Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Offshoring: Noch eine relativ geringe Bedeutung


Deutsche setzen vermehr auf Asien als Outsourcing-Standort - Indien ist für 31 Prozent der Firmen weiterhin ein begehrter Offshore-Standort
Für 71 Prozent der deutschen Unternehmen, die Near- oder Offshoring bereits umsetzen, ist Osteuropa nach wie vor die erste Wahl

(30.08.13) - Deutsche Unternehmen, die Aufgaben und Services in das Ausland auslagern, setzen weiterhin vor allem auf Osteuropa. Doch Asien holt auf. Bei denjenigen, die Near- oder Offshoring bereits umsetzen, nimmt das Interesse am Fernen Osten im Vergleich zur Befragung 2011 aktuell um 17 Prozentpunkte zu. Herausragende Bedeutung haben Länder wie Bangladesch, Thailand und Indonesien. Auch Indien ist für 31 Prozent der Firmen weiterhin ein begehrter Offshore-Standort. Daneben verdoppelte Südamerika seine Beliebtheit auf 13 Prozent. Das sind die Ergebnisse der Studie "Erfolgsmodell Outsourcing 2013" von Steria Mummert Consulting.

Für 71 Prozent der deutschen Unternehmen, die Near- oder Offshoring bereits umsetzen, ist Osteuropa nach wie vor die erste Wahl. "Gegenüber der Befragung 2011 hat sich diese Outsourcing-Tendenz nach Osteuropa allerdings kaum verändert", sagt Daniel Just, Studienleiter der Outsourcing-Studie. Fast die Hälfte der Entscheider gibt vielmehr an, dass das Offshoring, also das Auslagern einzelner Unternehmensbereiche in Überseeländer, im eigenen Unternehmen zunehmen wird. Das entspricht einer Steigerung um sieben Prozentpunkte im Vergleich zu 2011. Zu diesen Ergebnissen kommt die Studie "Erfolgsmodell Outsourcing 2013", die Anfang Februar von Steria Mummert Consulting durchgeführt wurde. Hierzu wurden 200 IT-Entscheider, Geschäftsführer, Vorstände und CIO aus Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern befragt.

Auch innerhalb ihrer eigenen Branche erwarten 62 Prozent der Befragten eine leichte bis starke Zunahme des Offshore-Umsatzvolumens. Das sind zwölf Prozent mehr als 2011. Diese Tendenzen zeigen sich insbesondere bei Entscheidern aus Banken und aus der IT-Branche. Der Grund: Durch Offshoring könnten sehr viel höhere Kostenreduzierungen erreicht werden als onshore, da das absolute Lohnkostengefälle von dem Provider an den Anwender weitergegeben werden kann. 41 Prozent der Befragten bevorzugen asiatische Länder - und das ohne China. Indien beispielsweise macht knapp ein Drittel der Offshore-Standorte aus.

Generell hat Offshoring allerdings immer noch eine relativ geringe Bedeutung. Das Auslagern von Testaktivitäten in Überseeländer macht mit acht Prozent dabei den größten Anteil aus. Zum Vergleich: 64 Prozent in diesem Bereich sind Onshore- und 28 Prozent Nearshore-Auslagerungen. Auch die Anteile von Infrastruktur-Outsourcing (3 Prozent ) und Business Process Outsourcing (BPO), also der Auslagerung von branchen- oder nicht branchenbezogenen Geschäftsprozessen wie Gehaltsabrechnungen oder Provisionierung (2 Prozent) in Überseeländer, sind nach wie vor verschwindend gering.

"Der größte Hinderungsgrund für Unternehmen, Offshoring umzusetzen, liegt in der Datensicherheit", sagt Daniel Just. 76 Prozent der Befragten verwiesen wie schon bei den Befragungen 2010 und 2011 auf Datenschutzbedenken. An zweiter Stelle wurden von 65 Prozent der Befragten Sprachprobleme genannt. Deutsch ist in Standorten in Übersee nicht sehr verbreitet. "Das erklärt, warum vor allem größere Unternehmen , bei denen Englisch bereits als Geschäftssprache verwendet wird, verstärkt auf Offshoring setzen. Dort sind die Sprachbarrieren schlicht nicht vorhanden", erklärt Just.

Hintergrund: Die Trendstudie "Erfolgsmodell Outsourcing 2013" ist das Ergebnis einer Entscheiderbefragung, die im Auftrag von Steria Mummert Consulting durchgeführt wurde. Im Februar 2013 wurden 200 Fach- und Führungskräfte aus Unternehmen mit mehr als 100 Mitarbeitern aus zehn Branchen zum Thema "Outsourcing" befragt. Neben allgemeinen Fragen wurden besonders die Disziplinen Application Management, Business Process Outsourcing (BPO) und Managed Testing Services (MTS) untersucht. Zusätzlich geht die Studie auf die Nutzung der verschiedenen Shoring-Modelle ein.
(Steria Mummert Consulting: ra)





Steria Mummert Consulting: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Meldungen: Studien

  • SaaS: Neuer blinde Fleck in der Cyber-Resilienz

    Hycu stellte die Ergebnisse des State of SaaS Resilience Report 2025 vor. Dies ist eine unabhängige internationale Umfrage unter 500 IT-Entscheidungsträgern. Aus den Ergebnissen geht klar hervor, dass sowohl die Nutzung von Software-as-a-Service (SaaS) als auch damit verbundene Cybervorfälle zunehmen, während die Datenresilienz weit hinter den Anforderungen der Unternehmen zurückbleibt.

  • Agentic AI verspricht Produktivitätssprünge

    Bei der Einführung von Künstlicher Intelligenz (KI) zeigt sich ein deutliches Spannungsfeld zwischen den hohen Erwartungen und der tatsächlichen Umsetzung. Vielen Unternehmen gelingt es bisher nicht, aus der Vielzahl ihrer Proofs of Concept (PoC) KI-Lösungen erfolgreich in ihre Geschäftsprozesse zu integrieren. Die Ursachen hierfür liegen vor allem im Change Management und in der Datenqualität, weniger in der Technologie. Gleichzeitig kündigt sich mit Agentic AI bereits die nächste technologische Welle an: 73 Prozent der Entscheider rechnen bis 2028 mit einer zunehmenden Relevanz autonomer KI-Agenten. Aktuell experimentieren 38 Prozent mit ersten Anwendungen.

  • Digitale Transaktions- und Plattformmodelle

    Die deutsche Internetwirtschaft bleibt Wachstumstreiber, droht aber an politischen Versäumnissen zu scheitern. Laut einer Studie von Arthur D. Little im Auftrag des eco - Verband der Internetwirtschaft e.V. steigt der Umsatz von 245 Milliarden Euro 2025 auf 389 Milliarden Euro im Jahr 2030 - ein jährliches Plus von fast zehn Prozent. Treiber sind digitale Plattform- und Transaktionsmodelle, die bereits heute knapp 40 Prozent der Erlöse ausmachen.

  • Generative KI führt Technologie-Ranking an

    Esker hat die Ergebnisse der aktuellen Trendstudie "KI-gesteuerte Automatisierung im Customer Service 2025" vorgestellt. Die Trendstudie zeigt, dass der KI-Einsatz im Customer Service signifikant an Fahrt aufnimmt. Demnach setzen bereits 44 Prozent der befragten Unternehmen KI-Technologien in diesem Bereich ein - eine Verdopplung gegenüber der Vergleichsstudie aus dem Jahr 2023.

  • KI entwickelt sich zum unverzichtbaren Werkzeug

    PagerDuty, Anbieterin im Bereich Digital Operations Management, hat neue Umfrageergebnisse veröffentlicht. Diese belegen ein wachsendes Vertrauen von Führungskräften in KI-Agenten und zeigen, dass sich Unternehmen in allen Geschäftsbereichen zunehmend auf KI verlassen. Der PagerDuty AI Resilience Survey, für den 1.500 IT- und Führungskräfte aus Australien, Frankreich, Deutschland, Japan, Großbritannien und den USA befragt wurden, ergab, dass 81 Prozent der Führungskräfte (82 Prozent in Deutschland) darauf vertrauen, dass KI-Agenten in Krisensituationen, wie z. B. bei einem Dienstausfall oder einem Sicherheitsvorfall, im Sinne des Unternehmens Maßnahmen ergreifen.

  • KI-Integration stark angestiegen

    Cloudera veröffentlichte die Ergebnisse ihrer jüngsten globalen Umfrage "The Evolution of AI: The State of Enterprise AI and Data Architecture". Die Erhebung untersucht die beschleunigte KI-Integration sowie die Entwicklung von Datenarchitekturen in Unternehmen und die neuen Herausforderungen für die sichere Skalierung von KI im Jahr 2025. Dafür wurden mehr als 1.500 IT-Führungskräfte befragt.

  • Souveräne Cloud hat hohe Relevanz

    Die Cloud-Transformation, digitale Souveränität und Künstliche Intelligenz (KI) führen zu umfangreichen Veränderungen im IT-Sourcing. Um in diesem Spannungsfeld erfolgreich zu navigieren, überprüfen immer mehr Unternehmen ihre bisherigen IT-Sourcing-Strategien. Während viele Unternehmen beim Cloud Sourcing schon fortgeschritten sind, stehen europäische und insbesondere deutsche Unternehmen angesichts geopolitischer Veränderungen unter Druck, ihre langjährigen technologischen Abhängigkeiten von US-amerikanischen IT-Providern zu reduzieren und systematischer zu steuern. 71 Prozent der Unternehmen wollen daher zukünftig stärker mit IT-Sourcing-Beratern zusammenarbeiten, um unter anderem ihre Interessen gegenüber Cloud-Anbietern besser vertreten zu können. Zudem dringt KI immer tiefer in die IT-Wertschöpfungskette vor, beispielsweise in den Bereichen Cyber Security, IT-Service-Management oder Softwareentwicklung. Mehr als ein Drittel der Unternehmen setzt KI-Lösungen bereits im Service Desk ein.

  • KI ein geschäftlicher Hebel

    Kyndryl, IT-Dienstleisterin für unternehmenskritische Systeme, hat die Ergebnisse seiner dritten jährlichen State of Mainframe Modernization Survey veröffentlicht. Die Studie zeigt, wie Unternehmen die Schlüsselrolle des Mainframes in einer sich rasant wandelnden digitalen Landschaft neu definieren. Sie verdeutlicht, dass Firmen auf flexible Modernisierungsstrategien setzen, KI im großen Maßstab nutzen und den Einsatz des Mainframes in hybriden IT-Umgebungen ausweiten - und das trotz Fachkräftemangel und wachsender Regulierung.

  • Cloud Security Posture Management

    Tenable veröffentlichte kürzlich ihren State of Cloud and AI Security 2025 Report, aus dem hervorgeht, dass das rasante Wachstum von Hybrid-, Multi-Cloud- und KI-Systemen schneller voranschreitet als die Entwicklung von Cloud-Sicherheitsstrategien, sodass neue Ebenen an Komplexität und Risiken entstehen.

  • Nutzung von GenAI-Applikationen

    Nutanix, Spezialistin für Hybrid Multicloud Computing, hat die Ergebnisse der siebten Ausgabe ihrer jährlichen Studie Enterprise Cloud Index (ECI) für Deutschland vorgestellt. Demnach teilen deutsche Unternehmen generell die Prioritäten ihrer Kollegen in EMEA und weltweit bei Einführung und Umsetzung von generativer künstlicher Intelligenz (GenAI) und Containerisierung. Sie setzen jedoch im Detail abweichende Schwerpunkte und erwarten einen längeren Zeithorizont, bis sich Investitionen in GenAI-Projekte rechnen. Hauptgründe dafür sind offenbar Bedenken hinsichtlich Sicherheit und Datenschutz sowie der in Deutschland immer stärker spürbare Fachkräftemangel.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen