Sie sind hier: Startseite » Markt » Studien

Wachstumskurve flacht jedoch ab


Aktueller "ISG Index": Europas Markt für IT- und Unternehmensdienstleistungen wächst langsamer
Jährlicher Vertragswert der Neuabschlüsse weiter auf Rekordkurs - Spitzenwerte bei der Auftragsvergabe für Managed Services - Höhe der XaaS-Vergaben geht jedoch zurück


Im dritten Quartal hat der europäische Markt für IT- und Business-Services sein Wachstum gegenüber dem Vorjahr weiter fortgesetzt. Ungeachtet dessen zeigt sich, dass steigende wirtschaftliche Sorgen den bisherigen Nachfrageanstieg bremsen. Dies meldet der aktuelle EMEA ISG Index auf Basis der neuesten Zahlen der IT-Services-Branche. Der Index wird von der Information Services Group (ISG) herausgegeben, einem führenden Marktforschungs- und Beratungsunternehmen im Technologiesegment.

Der EMEA ISG Index erfasst Fremdvergaben mit einem jährlichen Vertragswert (Annual Contract Value, ACV) von mindestens 5 Millionen US-Dollar. Den ISG-Berechnungen zufolge stieg der ACV des Gesamtmarkts aus Managed Services und Cloud-basierten XaaS-Diensten im Jahresvergleich um 7 Prozent. Mit einem Vergabevolumen von insgesamt 7,6 Mrd. US-Dollar bewegt sich der Markt damit in der Nähe seiner bisherigen Höchststände. Dies ist das dritte Quartal in Folge, dass der ACV der EMEA-Region über der Marke von 7,5 Milliarden US-Dollar liegt. Ungeachtet dessen hat sich das Wachstumsgeschehen in den letzten sechs Monaten spürbar verlangsamt.

"Europas Unternehmen treiben ihre Initiativen zur digitalen Transformation weiter voran. Gleichwohl sehen wir Anzeichen für ein Zurückfahren der Ausgaben, da die konjunkturellen Sorgen in der Region zunehmen", sagt Andrea Spiegelhoff, Geschäftsführerin der Information Services Group Germany.

In Europa setzt sich die Umstellung auf Cloud Computing fort. Entsprechend stieg der Markt für XaaS-Dienste im Berichtsquartal um weitere 5 Prozent auf nunmehr 3,8 Milliarden US-Dollar. Allerdings ist dies das niedrigste Quartalswachstum im Bereich XaaS seit Anfang 2015. Denn: Während der Bereich Infrastructure-as-a-Service (IaaS) im Vergleich zum Vorjahr um 13 Prozent auf 2,9 Milliarden US-Dollar zulegen konnte, ging der Software-as-a-Service (SaaS)-Markt um 14 Prozent auf jetzt 924 Millionen US-Dollar zurück.

Andrea Spiegelhoff, Geschäftsführerin der Information Services Group Germany: "In Europa sehen wir Anzeichen für eine Abschwächung der Ausgaben, da die konjunkturellen Sorgen in der Region zunehmen."

"In den vergangenen fünf Quartalen sind die Ausgaben für Cloud Computing in Europa rasant gestiegen. Im Schnitt lag das Plus bei 40 Prozent pro Quartal", erläutert Andrea Spiegelhoff. "Im dritten Quartal hat sich der Trend jedoch deutlich verlangsamt, was in erster Linie am Rückgang der SaaS-Ausgaben liegt. In Reaktion auf das allgemeine Wirtschaftsklima haben sich die Entscheidungsfindungsprozesse deutlich verlangsamt."

Demgegenüber ist die hohe Nachfrage nach Managed Services weitgehend ungebrochen. In diesem Marktbereich wurden im dritten Quartal insgesamt 281 Verträge unterzeichnet, was ein neuer Rekordwert ist. Im Vergleich zum Vorjahr liegt hier der Zuwachs bei 15 Prozent. Im gleichen Zeitraum stieg das jährliche Vertragsvolumen der Neuabschlüsse (ACV) um 9 Prozent auf 3,8 Milliarden US-Dollar. Doch obwohl der ACV des Managed-Services-Segments damit das dritte Quartal in Folge über der 3,5-Milliarden-US-Dollar-Marke liegt, bedeutet dies gegenüber dem Vorquartal einen Rückgang von 3 Prozent.

Innerhalb des Managed-Services-Bereichs stieg das IT-Outsourcing (ITO) um 21 Prozent auf 3,1 Milliarden US-Dollar. Das Plus verdankt sich zweistelligen Zuwächsen sowohl bei den Infrastruktur-Services als auch bei den Anwendungsentwicklungs- und -wartungsdiensten (Application Development & Maintenance, ADM). Gleichzeitig brach das Business Process Outsourcing (BPO)-Geschäft um 23 Prozent auf nunmehr 702 Millionen US-Dollar ein. Ungeachtet dessen ist die Nachfrage nach Engineering-Services und F&E-Dienstleistungen weiterhin stark.

Im deutschsprachigen Raum, der größten Teilregion von EMEA, lag der jährliche Vertragswert der neu abgeschlossenen Managed-Services-Verträge bei 1,1 Milliarden US-Dollar und übertraf damit den Vorjahreswert um mehr als das Doppelte. Das Wachstum ist auf die Stärke der ADM- und Infrastruktursegmente zurückzuführen. In Großbritannien hingegen ging die Serie der Quartale, in denen der ACV über der Milliarden-Dollar-Marke liegt, nach drei Quartalen zu Ende. Dennoch lag der ACV des zurückliegenden Quartals mit rund 700 Millionen US-Dollar über 60 Prozent höher als der Vergleichswert des schwachen Vorjahresquartals. Das britische Wachstum wurde vor allem durch eine starke Nachfrage nach ADM-Diensten getrieben. Als zusätzlicher Treiber wirkte der Banken-, Finanzdienstleistungs- und Versicherungssektor. Frankreich verzeichnete einen leichten Anstieg auf rund 780 Millionen US-Dollar. Gleichzeitig lag das ACV-Wachstum in Skandinavien bei 5 Prozent und in Südeuropa bei 19 Prozent.

Ergebnisse für das laufende Jahr
In den ersten neun Monaten belief sich der jährliche Vertragswert der Neuabschlüsse in der EMEA-Region auf einen neuen Rekordwert von 23,2 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht einem Anstieg von 15,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die XaaS-Vergaben kletterten um 23 Prozent auf 11,5 Milliarden US-Dollar und liegen damit ebenfalls auf einen neuen Höchststand. Auch im Managed-Services-Segment beträgt die Summe der Fremdvergaben 11,5 Milliarden US-Dollar, was einem Zuwachs von 9 Prozent entspricht. Insgesamt wurden 798 Verträge abgeschlossen, die mindestens 5 Millionen US-Dollar schwer sind. Dies ist eine Zunahme gegenüber dem Vorjahr von mehr als 15 Prozent.

Weltweite Prognose für 2022
Der Mix aus steigenden Zinsen, zunehmender Energieknappheit, Problemen in den Lieferketten und einem Anhalten der Inflation wird aus Sicht von ISG dazu beitragen, dass sich die Nachfrage der Unternehmen nach IT- und Business-Diensten weiter abschwächt. Vor diesem Hintergrund belässt das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen seine Jahresprognose für den Managed-Services-Bereich bei 3,5 Prozent und senkt den Vergleichswert für XaaS von 18 auf 10,5 Prozent.

Über den ISG Index
Der ISG Index gilt als maßgebliche Quelle für Marktinformationen zur weltweiten Technologie- und Business Services-Branche. Nun im 80. Quartal in Folge, stellt der ISG Index die aktuellen Branchendaten und -trends für Finanzanalysten, Geschäftskunden, Software- und Service-Anbieter, Rechtskanzleien, Universitäten und Journalisten zur Verfügung. Seit 2016 deckt der ISG Index auch den schnell wachsenden As-a-Service-Markt ab und misst den signifikanten Einfluss, den cloudbasierte Services auf die digitale Transformation ausüben. ISG stellt in den vierteljährlichen ISG Index-Präsentationen zudem fortlaufend Informationen zur Automatisierung und anderen digitalen Technologien zur Verfügung.
(ISG: ra)

eingetragen: 02.11.22
Newsletterlauf: 06.12.22

ISG: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>



Meldungen: Studien

  • Kritische Risiken in modernen Cloud-Umgebungen

    Tenable hat ihren "Cloud Risk Report 2024" veröffentlicht, in dem die kritischen Risiken untersucht werden, die in modernen Cloud-Umgebungen bestehen. Dabei ist besonders besorgniserregend, dass sich nahezu vier von zehn Unternehmen weltweit aufgrund der "toxischen Dreierkombination" aus öffentlich zugänglichen, kritisch gefährdeten und hoch privilegierten Cloud-Workloads auf höchster Ebene angreifbar machen.

  • Dateninfrastruktur für KI vorbereiten

    Unternehmen weltweit erkennen das Potenzial von künstlicher Intelligenz (KI) und sind bestrebt, KI im Unternehmen einzuführen. Dennoch sind die meisten weit davon entfernt, KI vollständig in ihre Geschäfte und Abläufe zu integrieren, da es große Lücken in der grundlegenden KI-Bereitschaft gibt.

  • Cloud-Sicherheit in Echtzeit

    Sysdig, Anbieterin für Cloud-Sicherheit in Echtzeit, hat die Veröffentlichung des Sysdig Threat Research Teams "2024 Global Threat Year-in-Review" bekannt gegeben. Der Bericht stützt sich auf Daten über vergangene Angriffsoperationen und Kampagnen und veranschaulicht die sich weiterentwickelnden Taktiken von Cyberkriminellen.

  • Cloud-Ausgaben effizienter erwalten

    Flexera, Anbieterin für Software-Lizenzmanagement, wurde als "Leader" im 2024 Gartner Magic Quadrant for Cloud Financial Management Tools eingestuft.

  • Wie KI Unternehmen umgestaltet

    Künstliche Intelligenz ist mittlerweile ein fester Bestandteil der Arbeitswelt, mehr als zwei Jahre nachdem OpenAI ChatGPT 3.5 vorgestellt hat. Unternehmen suchen deshalb zunehmend nach effizienteren Wegen der Zusammenarbeit. Eine aktuelle Studie prognostiziert, dass bei 80 Prozent der Arbeitnehmende mindestens 10 Prozent ihrer Arbeit von großen Sprachmodellen (LLMs) übernommen werden, während bei etwa 20 Prozent mehr als die Hälfte der Arbeit von KI erledigt werden könnte.

  • Wichtiger Treiber: Risikoarme Cloud-Migration

    Der Markt für Software Defined Networking (SDN) nimmt weiter Fahrt auf. Insbesondere steigt die Zahl der Unternehmen, die mit SASE-Technologien (Secure Access Service Edge, SASE) SD-Funktionen an den Rand ihrer Netzwerke bringen, ohne dabei Abstriche bei den Themen Sicherheit und Compliance machen zu müssen.

  • KI ist ein zentraler Wegbereiter

    Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) ist in den nächsten Jahren für die Wettbewerbs- und Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland von entscheidender Bedeutung. Neue digitale Geschäftsmodelle eröffnen in allen Branchen dynamische Wachstumschancen durch Produktivitätssteigerung und Innovationen, so eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Consult GmbH im Auftrag der unter dem Dach des eco Verbands gegründeten Allianz zur Stärkung digitaler Infrastrukturen.

  • KI in deutschen Unternehmen

    Das unabhängige Beratungsunternehmen Strand Partners hat im Auftrag von Amazon Web Services (AWS) den Einfluss von künstlicher Intelligenz (KI) auf die deutsche und europäische Wirtschaft untersucht. Dafür wurden im Rahmen einer repräsentativen Studie insgesamt knapp 30.000 Unternehmen und Bürger befragt. Im Rahmen einer Folgestudie wurden nun zusätzlich 1.000 Führungskräfte in Deutschland repräsentativ befragt sowie weitere 300 Führungskräfte aus den drei Fokussektoren Automobilindustrie, Gesundheitswesen und Startups.

  • Bewältigung der Cloud-Komplexität

    Red Hat stellte eine neue Studie vor, die enthüllt, was die Cloud-Strategien von Unternehmen in den nächsten 18 Monaten antreibt. Zu den Prioritäten der befragten IT-Manager in Deutschland gehören die Vorbereitung auf den KI-Einsatz (82 Prozent), Cloud-native Anwendungsentwicklung und DevOps (82 Prozent), die Umstellung auf Hybrid- und Multi-Cloud, um die Anbieterabhängigkeit zu reduzieren (85 Prozent), die Weiterentwicklung der Cloud-Strategie im Einklang mit den Unternehmenszielen (87 Prozent), Kostenoptimierung (88 Prozent) sowie Sicherheit und Compliance (88 Prozent).

  • Neuer EuroCloud Pulse Check 2024

    Die digitale Transformation in Deutschland nimmt weiter Fahrt auf, angeführt von der Cloud-Native-Technologie. Dies belegt der brandneue EuroCloud Pulse Check 2024, durchgeführt von der techconsult GmbH in Zusammenarbeit mit EuroCloud Deutschland_eco e. V.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen