SaaS als Bereitstellungmodell
Revenera-Report: Nur jeder fünfte Software-Anbieter folgt Cloud-Only-Strategie
Der Hybrid-Spagat zwischen SaaS und On-Premise im Produktkatalog bleibt und zwingt bereits 47 Prozent der Hersteller zu einer Zentralisierung des Berechtigungsmanagements
Revenera hat den neuen Monetization Monitor zu "Software Monetization Models and Strategies 2023" vorgestellt. Die Umfrage unter 450 Anbietern zeigt: Das Geschäft mit der Software bleibt vorerst hybrid. Zwar dominieren SaaS und Abos mittlerweile bei der Bereitstellung und Monetarisierung von Anwendungen. On-Premises hält sich nicht nur hartnäckig, sondern legt sogar etwas zu.
Mit 80 Prozent ist und bleibt SaaS das am weitesten verbreitete Bereitstellungmodell. Der Löwenanteil der Software-Anbieter (82 Prozent) hat sich bereits in Richtung Cloud aufgemacht oder plant die Umstellung von On-Premises-Lösungen zu as-a-Service. Eine Cloud-Only-Strategie – mit ausschließlich Cloud-basiertem IT-Produktkatalog – findet sich jedoch nur bei jedem fünften Unternehmen (18 Prozent). Hier zeigt On-Premises Standhaftigkeit: Fast ein Drittel der Befragten (29 Prozent) bietet nach wie vor in großem Umfang lokal installierte Lösungen an. Darüber hinaus planen 46 Prozent der Softwareanbieter den Anteil an On-Premises in den nächsten 12 bis 18 Monaten zu erhöhen.
Bei den Monetarisierungsmodellen bleibt das Software-Abonnement an der Spitze: Bei 31 Prozent der Hersteller ist das Abo das bevorzugte Geschäftsmodell, um Kunden zu binden und wiederkehrende Einnahmen zu generieren. Daneben finden sich nutzungsbasierte (26 Prozent) Modelle, diverse Preis-Metriken (23 Prozent) und ergebnisbasierte Modelle (24 Prozent). Dabei gewinnen besonders Ansätze wie Token und elastische Lizenzen an Beliebtheit. Ein Viertel der Anbieter (25 Prozent) setzt weiterhin auf unbefristete Lizenzen.
Angesichts der nach wie vor angespannten Wirtschaftslage suchen Anbieter verstärkt nach neuen Lizenzierungsstrategien und Möglichkeiten der Monetarisierung. Software-Abos und nutzungsbasierte Modelle gelten hier als vielversprechend und werden sich laut 59 Prozent der Befragten in den nächsten Jahren weiter ausbreiten.
Der hybride Spagat, sowohl bei der Bereitstellung als auch bei der Monetarisierung, zwingt Software-Anbieter dazu, das Berechtigungsmanagement im Backend zu konsolidieren. Statt für jede einzelne Produktlinie und jede Art des Deployment ein anderes Tool zu implementieren, nutzen 47 Prozent der Befragten mittlerweile eine zentrale Plattform (2022: 32 Prozent).
"Das zentrale Management von Lizenzierung, Bereitstellung und Monetarisierung ermöglicht nicht nur höhere Flexibilität beim Wechsel von On-Premises auf Cloud (oder umgekehrt). Im Rahmen der Software Usage Analytics funktioniert es wie ein Brennglas, das den Blick auf kritische Punkte konzentriert," erklärt Nicole Segerer, SVP and General Manager bei Revenera. "Geschäftsmodelle lassen sich vergleichen, das Nutzungsverhalten von Anwendern beobachten. Das erlaubt es Produktmanagern wiederum, zielgerichtet auf Kundenbedürfnisse einzugehen und das Risiko von Umsatzeinbußen (Churn) zu minimieren. Es überrascht daher nicht, dass 97 Prozent der Software-Anbieter entweder bereits Produktnutzungsdaten erheben oder planen, dies zu tun."
Methodologie
Revenera führte von März bis Juli 2023 eine weltweite Branchenumfrage unter Softwareanbietern durch. Ziel war es, Trends in der Softwareindustrie hinsichtlich Geschäftsmodellen, Preisgestaltung, Monetarisierung und Lizenzierung offenzulegen. Die 454 Befragten setzen sich aus Geschäftsleitern und C-Level-Verantwortlichen (16 Prozent), IT Director (34 Prozent), SVP/VP (13 Prozent), Managern und Teamleitern (27 Prozent) sowie Einzelpersonen (10 Prozent) zusammen. (Revenera: ra)
eingetragen: 02.11.23
Newsletterlauf: 24.11.23
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