Cloud als Backup-Speicher
Mit einem Cloud Storage Gateway die Backup-Daten schnell und sicher in der Cloud ablegen
Werden Daten komplett oder teilweise in die Cloud ausgelagert, spart dies zusätzliche Investitionskosten für Storage-Kapazitäten im Backup-Umfeld
Von Herbert Bild, Solutions Marketing Manager, NetApp
(13.01.16) - Rasant wachsende Datenmengen sowie die steigende Abhängigkeit der Unternehmen von ihren operativen Daten setzen die IT-Abteilung gewaltig unter Druck. CIOs müssen daher ihre Strategie für das Datenmanagement den veränderten Realitäten anpassen. Ein mögliches Werkzeug hierfür sind IT-Ressourcen aus der Cloud, die in die Backup- und Storage-Infrastruktur eingebunden werden.
Die IT-Abteilung kann es sich nicht mehr leisten, auf die Cloud zu verzichten. Immer mehr Unternehmen in Deutschland setzen mittlerweile auf diese Technologie. In der Studie "Cloud-Monitor 2015" von KPMG und Bitkom vermelden die Analysten, dass bereits 44 Prozent der deutschen Unternehmen IT-Leistungen aus der Cloud beziehen. Weitere 24 Prozent planen oder diskutieren noch über den Einsatz. Dabei sind die gemachten Erfahrungen durchweg positiv, wie bis zu 78 Prozent der Befragten berichten.
Der ideale Einstieg in die Cloud ist die Nutzung als Backup-Speicher. Heute ist es wichtiger denn je, die operativen Daten schnell und effizient zu sichern. Eine Umfrage der Initiative "Cloud Services Made in Germany" im deutschen Mittelstand hat ergeben, dass bereits 95 Prozent der Industrieunternehmen ihre Geschäftsprozesse ohne operative Daten nicht mehr in der gewohnten Weise ausführen können. Bei 51 Prozent der Unternehmen droht sogar ein vollständiger Stillstand der Organisation, wenn kein Zugriff mehr auf die IT möglich ist.
Trotz dieser Einsicht muss der CIO immer wieder mit der Geschäftsführung diskutieren, ob die angeforderten Investitionen für das Datenmanagement tatsächlich notwendig sind. In diesem Zusammenhang ist vor allem die Frage relevant, ob das Backup in der vollen Fertigungstiefe weiterhin selbst erbracht werden muss. Mit dem Einzug der Cloud in die Unternehmens-IT sowie ständig steigenden Netzwerkkapazitäten zu günstigen Preisen, wird es immer naheliegender, die Cloud in die Backup-Prozesse zu integrieren. So zählt die Datensicherung mit ihren standardisierten und wiederkehrenden Tätigkeiten zu den IT-Leistungen, die ein hohes Einsparpotenzial versprechen. Zudem tragen Aufgaben rund um das Backup nicht zur Wertschöpfung bei und sollten daher weitgehend automatisiert ablaufen.
Pluspunkte für die Cloud
Werden Daten komplett oder teilweise in die Cloud ausgelagert, spart dies zusätzliche Investitionskosten für Storage-Kapazitäten im Backup-Umfeld. Der Cloud-Speicher ist sehr flexibel und nach Bedarf buchbar und wird auch von Dienstleistern angeboten, die ihr Rechenzentrum in Deutschland betreiben. Der Start gelingt sehr einfach, denn außer dem Integrationsaufwand ist lediglich eine leistungsfähige Internet-Anbindung notwendig.
Dennoch gilt es bei der Cloud Computing-Nutzung einige Rahmenbedingungen zu beachten. So müssen sich beispielsweise die Restore-Zeiten nach einem Datenverlust, und damit verbunden ein eventueller Produktionsausfall, in einem Rahmen bewegen, den das operative Geschäft verkraften kann. Wer auf herkömmlichen Weg Backups in die Cloud speichern würde, müsste im ungünstigsten Fall mehrere Delta-Sicherungen einspielen. Je nach Internet-Anbindung und Datenmenge kann dies Stunden bis Tage dauern und schmerzhafte Umsatzverluste nach sich ziehen.
Darüber hinaus sollten die neuen Cloud Computing-Ressourcen für die gesamte IT-Infrastruktur zur Verfügung stehen. Es ist wenig hilfreich, wenn durch die Cloud-Technologien ein neues Storage-Silo im Unternehmen entsteht.
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Wie ein weitgehend automatisiertes Cloud-Backup ohne größere Umbauten der IT-Infrastruktur gelingt, zeigen Lösungen auf Basis von Cloud Storage Gateways. Diese sind als physische oder virtuelle Maschine verfügbar und übernehmen den Datentransfer der eigenen Backup-Umgebung mit den Cloud-Providern. Ein solches System speichert die von der Backup-Software gelieferten Daten, die aus beliebigen Anwendungen, Datenbanken oder Speicher-Silos kommen können. Diese werden anschließend dedupliziert, komprimiert, verschlüsselt und in beliebigen Cloud-Ressourcen abgelegt.
Der internen IT-Infrastruktur gegenüber präsentiert sich das Cloud Gateway ähnlich wie ein Fileshare auf einem Serverlaufwerk. Für den Zugriff werden Protokolle wie CIFS (Common Internet File System) und NFS (Network File System) verwendet. Somit kann die IT bestehende Abläufe und Software für die Datensicherung direkt weiterverwenden. Dies sichert bereits getätigte Investitionskosten und beschleunigt die Implementierung. Die Lösung eignet sich ideal für den Einsatz in heterogenen IT-Umgebungen, da sich so verschiedene Datentöpfe anzapfen und über ein zentrales Gateway als Backup in die Cloud sichern lassen. Ein weiterer Anwendungsfall ist die Ablösung von VTL-Clustern (Virtual-Tape-Library) oder von herkömmlichen Tape-basierenden Backup-Umgebungen. (NetApp: ra)
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