Sie sind hier: Startseite » Markt » Tipps und Hinweise

Eckpfeiler einer Cloud-nativen Entwicklung


Cloud und Cloud-native: Der Unterschied ist gravierend
Vom Begriff Cloud-native zu unterscheiden ist der Terminus Cloud-enabled


28. März 2025

Cloud-native ist nicht Cloud und auch nicht Cloud-enabled. Die weitreichenden Vorteile, die die Cloud bietet, kann ein Unternehmen nur optimal ausschöpfen, wenn auch die Anwendungsentwicklung Cloud-native erfolgt. Matthias Kranz, Director Solution Architects Germany bei Red Hat, bringt Licht ins Dunkel. Das Substantiv Cloud bezieht sich nur auf den Ort für das Deployment von Hardware und Software, etwa für Server, Storage, Datenbanken und alle möglichen Formen von Applikationen und Services.

Cloud-native
Das Adjektiv Cloud-native hingegen beschreibt einen Ansatz für die Konzeption und den Betrieb von Applikationen, der die Vorteile des Cloud Computing-Modells nutzt, etwa im Hinblick auf Agilität und Automation. Trotz des Namens bezieht sich Cloud-native nicht auf den Ort des Applikations-Deployments, sondern auf die Art und Weise, wie Applikationen konzipiert, bereitgestellt und verwaltet werden. Cloud-native bedeutet also nicht, dass der Betrieb von Applikationen unbedingt in der Cloud erfolgen muss, auch ein On-Premise-Einsatz ist möglich. Ziel des Cloud-nativen Konzepts ist die Steigerung von Geschwindigkeit, Flexibilität und Qualität bei der Applikationsentwicklung unter gleichzeitiger Reduzierung der Risiken.

Cloud-enabled
Vom Begriff Cloud-native zu unterscheiden ist zudem der Terminus Cloud-enabled. Er bedeutet lediglich, dass traditionell entwickelte Applikationen für den Betrieb in der Cloud angepasst werden. Eine Cloud-enabled-Anwendung ist eine Anwendung, die in die Cloud verlagert wurde, aber ursprünglich für den Einsatz in einem herkömmlichen Rechenzentrum entwickelt ist. Dabei handelt es sich typischerweise um Legacy- und Enterprise-Software. Für die Verlagerung ist es erforderlich, einige Charakteristiken der Applikation zu ändern oder für die Cloud zu adaptieren. Eine gängige Methode für die Cloud-Migration ist dabei das "Lift and Shift"-Verfahren. Eine Cloud-native Anwendung ist im Unterschied dazu eine Anwendung, die bereits in ihrem Design mit den Cloud-Prinzipien der Mandantenfähigkeit, der elastischen Skalierung und der einfachen Integration und Verwaltung konzipiert ist.

Doch was zeichnet das Cloud-native Konzept nun konkret aus? Die Cloud-nativen Entwicklungen charakterisieren im Wesentlichen vier Punkte: Service-basierte Architektur, API-basierte Kommunikation, Container-basierte Infrastruktur und DevOps-Prozesse.

Service-basierte Architekturen wie Microservices ermöglichen den Aufbau modularer, lose gekoppelter Dienste. Andere modulare Architekturansätze – zum Beispiel Miniservices – bieten Unternehmen eine entscheidende Unterstützung bei der Beschleunigung der Anwendungserstellung, ohne dass dabei die Komplexität steigt.

Die Services werden über leichtgewichtige, Technologie-agnostische APIs bereitgestellt, die die Komplexität und den Aufwand beim Deployment sowie bei der Skalierung und Wartung reduzieren. Das API-basierte Design ermöglicht nur die Kommunikation per Service-Interface-Aufrufen über das Netzwerk, sodass die Risiken von direkten Verknüpfungen, Shared-Memory-Modellen oder direkten Lesezugriffen auf den Datenspeicher eines anderen Teams vermieden werden.

Cloud-native Anwendungen basieren auf Containern, die einen Betrieb in verschiedenen Technologieumgebungen ermöglichen und damit echte Anwendungsportabilität unterstützen, etwa im Hinblick auf Public, Private und Hybrid Cloud. Die Containertechnologie nutzt die Virtualisierungsfunktionen des Betriebssystems, um die verfügbaren Rechenressourcen auf mehrere Anwendungen aufzuteilen und um gleichzeitig zu gewährleisten, dass die Anwendungen sicher und voneinander isoliert sind. Cloud-native Anwendungen skalieren horizontal, dadurch können weitere Anwendungsinstanzen einfach hinzugefügt werden – oft durch Automatisierung innerhalb der Containerinfrastruktur. Durch den geringen Overhead und die hohe Dichte können zahlreiche Container innerhalb derselben virtuellen Maschine oder desselben physischen Servers gehostet werden. Dadurch sind sie auch ideal geeignet für die Bereitstellung von Cloud-nativen Anwendungen.

Die Anwendungsentwicklung für Cloud-native Ansätze folgt agilen Methoden mit Continuous-Delivery- und DevOps-Prinzipien, die auf die kollaborative Erstellung und Bereitstellung von Anwendungen durch Teams aus Entwicklung, Qualitätssicherung, IT-Sicherheit und IT-Betrieb fokussieren.

Oft ist noch eine Verwirrung um die Begriffe Cloud und Cloud-native anzutreffen. Prinzipiell können Unternehmen, die auf Cloud Computing setzen, die Skalierbarkeit und Verfügbarkeit ihrer Applikationen verbessern, etwa durch eine bedarfsorientierte Ressourcenbereitstellung. Um aber die Cloud-Vorteile vollständig ausschöpfen zu können, ist auch eine neue Form der Anwendungsentwicklung erforderlich. Und hier sind wir dann beim Thema Cloud-native. Die Cloud-native Anwendungsentwicklung ist ein Ansatz zur Erstellung, Ausführung und Verbesserung von Apps, der auf bewährten Techniken des Cloud Computing basiert und eine schnelle Entwicklung und Aktualisierung von Anwendungen bei gleichzeitiger Verbesserung der Qualität und Minderung von Risiken ermöglicht.
(Red Hat: ra)

eingetragen: 05.03.20
Newsletterlauf: 28.05.20

Red Hat: Kontakt und Steckbrief

Der Informationsanbieter hat seinen Kontakt leider noch nicht freigeschaltet.


Kostenloser PMK-Verlags-Newsletter
Ihr PMK-Verlags-Newsletter hier >>>>>>


Meldungen: Tipps und Hinweise

  • NIS2 trifft auf SaaS-Infrastruktur

    Die NIS2 (Network Information Security Directive)-Richtlinie zur Sicherheit von Netzwerken setzt neue Maßstäbe für die Cybersicherheit. Sie ist bekanntlich für öffentliche und private Einrichtungen in 18 Sektoren bindend, die entweder mindestens 50 Beschäftigte haben oder einen Jahresumsatz und eine Jahresbilanz von mindestens 10 Millionen Euro.

  • Sicher modernisieren & Daten schützen

    Viele Unternehmen haben die Cloud-Migration ihrer SAP-Landschaften lange Zeit aufgeschoben. ERP-Anwendungslandschaften, sind über viele Jahre hinweg gewachsen, die Verflechtungen vielfältig, die Datenmengen enorm und die Abhängigkeit der Business Continuity von diesen Systemen gigantisch. Dennoch: Der Druck zur ERP-Modernisierung steigt und viele Unternehmen werden 2025 das Projekt Cloud-Migration mit RISE with SAP angehen.

  • Was tun mit ausgedienten Rechenzentren?

    Rund um die Jahrtausendwende begann in Deutschland ein wahrer Bauboom für Datacenter und Colocation-Flächen. Viele dieser Anlagen befinden sich auch heute noch in Betrieb. Doch die rasante Entwicklung der Informationstechnologie führt dazu, dass Rechenzentren in immer kürzeren Abständen modernisiert oder ersetzt werden müssen. Denn wann immer ein Betreiber den Spatenstich für ein neues Datacenter feiert, dürfen die Begriffe "Nachhaltigkeit" und "Umweltschutz" nicht fehlen.

  • DevOps-Modell in der Cloud

    Software-Entwickler arbeiten heute meist nach dem DevOps-Modell in der Cloud - sehen sich dort aber einer steigenden Zahl von Cyberattacken ausgesetzt. Mit der Umstellung auf ein zeitgemäßes DevSecOps-Framework und der Implementierung robuster Cloud-Security lässt sich die Code-Sicherheit über den gesamten Entwicklungsprozess nachhaltig stärken. Controlware steht Unternehmen bei der Umsetzung ganzheitlicher Security-Modelle zur Seite.

  • Auf die SaaS-Backup-Lösung kommt es an

    Die NIS2 (Network Information Security Directive)-Richtlinie zur Sicherheit von Netzwerken setzt neue Maßstäbe für die Cybersicherheit. Sie ist bekanntlich für öffentliche und private Einrichtungen in 18 Sektoren bindend, die entweder mindestens 50 Beschäftigte haben oder einen Jahresumsatz und eine Jahresbilanz von mindestens 10 Millionen Euro. Nach Schätzungen sind bis zu 40.000 deutsche Unternehmen von der NIS2-Richtlinie betroffen.

  • SaaS: Umfassendes Datenmanagement hilft

    Ransomware ist und bleibt eines der höchsten Risiken für Unternehmen. Laut Aussagen von Security-Experten sind knapp 60 Prozent der Unternehmen Opfer eines Ransomware-Angriffs - Tendenz steigend. Nach Angaben von Microsoft haben Cyber-Bedrohungen, die es auf Software-as-a-Service (SaaS)-Umgebungen abgesehen haben, stark zugenommen. Demnach wurden 7.000 Passwort-Angriffe pro Sekunde blockiert (allein in Entra ID) und Phishing-Attacken sind um 58 Prozent gestiegen. Anders gesagt: SaaS-Daten sind durch Ransomware und andere Bedrohungen überproportional gefährdet.

  • Risiken der Workload-Migration

    Die Mobilität von Workloads, insbesondere die Verlagerung virtueller Maschinen (VMs) in verschiedene Umgebungen, ist eine wesentliche Fähigkeit für moderne IT-Prozesse. Ob es um die Migration von VMs zur Optimierung der Ressourcennutzung, die Gewährleistung der Geschäftskontinuität oder die Verlagerung von Workloads in die Cloud zur Skalierbarkeit geht - der Prozess ist mit Herausforderungen behaftet.

  • Sicher modernisieren & Daten schützen

    Viele Unternehmen haben die Cloud-Migration ihrer SAP-Landschaften lange Zeit aufgeschoben. ERP-Anwendungslandschaften, sind über viele Jahre hinweg gewachsen, die Verflechtungen vielfältig, die Datenmengen enorm und die Abhängigkeit der Business Continuity von diesen Systemen gigantisch. Dennoch: Der Druck zur ERP-Modernisierung steigt und viele Unternehmen werden 2025 das Projekt Cloud-Migration mit RISE with SAP angehen.

  • Was tun mit ausgedienten Rechenzentren?

    Rund um die Jahrtausendwende begann in Deutschland ein wahrer Bauboom für Datacenter und Colocation-Flächen. Viele dieser Anlagen befinden sich auch heute noch in Betrieb. Doch die rasante Entwicklung der Informationstechnologie führt dazu, dass Rechenzentren in immer kürzeren Abständen modernisiert oder ersetzt werden müssen. Denn wann immer ein Betreiber den Spatenstich für ein neues Datacenter feiert, dürfen die Begriffe "Nachhaltigkeit" und "Umweltschutz" nicht fehlen.

  • Tipps für MSPs im Jahr 2025

    Ob durch technologische Innovationen, geschicktes Marketing oder eine starke Unternehmenskultur - mit den richtigen Maßnahmen können MSPs im Jahr 2025 nicht nur ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern, sondern auch langfristig wachsen. Hier sind acht Tipps, die ihnen dabei helfen, das Jahr erfolgreich zu gestalten.

Wir verwenden Cookies um unsere Website zu optimieren und Ihnen das bestmögliche Online-Erlebnis zu bieten. Mit dem Klick auf "Alle akzeptieren" erklären Sie sich damit einverstanden. Erweiterte Einstellungen