IT-Trends in der Elektrobranche
Studie: Mobile Anwendungen, CRM- und DMS-Systeme boomen
Elektroindustrie plant neue Standorte im In- und Ausland
(16.07.12) - Die Elektroindustrie erweitert ihren Geschäftsradius und plant in den kommenden 24 Monaten weitere Aktivitäten im Ausland. Zudem konsolidiert, erweitert und erneuert sie ihre IT-Systeme vor allem um mobile Lösungen, Kunden-Management (CRM)- und Dokumenten-Management (DMS)-Systeme. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie "IT im Mittelstand 2012", die den aktuellen sowie den zukünftigen Stand der IT-Investitionen mittelständischer Unternehmen in der Elektrotechnik analysiert. Die Studie wurde Sage Software in Auftrag gegeben und durch das Marktforschungsinstitut Raad Research durchgeführt. Befragt wurden über 160 Finanz- und IT-Leiter der Elektroindustrie im Januar 2012.
Vor allem die Expansion der Standorte ist ein wesentlicher Trend innerhalb der Elektroindustrie. So plant mehr als jedes fünfte befragte Elektrounternehmen (21 Prozent) innerhalb der kommenden 24 Monate neue Niederlassungen im In- und Ausland. Bereits heute verfügen 71 Prozent der Befragten über internationale Standorte. "Damit steigen die Anforderungen an eine IT-basierte internationale Vernetzung in der Elektroindustrie. Lokale Insellösungen und wenig integrierte Software-Systeme werden hier kaum bestehen können", meint Franz Bruckmaier, Leiter des Geschäftsbereichs Mittelstand der Sage Software GmbH.
Im Hinblick auf die weiter steigenden internationalen Verflechtungen und Beziehungen plant die Elektrobranche vor allem die Einführung von Lösungen für das Kundenbeziehungs-Management (CRM). Momentan organisieren 31 Prozent der Befragten ihre Kundendaten, Historien und Verkaufschancen noch ohne CRM-System. Allerdings streben elf Prozent Neuinvestitionen in diesem Bereich an und weitere vier Prozent planen Erweiterungen oder Ersatz bestehender CRM-Lösungen. "Damit hat ein Großteil der Elektrobranche erkannt, dass Kundenbeziehungen und deren Pflege für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit elementar sind", so Bruckmaier.
Ein Baustein für mehr Kundenzufriedenheit ist der Einsatz von Dokumenten-Management-Lösungen (DMS). Noch setzen 39 Prozent der Befragten kein DMS-System ein, jedoch planen 19 Prozent dessen Anschaffung. Während 15 Prozent Neuinvestitionen anstreben, wollen vier Prozent bestehende Lösungen ersetzen oder erweitern. "Die elektronische Ablage von Angeboten, Aufträgen und Rechnungen sorgt nicht nur für Kosteneinsparungen bei Papier und Archivierung, sondern auch für eine beschleunigte Informationssuche im Unternehmen. Das erhöht die Auskunftsfähigkeit gegenüber Kunden und Lieferanten, egal ob im Support, Vertrieb oder der Verwaltung", erläutert Sage-Manager Bruckmaier den Nutzen von DMS.
Business Intelligence: Ungenügende Analyse von Kennzahlen
Trotz hoher Investitionsquoten kristallisieren sich in der Studie auch Defizite heraus. Was die Unternehmenskennzahlen und deren Analyse durch professionelle Business Intelligence-Lösungen (BI) betrifft, gaben 20 Prozent der Studienteilnehmer an, dass sie Reports nur mit hohem manuellen Aufwand erstellen können oder gar keine Informationen aus ihrer bestehenden IT-Landschaft gewinnen. "Diese Unternehmen arbeiten nicht nur ineffizient, sondern sie haben dadurch auch ein Wissens- und Informationsdefizit", warnt Bruckmaier und fährt fort: "Für ein agiles Marktverhalten müssen Geschäftsführung und Mitarbeiter schnell und effizient an die relevanten Unternehmensinformationen kommen. Nur so lassen sich die richtigen Entscheidungen treffen."
Laut Analysen der Marktforscher setzen bereits heute 69 Prozent der befragten Unternehmen mobile Lösungen zur Unterstützung ihrer Unternehmensprozesse ein. Doch auch künftig gehören mobile Anwendungen zu den wichtigsten Investitionsfeldern in der Elektroindustrie: So geben 34 Prozent der Befragten an, zukünftig weitere mobile Lösungen einsetzen zu wollen. Ganz oben auf der Wunschliste steht die Einführung einer mobiler Lagerlogistik (74 Prozent), gefolgt von mobiler Datenerfassung in der Produktion (39 Prozent) und mobile Lösungen für die Geschäftszahlenanalyse (zehn Prozent).
Methodik zur Umfrage "IT im Mittelstand 2012"
Das Meinungsforschungsinstitut Raad Research befragte im Auftrag von Sage Software im Januar 2012 insgesamt 163 Entscheider aus Finanz- und IT-Abteilungen via Telefoninterviews. Die Teilnehmer äußerten sich zum Status quo ihrer IT-Ausstattung und künftiger Investitionen. Die Mehrheit der Befragten (87 Prozent) sind Mittelständler mit 100 bis 499 Mitarbeitern. Zwölf Prozent der Teilnehmer beschäftigen 500 bis 999 Mitarbeiter und ein Prozent verfügt über eine Belegschaft mit weniger als 100 Angestellten. (Sage Software: ra)
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