Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Krise: Fallende Preise auf dem IT-Service-Markt


IT-Services-Anbieter befürchten, dass sich im Zuge des Konjunkturabschwungs das Marktumfeld 2009 deutlich verschlechtert
Eingeengter finanzieller Spielraum auf Kundenseite sorgt für eine weitere Verschärfung des Wettbewerbs im IT-Services-Umfeld


(02.04.09) - Laut einer von Berlecon Research veröffentlichten Studie sorgt die Wirtschafts- und Finanzkrise auch im IT-Services-Markt für verschärften Wettbewerb und fallende Preise. So liegen die von Berlecon ermittelten Tagessätze für verschiedene Anforderungsprofile im IT-Services-Projektgeschäft 2008 durchweg unter den Werten für das Jahr 2006. Die Analysten empfehlen den deutschen IT-Dienstleistern, diese Entwicklungen zum Anlass zu nehmen, die Chancen von Industrialisierung und Internationalisierung im IT-Services-Umfeld konsequent zu nutzen und ihre Strategien entsprechend anzupassen.

Für die aktuelle "Marktanalyse IT Services 2009" hat Berlecon Research 113 IT-Dienstleistungsunternehmen mit mindestens 50 Mitarbeitern in Deutschland zu den in 2008 erzielten Tagessätzen befragt. Weitere zentrale Themen sind die Einschätzung des Marktumfelds, die Geschäftserwartungen und die strategischen Maßnahmen auf der Agenda 2009 der deutschen IT-Dienstleister.

Die IT-Services-Anbieter befürchten, dass sich im Zuge des Konjunkturabschwungs das Marktumfeld 2009 deutlich verschlechtert. So rechnen mehr als zwei Drittel der deutschen IT-Dienstleister mit sinkenden IT-Budgets und mehr als drei Viertel mit einer höheren Preissensitivität der Kunden. Darüber hinaus erwarten die Akteure einen aggressiveren Wettbewerb und die Verdrängung von Anbietern vom Markt. "Der eingeengte finanzielle Spielraum auf Kundenseite sorgt für eine weitere Verschärfung des Wettbewerbs im IT-Services-Umfeld und erhöht den Konsolidierungsdruck", erklärt Dr. Andreas Stiehler, Director Research bei Berlecon und ergänzt: "Kein Wunder also, dass jeder zweite IT-Dienstleister davon ausgeht, dass Anbieter aus dem Markt ausscheiden."

Das schwierige Marktumfeld schlägt sich auch auf die Preise nieder. So registrierten die Berlecon-Analysten bei der Auswertung der in 2008 erzielten Tagessätze im Projektgeschäft für alle 30 berücksichtigten Anforderungsprofile einen Rückgang im Vergleich zu 2006. Auffallend sei, dass der Druck auf die Preise auch bei Aufgaben mit vergleichsweise hohem Anforderungsprofil wie bspw. Projektmanagement oder SAP Consulting spürbar ist.

Ungeachtet des schwierigen Marktumfelds rechnet aber mehr als die Hälfte der Anbieter 2009 mit stabilen oder sogar steigenden Umsätzen und Erträgen. Und selbst für die Preisentwicklung in 2009 zeigt sich die Branche zweckoptimistisch. Stiehler bleibt allerdings skeptisch: "IT-Budgetkürzung auf Kundenseite und steigende Umsätze und Preise auf Anbieterseite passen einfach nicht zusammen." Er rät den IT-Dienstleistern, ihre Lage realistisch zu beurteilen und insbesondere die Positionierung im Wettbewerb kritisch zu prüfen. "Gerade für die vielen mittelständisch geprägten IT-Services-Anbieter wird die Luft bei anhaltender Konjunkturflaute dünn werden. Differenzierung ist für sie überlebenswichtig". Dabei betont er, dass Internationalisierung und Industrialisierung den mittelständischen Akteuren zahlreiche Chancen eröffnen, die bislang aber nur spärlich genutzt werden.

Die "Marktanalyse IT Services 2009" liefert Daten und Fakten zu Preisentwicklung, Trends und Strategien auf dem deutschen IT-Dienstleistungsmarkt. Inhaltlicher Schwerpunkt der diesjährigen Analyse ist die Auswertung der im Jahr 2008 von deutschen IT-Dienstleistern tatsächlich erzielten Nettotagessätze für 10 verschiedene Tätigkeiten und je drei Erfahrungsstufen. Darüber hinaus zeigt die Studie, wie die IT-Dienstleister die Entwicklung des Marktumfelds einschätzen und mit welchen Strategien sie dieser Entwicklung begegnen.

Sie gibt Aufschluss über die Ausrichtung der Marketing- und Sales Budgets in 2009 und beleuchtet die Maßnahmen zur Internationalisierung und Industrialisierung auf der Agenda der Anbieter. Die Analyse basiert auf einer Befragung von 113 IT-Dienstleistern in Deutschland mit mindestens 50 Mitarbeitern. Die Befragung wurde im Zeitraum Januar-März 2009 durchgeführt. (Berlecon Research: ra)

Berlecon Research: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Studien

  • Herausforderung im Datenmanagement

    Informatica veröffentlicht ihre jährlich erscheinende Studie "CDO Insights 2025": 600 Datenverantwortliche aus weltweit agierenden Unternehmen mit mehr als 500 Millionen Umsatz verraten ihre Einschätzungen zu den Erfolgen und Misserfolgen bei der Einführung generativer KI und der Erstellung vertrauenswürdiger, hochwertiger Daten.

  • KI als Schlüssel zu mehr Erfolg

    Laut der neuen Umfrage "AI at Workplace Report" von Freshworks wünschen sich 92 Prozent der Arbeitnehmer weltweit, zumindest einen Teil ihrer täglichen Aufgaben an künstliche Intelligenz (KI) abzugeben. In Deutschland zeigt sich ein ähnlicher Trend: 42 Prozent der Arbeitnehmer würden ihre aktuelle Stelle gegen einen Arbeitsplatz tauschen, an dem KI effektiver eingesetzt wird.

  • Von der Multi- zur Polycloud

    Im Geschäft mit hybriden Cloud-Lösungen verlieren die großen globalen Systemintegratoren vermehrt Kunden an mittelständische Anbieter. Diese können wegen der geringeren Gemeinkosten wettbewerbsfähigere Preise anbieten und sind bei der Anpassung an sich ändernde Marktbedingungen agiler. Darüber hinaus haben sie gelernt, schneller innovative technologische Lösungen für individuelle Kundenprobleme zu erstellen.

  • KI ist in ihrem Kern datengetrieben

    Durch den Boom Künstlicher Intelligenz verändert sich das Anforderungsprofil von Datenbanken in einer nie zuvor erlebten Geschwindigkeit. 2025 kommt eine Reihe neuer Herausforderungen dazu. Couchbase erklärt die wichtigsten Datenbank-Trends für dieses Jahr.

  • Besseres Verständnis von KI

    Laut dem neuen "AI Workplace Report" von Freshworks, Anbieterin von Unternehmenssoftware, würden fast 42 Prozent der deutschen Arbeitnehmer ihren derzeitigen Arbeitsplatz gegen eine Stelle tauschen, an der KI effektiver eingesetzt wird. 30 Prozent der deutschen Arbeitnehmer geben an, dass sie durch die Nutzung von KI bereits eine Gehaltserhöhung oder eine Beförderung erhalten haben.

  • Unit4: ERP-Prognosen für 2025

    Um KI-Support gab es dieses Jahr viel Aufruhr. Wir müssen jedoch genau beobachten, wie diese Technologie im kommenden Jahr umgesetzt wird. Erst dann wissen wir, ob der Hype berechtigt war oder nicht. Kleine gesichtslose Applets gibt es schon seit Längerem, bei denen APIs die Workflows automatisieren. Mich würde interessieren, inwiefern sich der KI-Support von diesem Prinzip unterscheidet.

  • Rechenzentren haben eine zentrale Bedeutung

    Nutanix, Spezialistin für hybrides Multicloud-Computing, hat die Ergebnisse einer neuen Studie über nachhaltigere Rechenzentren vorgestellt. Der Bericht von Atlantic Ventures "Improving Sustainability in Data Centers 2024" fördert das Potenzial zu Tage, das moderne Rechenzentrumsarchitekturen, einschließlich Hybrid-Cloud- und hyperkonvergenter Infrastrukturen (HCI), für die EMEA-Region bereithalten, um den Energieverbrauch zu senken, CO2-Emissionen zu reduzieren und Kosten zu sparen.

  • Absicherung mit einer Berufshaftpflicht

    IT-Dienstleister zeichnen sich insgesamt durch ein hohes Risikobewusstsein aus - das zeigt die diesjährige IT-Umfrage des Spezialversicherers Hiscox. Insbesondere kleine IT-Dienstleister mit 20 bis 99 Mitarbeitenden sind im Vergleich zu größeren Unternehmen stark für potenzielle Schäden durch Programmierfehler (76 Prozent) sensibilisiert.

  • Sichere Cloud bringt Vertrauen der Kunden

    A1 Digital, Expertin für Digitalisierung, präsentiert gemeinsam mit Foundry, Teil der IDG (International Data Group), die Ergebnisse einer Studie zur Sovereign Cloud. Eine erste Bilanz zeigt, dass nur rund ein Fünftel eine Sovereign Cloud aktiv nutzen.

  • Studie: Deutschland hat Nachholbedarf bei KI

    Qlik hat ihre Studie "Build or Buy" vorgestellt. Insgesamt wurden dafür 4.200 C-Suite-Führungskräfte und KI-Entscheider in 18 Ländern zu ihrer Einschätzung befragt, was den KI-Fortschritt behindert und wie diese Hindernisse überwunden werden können.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen