Nicht die KMU, sondern die Großunternehmen sind Vorreiter in Sachen Cloud Computing Scheinbar erkennen viele VAR und Systemintegratoren bisher nicht, wie sie die Wolke nutzen und daraus ein Geschäftsmodell ableiten können
Von Hilarius Dreßen, Vice President Global Channels, visionapp AG
(13.12.10) - Unter den Marktforschern herrscht Einigkeit: Kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) können aus Cloud Computing die meisten Vorteile ziehen, erhalten sie aus der Wolke doch IT-Dienste, die sie anders nicht bereitstellen könnten. Die Realität sieht jedoch ein wenig anders aus: Nicht die KMU, sondern die Großunternehmen sind Vorreiter in Sachen Cloud Computing. Dieses Phänomen hat das Beratungsunternehmen Saugatuck in intensiven Workshops mit den Chefs von kleinen und mittelständischen Unternehmen näher untersucht.
Die Analyse zeigte, dass sich die Firmenchefs im Bereich KMU zum einen ausgesprochen stark für Cloud Computing interessieren, zum anderen jedoch verunsichert sind. Ihre bisherigen IT-Bezugsquellen - Berater und Value Added Reseller (VAR) - ziehen das traditionelle Geschäft vor, weil sie das Cloud-Business vermutlich noch nicht inhaliert haben und in tradierten Pfaden wandeln. Dies ist möglicherweise ein Grund für die Mär, dass Cloud Computing noch nicht ausgereift sei. Die Überraschung ist dann groß, wenn die Firmenchefs der KMU erfahren, was Großunternehmen in der Richtung bereits machen.
Die Auskünfte der KMU-Chefs im Rahmen der Saugatuck-Workshops zeigen exemplarisch, was bei der Entwicklung im Bereich Cloud Computing bisher schief läuft: Es fehlt an guter und verlässlicher Beratung. Die einflussreichen Berater der KMU sind selbst nicht immer optimal informiert. Scheinbar erkennen viele VAR und Systemintegratoren bisher nicht, wie sie die Wolke nutzen und daraus ein Geschäftsmodell ableiten können. Wie auch – schließlich arbeiten viele große Cloud Computing-Anbieter mit Preismodellen, die dem Channel keine attraktive Marge lassen und ergänzende Services sind oft seitens der Dienstleister nicht hinreichend definiert.
Die Modelle für den Cloud Computing-Vertrieb gehören von der Beratung über den Support bis hin zur Preisfindung auf den Prüfstand. Das Interesse der KMU an der IT-Wolke ist auf breiter Front vorhanden. Einige Distributoren adressieren das Thema schon erfolgreich. Auch viele Telekommunikationsunternehmen haben den Markt im Visier, um damit ihr Angebot zu erweitern. Alle anderen, die jetzt nicht reagieren, werden das Nachsehen haben. Denn kein Cloud-Anbieter und kein Channel-Vertreter kann langfristig auf das Klientel verzichten, das insbesondere in Deutschland von hervorragender wirtschaftlicher Bedeutung und entsprechender Kaufkraft ist: kleine und mittelständische Unternehmen. (visionapp: ra)
visionapp: Kontakt und Steckbrief
Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.
Europäische Unternehmen haben die Cloud als einen Gamechanger erkannt, für viele steht sie sogar im Mittelpunkt ihrer Strategie. In einer sich schnell wandelnden Geschäftswelt bietet die Cloud enorme Vorteile, insbesondere in Bezug auf Flexibilität und Reaktionsfähigkeit. Regulierte Branchen wie der Finanzsektor, das Gesundheitswesen oder der öffentliche Dienst müssen jedoch gleichzeitig komplexe Anforderungen in Bezug auf Datenkontrolle und rechtliche Rahmenbedingungen erfüllen.
Egal wo sich geschäftskritische Daten und Workloads befinden - sie müssen entsprechend geschützt werden, um einen kontinuierlichen Betrieb sicherzustellen. Im Rahmen der gängigen 3-2-1-Backup-Regel, die von den meisten Unternehmen genutzt wird, werden immer mehr Backups in der Cloud gespeichert.
Die im Januar 2024 in Kraft getretene EU-Datenverordnung, die den Wettbewerb fördern soll, indem sie Cloud-Kunden den Anbieterwechsel erleichtert, wirbelt den Markt für Cloud-Dienste kräftig durcheinander - zum Vorteil von Unternehmen, meint Jamil Ahmed, Director und Distinguished Engineer bei Solace. Offener Datentransfer zwischen den großen Cloud-Plattformen ist damit Wirklichkeit geworden.
Im Europäischen Parlament fand die finale Abstimmung über den Artificial Intelligence Act (AI Act) statt, der wegweisende Regelungen für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der EU vorsieht.
Die im Januar 2024 in Kraft getretene EU-Datenverordnung, die den Wettbewerb fördern soll, indem sie Cloud-Kunden den Anbieterwechsel erleichtert, wirbelt den Markt für Cloud-Dienste kräftig durcheinander - zum Vorteil von Unternehmen, meint Jamil Ahmed, Director und Distinguished Engineer bei Solace.
eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. forderte anlässlich der Abstimmung über den AI Act im Ausschuss der ständigen Vertreter der EU-Mitgliedsstaaten eine praxistaugliche Umsetzung und EU-weit einheitliche Kriterien im Umgang mit KI-Systemen.
Künstliche Intelligenz und Cloud Computing ergänzen sich symbiotisch. Obwohl ML und KI keine neuen Technologien und Konzepte sind, hat die Verfügbarkeit großer Rechen- und Speicherkapazitäten über die Cloud die jüngsten Entwicklungen von KI beschleunigt.
Immer mehr Unternehmen in Deutschland setzen auf Cloud Computing - Tendenz steigend. Dabei nennt sich die Verlagerung von Rechenressourcen wie etwa Daten, Anwendungen oder IT-Prozesse in die Cloud-Migration.
Künstliche Intelligenz (KI) markiert aktuell einen wichtigen Wendepunkt für die Technologiebranche. Die in den 1950er Jahren von John McCarthy geprägt Technik hat sich jahrzehntelang hauptsächlich im Hintergrund weiterentwickelt, bis die Veröffentlichung des generativen KI-Tools ChatGPT den Durchbruch brachte.
Bitkom begrüßt den KI-Aktionsplan des BMBF. Schon heute ist Deutschland in der Forschung rund um KI sehr gut aufgestellt und es ist richtig, sie weiter auszubauen. Wie diese Initiative des Forschungsministeriums in die Gesamtstrategie der Bundesregierung zur Künstlichen Intelligenz eingebettet werden soll, bleibt hingegen offen.
Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen