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Cloud: Barrieren im Mittelstand


Europaweite Bestandsaufnahme zu Cloud Computing zeigt Vorteile und Vorbehalte im Mittelstand
Die mögliche Abhängigkeit von Cloud Computing-Dienstleistern gehört zu den häufigsten Vorbehalten beim Cloud Computing, gefolgt von den rechtlichen und vertraglichen Aspekten und dem Auswahlverfahren eines Cloud-Service-Anbieters

(02.12.15) - Im Mittelstand besteht europaweit ein hoher Aufklärungsbedarf über Cloud Computing. Er erfordert Initiativen, die stärker auf die individuellen Bedürfnisse der Unternehmen eingehen. So lauten zwei zentrale Ergebnisse des Cloud-Scout-Reports von Deutschland sicher im Netz (DsiN) in Kooperation mit Digital Europe, EuroCloud Deutschland_eco e. V., eco – Verband der Internetwirtschaft e. V., Ericsson GmbH und weiteren Partnern. Zur Präsentation des Reports mit Günther Oettinger, EU-Kommissar für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft, erklärte Dr. Michael Littger, Geschäftsführer von Deutschland sicher im Netz: "Der DsiN-Cloud Scout ermöglicht mittelständischen Unternehmen Einblicke in Rechts- und Sicherheitsfragen beim Cloud Computing, die für eine professionelle Nutzung unerlässlich sind."

Die Auswertung der Antworten von mehr als 3.100 Befragten ergab, dass Kosteneinsparungen und Effizienzsteigerungen die häufigste Motivation für Cloud Computing im Mittelstand ist (zusammen 50 Prozent). Seltener wurden Qualitäts- und Sicherheitszugewinne genannt. Auch die Größe der Unternehmen hat laut DsiN-Report Einfluss auf den Umgang mit der Cloud: Je größer das Unternehmen ist, desto eher wird mit der Cloud auch die strategische Ausrichtung verbunden. "Für den Erfolg der Digitalisierung in Deutschland und Europa ist die Einbindung von kleinen und mittleren Unternehmen eine Grundvoraussetzung. Die Ergebnisse des DsiN-Cloud-Scout liefern Anknüpfungspunkte, um Chancen des Cloud Computing bei KMU besser zu vermitteln und Vorbehalte aufzuklären", erklärte Dr. Michael Littger, Geschäftsführer DsiN e. V.

Barrieren: Unsicherheit bei rechtlichen sowie vertraglichen Aspekten
Die mögliche Abhängigkeit von Cloud Computing-Dienstleistern gehört zu den häufigsten Vorbehalten beim Cloud Computing, gefolgt von den rechtlichen und vertraglichen Aspekten und dem Auswahlverfahren eines Cloud-Service-Anbieters. Während in Spanien eine Anbieterabhängigkeit ("Vendor Lock-In") befürchtet wird, zeigen Unternehmen im deutschsprachigen Raum bei rechtlichen Fragen, Compliance oder Datenschutz die größere Sensibilität. Insgesamt nehmen bei großen Unternehmen die vertraglichen Fragen und Compliance einen höheren Stellenwert ein als bei den kleineren Unternehmen bis 50 Mitarbeitern und unter 10 Mitarbeitern. "Hilfreiche Projekte wie die Initiative-S und botfrei.de von eco und der EuroCloud Star Audit helfen bereits als Leuchttürme, diese Hürden zu überwinden. Um jedoch den hohen Aufklärungsbedarf zu erfüllen und Deutschland und Europa erfolgreich in die digitale Zukunft zu führen, sind weitere Aufklärungskampagnen unabdingbar. Dazu gehören auch Informationsportale und Marktplätze mit entsprechenden Aussagen zu den für KMU relevanten Kriterien", unterstrich Andreas Weiss, Direktor EuroCloud Deutschland_eco e. V.

Lesen Sie zum Thema "Compliance" auch: Compliance-Magazin.de (www.compliancemagazin.de)

Sicherheitsmängel: IT-Sicherheits- oder Compliance-Beauftragte sowie Managementsysteme für mobile Endgeräte fehlen
Bei Sicherheitsthemen steht insgesamt das Risiko des Datenzugriffs unberechtigter Dritter im Vordergrund, knapp mehr als die Hälfte der Unternehmen hat Bedenken wegen Unklarheiten zum Datenstandort und der Serviceverfügbarkeit. Mehr als 50 Prozent der Teilnehmer gaben an, dass eine weitere Flexibilisierung von IT-Systemen, die weniger auf den betrieblichen Arbeitsplatz und die Kernarbeitszeit fokussiert sind, erforderlich sei – und insoweit auch der Einsatz von Cloud-Diensten zunehmen kann. Über alle Länder gesehen ist die Vakanz eines IT-Sicherheits- oder Compliance-Beauftragen die am häufigsten genannte fehlende Sicherheitsmaßnahme, wohingegen in Deutschland das Fehlen eines Managementsystems für mobile Endgeräte am häufigsten aufgeführt wurde.

Fahrplan zur Digitalen Aufklärung 2.0
Der vorliegende Report zeigt ein enormes Aufklärungs- und Informationsbedürfnis bei KMU über Vorteile und Vorbehalte im Cloud Computing. Informationen über Einsatzmöglichkeiten von der Flexibilisierung von Arbeitsplätzen und Arbeitszeiten bis zu veränderter Kundenansprache sind relevante Themen wie auch aktuelle Fragen zur Sicherheit und Datenschutzanforderungen.

Für eine breitenwirksame Ansprache sollten jedoch besondere Bedürfnisse beachtet werden. Aus der Sicht der Verfasser des DsiN-Cloud-Reports sind weitere Maßnahmen unerlässlich. Dazu gehören individualisierte Informationsmaßnahmen mit konkreten Anwendungsbeispielen, die Bündelung bestehender Informationsangebote und ein verbesserter Dialog und Zusammenarbeit aller Beteiligten einschließlich Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Anwendern zu den Chancen und Fragen des Cloud Computing. Die gemeinsame Initiative des Cloud-Scout und ihre europäische Fassung in Kooperation mit Digital Europe und zahlreichen Partnerverbänden ist dafür ein guter Anfang.

Über den DsiN-Cloud-Scout
Für den DsiN-Cloud-Scout wurden Unternehmen aus ganz Europa zu ihren konkreten Anliegen im Umgang mit der digitalen Vernetzung in der Cloud befragt und die Antworten von mehr als 3.100 Teilnehmern ausgewertet. Über 80 Prozent stammen aus der zumeist schwer erreichbaren Zielgruppe der kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) und es dominierten Rückmeldungen aus dem deutschsprachigen Raum (69,5 Prozent). Die deutsche DsiN-Cloud-Scout-Version startete am 6. März 2013, die EU-Cloud-Scout-Version am 10. Juli 2014. Die Befragung wird kombiniert mit einer wichtigen Online-Orientierungshilfe, die wirtschaftliche, technische und rechtliche Aspekte des Cloud Computing abdeckt. Die Nutzer erhalten in zehn bis 15 Minuten eine individuelle Auswertung und Empfehlung zur Cloud Computing-Nutzung mit Fokus auf IT-Sicherheit und Datenschutz.
(EuroCloud Deutschland_eco: ra)

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Meldungen: Studien

  • US-Außenpolitik verunsichert

    Die fünfte Ausgabe des EuroCloud Pulse Check, durchgeführt von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland_eco e. V. zeigt, dass Resilienz und digitale Souveränität angesichts geopolitischer Unsicherheiten entscheidend für deutsche Unternehmen geworden sind. Mit 258 befragten IT- und Business-Verantwortlichen liefert die Studie Einblicke in Cloud-Strategien und deren Anpassung an aktuelle Herausforderungen.

  • GenAI im IT-Servicemanagement

    SolarWinds hat ihren ITSM?Report?2025 veröffentlicht. Dieser zeigt klare Unterschiede zwischen ITSM-Systemen, die generative KI (GenAI) in ihren Vorgängen nutzen, und denen, die das nicht tun. In dem Report wurden mehr als 2.000 ITSM-Systeme und mehr als 60.000 aggregierte und anonymisierte Kundendatenpunkte analysiert.

  • The State of SaaS Resilience Report 2025

    Das As-a-Service-Modell steht mittlerweile im Mittelpunkt der Arbeitsweise von Abteilungen und Teams in Unternehmen. Fast jedes Unternehmen hat in den letzten zwei bis drei Jahren weitere Anwendungen hinzugefügt. Im Durchschnitt nutzt ein Unternehmen heute etwa 139 SaaS-Anwendungen, und diese Zahl steigt auf 159 bei Unternehmen, die mit mehreren Sicherheitsverletzungen konfrontiert waren. Das Muster ist eindeutig, denn mit dem Wachstum des Portfolios steigt auch das Risiko.

  • Utilities-Sektor: Drang in die Cloud

    Gemeinsam mit Adesso hat Natuvion in einer international angelegten Studie herausgefunden, was sich Utilities-Unternehmen von einer IT-Transformation versprechen und mit welchen Herausforderungen sie zu kämpfen haben. Befragt wurden 225 Führungskräfte der Energiewirtschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz.

  • Souveränität gibt es nicht zum Nulltarif

    Die Uhr tickt: Bis 2030 soll Europa laut Europäischer Kommission digital souverän sein. Doch während die Politik Autonomie predigt, laufen in den meisten Büros weiter US-Tools wie Microsoft Teams. Eine aktuelle Umfrage der Kommunikations- und Kollaborationsplattform Wire zeigt: Die große Mehrheit der europäischen Entscheider hält die europäischen Ziele für kaum erreichbar.

  • KI-Risiken und IT-Haftpflicht

    Künstliche Intelligenz (KI) hat sich bei deutschen IT-Dienstleistern fest etabliert: Sie nutzen die Technologie nicht nur intern, sondern bieten zunehmend KI-basierte Lösungen für ihre Kunden an. Das zeigt die aktuelle, repräsentative Hiscox IT-Umfrage 2025. Während KI-Projekte die Auftragsbücher füllen, dämpfen Unsicherheiten rund um Datensicherheit, rechtliche Rahmenbedingungen und Versicherungsschutz die Aufbruchstimmung in der Branche.

  • Mitarbeiter kaum KI-bereit

    Kyndryl hat ihren zweiten jährlichen Readiness Report veröffentlicht. 3.700 Führungskräfte aus 21 Ländern wurden dafür befragt. Die Ergebnisse zeigen: Unternehmen erleben derzeit eine Phase großer Dynamik und Selbstreflexion. Sie verzeichnen wachsende Erträge aus ihren KI-Investitionen, stehen aber gleichzeitig unter wachsendem Druck, ihre Infrastruktur zu modernisieren, Innovationen zu skalieren, Mitarbeitende weiterzubilden und Risiken in einem immer komplexeren regulatorischen Umfeld zu steuern.

  • Daten-Hoheit als Schlüsselfaktor

    Digitale Souveränität ist auch für kleinere Unternehmen ein zentrales Kriterium bei der Wahl von IT-Dienstleistern. Das zeigt eine YouGov-Umfrage im Auftrag von Ionos unter ca. 4.500 Entscheidern in kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland und Europa*. Demnach bevorzugen jeweils über 80 Prozent der Befragten Anbieter, die ihnen volle Kontrolle über ihre Daten garantieren und diese vor ausländischen Behörden schützen. Die Störung bei einem US-Cloud-Anbieter hat gezeigt, welche Risiken entstehen, wenn Unternehmen ihre Daten vollständig einem einzigen Anbieter anvertrauen. Besonders in Zeiten geopolitischer Unsicherheiten kann dies schnell die Existenz gefährden.

  • Hybride und Multi-Cloud-Modelle setzen sich durch

    Der EuroCloud Pulse Check 2025 "Digitale Resilienz made in Europe: Strategien für eine souveräne Cloud-Zukunft" offenbart: Deutsche Unternehmen setzen zunehmend auf hybride und Multi-Cloud-basierte Strategien, um sich gegen geopolitische Risiken abzusichern und ihre digitale Souveränität zu stärken. Die von der techconsult GmbH im Auftrag von EuroCloud Deutschland und eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. erstellte Studie untersucht, wie sich die Prioritäten im Cloud-Markt verschieben und welche Rolle europäische Anbieter dabei spielen. Realisiert wurde die Studie in Kooperation mit Exoscale, Ionos und plusserver.

  • SaaS: Neuer blinde Fleck in der Cyber-Resilienz

    Hycu stellte die Ergebnisse des State of SaaS Resilience Report 2025 vor. Dies ist eine unabhängige internationale Umfrage unter 500 IT-Entscheidungsträgern. Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass sowohl die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS) als auch damit verbundene Cybervorfälle zunehmen, während die Datenresilienz weit hinter den Anforderungen der Unternehmen zurückbleibt.

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