Einführung Cloud-gestützter Innovationen
Studie: Europäische Großunternehmen investieren nur zögerlich in die Cloud
63 Prozent der EU-Großunternehmen erkennen Potenzial der Cloud, haben dennoch Aufholbedarf gegenüber anderen Weltregionen - Größte Hemmnisse bei der Cloud-Einführung sind unter anderem Nachhaltigkeitsaspekte, Sicherheitsbedenken und Verantwortlichkeiten
Die Umstellung auf die Cloud und Cloud-gestützte Innovationen gelten als Schlüssel zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft und Industrie. Sie sind die Basis, um Zukunftstechnologien wie KI und maschinelles Lernen überhaupt nutzen zu können. Dennoch investieren europäische Großunternehmen nur zögerlich in Cloud-Technologie. Das hat die jüngste Umfrage "Connected Future: How cloud drives business innovation" von Tata Consultancy Services (TCS) ergeben. Das indische IT-Beratungsunternehmen hat dazu weltweit rund 1.000 Führungskräfte unterschiedlicher Unternehmen aus Branchen wie Versicherung, Finanzen, Life Science, Logistik und Energie befragt.
Hemmnisse bei Cloud-Investitionen
Obwohl die Mehrheit (63 Prozent) der europäischen Befragten Vertrauen in das langfristige Potenzial der Cloud hat, zeigt der Bericht einen Nachholbedarf gegenüber anderen globalen Regionen. So räumen 21 Prozent der europäischen Großunternehmen (gegenüber 9 Prozent in Nordamerika, 11 Prozent in Großbritannien und Nordirland, 12 Prozent in APAC) ein, in den vergangenen drei Jahren zu wenig in diese Technologie investiert zu haben.
Die größten Hürden für Cloud-Investitionen sehen sie unter anderem in der Intransparenz der CO2-Bilanz der Cloud-Service-Anbieter (EU: 40 Prozent, DACH: 36 Prozent), der Sorge vor Störungen und ungeplanten Ausfallzeiten (EU: 37 Prozent, DACH: 34 Prozent), der Migration von vollständig optimierten IT/ERP-Altsystemen (EU: 36 Prozent, DACH: 36 Prozent), in den hohen Kosten (EU: 23 Prozent, DACH: 25 Prozent) sowie bei Sicherheitsbedenken (EU: 22 Prozent, DACH: 29 Prozent). Des Weiteren dürfen auch Faktoren wie die Inflation und die widersprüchlichen Vorschriften bei der Datenresidenz, also darüber, wo die Daten physisch und geografisch gehostet werden, nicht außer Acht gelassen werden.
"Die Diskussion um den Return on Investment der Cloud spiegelt ein hohes Maß an Sensibilität mit Blick auf Aspekte wie Transparenz, Nachhaltigkeit, Sicherheit und Datenschutz wider. Es ist wichtig, diese Debatte offen zu führen und alle Beteiligten mitzunehmen. Nur dann kann das volle Potential der Cloud auch genutzt werden", sagt Bhuwan Agrawal, Vice President & Head, Central Europe TCS.
Cloud als Treiber von Zukunftstechnologien
KI und maschinelles Lernen sind die Bereiche, die für europäische Unternehmen das größte Zukunftspotenzial haben. Fast drei Viertel (72 Prozent) der Befragten in Europa sowie der DACH-Region gaben an, dass sie in den kommenden ein bis zwei Jahren darin investieren wollen. Im globalen Vergleich hinken sie dennoch hinterher: In Großbritannien und Irland planen 78 Prozent der Unternehmen Investitionen, in Nordamerika 80 Prozent und in der APAC-Region sind es sogar 83 Prozent.
Darüber hinaus zeigt die Studie, dass 45 Prozent der europäischen Befragten in Cloud-getriebene Innovationen investieren, um ihre Unternehmensstrategie an gesellschaftlichen Herausforderungen auszurichten, zum Beispiel ihre Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Dies deutet darauf hin, dass die meisten Studienteilnehmer die Cloud als einen wichtigen – und bisher erfolgreichen – Teil ihrer Nachhaltigkeitsstrategie ansehen und zunehmend Cloud-Tools zur Bewertung ihrer eigenen Kohlenstoffauswirkungen einsetzen.
Cloud muss in Unternehmensstrategie verankert werden
"Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sind Investitionen in die Cloud für europäische Unternehmen unerlässlich,” ergänzt Bhuwan Agrawal. "Die Cloud ist heute Treiber der Unternehmenstransformation und ein Katalysator für Innovationen." Daher müsse sie auch als tragende Säule in der Geschäftsstrategie verankert werden.
Die Studie zeichnet allerdings ein anderes Bild: So gaben fast zwei Drittel der Befragten in Europa (63 Prozent) und 46 Prozent in der DACH-Region an, dass Entscheidungen bei der Einführung Cloud-gestützter Innovationen nur oder hauptsächlich von der IT verantwortet werden. Doch um eine einheitliche, unternehmensweite Cloud-Strategie sicherzustellen, müssen die Verantwortlichkeiten zu gleichen Teilen bei Geschäftsführung und IT liegen. Davon sind 39 Prozent der Befragten in Europa und 48 Prozent in der DACH-Region überzeugt.
Abschließendes Fazit der Studie ist: Trotz erheblicher Fortschritte in den vergangenen Jahren haben europäische Großunternehmen immer noch nicht das volle Potenzial der Cloud ausgeschöpft.
"Die jüngste globale Studie bestätigt nachdrücklich, dass es ohne eine Cloud-Strategie keine Geschäftsstrategie gibt. Der Wunsch nach größerer Effizienz, Belastbarkeit und Flexibilität hat die frühe Cloud-Einführung vorangetrieben, und diese Faktoren sind nach wie vor entscheidend. Die Unternehmen verstehen jetzt besser, wie die Cloud das Geschäftswachstum und die Innovation langfristig fördert, und für die meisten fängt die Reise gerade erst an", so Agrawal.
Über die Studie
Für die TCS Global Cloud Study 2023 wurden 972 Führungskräfte von Unternehmen mit einem Jahresumsatz von mehr als 1 Milliarde US-Dollar aus verschiedenen Branchen in Asien, Europa und Nordamerika befragt. Die Mehrheit der Unternehmen meldet einen Jahresumsatz von über 5 Milliarden Dollar. Zu den einzelnen untersuchten Märkten gehören: Kontinentaleuropa (Deutschland, Spanien, Frankreich, die Schweiz, Schweden, Norwegen, Finnland, Belgien, die Niederlande, Luxemburg), Großbritannien und Irland, Nordamerika (USA, Kanada, Mexiko) sowie APAC (Indien, Japan, Australien, Neuseeland).
(Tata Consultancy Services: ra)
eingetragen: 13.08.23
Newsletterlauf: 13.09.23
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