor der Cloud

    Immer mehr IT-Dienstleister bieten ihre Lösungen und Tools im Cloud-Betrieb an. Gerade im Bereich Software-as-a-Service (SaaS) ist der Trend zu Cloud-Lösungen ungebrochen. Dennoch zögern viele Unternehmen bei der Nutzung der Cloud. Sie sorgen sich um die Sicherheit ihrer Daten und setzen weiterhin auf den Betrieb im eigenen Rechenzentrum.

  • Herausforderung: Cloud Bursting

    Als Technik zur Anwendungsbereitstellung ermöglicht Cloud Bursting die Vereinigung des Besten aus beiden Welten. Auf der einen Seite ermöglicht es den Betrieb einer Anwendung in einem privaten Rechenzentrum, mit bekannten, festen Investitionskosten, vollständiger Kontrolle über die Umgebungen und organisatorischem Fachwissen für deren Betrieb. Auf der anderen Seite wird sie in einer öffentlichen Cloud genutzt, die auf Abruf verfügbar ist und über nahezu unbegrenzte Ressourcen verfügt.

  • SASE-Transformation in drei Schritten

    Der KPMG Global Tech Report 2022 bestätigt, was viele IT-Experten bereits in ihrer täglichen Praxis beobachten: Der Einsatz von Cloud-Anwendungen ist nicht länger das Kennzeichen von digitalen Vorreitern und Marktführern, sondern schlicht die logische Weiterentwicklung digitaler Technologien.

  • Datensicherheit in Microsoft 365

    Während Microsoft 365 Unternehmen eine hervorragende Skalierbarkeit und Redundanz bietet, um Störungen durch Naturereignisse und mechanische Ausfälle Störungen zu vermeiden, ist das Hosten von Daten in der Cloud mit gewissen Risiken verbunden. Anwenderverursachte absichtliche oder versehentliche Datenverluste sind nach wie vor ein Problem für Unternehmen.

  • Die Krux mit dem Outsourcing

    Rund 850.000 Stellen sind laut Statista in Deutschland unbesetzt. Der akute Personalmangel, aber auch ein zu schnelles Wachstum oder Kosteneinsparungen sind Gründe, warum Unternehmen einzelne Bereiche outsourcen. Den Kundenservice externen Experten zu überlassen, hilft dabei, sich auf die eigenen Kernkompetenzen zu konzentrieren oder das gewünschte Service-Level zu erreichen. Vor allem wenn die Kundenanzahl steigt, aber die nötigen Mitarbeiter nicht schnell genug eingestellt werden können.

  • Es muss nicht immer Cloud sein

    Seit Jahren dreht sich in der IT alles um "die Cloud". Wobei es die eine Cloud eigentlich gar nicht gibt. Von Private über Hybrid und Multi bis zur Public Cloud ist heute so gut wie jede Infrastruktur Cloud-fähig - inklusive physischer Server. Analog nutzen die meisten Unternehmen heute in der Praxis eine Kombination aus zahlreichen verschiedenen Infrastrukturen, die alle ihre eigenen Vor- und Nachteile haben.

  • Fehlkonfiguration von Cloud-Ressourcen

    Kaum hat sich CASB als Abkürzung für Cloud Access Security Broker im Markt durchgesetzt, klopft schon die nächste Sicherheitslösung an: Cloud Security Posture Management oder kurz CSPM. Der von Gartner-Analysten geprägte Name steht für einen neuen Sicherheitsansatz, um der hohen Dynamik von Cloud-Infrastrukturen und ihrer immer komplexeren, zeitaufwändigeren Administration gerecht zu werden.

  • Multi-Cloud handhaben

    Die Nutzung der Cloud hat in den letzten Jahren rasant zugenommen, vor allem mit der Gewöhnung an die Fernarbeit müssen die Unternehmen nun in der Lage sein, ihre externen Mitarbeiter zu unterstützen und ihnen wichtige Dienste anzubieten.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen