Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Prozesse müssen dynamischer werden


Vergleichsstudie bewertet die Fähigkeiten von 56 Service Providern auf dem deutschen Markt
Digital Business als Taktgeber für Effizienz und Customer Experience


In der neuen Vergleichsstudie "ISG Provider Lens Digital Business – Solutions and Service Partners Report Germany 2019-2020" geht das Marktforschungs- und Beratungshaus ISG Information Services Group der Frage nach, welche Dienstleister im deutschen Markt die passenden Services bieten, um die digitale Transformation ihrer Kunden erfolgreich voranzutreiben. Hierzu unterteilt ISG den Anbietermarkt in die vier Kernsegmente "Digital Product Lifecyle Services", "Customer Journey Services", "Digital Backbone Managed Services" und "Blockchain Services". Insgesamt bewertet ISG die Fähigkeiten von 56 Anbietern.

"Die digitale Transformation lässt den gesamten Markt, Funktionen und Branchen weiter zusammenwachsen und beschleunigt sowohl Entscheidungsfindungsprozesse als auch deren Implementierung", sagt Heiko Henkes, Director und Principal Analyst bei ISG, und weist darauf hin: "Prozesse müssen dynamischer werden – sowohl inhaltlich als auch hinsichtlich der Nutzererfahrung, was in immer mehr smarten, endanwender-zentrierten Produkten und Services resultiert." Als zentralen Schlüssel auf diesem Weg sieht ISG den Aufbau von Fähigkeiten im Bereich Data Science bzw. Data Analytics. Ziel ist es, die digitalen Produktlebenszyklen so zu beeinflussen, dass Informationen aus der Customer Journey in kürzest möglicher Zeit in die Produktentwicklung und den Customer Service einfließen.

Marktsegment 1: Digital Product Lifecyle Services
Vor diesem Hintergrund müssen IT-Dienstleister die Unternehmen auf den Datenaustausch entlang der gesamten Wertschöpfungskette vorbereiten. Dies bedeutet auch, dass IT-Provider willens sein müssen, Risiken einzugehen und Kunden nicht mit allen Gefahren allein zu lassen. Kontrakte im DevOps-Modus mit meilensteinbasierten Vertragskonditionen fördern eine solche Zusammenarbeit. Dienstleister sind darüber hinaus gefordert, bei Kunden eine funktionsorientierte Bearbeitung von Anforderungen in der Organisation zu verankern. Ein bereichsübergreifendes PLM-orientiertes Datenmanagement in Form eines Data Labs ist daher ein Schlüssel zum Erfolg.

Die Studie bewertet, wie gut Anbieter in der Lage sind, ihr Delivery-Modell an digitale Produkte anzupassen, um Kundenunternehmen agile und adaptive Betriebsmodelle zu ermöglichen. Zum Portfolio gehören agile Methodiken, Testing und DevSecOps, so dass sich Produkte und Services entsprechend der Marktveränderungen zeitnah bereitstellen bzw. transformieren lassen. Häufig werden Release-Zyklen von gerade einmal zwei bis vier Wochen angestrebt. Dies erfordert kontinuierliche Integration, anhaltendes Testing und den Einsatz von DevSecOps. Zum Teil arbeiten die Anbieter mit Entwicklungsplattformen, um Applikationen nahtlos in mehreren Clouds bereitzustellen. Läuft eine Applikation konsistent in mehreren Clouds, verbessern sich ihre Verfügbarkeit, Sicherheit und die Betriebskontinuität bei gleichzeitiger Senkung der Kosten, verglichen zu veralteten Clustering- und Disaster-Recovery-Methoden.

ISG hat in diesem Feld 18 Dienstleister bewertet und folgende neun Anbieter als "Leader" identifiziert (vgl. Abbildung 1): Accenture, Atos, Capgemini, Cognizant, Deloitte, DXC, IBM, PWC und Tech Mahindra. Dank seiner Portfoliostärke und seines vorausschauenden Beratungsansatzes erhält der IT-Outsourcing-Dienstleister Infosys die Auszeichnung Rising Star.

Marktsegment 2: Customer Journey Services
Anwenderunternehmen räumen Full-Service-IT-Providern eine größere Chance bei aktuellen Beauftragungen ein, als dies für spezialisierte Agenturen der Fall ist. Als mögliche Erklärung verweist die ISG-Studie auf den Umstand, dass vielen Spezialisten das Wissen über die angrenzenden Themenfelder der Customer Journey sowie die nötige Industrieexpertise fehlt. Dazu gehören zum Beispiel Angebote in den Bereichen Cloud Computing, IoT und Future Workplace. Zum Portfoliokern der Customer-Journey-Dienstleister zählen daher branchenspezifische Geschäftsmodellentwicklung, Organisationsberatung, Digital Consulting, Data Analytics und Systemintegration sowie Prozessoptimierung und Change Management. Kompetenzen im Bereich Data Analytics, Data Sciences und somit Machine Learning beziehungsweise Künstliche Intelligenz kommen dabei eine entsprechend hohe Bedeutung zu. ISG hat im deutschen Markt für Customer Journey Services 21 Provider als besonders relevante Anbieter identifiziert.

Marktsegment 3: Digital Backbone Managed Services
Führende Mitbewerber in diesem Markt gewährleisten einen ausfallfreien Betrieb. Sie überwachen die Nutzung und das Transaktionsvolumen digitaler Produkte in Echtzeit und passen die Kapazität des Backbones dynamisch an, um die geschäftliche Leistungsfähigkeit zu optimieren. Sie übernehmen die Verantwortung für die Reaktionszeit und Verfügbarkeit von APIs und Microservices, die Datenzugriffsgeschwindigkeit, die Konnektivität und die Applikations-Performance. Die ISG-Studie untersucht Anbieter von microservice- und API-basierten Betriebsleistungen im Rahmen einer hybriden oder reinen Cloud-Plattform. Hinzu kommen weitere digitale Lösungen wie mobile Apps, IoT-Plattformen und Datendienste. Die untersuchten Provider bieten Consulting Services für die Transformation von Legacy-Systemen und den Umstieg in eine Cloud-Umgebung. Die Cloud ermöglicht Serverless Computing, Infrastructure as Code, Microservices, Kubernetes und Container für die schnelle horizontale Ausdehnung in unterschiedliche Regionen sowie die vertikale Skalierung des Betriebs. Anbieter in diesem Segment verfügen über robuste Plattformen, die auch Public Cloud Provider integrieren. In diesem wettbewerbsintensiven Marktsegment untersucht die Studie insgesamt 29 Anbieter.

Marktsegment 4: Blockchain Services
Im Markt für Blockchain-Dienstleistungen bewertet ISG die Kompetenz von Anbietern hinsichtlich Beratung, Design, Deployment und Betrieb. Die untersuchten Dienstleister haben für eine Vielzahl von Anwendungsszenarien die Umsetzbarkeit einer Blockchain nachgewiesen. So etwa bei der Sendungsverfolgung in der Transportwirtschaft, der Transaktionsauthentifizierung in der Produktion oder der Nachverfolgung von Produktionsgütern in der Zulieferungskette. Zudem sind sie Mitglieder mindestens eines Blockchain-Konsortiums, was sie in die Lage versetzt, neueste Trends zu erkennen und ihren Kunden zu erschließen. Dies geht einher mit einer eingehenden Beratungsexpertise, um zu nachhaltigen Blockchain-Lösungen zu kommen. In diesem Zusammenhang wünscht sich die Kundenseite Dienstleister, die zusätzlich zur Beratung auch den Transfer der bestehenden Geschäfte leiten und die Blockchain dann auch betreiben können. Im deutschen Markt für Blockchain Services hat ISG 25 Provider als besonders relevante Anbieter identifiziert. (ISG: ra)

eingetragen: 14.05.20
Newsletterlauf: 21.08.20

ISG: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • SaaS: Neuer blinde Fleck in der Cyber-Resilienz

    Hycu stellte die Ergebnisse des State of SaaS Resilience Report 2025 vor. Dies ist eine unabhängige internationale Umfrage unter 500 IT-Entscheidungsträgern. Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass sowohl die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS) als auch damit verbundene Cybervorfälle zunehmen, während die Datenresilienz weit hinter den Anforderungen der Unternehmen zurückbleibt.

  • Agentic AI verspricht Produktivitätssprünge

    Bei der Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) zeigt sich ein deutliches Spannungsfeld zwischen den hohen Erwartungen und der tatsächlichen Umsetzung. Vielen Unternehmen gelingt es bisher nicht, aus der Vielzahl ihrer Proofs of Concept (PoC) KI-Lösungen erfolgreich in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren. Die Ursachen hierfür liegen vor allem im Change Management und in der Datenqualität, weniger in der Technologie. Gleichzeitig kündigt sich mit Agentic AI bereits die nächste technologische Welle an: 73 Prozent der Entscheider rechnen bis 2028 mit einer zunehmenden Relevanz autonomer KI-Agenten. Aktuell experimentieren 38 Prozent mit ersten Anwendungen.

  • Digitale Transaktions- und Plattformmodelle

    Die deutsche Internetwirtschaft bleibt Wachstumstreiber, droht aber an politischen Versäumnissen zu scheitern. Laut einer Studie von Arthur D. Little im Auftrag des eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. steigt der Umsatz von 245 Milliarden Euro 2025 auf 389 Milliarden Euro im Jahr 2030 - ein jährliches Plus von fast zehn Prozent. Treiber sind digitale Plattform- und Transaktionsmodelle, die bereits heute knapp 40 Prozent der Erlöse ausmachen.

  • Generative KI führt Technologie-Ranking an

    Esker hat die Ergebnisse der aktuellen Trendstudie "KI-gesteuerte Automatisierung im Customer Service 2025" vorgestellt. Die Trendstudie zeigt, dass der KI-Einsatz im Customer Service signifikant an Fahrt aufnimmt. Demnach setzen bereits 44 Prozent der befragten Unternehmen KI-Technologien in diesem Bereich ein - eine Verdopplung gegenüber der Vergleichsstudie aus dem Jahr 2023.

  • KI entwickelt sich zum unverzichtbaren Werkzeug

    PagerDuty, Anbieterin im Bereich Digital Operations Management, hat neue Umfrageergebnisse veröffentlicht. Diese belegen ein wachsendes Vertrauen von Führungskräften in KI-Agenten und zeigen, dass sich Unternehmen in allen Geschäftsbereichen zunehmend auf KI verlassen. Der PagerDuty AI Resilience Survey, für den 1.500 IT- und Führungskräfte aus Australien, Frankreich, Deutschland, Japan, Großbritannien und den USA befragt wurden, ergab, dass 81 Prozent der Führungskräfte (82 Prozent in Deutschland) darauf vertrauen, dass KI-Agenten in Krisensituationen, wie z. B. bei einem Dienstausfall oder einem Sicherheitsvorfall, im Sinne des Unternehmens Maßnahmen ergreifen.

  • KI-Integration stark angestiegen

    Cloudera veröffentlichte die Ergebnisse ihrer jüngsten globalen Umfrage "The Evolution of AI: The State of Enterprise AI and Data Architecture". Die Erhebung untersucht die beschleunigte KI-Integration sowie die Entwicklung von Datenarchitekturen in Unternehmen und die neuen Herausforderungen für die sichere Skalierung von KI im Jahr 2025. Dafür wurden mehr als 1.500 IT-Führungskräfte befragt.

  • Souveräne Cloud hat hohe Relevanz

    Die Cloud-Transformation, digitale Souveränität und Künstliche Intelligenz (KI) führen zu umfangreichen Veränderungen im IT-Sourcing. Um in diesem Spannungsfeld erfolgreich zu navigieren, überprüfen immer mehr Unternehmen ihre bisherigen IT-Sourcing-Strategien. Während viele Unternehmen beim Cloud Sourcing schon fortgeschritten sind, stehen europäische und insbesondere deutsche Unternehmen angesichts geopolitischer Veränderungen unter Druck, ihre langjährigen technologischen Abhängigkeiten von US-amerikanischen IT-Providern zu reduzieren und systematischer zu steuern. 71 Prozent der Unternehmen wollen daher zukünftig stärker mit IT-Sourcing-Beratern zusammenarbeiten, um unter anderem ihre Interessen gegenüber Cloud-Anbietern besser vertreten zu können. Zudem dringt KI immer tiefer in die IT-Wertschöpfungskette vor, beispielsweise in den Bereichen Cyber Security, IT-Service-Management oder Softwareentwicklung. Mehr als ein Drittel der Unternehmen setzt KI-Lösungen bereits im Service Desk ein.

  • KI ein geschäftlicher Hebel

    Kyndryl, IT-Dienstleisterin für unternehmenskritische Systeme, hat die Ergebnisse seiner dritten jährlichen State of Mainframe Modernization Survey veröffentlicht. Die Studie zeigt, wie Unternehmen die Schlüsselrolle des Mainframes in einer sich rasant wandelnden digitalen Landschaft neu definieren. Sie verdeutlicht, dass Firmen auf flexible Modernisierungsstrategien setzen, KI im großen Maßstab nutzen und den Einsatz des Mainframes in hybriden IT-Umgebungen ausweiten - und das trotz Fachkräftemangel und wachsender Regulierung.

  • Cloud Security Posture Management

    Tenable veröffentlichte kürzlich ihren State of Cloud and AI Security 2025 Report, aus dem hervorgeht, dass das rasante Wachstum von Hybrid-, Multi-Cloud- und KI-Systemen schneller voranschreitet als die Entwicklung von Cloud-Sicherheitsstrategien, sodass neue Ebenen an Komplexität und Risiken entstehen.

  • Nutzung von GenAI-Applikationen

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe ihrer jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für Deutschland vorgestellt. Demnach teilen deutsche Unternehmen generell die Prioritäten ihrer Kollegen in EMEA und weltweit bei Einführung und Umsetzung von generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) und Containerisierung. Sie setzen jedoch im Detail abweichende Schwerpunkte und erwarten einen längeren Zeithorizont, bis sich Investitionen in GenAI-Projekte rechnen. Hauptgründe dafür sind offenbar Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz sowie der in Deutschland immer stärker spürbare Fachkräftemangel.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen