Sie sind hier: Startseite » Fachartikel » Grundlagen

SD-WAN bringt Stabilität ins Unternehmensnetzwerk


DDI-Management: Mehr Tempo und Sicherheit in der Cloud
Mit Cloud-First-Strategien wird die Administration traditioneller Netzwerke schnell zur Sisyphusarbeit


Von Felix Blank, Senior Manager, Pre-Sales Systems Engineer bei Infoblox

Geringere Betriebskosten, effiziente Bandbreitennutzung, verbesserte User-Experience – Marktforscher attestieren dem Software-Defined Wide Area Network (SD-WAN) eine goldene Zukunft im Unternehmens-Backbone. Tatsächlich aber steht und fällt der Erfolg von SD-WAN mitdem Management von Netzwerkdiensten wie DNS, DHCP und IP-Adressverwaltung (DDI) in der Cloud.

SD-WAN steht bei Netzwerkadministratoren derzeit hoch im Kurs.Gefragt sind entsprechende Technologien vor allem im Zusammenhang mit Migrationen in die Multi- beziehungsweise Hybrid-Cloud oder der Umsetzung von Software-as-a-Service (SaaS)-Strategien. Der Grund: Ein Umstieg in die Welt der dezentralen Datenverarbeitung bringt klassische Netzwerkinfrastrukturen – und deren Nutzer – rasch an die Belastungsgrenze. Hier wirken sich technische Herausforderungen wie hohe Latenzen oder Bandbreitenengpässe, etwa beim Einsatz ressourcenhungriger Anwendungspakete wie Microsoft Office 365, besonders negativ aus. Hinzu kommt, dass mit der IT aus der Wolke Netzwerk- und Security-Architekturen mehr und mehr zusammenwachsen. Anders ausgedrückt: Mit Cloud-First-Strategien wird die Administration traditioneller Netzwerke schnell zur Sisyphusarbeit.

Besonders deutlich wurde der Aufwand für das Netzwerkmanagement für viele Unternehmen erst kürzlich, als sie ihre Mitarbeiter während der Corona-Pandemie ins Home-Office beordern mussten. Organisationen waren von heute auf morgen gezwungen, ihre remote arbeitende Belegschaft zu managen, hatten zuvor allerdings nicht die Zeit, die benötigte Infrastruktur bereitzustellen. Die Folgen waren neben fehlenden Einblicken in Netzwerkaktivitäten eine zunehmende Unzufriedenheit bei Anwendern.

Markt für SD-WAN wächst um 31 Prozent jährlich
Wie wichtig die Administration am Netzwerkrand in den kommenden Jahren werden wird, untermauern unter anderem auch die Marktforscher der International Data Corp. (IDC) in einer Erhebung vom vergangenen Jahr. Darin attestieren die Auguren dem Markt für SD-WANsein jährliches Umsatzwachstum von fast 31 Prozent. Bereits 2023 werde das Marktvolumen voraussichtlich die Fünf-Milliarden-Dollar-Markeüberschreiten. Traditionelle Unternehmens-WANs entsprächen "nicht den Anforderungen des modernen digitalen Geschäfts von heute, insbesondere was die Unterstützung von SaaS-Anwendungen und die Nutzung von Multi- und Hybrid-Clouds betrifft", so die IDC-Begründung für das boomende SD-WAN-Geschäft.

Die Prognosen der Analysten aus Framingham, Massachusetts, sind durchaus realistisch, nimmt man die Technik hinter SD-WAN etwas genauer unter die Lupe: Anders als klassische Netzwerkverbindungen, die in der Regel auf dem weit verbreiteten Routing-Verfahren Multiprotocol Label Switching (MPLS) aus der Client-Server-Ära aufbauen, kommt das modernere SD-WAN ohne "Rücktransport" zum Rechenzentrum aus. SD-WAN unterstützt neben Transportdiensten wie MPLS zudem Virtual Private Networks (VPN), LTE/4G und den neuen Mobilfunkstandard 5G für Hochgeschwindigkeitsübertragungen mit mobilen Endgeräten. In der Praxis lassen sich externe Niederlassungen und Zweigstellen so direkt, einfach und komfortabel an Internet-Services ankoppeln. Anwender "rücken" daher näher an den nächsten Cloud Computing-Service wie Amazon AWS, Google Cloud oder Microsoft Azure: Die Latenz verbessert sich, die Performance steigt – Grundvoraussetzungen für einen reibungslosen IT-Betrieb in der Cloud.

Gleichzeitig verringern sich Zeit- und Arbeitsaufwand für IT-Fachkräfte, weil unter anderem programmierbare Netzwerkgeräte zum Einsatz kommen können, die sich sogar remote und über dynamisches Routing konfigurieren lassen. Spürbar mehr Effizienz bringen SD-WAN-Infrastrukturen ferner in Verbindung mit neuen IT-Innovationen: Big-Data-Analysen, künstliche Intelligenz oder maschinelles Lernen werden auch für kleinere Unternehmen salonfähig, weil die zu verarbeitenden Daten durch die Entkoppelung nun näher am Ort des Geschehens verbleiben und sich folglich auch in diesem Zusammenhang die User Experience merklich verbessert und die Kosten für die Bereitstellung von Bandbreite drastisch sinken.

Selbst für die IT-Sicherheit in Cloud-Umgebungen hat SD-WAN kaum übersehbare Vorteile. Ein zentraler Management-Hub sorgt für die Kombination aus Konnektivität und Security und ermöglicht eine ganzheitliche Sicht auf das Netzwerk. IT-Teams können im Sinne von Secure Access Services Edge (SASE) Daten für die Sicherheit und Abwehr von Bedrohungen am Rand des Netzwerks verwenden, anstatt auf die Wirksamkeit von Firewalls und Intrusion-Detection-Lösungen innerhalb des eigenen Rechenzentrums hoffen und gleichzeitig Leistungseinbußen hinnehmen zu müssen. Mehr noch: Mit KI kann das Netzwerk sogar vorbeugend auf Veränderungen in den Verhaltensmustern von Benutzern reagieren.

SD-WAN setzt neues DDI-Management voraus
Um aber das Potenzial von SD-WAN-Technologien voll ausschöpfen zu können, sind zuverlässige und vor allem transparente Dienste und Werkzeuge für das Management von Domain Name System (DNS), Dynamic Host Configuration Protocol (DHCP) und IP-Adress-Management (IPAM)nötig – das in den 90er Jahren entwickelte MPLS wurde schließlich nicht für den direkten Branch-to-Cloud-Zugriff konzipiert.

Hier kommen DDI-Lösungen ins Spiel. Sie vereinigen DNS, DHCP und IP-Adressverwaltung (DDI) an zentraler Stelle und ermöglichen so ein umfassendes Management und einen ganzheitlichen Überblick am Netzwerkrand. Moderne DDI-Werkzeuge basieren auf Mikrodiensten und Technologien wie Containisierung und verfügen über einen hohen Grad der Skalierbarkeit. Das Funktionsprinzip: Um hohe zu Latenzzeiten und Unterbrechungen zu vermeiden, leiten DDI-Lösungen den Anwenderverkehr von entfernten Standorten und Zweigstellen zum nächstgelegenen Cloud-Knoten. So lassen sich Anwender für kleine Firmen und große Konzerne gleichermaßen selbst an entferntesten Standorten anbinden und zentral administrieren, unabhängig davon, ob es sich um verkabelte oder drahtlose Endgeräte handelt. Wichtig: Weil SD-WAN-Niederlassungen direkt an das Internet angeschlossen sind, aber die typischen Sicherheitsmechanismen des Unternehmensnetzwerks nicht mehr greifen, muss hier die Security bereits auf der DNS-Ebene implementiert werden. DDI verwaltet Netzwerkverbindungen zum Web für Mitarbeiter- und Gerätesicher und zuverlässig und kombiniert Netzwerkdienste mit Cloud-basiertem Management und einer Kontrolle der definierten Richtlinien.

Fazit: Kein SD-WAN ohne DDI
Die Digitalisierung geht mit großen Veränderungen für das Unternehmensnetzwerk einher. Damit Anwender unabhängig vom Standort mit performantem Internet versorgt werden können, empfiehlt sich der Einsatz von SD-WAN-Topologien, die auch die Grundlage für SASE-Plattformen in der Zukunft sein werden. Sie ermöglichen den Aufbau leistungsstarker Netzwerkinfrastrukturen für Cloud-Strategien, unabhängig davon, ob es sich um hybride oder Multi-Clouds beziehungsweise SaaS-Implementierungen handelt. Damit sich dezentral organisierte Netzwerk-Devices sicher und komfortabel managen lassen, sind DDI-Lösungen unverzichtbar. Die Kombination von SD-WAN und DDI sorgt für eine effektive, sichere und stablie Kommunikation in Unternehmensnetzwerken – und das selbst in Krisenzeiten. (Infoblox: ra)

eingetragen: 06.08.20
Newsletterlauf: 14.09.20

Infoblox: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Grundlagen

  • KI-gestütztes Datenmanagement

    Durch die Fortschritte im Bereich Künstlicher Intelligenz (KI) überdenken viele Unternehmen ihre Geschäftsmodelle. Beispielsweise möchten sie Echtzeit-Daten nutzen, um prädiktive Erkenntnisse zu gewinnen und die Entscheidungsfindung zu unterstützen. Als Grundlage benötigen Unternehmen jedoch eine moderne Strategie zum Management und Schutz ihrer Daten, welche die Komplexität ihrer IT-Umgebungen adressiert und für effiziente Abläufe sorgt.

  • Unveränderlicher Speicher für permanenten Schutz

    Fast alle Unternehmen sind heute stark von Daten abhängig; Daten fördern die Entscheidungsfindung, verbessern die Effizienz und helfen Unternehmen, ihren Mitbewerbern einen Schritt voraus zu sein. Dabei müssen Organisationen jedoch sorgfältig mit der riesigen Menge der gesammelten und gespeicherten Daten umgehen.

  • Keine Angst vor der Cloud

    Immer mehr IT-Dienstleister bieten ihre Lösungen und Tools im Cloud-Betrieb an. Gerade im Bereich Software-as-a-Service (SaaS) ist der Trend zu Cloud-Lösungen ungebrochen. Dennoch zögern viele Unternehmen bei der Nutzung der Cloud. Sie sorgen sich um die Sicherheit ihrer Daten und setzen weiterhin auf den Betrieb im eigenen Rechenzentrum.

  • Herausforderung: Cloud Bursting

    Als Technik zur Anwendungsbereitstellung ermöglicht Cloud Bursting die Vereinigung des Besten aus beiden Welten. Auf der einen Seite ermöglicht es den Betrieb einer Anwendung in einem privaten Rechenzentrum, mit bekannten, festen Investitionskosten, vollständiger Kontrolle über die Umgebungen und organisatorischem Fachwissen für deren Betrieb. Auf der anderen Seite wird sie in einer öffentlichen Cloud genutzt, die auf Abruf verfügbar ist und über nahezu unbegrenzte Ressourcen verfügt.

  • SASE-Transformation in drei Schritten

    Der KPMG Global Tech Report 2022 bestätigt, was viele IT-Experten bereits in ihrer täglichen Praxis beobachten: Der Einsatz von Cloud-Anwendungen ist nicht länger das Kennzeichen von digitalen Vorreitern und Marktführern, sondern schlicht die logische Weiterentwicklung digitaler Technologien.

  • Datensicherheit in Microsoft 365

    Während Microsoft 365 Unternehmen eine hervorragende Skalierbarkeit und Redundanz bietet, um Störungen durch Naturereignisse und mechanische Ausfälle Störungen zu vermeiden, ist das Hosten von Daten in der Cloud mit gewissen Risiken verbunden. Anwenderverursachte absichtliche oder versehentliche Datenverluste sind nach wie vor ein Problem für Unternehmen.

  • Die Krux mit dem Outsourcing

    Rund 850.000 Stellen sind laut Statista in Deutschland unbesetzt. Der akute Personalmangel, aber auch ein zu schnelles Wachstum oder Kosteneinsparungen sind Gründe, warum Unternehmen einzelne Bereiche outsourcen. Den Kundenservice externen Experten zu überlassen, hilft dabei, sich auf die eigenen Kernkompetenzen zu konzentrieren oder das gewünschte Service-Level zu erreichen. Vor allem wenn die Kundenanzahl steigt, aber die nötigen Mitarbeiter nicht schnell genug eingestellt werden können.

  • Es muss nicht immer Cloud sein

    Seit Jahren dreht sich in der IT alles um "die Cloud". Wobei es die eine Cloud eigentlich gar nicht gibt. Von Private über Hybrid und Multi bis zur Public Cloud ist heute so gut wie jede Infrastruktur Cloud-fähig - inklusive physischer Server. Analog nutzen die meisten Unternehmen heute in der Praxis eine Kombination aus zahlreichen verschiedenen Infrastrukturen, die alle ihre eigenen Vor- und Nachteile haben.

  • Fehlkonfiguration von Cloud-Ressourcen

    Kaum hat sich CASB als Abkürzung für Cloud Access Security Broker im Markt durchgesetzt, klopft schon die nächste Sicherheitslösung an: Cloud Security Posture Management oder kurz CSPM. Der von Gartner-Analysten geprägte Name steht für einen neuen Sicherheitsansatz, um der hohen Dynamik von Cloud-Infrastrukturen und ihrer immer komplexeren, zeitaufwändigeren Administration gerecht zu werden.

  • Multi-Cloud handhaben

    Die Nutzung der Cloud hat in den letzten Jahren rasant zugenommen, vor allem mit der Gewöhnung an die Fernarbeit müssen die Unternehmen nun in der Lage sein, ihre externen Mitarbeiter zu unterstützen und ihnen wichtige Dienste anzubieten.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen