Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Outsourcing-Geschäft legt um 31 Prozent zu


"ISG Index" für das 2. Quartal: Cloud-Dienste befeuern den Markt für IT- und Business-Services in Europa
Neuer Höchststand: Vertragsvolumen (ACV) im As-a-Service-Markt wächst um 41 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro


Die wachsende Akzeptanz von Cloud-basierten Diensten forciert die Entwicklung des europäischen IT- und Business-Services-Marktes. Dabei schloss die EMEA-Region das zweite Quartal mit einem neuen Rekord bei den As-a-Service-Ausgaben ab. Dies meldet der aktuelle EMEA ISG Index auf Basis der neuesten Zahlen der Sourcing-Branche. Der vierteljährlich erscheinende Index wird von der Information Services Group (ISG) herausgegeben, einem führenden Marktforschungs- und Beratungshaus im Technologiesegment.

Der EMEA ISG Index erfasst Outsourcing-Verträge mit einem jährlichen Vertragsvolumen (Annual Contract Value, ACV) von mindestens 4,2 Millionen Euro (5 Millionen US-Dollar). Im zweiten Quartal lag das Volumen des Gesamtmarkts, der sowohl As-a-Service-Leistungen als auch Managed Services umfasst, bei 5,3 Milliarden Euro. Gegenüber dem zweiten Quartal des Vorjahres, das pandemiebedingt eher schwach verlief, entspricht dies einem Anstieg von 31 Prozent. Im Vergleich zum ersten Quartal dieses Jahres lag das Wachstum bei 4 Prozent. Damit bewegt sich der Gesamtmarkt nun das dritte Quartal in Folge oberhalb der Marke von 5 Milliarden Euro, wobei das aktuelle Quartal den bisherigen Rekordwert aus dem vierten Quartal 2020 nur knapp verfehlte.

Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Ausgaben für Cloud-basierte As-a-Service-Lösungen um 41 Prozent auf einen Rekordwert von 2,4 Milliarden Euro. Gegenüber dem ersten Quartal erfolgte ein Plus von 15 Prozent. Der As-a-Service-Bereich macht damit 46 Prozent des gesamten Marktes für IT- und Business-Services in Europa aus – auch dies ein Rekordwert.

"Bislang hinkte die Nachfrage nach Cloud-basierten Services in Europa im Vergleich zu anderen Weltregionen um drei bis fünf Jahre hinterher. Nun aber schließt sich diese Lücke", sagt Barbara Florschütz, Geschäftsführerin der Information Services Group (ISG) Germany. "Im Verlauf der Coronakrise hat die digitale Transformation signifikant an Fahrt aufgenommen, so dass die allgemeine Cloud-Akzeptanz nun auch in Europa deutlich gestiegen hat. Da die Ausgaben für As-a-Service-Lösungen bald mehr als 50 Prozent des Gesamtmarkts ausmachen, stehen wir unmittelbar vor einem echten Wendepunkt."

Innerhalb des As-a-Service-Segments stieg das Infrastructure-as-a-Service-Geschäft (IaaS) um 47 Prozent auf einen Rekordwert von 1,9 Milliarden Euro. Gegenüber dem Vorquartal bedeutet dies eine Zunahme von 18 Prozent. Gleichzeitig nahm die Nachfrage nach Software-as-a-Service-Leistungen (SaaS) um 27 Prozent auf einen neuen Höchststand von 609 Millionen Euro zu. Im Vergleich zum Vorquartal belief sich das Wachstum damit auf 5 Prozent.

Mit einem Vertragsvolumen von 2,9 Milliarden Euro verzeichneten Managed Services einen Rückgang von 4 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Quartal. Im Vergleich zum bisherigen Höchststand im vierten Quartal 2020 war dies der zweite Rückgang in Folge. Gegenüber dem eher schwachen zweiten Quartal des Vorjahres stieg die Nachfrage aber um 23 Prozent. Mit insgesamt 217 Verträgen erreichte die Anzahl der Geschäftsabschlüsse einen Höchstwert, wobei eine Vielzahl von Geschäften im mittleren Bereich zwischen 20 und 40 Millionen US-Dollar lagen. IT-Outsourcing (ITO) erzielte einen ACV von 2,4 Milliarden Euro, ein Plus von 18 Prozent. Im Business Process Outsourcing (BPO) wiederum lag das Volumen der Vertragsabschlüsse bei insgesamt 515 Millionen Euro, ein Anstieg von 54 Prozent.

Im gesamten ersten Halbjahr 2021 erzielte der europäische Markt für IT- und Business-Services einen ACV-Rekordwert von 10,4 Milliarden Euro, eine Steigerung um 25 Prozent. As-a-Service erreichte 4,6 Milliarden Euro, ebenfalls ein neuer Höchststand und gleichzeitig ein Plus von 27 Prozent. Auch Managed Services schlossen das Halbjahr mit einem neuem Rekord ab und erzielten mit 5,8 Milliarden Euro ein Plus von 23 Prozent. Innerhalb der As-a-Service-Sparte erreichte IaaS den neuen Höchststand von 3,4 Milliarden Euro, ein Anstieg von 33 Prozent. Im SaaS-Bereich betrug der neue Rekordwert 1,2 Milliarden Euro, ein Plus von 13 Prozent. Mit 353 Transaktionen und einem Halbjahres-ACV von insgesamt 4,9 Milliarden Euro erreichte das ITO-Segment des Managed-Services-Markts ebenfalls eine neue Bestmarke. Hier betrug die Zunahme 18 Prozent, wobei sich die Teilbereiche ADM (Application Development & Maintenance) und Infrastruktur als besonders stark erwiesen. BPO lag bei insgesamt 955 Millionen Euro, ein Plus von 60 Prozent. Als wesentlicher Treiber erwies sich die gestiegene Nachfrage nach Finanz-, Buchhaltungs- sowie Engineering-Diensten.

Wichtige Vertragsabschlüsse
Zu den größten Auftragsvergaben des zweiten Quartals im Bereich IT-Outsourcing zählte der von ISG beratenene Abschluss, den HCL mit einem multinationalen Öl- und Gasunternehmen erzielte. Zudem ging TietoEVRY einen Dreijahresvertrag über 200 Millionen Euro mit der DNB Bank in Norwegen ein.

Zu den herausragenden Abschlüssen im BPO-Bereich gehörten in diesem Quartal der Vertrag von Cognizant mit einem britischen Fahrzeughändler über die Neugestaltung seiner Finanz- und Buchhaltungsinfrastruktur sowie ein Dreijahresvertrag von Capita mit Tesco Mobile im Bereich Kundenmanagement. Zudem erreichte die ISS Group eine zweijährige Vertragsverlängerung mit Rolls Royce.

Im IaaS-Bereich schloss GCP einen großen Vertrag mit LVMH ab, um neue Cloud-basierte KI- und maschinelle Lernlösungen zu entwickeln. Desweiteren unterschrieb AWS einen Vertrag mit Ferrari, um dessen offizieller Cloud-, Machine Learning- und KI-Anbieter zu werden.

Im SaaS-Segment schloss Microsoft Dynamics-365-Verträge mit der ABN AMRO Bank und BMW ab sowie Power BI-Vereinbarungen mit Daimler, AB InBev, Dentsu und Swiss Re. Sanofi schloss einen Vertrag mit Microsoft zur Nutzung von Teams.

Ergebnisse nach Ländern
Im europäischen Managed-Services-Umfeld wuchs der französische Markt im zweiten Quartal am stärksten, und zwar um 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf ein ACV von insgesamt 249 Millionen Euro. Großbritannien und Irland, der größte Einzelmarkt für Managed Services in Europa, erzielte im zweiten Quartal ein Plus von 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dabei lag das Vertragsvolumen bei insgesamt 973 Millionen Euro.

Im DACH-Markt entfielen im zweiten Quartal insgesamt 679 Millionen Euro auf den Bereich Managed Services, ein Plus von 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In Skandinavien lag der Vergleichswert bei 341 Millionen Euro, ein Anstieg von 15 Prozent.

Einzig in den Benelux-Staaten sowie in Südeuropa gab es Rückgänge beim Managed-Services-ACV gegenüber dem Vorjahr.

Weltweiter Ausblick 2021
ISG erwartet, dass der Markt für Cloud-basierte Dienste (IaaS und SaaS) im Jahr 2021 weltweit um 21 Prozent zulegen wird. Somit erhöht ISG ihre im ersten Quartal erstellte Wachstumsprognose um drei Prozentpunkte. Für Managed Services hebt ISG die Jahresprognose ebenfalls an. Diese beläuft sich nun auf 9 Prozent Wachstum, während sie im ersten Quartal 2021 noch bei 5 Prozent gelegen hatte.

Barbara Florschütz, Geschäftsführerin der Information Services Group (ISG) Germany: "Bislang hinkte die Nachfrage nach Cloud-basierten Services in Europa im Vergleich zu anderen Weltregionen um drei bis fünf Jahre hinterher. Nun aber schließt sich diese Lücke." (Information Services Group - ISG: ra)

eingetragen: 11.08.21
Newsletterlauf: 21.10.21

ISG: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Studien

  • Kritische Risiken in modernen Cloud-Umgebungen

    Tenable hat ihren "Cloud Risk Report 2024" veröffentlicht, in dem die kritischen Risiken untersucht werden, die in modernen Cloud-Umgebungen bestehen. Dabei ist besonders besorgniserregend, dass sich nahezu vier von zehn Unternehmen weltweit aufgrund der "toxischen Dreierkombination" aus öffentlich zugänglichen, kritisch gefährdeten und hoch privilegierten Cloud-Workloads auf höchster Ebene angreifbar machen.

  • Dateninfrastruktur für KI vorbereiten

    Unternehmen weltweit erkennen das Potenzial von künstlicher Intelligenz (KI) und sind bestrebt, KI im Unternehmen einzuführen. Dennoch sind die meisten weit davon entfernt, KI vollständig in ihre Geschäfte und Abläufe zu integrieren, da es große Lücken in der grundlegenden KI-Bereitschaft gibt.

  • Cloud-Sicherheit in Echtzeit

    Sysdig, Anbieterin für Cloud-Sicherheit in Echtzeit, hat die Veröffentlichung des Sysdig Threat Research Teams "2024 Global Threat Year-in-Review" bekannt gegeben. Der Bericht stützt sich auf Daten über vergangene Angriffsoperationen und Kampagnen und veranschaulicht die sich weiterentwickelnden Taktiken von Cyberkriminellen.

  • Cloud-Ausgaben effizienter erwalten

    Flexera, Anbieterin für Software-Lizenzmanagement, wurde als "Leader" im 2024 Gartner Magic Quadrant for Cloud Financial Management Tools eingestuft.

  • Wie KI Unternehmen umgestaltet

    Künstliche Intelligenz ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Arbeitswelt, mehr als zwei Jahre nachdem OpenAI ChatGPT 3.5 vorgestellt hat. Unternehmen suchen deshalb zunehmend nach effizienteren Wegen der Zusammenarbeit. Eine aktuelle Studie prognostiziert, dass bei 80 Prozent der Arbeitnehmende mindestens 10 Prozent ihrer Arbeit von großen Sprachmodellen (LLMs) übernommen werden, während bei etwa 20 Prozent mehr als die Hälfte der Arbeit von KI erledigt werden könnte.

  • Wichtiger Treiber: Risikoarme Cloud-Migration

    Der Markt für Software Defined Networking (SDN) nimmt weiter Fahrt auf. Insbesondere steigt die Zahl der Unternehmen, die mit SASE-Technologien (Secure Access Service Edge, SASE) SD-Funktionen an den Rand ihrer Netzwerke bringen, ohne dabei Abstriche bei den Themen Sicherheit und Compliance machen zu müssen.

  • KI ist ein zentraler Wegbereiter

    Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ist in den nächsten Jahren für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland von entscheidender Bedeutung. Neue digitale Geschäftsmodelle eröffnen in allen Branchen dynamische Wachstumschancen durch Produktivitätssteigerung und Innovationen, so eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Consult GmbH im Auftrag der unter dem Dach des eco Verbands gegründeten Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen.

  • KI in deutschen Unternehmen

    Das unabhängige Beratungsunternehmen Strand Partners hat im Auftrag von Amazon Web Services (AWS) den Einfluss von künstlicher Intelligenz (KI) auf die deutsche und europäische Wirtschaft untersucht. Dafür wurden im Rahmen einer repräsentativen Studie insgesamt knapp 30.000 Unternehmen und Bürger befragt. Im Rahmen einer Folgestudie wurden nun zusätzlich 1.000 Führungskräfte in Deutschland repräsentativ befragt sowie weitere 300 Führungskräfte aus den drei Fokussektoren Automobilindustrie, Gesundheitswesen und Startups.

  • Bewältigung der Cloud-Komplexität

    Red Hat stellte eine neue Studie vor, die enthüllt, was die Cloud-Strategien von Unternehmen in den nächsten 18 Monaten antreibt. Zu den Prioritäten der befragten IT-Manager in Deutschland gehören die Vorbereitung auf den KI-Einsatz (82 Prozent), Cloud-native Anwendungsentwicklung und DevOps (82 Prozent), die Umstellung auf Hybrid- und Multi-Cloud, um die Anbieterabhängigkeit zu reduzieren (85 Prozent), die Weiterentwicklung der Cloud-Strategie im Einklang mit den Unternehmenszielen (87 Prozent), Kostenoptimierung (88 Prozent) sowie Sicherheit und Compliance (88 Prozent).

  • Neuer EuroCloud Pulse Check 2024

    Die digitale Transformation in Deutschland nimmt weiter Fahrt auf, angeführt von der Cloud-Native-Technologie. Dies belegt der brandneue EuroCloud Pulse Check 2024, durchgeführt von der techconsult GmbH in Zusammenarbeit mit EuroCloud Deutschland_eco e. V.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen