Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Blick auf den Cloud-Provider


Bei der Wahl eines Cloud- oder Hosting-Anbieters gilt es Vieles zu beachten
Fünf weniger offensichtliche Faktoren, um den richtigen Cloud- und Hosting-Provider auszuwählen


Von Marcus Busch, Geschäftsführer Leaseweb Deutschland

Um digitale Dienstleistungen effizient bereitstellen zu können, lagern viele Organisationen große Teile ihrer IT-Infrastruktur bei entsprechenden Cloud- und Hosting-Dienstleistern aus. Vergleicht man unterschiedliche Cloud- und Hosting-Anbieter auf der Suche nach einem verlässlichen Partner, so bieten alle Anbieter auf den ersten Blick ein gutes Preis-/Leistungsverhältnis. Dennoch beweisen zahlreiche unzufriedene Cloud Computing-Kunden immer wieder, dass Kosten nicht das wichtigste Auswahlkriterium sein sollten.

Doch wie trennt man bei der Suche nach einem passenden Anbieter die Spreu vom Weizen? Eine häufige Herausforderung vieler Kunden ist, richtig einzuschätzen, was ihr Unternehmen tatsächlich benötigt. Da die technologischen Anforderungen so vielfältig sind wie die Möglichkeiten, sie zu erfüllen, gibt es zahlreiche Wege, die zum Ziel führen können. Meist stellt sich erst in der Praxis heraus, welche Faktoren besser hätten berücksichtigt werden müssen und welche überbewertet wurden. Für Unternehmen kann es daher hilfreich sein, neben den offensichtlichen Kriterien auch die weniger prominenten in ihren Auswahlprozess einzubeziehen.

1. Branchenspezifische Erfahrung
Seit vielen Jahren erfolgreiche Anbieter können ihre Erfahrung in der Regel mit einer Reihe namhafter Referenzkunden belegen. Wichtiger für die potenziellen Kunden ist jedoch die Erfahrung mit Unternehmen in ihrer Branche. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ein entsprechender Anbieter für besondere technische Herausforderungen bereits die passenden Lösungen parat hat. Mit der einfachen Angabe, die jeweils branchenspezifischen Anforderungen erfüllen zu können, sollten Kunden sich indes nicht zufriedengeben.

2. Nicht nur Cloud-SLAs sind wichtig, auch auf die Netzwerkleistung kommt es an
Um die richtige Cloud-Infrastruktur für spezifische Anforderungen zu finden, bedarf es eines guten Designs. Wenn die grundlegende Architektur stimmt, garantieren Anbieter die Performance der Infrastruktur über Service Level Agreements (SLAs). Diese bilden die Grundlage der garantierten Leistungen und der Zuverlässigkeit des Hosters - und sind ein wichtiger Teil des Prozesses der Auswahl eines Hosting-Providers. SLAs sind einfache Kennzahlen und können gut zum Vergleich verschiedener Anbieter herangezogen werden. In Bezug auf die zugesagten Leistungen in den SLAs sollte jedoch nicht nur die Performance der bereitgestellten Clouds oder Server betrachtet werden, sondern auch die Netzwerkleistung. Denn nur wenn die Leistung des Netzwerks stimmt, kommt die versprochene Leistung auch im Unternehmen an.

3. Der Standort ist das A und O
Die Cloud ist längst nicht mehr das unbekannte, amorphe Irgendwo, in das man seine Daten verschiebt. Der tatsächliche, physische Standort der Server und die damit verbundene geltende Rechtsprechung ist nicht nur für Unternehmen in regulierten Branchen von großer Bedeutung. Es wird dringend empfohlen, zu prüfen, ob die am Standort gültige auch die einzig anwendbare Gerichtsbarkeit ist. Unter Umständen kann diese aufgrund des Hauptsitzes des Hosting-Providers eine andere sein.

Ein weiterer Faktor, der bei der Standortfrage jedoch erst spät ins Spiel kommt, ist die Unternehmensentwicklung: Je mehr ein Unternehmen seine internationale Präsenz erweitert, desto wichtiger wird es, dass es über Grenzen hinweg arbeiten und einen nahtlosen Service anbieten kann. Ein weit entfernter Rechenzentrumsstandort impliziert eine hohe Latenz. Somit ist ein Partner, der für die Heimatregion eines Unternehmens einst ideal war, möglicherweise nicht mehr die richtige Option, wenn die internationale Expansion voranschreitet. Zu empfehlen ist es also vorausschauend zu denken und die Entwicklung in die Entscheidungsprognose für oder gegen einen Anbieter einbeziehen.

4. Sicherheit geht vor
Die Anzahl an IT-Bedrohungen wächst stetig. Teile ihrer Infrastruktur in die Cloud zu verlegen, vergrößert die Angriffsfläche einer Organisation weiter. Für die zuverlässige Absicherung einer hybriden Infrastruktur ist ein Hosting-Partner wichtig, der ein hohes Sicherheitsniveau nachweisen kann. Um eine treffende Einschätzung vornehmen zu können, sollten Unternehmen nach der Sicherheitsbilanz und einschlägigen Zertifikaten fragen.

5. Image und Größe sind nicht alles
Sieht man sich einer Vielzahl vergleichbarer Angebote gegenüber, konzentrieren sich Unternehmen häufig der Einfachheit halber nur auf die populärsten Anbieter. Diese sind von Natur aus zwar sehr groß, dafür aber auch weniger flexibel und können nicht auf besondere Anforderungen und individuelle Wünsche ihrer Kunden reagieren. Im Vergleich dazu haben kleinere Anbieter mit einem breiten Produktportfolio mehr Möglichkeiten auf spezielle Anforderungen einzugehen. Es empfiehlt sich, nicht nur auf das Image oder die Größe eines Anbieters zu achten, sondern sich bei der Auswahl darauf zu konzentrieren, welche Anforderungen tatsächlich vorliegen. So findet man einen flexiblen Partner, der langfristig und strategisch beim Wachstum unterstützen kann.

6. Servicegestaltung & Erreichbarkeit
Der oft entscheidende Grund für den Anbieter-Wechsel ist in den meisten Fällen schlechter Service. Zwar ist eine 24/7/365-Erreichbarkeit Standard, doch es bestehen Unterschiede darin, wie diese gestaltet ist. Guter Service beginnt damit, dass ein Anbieter seine Kunden und deren Ziele versteht. Dies zeigt sich beispielsweise an der Fähigkeit, den neuen Kunden schnell „an Bord“ zu bringen. Weitere Indikatoren sind die Bearbeitung von Standard-Service-Tickets und die Ressourcen, die für komplexe Problemstellungen bereitgestellt werden. Ist für letztere beispielsweise ein für den Kunden abgestellter, verantwortlicher Ansprechpartner persönlich erreichbar, sind ideale Voraussetzungen für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit geschaffen. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Hosting-Partner schnell eine wirksame Lösung findet, wenn ein Unternehmen sich an neue Umstände anpassen muss, Hilfe benötigt, oder plötzlich technische Schwierigkeiten hat. Wie gut der Service eines Anbieters in der tagtäglichen Zusammenarbeit ist, kann man am besten über aktuelle Referenzkunden erfahren. Während des Auswahlprozesses kann es also nicht schaden, sich in der Branche ein wenig umzuhören. Im Idealfall vermittelt der zukünftige Partner proaktiv den Kontakt.

Cloud ist nicht gleich Cloud
Bei der Wahl eines Cloud- oder Hosting-Anbieters gilt es Vieles zu beachten. Am wichtigsten ist es jedoch, dass Unternehmen sich klarmachen, welches Anforderungsprofil sie selbst mitbringen.

Vor der Migration in die Cloud oder dem Wechsel zu einem anderen Anbieter sollten Unternehmen sich daher nicht nur mit den scheinbar typischen, sondern auch intensiv mit den weniger beachteten Auswahlfaktoren auseinandersetzen. So kann man viele Fallstricke umgehen, die dann später zu Problemen mit der gewählten Cloud führen können. Idealerweise findet man so einen flexiblen Partner, der das eigene Wachstum langfristig und strategisch unterstützen kann.
(Leaseweb: ra)

eingetragen: 07.04.20
Newsletterlauf: 22.06.20

LeaseWeb: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Tipps und Hinweise

  • Optimale Wissensspeicher

    Graphdatenbanken sind leistungsstarke Werkzeuge, um komplexe Daten-Beziehungen darzustellen und vernetzte Informationen schnell zu analysieren. Doch jeder Datenbanktyp hat spezifische Eigenschaften und eignet sich für andere Anwendungsfälle. Welche Graphdatenbank ist also wann die richtige? Aerospike empfiehlt Unternehmen, ihre Anforderungen unter vier Gesichtspunkten zu prüfen.

  • Zugang zu anfälligen Cloud-Hosts

    Zwischen 2023 und 2024 haben laut einer aktuellen Studie 79 Prozent der Finanzeinrichtungen weltweit mindestens einen Cyberangriff identifiziert (2023: 68 Prozent). Hierzulande berichtet die BaFin, dass 2023 235 Meldungen über schwerwiegende IT-Probleme eingegangen sind. Fünf Prozent davon gehen auf die Kappe von Cyberangreifern.

  • Wachsende SaaS-Bedrohungen

    Die jüngsten Enthüllungen über den massiven Cyberangriff von Salt Typhoon auf globale Telekommunikationsnetzwerke sind eine deutliche Erinnerung an die sich entwickelnde und ausgeklügelte Natur von Cyberbedrohungen. Während die Angreifer sich darauf konzentrierten, Kommunikation abzufangen und sensible Daten zu entwenden, werfen ihre Handlungen ein Schlaglicht auf ein umfassenderes, dringenderes Problem: die Unzulänglichkeit traditioneller Datensicherungsmethoden beim Schutz kritischer Infrastrukturen.

  • Einführung des Zero-Trust-Frameworks

    Die Cyber-Sicherheit entwickelt sich mit rasanter Geschwindigkeit, weshalb eine traditionelle Verteidigung den Anforderungen nicht mehr gerecht wird. Moderne Cyber-Bedrohungen bewegen sich inzwischen mühelos seitlich innerhalb von Netzwerken und nutzen Schwachstellen aus, die mit traditionellen Perimeter-Schutzmaßnahmen nicht vollständig behoben werden können.

  • Leitfaden für eine erfolgreiche DRaaS-Auswahl

    Investitionen in DRaaS (Disaster-Recovery-as-a-Service) sind sinnvoll und zukunftsweisend, denn DRaaS hilft den Unternehmen, ihre IT-Systeme und Daten im Fall eines Datenverlusts schnell wiederherzustellen. Allerdings sollte man im Vorfeld eine gründliche Marktanalyse durchführen und sich über die Funktionsweise und Kosten der verschiedenen Lösungen informieren.

  • ERP-Software muss ein Teamplayer sein

    So wichtig ERP-Systeme auch sind, bei der Auswahl der richtigen Lösung und Anbieter gibt es für Unternehmen eine Reihe von Aspekten zu beachten - schließlich bringen nur passgenaue und ausgereifte Systeme auch die erwünschten Vorteile. IFS erklärt, worauf es bei der Suche ankommt.

  • Grundlage für zukunftssichere Rechenzentren

    Rechenzentren sind das Rückgrat unserer digitalen Welt. Betreiber dieser Infrastrukturen stehen dabei vor immensen Herausforderungen: Sie müssen nicht nur den ununterbrochenen Betrieb und höchste Sicherheitsstandards sicherstellen, sondern auch strengere Umwelt- und Effizienzkriterien einhalten.

  • Cloud-basierte Tests

    Mit der Digitalisierung steigt das Datenvolumen und der Energieverbrauch. Daher stehen Unternehmen jetzt vor der Herausforderung, ihre IT nachhaltiger zu gestalten. Auch das Qualitätsmanagement kann dazu einen wertvollen Beitrag leisten, indem es den CO2-Fußabdruck von Software verringert.

  • Was ist der richtige Cloud-Speicher für KMU?

    Verschiedene Arten von Unternehmen haben unterschiedliche IT-Anforderungen. So haben kleine und mittelständische Unternehmen natürlich nicht die gleichen Anforderungen wie große internationale Unternehmen.

  • ITAM on-premises versus Software-as-a-Service

    IT Asset Management (ITAM) schafft die Basis für Cybersecurity, Kostenkontrolle und effizientes IT-Management. Doch vor allem im Mittelstand fehlen häufig Manpower und Expertise, eine ITAM-Lösung inhouse zu betreiben. Software-as-a-Service-Angebote versprechen Abhilfe.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen