Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Paradigmenwechsel zu einem Cloud-Netzbetreiber


Neue Netzgenerationen können 39 Milliarden Euro bei europäischen Telekom-Anbietern einsparen
Laut einer neuen Studie bieten Network Functions Virtualization (NFV) und Software-Defined Networks (SDN) eine strategische Chance für die Telekommunikationsbranche

(09.06.15) - Exponentiell steigender Datenverkehr stellt eine große Herausforderung für Telekommunikationsunternehmen dar. Effiziente Technologien und Standards der Cloud Computing-Anbieter könnten der Branche neue Wege aufzeigen. Die Strategie- und Innovationsberatung Arthur D. Little hat gemeinsam mit Bell Labs Consulting, dem Forschungs- und Beratungsarm von Alcatel-Lucent, den neuen Report "Reshaping the future with NFV and SDN" erstellt. Der Report kommt zu dem Ergebnis, dass ein Paradigmenwechsel hin zu einem "Cloud-Netzbetreiber" das Potenzial bietet, die Art und Weise zu verändern, wie wettbewerbsfähig die Telekommunikationsbranche im Zeitalter der Cloud sein wird.

Die Untersuchung von Arthur D. Little und Bell Labs ist die erste, die die strategische Bedeutung und den Einfluss der beiden Technologien Network Functions Virtualization (NFV) und Software-Defined Networks (SDN) auf Telekomnetze beleuchtet. Die Kernaussagen der Studie sind:

1. Frühzeitiges und entschiedenes Handeln erforderlich
Netzvirtualisierung öffnet den Markt für neue Wettbewerber, die zu einer ernst zu nehmenden Konkurrenz für die traditionellen Telekomanbieter werden können. Sie ermöglichen es gleichsam jedem, auch ohne eigenes Netz Telekomdienstleistungen anzubieten. Gerade wesentliche Kunden wie Banken, Handelsunternehmen oder Medienunternehmen könnten dann selbst als Telekomanbieter auftreten. Die etablierten Anbieter müssen diesen neuen Entwicklungen daher vorbeugend entgegnen und Kunden mit wertigen Angeboten binden. Die neuen Netzfunktionalitäten erlauben es Telekomanbietern, auch den 18 Milliarden Euro großen IT-Security-Markt, den 17 Milliarden Euro großen Markt für Cloud Computing-Dienste und das entstehende Geschäft für den Großhandel mit Carrier Vorleistungen im Übertragungsbereich zu adressieren.

2. Telekomanbieter sollten die Zukunft gemeinsam mit Kunden und Partnern gestalten
Damit Telekomanbieter Effizienzgewinne der besseren und flexiblen Programmierbarkeit von NFV und SDN erreichen können, müssen sie eng mit Netzinfrastrukturlieferanten, Endgeräteherstellern und Regulierungsbehörden zusammenarbeiten. Nur so kann eine flexible, nachfragegesteuerte Übertragungskapazität und Interoperabilität zwischen Netzen gewährleistet werden. Die Autoren schlagen daher vor, dass Telekomanbieter eine Interessensgemeinschaft ähnlich der StarAlliance oder des SkyTeam in der Luftfahrt bilden, um gemeinsam an einem weltweiten Netz zu arbeiten, das mit den webbasierten Unternehmen konkurrieren kann.

3. Vereinheitlichung, Konvergenz, Virtualisierung und Automatisierung
Seit 20 Jahren haben althergebrachte Netzfunktionen und unterschiedlichste Netzmanagementsysteme die Modernisierung auf All-IP Netze gehemmt. Telekomanbieter sollten daher die veralteten Netzfunktionalitäten und -elemente modernisieren und vereinheitlichen. Durch die vollständige Migration auf effizientere IP-Netze und durch die damit ermöglichte stärkere Automatisierung von Prozessen können hohe Kosteneinsparungen realisiert werden.

Die Studie schätzt, dass europäische Telekomnetzbetreiber durch eine Modernisierung auf NFV und SDN rund 14 Milliarden Euro Kosten im Netzbereich einsparen können. NFV und SDN ermöglichen zudem eine stärkere Automatisierung von Prozessen, die zu weiteren 25 Milliarden Euro Einsparungen außerhalb des Netzbereiches führen können. Mit insgesamt 39 Milliarden Euro Einsparpotenzial bieten NFV und SDN also die Möglichkeit, die jährlichen Betriebskosten der untersuchten Telekomanbieter von 150 Milliarden Euro um 26 Prozent zu reduzieren.

"Die Zeit für Europas Telekommunikationsanbieter, ihre Netze für die Cloud-Ära zu rüsten, ist reif. Auf dem Weg dahin sind zwar einige Hürden zur Erreichung des erforderlichen Grades an Programmierbarkeit und Automatisierung zu überwinden, doch es geht um hohe Potenziale", sagt Jesús Portal, Partner bei Arthur D. Little.

"Für die Telekomanbieter stellt sich nicht mehr so sehr die Frage "ob", sondern vielmehr "wie und wann" sie ihre Netze modernisieren sollten. Für jeden einzelnen Telekomanbieter werden sich andere Netzmigrationsansätze und Strategien anbieten – allen gemeinsam ist, dass sie schnellstmöglich mit der Planung beginnen müssen", sagt Cassidy Shield, Managing Partner bei Bell Labs Consulting.

Für die Studie haben die Autoren Telekommunikationsanbieter in 35 europäischen Ländern untersucht, die in Summe 250 Milliarden Euro Umsätze bei 150 Milliarden Euro Betriebskosten in 2013 erwirtschafteten. (Alcatel-Lucent: ra)

Alcatel-Lucent: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Studien

  • Kritische Risiken in modernen Cloud-Umgebungen

    Tenable hat ihren "Cloud Risk Report 2024" veröffentlicht, in dem die kritischen Risiken untersucht werden, die in modernen Cloud-Umgebungen bestehen. Dabei ist besonders besorgniserregend, dass sich nahezu vier von zehn Unternehmen weltweit aufgrund der "toxischen Dreierkombination" aus öffentlich zugänglichen, kritisch gefährdeten und hoch privilegierten Cloud-Workloads auf höchster Ebene angreifbar machen.

  • Dateninfrastruktur für KI vorbereiten

    Unternehmen weltweit erkennen das Potenzial von künstlicher Intelligenz (KI) und sind bestrebt, KI im Unternehmen einzuführen. Dennoch sind die meisten weit davon entfernt, KI vollständig in ihre Geschäfte und Abläufe zu integrieren, da es große Lücken in der grundlegenden KI-Bereitschaft gibt.

  • Cloud-Sicherheit in Echtzeit

    Sysdig, Anbieterin für Cloud-Sicherheit in Echtzeit, hat die Veröffentlichung des Sysdig Threat Research Teams "2024 Global Threat Year-in-Review" bekannt gegeben. Der Bericht stützt sich auf Daten über vergangene Angriffsoperationen und Kampagnen und veranschaulicht die sich weiterentwickelnden Taktiken von Cyberkriminellen.

  • Cloud-Ausgaben effizienter erwalten

    Flexera, Anbieterin für Software-Lizenzmanagement, wurde als "Leader" im 2024 Gartner Magic Quadrant for Cloud Financial Management Tools eingestuft.

  • Wie KI Unternehmen umgestaltet

    Künstliche Intelligenz ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Arbeitswelt, mehr als zwei Jahre nachdem OpenAI ChatGPT 3.5 vorgestellt hat. Unternehmen suchen deshalb zunehmend nach effizienteren Wegen der Zusammenarbeit. Eine aktuelle Studie prognostiziert, dass bei 80 Prozent der Arbeitnehmende mindestens 10 Prozent ihrer Arbeit von großen Sprachmodellen (LLMs) übernommen werden, während bei etwa 20 Prozent mehr als die Hälfte der Arbeit von KI erledigt werden könnte.

  • Wichtiger Treiber: Risikoarme Cloud-Migration

    Der Markt für Software Defined Networking (SDN) nimmt weiter Fahrt auf. Insbesondere steigt die Zahl der Unternehmen, die mit SASE-Technologien (Secure Access Service Edge, SASE) SD-Funktionen an den Rand ihrer Netzwerke bringen, ohne dabei Abstriche bei den Themen Sicherheit und Compliance machen zu müssen.

  • KI ist ein zentraler Wegbereiter

    Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ist in den nächsten Jahren für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland von entscheidender Bedeutung. Neue digitale Geschäftsmodelle eröffnen in allen Branchen dynamische Wachstumschancen durch Produktivitätssteigerung und Innovationen, so eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Consult GmbH im Auftrag der unter dem Dach des eco Verbands gegründeten Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen.

  • KI in deutschen Unternehmen

    Das unabhängige Beratungsunternehmen Strand Partners hat im Auftrag von Amazon Web Services (AWS) den Einfluss von künstlicher Intelligenz (KI) auf die deutsche und europäische Wirtschaft untersucht. Dafür wurden im Rahmen einer repräsentativen Studie insgesamt knapp 30.000 Unternehmen und Bürger befragt. Im Rahmen einer Folgestudie wurden nun zusätzlich 1.000 Führungskräfte in Deutschland repräsentativ befragt sowie weitere 300 Führungskräfte aus den drei Fokussektoren Automobilindustrie, Gesundheitswesen und Startups.

  • Bewältigung der Cloud-Komplexität

    Red Hat stellte eine neue Studie vor, die enthüllt, was die Cloud-Strategien von Unternehmen in den nächsten 18 Monaten antreibt. Zu den Prioritäten der befragten IT-Manager in Deutschland gehören die Vorbereitung auf den KI-Einsatz (82 Prozent), Cloud-native Anwendungsentwicklung und DevOps (82 Prozent), die Umstellung auf Hybrid- und Multi-Cloud, um die Anbieterabhängigkeit zu reduzieren (85 Prozent), die Weiterentwicklung der Cloud-Strategie im Einklang mit den Unternehmenszielen (87 Prozent), Kostenoptimierung (88 Prozent) sowie Sicherheit und Compliance (88 Prozent).

  • Neuer EuroCloud Pulse Check 2024

    Die digitale Transformation in Deutschland nimmt weiter Fahrt auf, angeführt von der Cloud-Native-Technologie. Dies belegt der brandneue EuroCloud Pulse Check 2024, durchgeführt von der techconsult GmbH in Zusammenarbeit mit EuroCloud Deutschland_eco e. V.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen