Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Nachfrage nach strategischer Beratung wächst stark


Studie zum deutschen Cybersecurity-Markt: Strategische Beratungskompetenz der Anbieter rückt immer stärker in den Fokus der Kundenunternehmen
Angesichts der exponentiellen Zunahme der Angriffsvektoren suchen Unternehmen nach neuen Wegen, um ihre Abwehrressourcen effizienter einzusetzen


Cybersicherheit wird zur Unternehmenssicherheit. Zwei Faktoren treiben den Wandel besonders stark. Erstens nehmen die Größe der Angriffsflächen und die Zahl der Angriffspunkte massiv zu. Zweitens wächst die Fähigkeit der Angreifer, ihre Methoden zu variieren und dabei immer wieder auch neue Technologien anzuwenden. So zum Beispiel Formen der Künstlichen Intelligenz (KI), auf die insbesondere auch staatliche Angreifer zugreifen können. Obwohl die Komplexität und die Reichweite der Angriffe damit stark zunehmen, bleibt den meisten Unternehmen keine andere Wahl, als die Digitalisierung ihrer Geschäftsprozesse mit unvermindertem Tempo fortzusetzen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Vor diesem Hintergrund wird es für Cybersicherheitsanbieter essenziell, zusätzlich zu ihren operativen Fähigkeiten auch die strategische Beratungskompetenz weiter auszubauen. Nur dann wird die Security-Branche in der Lage sein, die Informations- und Abstimmungsbedarfe zu befriedigen, die in zunehmendem Maße auch von den Fachbereichen und dem Top-Management an sie herangetragen werden.

So zum Beispiel hinsichtlich der Gewährleistung der OT-Sicherheit, die die Fertigungsleiter mit zu organisieren haben, oder beim Schutz vor unkontrollierten Datenabflüssen, für die die Geschäftsleitung letztendlich in der Verantwortung steht. Der daraus folgende Bedeutungszuwachs der strategischen Beratung ist eines der Kernergebnisse des neuen Anbietervergleichs "ISG Provider Lens Cybersecurity – Solutions and Services Report for Germany". Das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen Information Services Group (ISG) untersucht darin das Portfolio und die Wettbewerbsstärke von 97 Dienstleistern und Produktanbietern, die auf dem deutschen Markt tätig sind.

Strategic Security Services
"Mehr denn je kommt es in der Cybersicherheit darauf an, gerade auch die frühen Phasen der Wertschöpfung in den Blick zu nehmen. So zum Beispiel, wenn es darum geht, das Design eines neuen Produkts oder Prozesses sicherheitstechnisch zu härten", sagt Frank Heuer, Lead Analyst Cyber Security DACH bei ISG. Wer auf dieser Ebene die Weichen frühzeitig stelle, so Heuer weiter, habe ganz andere Möglichkeiten, um in der späteren Cyberabwehr proaktiv vorgehen zu können und den Angreifern tatsächlich einen signifikanten Schritt voraus zu sein. Zudem ergeben sich wesentlich genauere Lagebilder, um die Ressourcen der Abwehr dorthin zu lenken, wo sie am dringendsten gebraucht werden.

"Angesichts des sich weiter zuspitzenden Fachkräftemangels kommt entsprechenden Allokationsentscheidungen eine immer größere Bedeutung zu", erläutert Frank Heuer. "Zumal die Honorare der Cybersicherheitsspezialisten zu den höchsten im gesamten IT-Services-Markt zählen. In diesem Zusammenhang geht es immer auch darum, den Kunden strategische Empfehlungen geben zu können, in welchen Teilbereichen es sich besonders stark anbietet, ausgewählte Präventions-, Aufklärungs- und Abwehrmaßnahmen zu automatisieren. Beispielsweise durch den Einsatz von Maschinellem Lernen."

Laut Studie rückt somit die strategische Beratungskompetenz der Anbieter immer stärker in den Fokus der Kundenunternehmen. ISG fasst diese Kompetenzen im Marktsegment der "Strategic Security Services" zusammen. Auf dem wettbewerbsintensiven deutschen Markt konnten sich hier insgesamt 30 Dienstleister für die nähere Analyse qualifizieren. Elf davon stuft ISG derzeit als "Leader" ein und einen weiteren als "Rising Star".

Einstufungen
Der aktuelle Cybersecurity-Anbietervergleich für Deutschland bewertet die Fähigkeiten von 97 Anbietern in insgesamt sechs Marktsegmenten. Im einzelnen sind dies die drei Produktthemen "Identity and Access Management (IAM)", "Data Leakage/Loss Prevention (DLP) & Data Security" und "Advanced Endpoint Threat Protection, Detection & Response (Advanced ETPDR)" sowie die drei Dienstleistungsthemen "Technical Security Services (TSS)”, "Strategic Security Services (SSS)" und "Managed Security Services (MSS)".

Die Studie führt IBM als "Leader” in fünf Marktsegmenten. Atos erhält diese Einstufung in vier Segmenten. Accenture, Axians, Capgemini, Deutsche Telekom und Microsoft sind "Leader” in jeweils drei Marktsegmenten. Bechtle, Broadcom, CANCOM, Computacenter, Controlware und Trend Micro sind "Leader” in je zwei Segmenten. CrowdStrike, Deloitte, DriveLock, DXC Technology, Forcepoint, GBS, HCL, HelpSystems, Infosys, KPMG, Matrix42, Okta, Orange Cyberdefense, Ping Identity, PwC, RSA, SentinelOne, Sophos, TCS, Trellix, VMware Carbon Black und Wipro erhalten die Einstufung "Leader” in jeweils einem Marktsegment.

Zudem werden HCL, OGiTiX, suresecure, Trellix und Wipro in je einem Segment als "Rising Star" bezeichnet. Nach Definition von ISG handelt es sich dabei um Unternehmen mit vielversprechendem Portfolio und hohem Zukunftspotenzial. (ISG: ra)

eingetragen: 04.11.22
Newsletterlauf: 13.01.23

ISG: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • SaaS: Neuer blinde Fleck in der Cyber-Resilienz

    Hycu stellte die Ergebnisse des State of SaaS Resilience Report 2025 vor. Dies ist eine unabhängige internationale Umfrage unter 500 IT-Entscheidungsträgern. Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass sowohl die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS) als auch damit verbundene Cybervorfälle zunehmen, während die Datenresilienz weit hinter den Anforderungen der Unternehmen zurückbleibt.

  • Agentic AI verspricht Produktivitätssprünge

    Bei der Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) zeigt sich ein deutliches Spannungsfeld zwischen den hohen Erwartungen und der tatsächlichen Umsetzung. Vielen Unternehmen gelingt es bisher nicht, aus der Vielzahl ihrer Proofs of Concept (PoC) KI-Lösungen erfolgreich in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren. Die Ursachen hierfür liegen vor allem im Change Management und in der Datenqualität, weniger in der Technologie. Gleichzeitig kündigt sich mit Agentic AI bereits die nächste technologische Welle an: 73 Prozent der Entscheider rechnen bis 2028 mit einer zunehmenden Relevanz autonomer KI-Agenten. Aktuell experimentieren 38 Prozent mit ersten Anwendungen.

  • Digitale Transaktions- und Plattformmodelle

    Die deutsche Internetwirtschaft bleibt Wachstumstreiber, droht aber an politischen Versäumnissen zu scheitern. Laut einer Studie von Arthur D. Little im Auftrag des eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. steigt der Umsatz von 245 Milliarden Euro 2025 auf 389 Milliarden Euro im Jahr 2030 - ein jährliches Plus von fast zehn Prozent. Treiber sind digitale Plattform- und Transaktionsmodelle, die bereits heute knapp 40 Prozent der Erlöse ausmachen.

  • Generative KI führt Technologie-Ranking an

    Esker hat die Ergebnisse der aktuellen Trendstudie "KI-gesteuerte Automatisierung im Customer Service 2025" vorgestellt. Die Trendstudie zeigt, dass der KI-Einsatz im Customer Service signifikant an Fahrt aufnimmt. Demnach setzen bereits 44 Prozent der befragten Unternehmen KI-Technologien in diesem Bereich ein - eine Verdopplung gegenüber der Vergleichsstudie aus dem Jahr 2023.

  • KI entwickelt sich zum unverzichtbaren Werkzeug

    PagerDuty, Anbieterin im Bereich Digital Operations Management, hat neue Umfrageergebnisse veröffentlicht. Diese belegen ein wachsendes Vertrauen von Führungskräften in KI-Agenten und zeigen, dass sich Unternehmen in allen Geschäftsbereichen zunehmend auf KI verlassen. Der PagerDuty AI Resilience Survey, für den 1.500 IT- und Führungskräfte aus Australien, Frankreich, Deutschland, Japan, Großbritannien und den USA befragt wurden, ergab, dass 81 Prozent der Führungskräfte (82 Prozent in Deutschland) darauf vertrauen, dass KI-Agenten in Krisensituationen, wie z. B. bei einem Dienstausfall oder einem Sicherheitsvorfall, im Sinne des Unternehmens Maßnahmen ergreifen.

  • KI-Integration stark angestiegen

    Cloudera veröffentlichte die Ergebnisse ihrer jüngsten globalen Umfrage "The Evolution of AI: The State of Enterprise AI and Data Architecture". Die Erhebung untersucht die beschleunigte KI-Integration sowie die Entwicklung von Datenarchitekturen in Unternehmen und die neuen Herausforderungen für die sichere Skalierung von KI im Jahr 2025. Dafür wurden mehr als 1.500 IT-Führungskräfte befragt.

  • Souveräne Cloud hat hohe Relevanz

    Die Cloud-Transformation, digitale Souveränität und Künstliche Intelligenz (KI) führen zu umfangreichen Veränderungen im IT-Sourcing. Um in diesem Spannungsfeld erfolgreich zu navigieren, überprüfen immer mehr Unternehmen ihre bisherigen IT-Sourcing-Strategien. Während viele Unternehmen beim Cloud Sourcing schon fortgeschritten sind, stehen europäische und insbesondere deutsche Unternehmen angesichts geopolitischer Veränderungen unter Druck, ihre langjährigen technologischen Abhängigkeiten von US-amerikanischen IT-Providern zu reduzieren und systematischer zu steuern. 71 Prozent der Unternehmen wollen daher zukünftig stärker mit IT-Sourcing-Beratern zusammenarbeiten, um unter anderem ihre Interessen gegenüber Cloud-Anbietern besser vertreten zu können. Zudem dringt KI immer tiefer in die IT-Wertschöpfungskette vor, beispielsweise in den Bereichen Cyber Security, IT-Service-Management oder Softwareentwicklung. Mehr als ein Drittel der Unternehmen setzt KI-Lösungen bereits im Service Desk ein.

  • KI ein geschäftlicher Hebel

    Kyndryl, IT-Dienstleisterin für unternehmenskritische Systeme, hat die Ergebnisse seiner dritten jährlichen State of Mainframe Modernization Survey veröffentlicht. Die Studie zeigt, wie Unternehmen die Schlüsselrolle des Mainframes in einer sich rasant wandelnden digitalen Landschaft neu definieren. Sie verdeutlicht, dass Firmen auf flexible Modernisierungsstrategien setzen, KI im großen Maßstab nutzen und den Einsatz des Mainframes in hybriden IT-Umgebungen ausweiten - und das trotz Fachkräftemangel und wachsender Regulierung.

  • Cloud Security Posture Management

    Tenable veröffentlichte kürzlich ihren State of Cloud and AI Security 2025 Report, aus dem hervorgeht, dass das rasante Wachstum von Hybrid-, Multi-Cloud- und KI-Systemen schneller voranschreitet als die Entwicklung von Cloud-Sicherheitsstrategien, sodass neue Ebenen an Komplexität und Risiken entstehen.

  • Nutzung von GenAI-Applikationen

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe ihrer jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für Deutschland vorgestellt. Demnach teilen deutsche Unternehmen generell die Prioritäten ihrer Kollegen in EMEA und weltweit bei Einführung und Umsetzung von generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) und Containerisierung. Sie setzen jedoch im Detail abweichende Schwerpunkte und erwarten einen längeren Zeithorizont, bis sich Investitionen in GenAI-Projekte rechnen. Hauptgründe dafür sind offenbar Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz sowie der in Deutschland immer stärker spürbare Fachkräftemangel.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen